Genau genommen, gebe ich viel zu viel dafür aus. Denn es werden jedes Jahr mehr Köder in den Kisten und Kartons. Irgend etwas versuche ich wohl anscheinend zu kompensieren. Ein Zählung meiner Spinner im Jugendalter brachte damals schon eine Zahl von rund 1100 Stück an's Licht. Das ist dann wohl ein Fall für einen Tiefenpsychologen.
Ich wundere mich allerdings darüber, warum kaum jemand Geld dafür ausgibt, seine Köder "besser und länger" zu nutzen. Als erstes fällt mir ein Köderretter ein. Jeder Köderretter ist besser als gar kein Köderretter. Die Kollegen in Spanien hängen normalerweise in den versunkenen Olivenbäumen reihenweise ihre Barsch- und Zandergummis weg. Dieses Jahr mit Köderretter lag die Rettungsquote bei rund zwei geretteten Ködern auf drei Hängern. Bei japanischen Edelgummis und hochwertigen Haken ist das eine Menge Geld.
Kaum jemand besitzt eine SMD-Heissluftlötstation zum Reparieren von Gummiködern. Ja, ein von Hechten vorher durchgekauter und zerfledderter Westin Shad Teez sieht nach der Reparatur nicht wie neu aus. Das wäre gelogen. Dazu ist seine Bemalung zu fein. Es bleiben ein paar Narben und ein paar verwischte Farben. Nur, er fängt repariert nicht schlechter als im Neuzustand.
Viele Angler entsorgen ihre Hardbaits, wenn die Farbe gelitten hat. Warum? Manche zerschundenen Wobbler fangen nicht schlechter als vorher. Eine Farbdusche aus der Spraydose oder ein Folienaufkleber hübschen so manchen Köder wieder etwas auf.
Bei manchen Ködern spielt auch die Lagerung eine Rolle. Die Gummis von Lunker City sind z.B. "druckempfindlich. Unter Druck verliert das Gummimaterial sehr viel von seinem Weichmacher. Ist bei anderen Gummisorten/Herstellern nicht der Fall.
Ich denke, die Recyclingqute bei Kunstködern ist viel zu gering. Gilt auch für "veraltete" nicht mehr beachtete und vergessene Köder. Ein paar meiner Meterhechte in den letzten zwei Jahren kamen auf Twister die seit 20 Jahren in der Kiste lagen.