Dennis Knoll
Bigfish-Magnet
Ich für meinen Teil führe Statistik über meine Angeltage und gewisser Fänge, daher kann ich es auf den Tag genau sagen.Zumal auch bekannt ist, dass bei solchen Umfragen ein guter Teil der Befragten zu optimistische Angaben macht.
Ich arbeite bis 17 Uhr, danach habe ich freie Zeit. Ich angel zu 90% in den Niederlanden, das ist für mich 15-20 Minuten fahrt um an den ersten Spots zu sein. Das mache ich im Sommer nach fast jeden Feierabend bis es dunkel wird. Und am Wochenende ist man dann auch noch mindestens einen ganzen Tag unterwegs. Da kommen schnell viele Angeltage zusammen.Dass ich in der Hechtsaison überhaüpt zweimal pro Woche kann im Schnitt, hat auch damit zu tun, dass ich relativ wenig Schlaf brauche und einen Job habe, in dem ich meine Arbeitszeit zu einem guten Teil frei einteilen kann. Wäre das nicht so, würde ich es nicht mal zwei Tage pro Woche ans Wasser schaffen, sondern höchstens einen.
Ein Aspekt, den du falsch machst, ist von dich und deinen Erfahrungen auf andere zu schließen. Man muss nicht Arbeitslos sein, um dennoch zu arbeiten oder gar viel zu arbeiten. Es gibt nicht selten Tage, da arbeite ich meine 12 Stunden am Tag. Erst bis 17 Uhr auf Arbeit. Dann ans Wasser bis X Uhr und dann bis Nachts/Mitternacht wieder an den Laptop. Das lässt sich alles regeln, je nach Lebensstil. Und Freunde und Familie vernachlässige ich auch nicht, arbeite viel und nehme mir dennoch die Zeit, viel zu angeln. Mit dem Großteil der Freunde kann ich das Hobby teilen, für den anderen Teil haben wir teils feste Tage in der Woche, wo wir uns treffen. Geht alles.Die Lage ist natürlich gleich eine ganz andere, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, keinen Job hat.
Ich versuche so häufig wie möglich am Wasser zu sein. Warum ich das machen? Weil es mir am Wasser gut geht. Ich habe Jahre lang unter Depressionen gelitten (kann da auch ganz offen drüber reden ohne irgendwelches Mitleid haben zu wollen) und es durch das Angeln geschafft, wieder ein normales und besseres Leben zu führen. Wo ich vorher nichts mehr fühlen konnte, habe ich jetzt wieder einen ganz anderen Antrieb das Leben anzugehen. Und ein großer Punkt ist neben der Partnerin auch das Angeln, was mich im wahrsten Sinne des Wortes über Wasser hält und das Leben wieder Lebenswert macht. Ist einfach so, also nutze ich diese Zeit. Denn es tut mir gut (und auch meinem Umfeld).Und wenn man Letzteres in seine Betrachtungen mit einbezieht, kann man sich auch fragen, ob es denn überhaupt wünschenswert ist, "so oft wie möglich" auf dem Wasser zu sein, und ob das heute überhaupt noch taugt als sogenanntes "Vorbild", dem man nacheifern sollte.
Andere angeblichen Vorbilder interessieren mich da wirklich nicht. Ich gehe schließlich für mich angel. Aber am liebsten natürlich in Gesellschaft.
Ob ein Gewässer Überfischt ist, hängt eben auch davon ab, wie viele Angler man pro Gewässer hat und wie die Regelungen und Einstellungen bezüglich dem Entnehmen sind. Ich für meinen Teil angel in den Niederlanden und dort angel ich an den meisten Tagen an immer anderen Stellen. Auf meiner Spot-Map habe ich momentan über 200 Spots verzeichnet und damit nur einen Bruchteil der Spots erfasst, die ich das Jahr über befische. Da brauche ich mir keine Sorgen machen, ob ich vielleicht dazu beitrage, ein Gewässer kaputt zu machen. Statt dessen helfe ich vielen in Sachen Regeln und Sitten, was das angeln in den Niederlanden angeht. Das man dort zurücksetzt, sich selbst Spots sucht und auch auf viele Spots ausweicht. Das hilft einiges mehr, gewisse Spots und Gewässer zu entlasten.Ach so, das ist hier manchmal schwer zu sehen. Na, macht nix, war ja nicht ganz ab vom Thema. Ist nämlich tatsächlich die Frage, ob das gute alte Ideal, "so oft wie nur möglich auf dem Wasser" zu sein, wirklich noch zeitgemäß ist angesichts der vielen überfischten Gewässer.
Ich habe noch nie irgendwo vernommen, dass man als Angler jeden Tag am Wasser zu sein hat und auch noch keine Leute gehört, die dies machen, weil es andere sagen oder vorleben. Sehe aber viele - die Baitcaster angeln oder auf andere Trends anspringen, was ja auch vollkommen normal ist. Aber jeden Tag angeln zu gehenDie Wirklichkeit sieht für die Allermeisten ganz und gar anders aus, aber trotzdem gilt das als erstrebenswert und wird in sämtlichen Fachmagazinen immer wieder mal beschworen und abgefeiert. Wenn das nicht urkomisch ist.
Der Großteil der Angler dieser Community dürfte überwiegend an C&R interessiert sein.Aber wäre es, sagen wir, in meinen (mittelprächtigen) Gewässern wirklich erstrebenswert für mich, soviel "herauszuholen", wie ich irgend herausholen könnte und dazu also möglichst jeden Tag auf dem Wasser wäre?
Noch kurz zu dir @Heiner und die Kritik an dir, die hier gefallen ist:
Deine Art zu Diskutieren ist, wie du selbst erkannt hast, unangenehm. Du rechtfertigst es damit, dass die Wahrheit eben unangenehm ist und stellst dich selbst im selben Atemzug auf ein Podest, von dem du auf den Rest herab siehst. Du sprichst davon, dass es dich nicht wundert, wenn Leute erbost sind, sofern sie die Wahrheit hören müssen aber erkennst nicht, dass es einfach nur die Taktlosigkeit ist, die hier den Leuten sauer aufstößt. Sowohl fehlt - zu mindestens in diesem Thread - das Taktgefühl bei der Tonlage aber auch "wo es angebracht ist". Hier geht es darum wie oft jemand angelt und nicht um deine Weltvorstellungen. Verstehe mich nicht falsch, eine grundsätzliche Diskussion über das von dir angesprochene Thema finde ich nicht uninteressant - dafür bin ich einfach zu sehr an Menschen, Verhaltensweisen und Philosophische Gedanken interessiert - aber in diesem Thread hat es echt nichts verloren. Und wenn man dann noch sein Leben und seine Ansicht als das einzige Maß der Dinge sieht, denn das kommt bei dir so rüber, hat eine Diskussion jegliche Sinnhaftigkeit verloren. In dem Sinne: Reflektiere ein wenig deine Beiträge und dein Verhalten, ganz aus objektiver Sicht, und überlege dann noch einmal, ob du einen Beitrag wirklich abschicken möchtest.
In dem Sinne:
Petri
Am Sonntag mache ich meinen Angeltag Nummer 6 für dieses Jahr voll. Wird also Zeit