Bei uns beginnt die Hecht-Schonzeit, auf etwas anderes angle ich kaum mehr, im Januar; die neue Saison beginnt am 1. Mai. Weder den einen noch den anderen Termin nehme ich wahr.
Ich habe das woanders schon geschrieben: Mitte bis spätesten Ende November beende ich die Saison freiwillig, und zwar aus folgenden Gründen:
Ich denke, eine Winter-Ruhepause tut den Beständen gut, und ich muss nicht jeden Gro0en fangen, den ich vielleicht fangen könnte.
Ich finde, eine Angelpause von ein paar Monaten schadet auch mir nicht, um auf neue Einfälle kommen zu können und nicht in stumpfer Routine zu versacken . Weshalb ich auch während der Saison nicht immer gehe, wenn ich könnte, sondern nur dann, wenn ich merke, dass ich gut genug motiviert bin. Angst, irgendetwas zu "verpassen", habe ich schon lang nicht mehr. Und für die Art und Weise, wie ich fische, sind gute Motivation, Konzentration und eine einigermaßen planvolle Vorgehensweise das A und O. Weswegen ich gründsätzlich allein fische, um völlig frei sein zu können bei dieser Angelegenheit. Geselligkeit hole ich mir woanders.
Wintertechniken auf Hecht langweilen mich. Denn weder habe ich Lust auf Ansitz, noch auf Eisfischen, noch auf Vertikalangeln mit Echolot und Bait direkt vor die Schnauze hängen. Alles nicht (oder nicht mehr) mein Ding, denn ich will Bewegung,
Am 1. Mai gehe ich nicht gleich los, sondern warte erst einmal ab, bis das Gros sich, wie man so sagt, ein bisserl ausgetobt und wieder verzogen hat. Oder anders angedrückt: Alles in allem angle ich knapp sechs Monate pro Saison, davon eine Zeit in Schweden, und etwas mehr als sechs Monate angle ich so gut wie gar nicht. Was allerdngs ncht bedeutet, dass ich mich in der Off-Season überhaupt nicht mit Angeln beschäftige, denn während dieser Zeit kommen mir oft neue Ideen für die nächste Saison und für allerlei kleine oder auch mal größere Verbesserungen.
Mein persönliches Betriebsmotto lautet also ganz einfach: Zu viel von einer an sich guten Sache macht sie auf Dauer kaputt - ich war schon mal fast soweit, als ich es maßlos übertrieb für ein paar Jahre. Die waren zwar nötig, um mir das aneignen zu können, was ich für das "gezielte" Fischen auf große Hechte brauchte an Kenntnissen und Erfahrungen für die mir zur Verfügung stehenden Gewässer, aber irgendwann kam der Punkt, als ich merkte: Wenn du jetzt nicht kürzer trittst, wird es dir bald zum Hals heraushängen. So weit habe ich es nicht kommen lassen.
Denn Weniger ist mehr, und die wirkliche Kunst liegt in der bewussten Reduzierung der Mittel auf das Nötige, aber nicht in ausufernder Überladung, die niemals ihren Hals voll kriegen kann.
Ich weiß sehr wohl, dass die Tacklebilder, die ich zeige, auf nicht eben Wenige etwas langweilig, wenn nicht übertrieben pingelig-knickerig wirken. Aber ich weiß auch, wie viel Arbeit, Gedanken und Irrwege darin stecken, um es auf dieses wirklich erforderliche, wesentliche Maß herunter geschraubt zu haben.