Sehr cool! Sowas in der Art schwebt mir auch für den Kanaren-Urlaub nächste Woche vor. Magst Du ein wenig was zu Tackle und Ködern sagen?
Ich brauchte mal Abwechslung zu den sonstigen Jigging und Spinning-Trips am Mittelmeer. Allerdings habe ich wirklich keine Ahnung ob man das hier geschriebene auf die Kanaren übertragen kann.
Außerdem sind Geiß-und Brandbrassen kulinarisch meine absoluten Lieblinge, und leichtes Spinnfischen ist tatsächlich die beste Methode um diese in großer Stückzahl und guten Durchschnittsgewichten zu fangen.
Ich fische eine vierteilige 9' Rute aus einem sehr schnellen 7er Fliegenblank, die Rute wirft und führt kleine Wobbler von 3-7g sehr gut, bei Mini-Jigs gehen auch noch 10g, dann ist definitiv Schluss. Die Länge finde ich sehr vorteilhaft beim Werfen und vor allem bei der Führung, da ich zu 90% parallel zum Ufer werfen und dann kontrolliert hinter dem Weißwasser fischen kann. Augesehen davon ist die Länge sehr hilfreich um in der Endphase der Drills eine Distanz zu scharfen Kanten vor den Füßen zu schaffen.
An der Rute hängt eine Stradic 1000HG FL mit einer 0.8er PE und 0,22mm Fluorocarbon-Vorfach.
Die Leichtbaufraktion schreit hier natürlich auf weil das alles auch noch feiner geht, die Antwort ist für mich einfach, es geht leichter, muss aber nicht. Ich hatte bei dieser Angelei schon Beifänge von Groupern, Mahis, Wolfsbarschen und Dentex auf die kleinen Köder, da ist man sehr froh über etwas Reserve.
Gegenwind und nicht immer ideale Stand-, Drill-, und Landebedingungen tun ihr übriges.
Der wichtigste Punkt für wirklich gute Fangerfolge liegt im Wetter, ideal ist auflandiger Wind, so viel wie sich noch effektiv fischen lässt. Bei diesem Trip hatte ich konstant 5-6bft, da ist die richtige Spotwahl wirklich wichtig. Idealerweise können wir flache, steinige Buchten seitlich befischen um parallel zur Welle zu führen und nicht mit den leichten Ködern gegen den Wind werfen zu müssen. Geißbrassen jagen und attackieren hauptsächlich im Spülsaum bzw. im Weißwasser der Wellen. Beute sind dort Fischbrut und vor allem durcheinandergewirbelte Strandgarnelen. Brandbrassen beißen auch im Freiwasser weiter draußen, aber oft auch sehr ufernah.
Die Führung ist recht simpel, zackig schnell twitchen, ohne Pausen oder Stops, bei Nachläufern unbedingt stur weiterfischen, der Biss kommt unter der Spitze !
Wie ich schon oft geschrieben habe ist der Rapala Shadow Rap Solid Shad in 5cm und der Farbe Glassy Gill UV für mich der absolute Köder. Ähnliche Modelle wie DUO Spearhead Ryuki oder SG Gravity Minnow stinken da völlig gegen ab, besonders der DUO, bei dem man zudem noch die Haken tauschen sollte weil die verbauten höchstens für Seepferdchen reichen.
Die Farbe Glassy Gill UV hat im Mittelmeer sehr starke Ähnlichkeit mit der Strandgarnele und wie diese ist sie UV-aktiv, kann man man leicht mit einer UV-Lampe abends am Ufer testen. Glücklicherweise ist der Solid Shad noch solide gebaut und lackiert, manche neueren Modelle bei Rapala haben eine wirklich schlechte Lackierung bzw. Folierung.
Topwater und Gummi habe ich schon einige Male getestet, hat nie überzeugend funktioniert wenn man wirklich Strecke legen will.
Oftmals hat der Trupp nach ein oder zwei Fängen keine Lust mehr, einfach weiterwandern und den Spot auf dem Rückweg nochmal befischen, eine halbe Stunde Pause reicht den Jungs zum Vergessen. Und jeden Wurf wirklich bis unter die Rutenspitze ausfischen, gerade Geißbrassen packen oft im allerletzten Moment zu.