Barsch Eisangeln auf Barsch I: Eisangel-Hardware


Da wir uns der Eisangelei in diesem Winter wohl länger widmen können, als wir das gewohnt sind, gibt’s auf Barsch-Alarm jetzt ein mehrteiliges Eisangelfeature, in dem wir uns mit der Hardware und den Ködern beschäftigen. In diesem ersten Teil geht es um die Ruten-, Rollen und Schnurwahl und alles andere, was man sonst noch so alles zur Eisangel-Hardware rechnet.

Im nächsten Teil unseres Eisangel-Specials geht’s dann um ein paar ausgewählte Köder und die Herangehensweise auf dem Eis. Zunächst aber haken wir erst einmal die Basics ab. Falls ihr Ergänzungen und Tipps parat habt, schreibt ihr die am besten als Kommentar unter diesen kleinen Artikel – oder ihr verfasst gleich selber einen eigenen Bericht und schickt ihn an jd@barsch-alarm.de. Als kleine Belohnung für die Mühen, liegen schon ein paar ganz nette Eisangelköder für die Einsender bereit.

Eisangelruten

Zwar kommt man mit einem Zocker oder Balance-Jig auch mit den preiswerten Glasfaserstöckchen zurecht, die wir bei unseren Angelgerätehändlern für 8 bis 20 Euro kaufen können. Weil es aber bedeutend mehr Spaß macht, wenn die Angel perfekt auf den Köder und den Zielfisch abgestimmt ist, lohnt es sich für den begeisterten Eisangler auf jeden Fall, sich ein bisschen ausgiebiger mit diesem Thema zu beschäftigen und ggf. ein paar Euro mehr auf den Tisch zu legen.

Länge: Weil man beim Eisangeln nur vertikal angelt und sich direkt vor das Loch stellen kann, sind Eisangeln generell recht kurz. Das macht nicht nur beim Drillen Sinn. Denn je kürzer die Rute, desto präziser lässt sich der Köder bearbeiten, da die identische Bewegung aus dem Handgelenk an einer extrem kurzen Rute zu einem kleineren Ausschlag der Rutenspitze führt als an einer etwas längeren Rute, bei der die Spitze durch den größeren Hebel weiter ausschlägt. Besonders zum Mormyschkangeln muss die Rute kurz sein.

Allerdings: Damit die Schnur nicht an der unteren Kante des Eisloches aufscheuert, wenn der Fisch quer unter dem Eis wegzieht, muss man die Rutenspitze ins Loch tunken. Ab einer gewissen Eisdicke gelingt dies mit den ganz kurzen Rütchen nicht mehr.

Aktion: Eisangeln gibt es in allen erdenklichen Härtegraden – zumindest in Amerika, wo die Seen mancherorts so lange mit einer soliden Eisschicht überzogen sind, dass es sich für die Hersteller lohnt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Prinzipiell übertragen harte Ruten die Zupfer direkter auf den Köder als weiche, die die Bewegungen ja etwas abpuffern. Weiche Ruten haben hingegen den Vorteil, dass sie die Fluchten besser abfedern, so dass man mit feineren Schnüren fischen kann – was ja gerade beim Mormyschkaangeln von enormem Vorteil ist. Außerdem verliert man so weniger Fische im Drill und der Widerstand beim Biss ist auch nicht so groß.

Beringung: Viele kleine Ringe halten die Schnur eng am Blank und ermöglichen ein sensibleres Erspüren der Geschehnisse am Haken. Wenn es aber richtig kalt wird, werden die kleinen Ringe zum Ärgernis, da man sie ständig vom Eis befreien muss. Wenn es also richtig kalt wird, eigenen sich Ruten mit wenigen großen Ringen besser.

Griff: Bei den Filigranruten sitzt die Rolle ganz hinten am Griffstück. Der Rollenhalter bildet sozusagen den Rutenabschluss. Wer gern auf größre Fische angelt, sollte darauf achten, dass der Griff noch ein paar Zentimeter über hinter den Rollenfuß hinausragt. So kann man den Griff im Drill eines guten Fisches an den Ellbogen anlegen und

Mein Eisrutensortiment

Ich habe mir über thornebros.com spezielle Panfish-Ruten aus Amerika bestellt – u.a. um mal zu checken, welchen Härtegrad die Cracks für die feine Angelei mit Ice Flies und Mormyschkas bevorzugen. Wie nicht anders zu erwarten, kamen zwar filigrane aber glasharte Rütchen bei mir an, die das feinste Zittern auf den Köder übertragen und nicht „nachschwingen“. Das gewährleistet eine saubere Präsentation. Außerdem ist man erstaunt, was für ein Rückgrad in dem extrem dünnen Blank steckt. Der erfolgreichen Bisserkennung halber sind die Ruten der Firma St. Croix mit einer speziellen Federspitze ausgestattet, die feinste Zupfer und vor allem Hebebisse anzeigen. Letztere sind beim Eisangeln sehr häufig!

Auch die zum „schweren“ Barschzocken auserwählte 32“ Walleye Ice Rod von Thornebros. ist bei aller „Feinheit“ sehr hart. Muss sie ja auch sein, denn auch der amerikanische Verwandte unseres Zanders hat ein hartes Maul. Sie ist für mich die ideale Rute, wenn ich Zocker und Balance-Jigs an monofiler Schnur anbieten will.

Die Lightning Ice von Berkley hingegen ist deutlich weicher. Sie verwende ich zum Angeln mit kleinen Balance-Jigs und Zockern in Verbindung mit geflochtener Schnur. Hier gleicht die Rute die fehlende Schnurdehnung aus.

Natürlich geht’s auch mit den hier im Handel erhältlichen Ruten (z.B. von YAD oder Jenzi). Aber mehr Spaß macht es eindeutig, wenn die Ruten auf den Einsatzzweck zugeschnitten sind.


Multi oder Stationärrolle?

Kleine Multis haben den Vorteil, dass man nicht jedes Mal den Rollenbügel umklappen muss, wenn man den Köder herunterlässt. Da man aber im Gegensatz zum Vertikalangeln vom driftenden Boot nicht ständig auf Tiefenunterschiede reagieren muss, verwende ich lieber Stationärrollen. Ihr Hauptvorteil ist der unten liegende Schwerpunkt. So liegt das Rütchen besser in der Hand. Ganz wichtig ist eine absolut ruckfrei anspringende Bremse. Denn wir fischen mit dünnen Schnüren, die auch schnell mal reißen, wenn ein guter Fisch plötzlich Druck macht und die Bremse nicht sofort Schnur freigibt.

Mono oder Geflecht?

Bei Minusgraden erübrigt sich diese Frage weitestgehend. Zwar saugen sich beschichtete Gefechte oder Termofusionsschnüre wie die Fireline nicht mit Wasser voll und gefrieren deshalb auch nicht auf der Rolle zu einem unbrauchbaren Klumpen zusammen. Doch leidet die Beschichtung schon ein bisschen unter der Reibung, die entsteht, wenn sie immer wieder durch die zugefrorenen Rutenringe bzw. steifgefroren durch die blanken Ringe gezogen wird. Deshalb verwende ich prall mit frischer Fireline gefüllte Rollen nur bei Plusgraden. Da man aber selten mehr als 30 m Schnur braucht, kann man jetzt auch Reste verwerten oder beim Gerätehändler ein paar Meter auf eine unterfütterte Spule spielen lassen und diese nach der kurzen Eisangelsaison dann entsorgen.

Neben dem direkten Köderkontakt hat Geflochtene den Vorteil, dass sie den durch die um die Schnur kreisenden Zocker, Balance-Jigs und Dropshot-Köder entstehenden Drall aufnimmt, anstatt Perücken zu bilden.

Für die feine Angelei mit Mormyschkas und Ice Flies ist eine sehr dünne Mono (12er bis 14er) angesagt, da nur diese dünne Schnur ein ansprechendes Köderspiel gewährleistet.

Easy Snaps statt Karabiner

Weil das Wasser im Winter ziemlich klar ist, achte ich bei dem Einhänger darauf, dass er nicht zu groß ausfällt. Barsche sind schließlich Augenräuber und oft sehr misstrauisch. Anstelle eines Karabiners verwende ich deshalb die bewährten Easy Snaps von Jackson bzw. das Pendant von Mustad. Zum schnellen Einhängen kleinster Köder dienen mir die auf dem gleichen Prinzip basierenden fas-snaps in Minigrößen, die ich mir ebenfalls über thronebros.com aus Amerika bestellt habe.


Das Eisolot

Gerade beim Eisangeln ist es wichtig, dass man den Köder exakt am richtigen Platz serviert. Schließlich beangelt man immer wieder nur einzelne Punkte. Ein Echolot verrät uns, ob wir auch wirklich am Fuße des Barschbergs fischen oder tatsächlich ganz nah an der Kante dran sind. Genialerweise schafft es der Geber auch durchs Eis durch! Die einzige Voraussetzung ist ein Wasserfilm zwischen Geber und Eisschicht. Ich kenne Leute, die sich deshalb einen Lötkolben mitnehmen, diesen mit einem Echolot-Akku speisen und dann immer wieder eine kleine Eisschicht anschmelzen.

Das Echolot verrät uns natürlich nicht nur etwas über die Bodenstruktur, sondern zeigt auch Fische an. Da wir nicht wie sonst üblich über die Fische hinweg fahren, werden sie nicht als Sichel, sondern als durchgezogene Linien angezeigt (auf dem abgebildeten Lot im oberen Bildschirmdrittel zu sehen). Auf einem guten Lot sieht man aber nicht nur die Fische, sondern auch den Köder (die Linie knapp über Grund).

Wann immer sich ein Strich auf dem Bildschirm zeigt, macht es Sinn, den Köder auf dieses Niveau zu bringen – denn evtl. ist es ja ein Raubfisch…

L
So langsam wirst du richtig professionel!
Ich denke das Eisangeln was feines ist, leider ist es mir aller dings nicht möglich (Angelverein verbietet es!) Trotzdem dir viel Petri Heil, wenn du mal los ziehst!
Gruß Lenny
W
Sehr wichtig beim Eisangeln ist ein dickes Stück Styropor ( wie schreibt man dat? ) zum "draufstellen". Selbst die besten Boots versagen nach 4-5 Stunden!
Und: Früher benutzte ich eine alte gammelige Teleskop Rute, bei der die ersten Teilungen eingeschoben ( u. fixiert ) blieben. Um herauszufinden ob das Eisangeln was für euch ist, reicht das für den Anfang...aber vorsicht - Eisangeln macht süchtig! :D
P
Ich nehme immer eine Thermoskanne mit heißem Wasser für das Antauen der Eisoberfläche mit, um mit dem Echolot die Tiefen zu suchen. Damit reicht man eine ganze Weile.
O
Schöner Bericht Hannes macht schon lust auf mehr :wink:
M
Bei größeren Gewässern macht es sich sehr bezahlt seine Habseligkeiten auf einen Schlitten zu verfrachten,am besten ist es vorher eine Kiste oder Klappbox darauf zu befestigen.So kann man sich leichter bewegen und hat nicht so schwer zu tragen.Sogar hinter`s Fahrrad kann man das Gefährt hängen,wenn es mal etwas weiter gehen soll.
R
ich sag nur eis: filzstiefeln. wenn`s feucht ist kaloschen drauf.
A
Schöner Bericht mit guten Tipps.
Q
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B
Hi
hätte da mal eine Frage:
welche der ruten von St. Croix Legend haben Sie verwendet und mit welcher Spitze?
(auf der Seite St. Croix Legend®)
B
ach ja:
und was ist mit dem Griff?
B