Evergreen Rutenvorstellung

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Heos

Master-Caster
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schafft sie auf jeden, ich werf auch 30g damit wenns sein muss, ist nicht mehr optimal und kostet bisschen Wurfweite aber kaputt gehen tut da nix, würde das halt nicht dauerhaft mit der Rute betreiben weils dafür einfach deutlich geeignetere Ruten gibt.
 

Kreisel

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Mich würde brennend ein Erfahrungsbericht zur Stallion interessieren. Gern auch im Vergleich zu den beiden anderen Ruten der Serie (Cobra / Super Stallion) oder zur Adrena 166MH.
 

chrisi1989

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Zur Adrena und zur Cobra kann ich nicht vergleichen jedoch zur Super Stallion falls man da einen vergleich ziehen kann bei einer 1OZ und einer 3OZ Rute....
mMn hab sie nicht umsonst beiden den Hengst im Namen stehen und ähneln sich schon teilweise.
Hatte inzwischen an die 12 Evergreen Ruten und bei keiner von allen war die Schnur so ausschlaggebend wie bei der Stallion und Super Stallion.
Mit Braid kann man an beiden Ruten auch Jiggen und bekommt auch eine top Rückmeldung jedoch sehe ich Braid an ihnen als Suboptimal an es sei denn man leiert hauptsächlich Softswimbaits durchs Mittelwasser oder Jiggt über den Grund.
Die Paradedisziplin liegt für beide Ruten eher im Anwendungsbereich mit Fluoro.
Da kann man dann angefangen von Crankbaits , Spinnerbaits, Jerkbaits, Chatterbaits so ziemlich alles fischen.
Und wem es liegt der kann auch seine Jigs und Rigs an Fluoro fischen, zum Bassen find ich das auch geil aber auf Barsch und Zander wurde ich zumindest damit noch nicht warm.
Den krassesten Unterschied merkt man dabei dann bei der SuperStallion wenn man Swimbaits ala Slideswimmer von Deps oder den I-Slide von Megabass fischt, die laufen bei weitem "runder" als an Braid….
Beide haben im Drill auch eine eher parabolische Aktion und sind nicht so bockig wie die reinrassigen Jiggen aus dem EG Lineup.
Bevor die Frage auftaucht welche Ruten ich zu den Jiggen zähle....
Aus meinem Lineup die Heracles 7LTS und die Kaleido RapidGunner RSR
 

Kreisel

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@chrisi1989 Danke für deine Eindrücke. Die Stallion wird ja meist mehr in Richtung Jigge beschrieben, während die Cobra und die Super Stallion eher in die Allround-Kategorie fallen. Wie würdest du das einschätzen?
 

chrisi1989

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Diese Leute werden dann wohl auch die Stallion mit Braid fischen, und ja dann kann man mit ihr auch gut jiggen… hab ich gestern auch so gehandhabt weil ich im 1oz Bereich "nur" eine Rute mit hatte. Allerdings sehe ich ihre Paradedisziplin mit Fluoro bei Searchbaits aller Art.
Wenn die Leute von denen du sprichst aber sagen das die Cobra und die Super Stallion (mit der Super Stallion kann man ja auch gut jiggen obwohl sie nicht so ein extremes Brett im Drill ist) in die Allround Kategorie fallen, dann definitiv auch die Stallion

Hab sie leider noch nicht gefischt aber als Jigge im Inspirare Lineup in der Zanderklasse fällt mir da Momentan nur die Gunslinger ein, und die Black Raven dann fürs leichtere....
 

Kreisel

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hat jemand Erfahrung mit „The Redmeister“?
 

sleepyweasel

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hat wer Erfahrungen/Berichte zur King Serpent? Gerne auch per PN nachdem der Thread ja im BC Forum ist.
 

TH50M

Schusshecht-Dompteur
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Toller Bericht @chrisi1989

Weitere Testberichte zur Stallion GT oder RS wäre eine super Sache. Das darf gerne als Aufforderung verstanden werden. :)
 
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Olli25

Bigfish-Magnet
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So, ich habe mir in der letzten Zeit ein paar mehr Ruten angeeignet und fische nun bis auf eine Steez Skyray ausschließlich Evergreen Ruten der Inspirare und Heracles FACT Serien.

Hoer möchte ich jetzt meine perfekte "leichte" Barscheste vorstellen.

Evergreen HERACLES FACT HFAC-66MST 6`6"

Wie bin ich auf die Rute gekommen ? Nun ich habe eine Ergänzung zur Black Raven SS gesucht , die war eigentlich mit der Black Briar schon gefunden und in Stein gemeißelt, dummerweise war die Black Briar über ein drei viertel Jahr nicht zu bekommen, da wird es dann langsam eng mit der Geduld. Nun hatte ich ja noch einen Joker in der Hinterhand, da ich mit dem lieben Martin alias scorpion01 im selben Team fische und er wirklich richtig Ahnung auf dem hochwertigen Rutenmarkt hat und wirklich vieles testet und getestet hat.
Nach einem Telefonat was in darauf hinaus lief das ich mir definitiv mal die 66MST anschauen müsse war klar das ich mich ins Auto setze, zum Laden fahre und dies tun werde.
Wenn ich ehrlich bin hatte es Martin dennoch nicht ganz so einfach mich davon zu überzeugen mir mal die HERACLES FACT Serie anzuschauen, denn für mich war eigentlich klar nach dem erfolg mit der Black Raven SS möchte ich in der selben Serie bleiben da ich mir da durch erhofft hatte wieder eine so genau für mein Profil passende Rute zu finden.

IMG_9467.jpg

Evergreen HERACLES FACT HFAC - 66MST
Wurfgewicht: 3,5g - 17,5g ( 1/8 - 5/8oz)
Rutenlänge: 198cm ( 6`6")
Gewicht: 109g
Teile: Einteilig
Action: Spitzenbetont durch den Solid Tip den ich irgendwo im ML Bereich einordnen würde
Power ( Backbone) : Medium
Empfohlene Schnurstärke: 6lbs-14lbs


Die Rute ist wie zu erwarten sauber verarbeitet, ich finde nichts zu meckern, alles Kerzen gerade und keinerlei Fehlstellen. Wobei das sicherlich auch bei anderen günstigeren Ruten der fall ist. Bei der Rute hat man das Hauptaugenmerk auf Sensibilität gelegt und das sieht man auch an kleinen Details. Der verbaute Griff ist ein Fuji ECS die Ringesystem ist ein Fuji K Guide LG titanium tournament mit Torzid Einlagen. Was ich optisch erst etwas komisch fand ist der kleine EVA Kragen der sich vorne vor der Realseat Schraube befindet. Hat man die Rute aber mal in der Hand mit einer Lowprofile Rolle ergibt das ganze richtig viel Sinn! Wenn man den finger auf dem Blank liegen hat stützt dieser Kragen die spitze des Zeigefingers so das der Finger nicht abrutschen kann. Ziemlich coole Idee.

Gut für was habe ich die Rute denn eigentlich gesucht ? Meine Black Raven SS hat mir so gut gefallen und macht auch eigentlich alles was man braucht aber dennoch wollte ich noch etwas feineres um auch mit den kleineren Barschen noch mehr Spaß zu haben. Ich weiß es ist vielleicht doof immer wieder davon zu reden aber vielleicht , wer sie den kennt , war der Wunsch wie eine Molla 62MLXXF und das in noch besser. Genau das habe ich bekommen , versteht mich nicht falsch, die Rute ist eine meiner absoluten Lieblinge und ich finde es klasse das sie jetzt wieder aufgelegt wird dank Lurenatic , die Heracles FACT liegt dann aber Preislich und auch Performance mäßig natürlich in einer anderen Liga.
Was wollte ich fischen ? Alles was mir an der Black Raven SS als zu klein erschien. Diese macht bei 5g + 3" Trailer schon echt spaß aber natürlich ist sie da eher am unteren Ende, da macht eine Rute die dieses im Sweetspot hat natürlich noch etwas mehr spaß. Also vorgäbe für mich waren 3.5g Rubber Jigs mit kleinen Krebsen , Rigs und Jigs 3,5g sowie 5g mit 2" - 3" Trailern alles darüber fische ich mit der Black Raven SS.
Vorab möchte ich sagen sowohl 3.5g Köder Gesamtgewicht wie auch 18g macht die Rute ! Tatsächlich die 3,5g auch schon richtig gut und nach oben raus kann sie etwas mehr ab als die Black Briar , eigentlich von dem Rating eher eine ML wie die Molla, das dachte ich mir auch beim Befummeln im Laden und genau das ist sie für mich definitiv auch , trotz M Rating. Dazu aber später mehr. Ich habe die Rute spaßeshalber auch mal mit 10g + 4" ausprobiert, Auch das lässt sich als Caroliner oder Texas Rig gut fischen allerdings braucht man mit diesem Gewicht das Jiggen eher nicht mehr ernsthaft versuchen denn je nach Trailer kommt man da den 18g schon sehr nahe und das sieht man dann schon denn da gibt der Solid Tip irgendwann etwas nach.

Die Rute hat einen recht "harten" Solid Tip der vom Tip bis etwa 4cm vor den 5. Ring von der Rutenspitze aus reicht. Der Solid Tip ist nicht zu hart und nicht zu weich , schwer zu beschreiben. Weich genug um 3.5g Spoons ordentlich zu beschleunigen aber auch wiederum hart genug um auch einen 5g Jighead + 3" Trailer anzulupfen. Twitchbaits alla SQ61 und Chubby38 lassen sich auch noch gut mit ihr fischen. Den Schwerpunkt der Rute sehe ich in kleinen Rubberjigs , Neko Rig und dem fischen mit Rigs von 3.5 - 10g Bullets + Trailer sowie den anderen Finesse Taktiken . Für mich stimmt das angegebene Wurfgewichtsspektrum recht gut.
Der Drill und auch die Bisse an der Rute kommen echt hart durch , ein 25er Barsch macht schon wirklich richtig spaß! Die Rute arbeitet wie von einer Solid Tip nicht anders zu erwarten recht Spitzenbetont, allerdings geht sie dann bei größeren Fischen fließend in ein M Backbone über was es auch ermöglicht größere Tiere vernünftig auszudrillen. Für mich ist diese Rute tatsächlich die Barschpeitsche schlecht hin. Genau so sei aber auch gesagt das es sich bei dieser Rute in meinen Augen um eine Barsch Rute handelt, wer versuchen will mit der Rute mal einem Zander den Haken zu setzen wird auf verlorenem Posten kämpfen. Ich habe in einem Gewässer ab und an mal mit Zander zu tun aber da ist es mir noch nicht gelungen einem den Haken zu setzen.

Bevor ich das wichtigste vergessen , Sensibilität , auch diese Rute ist sowas von sensibel , ich bin immer wieder selbst erstaunt wenn man ein 3.5g Bullet über den Boden schleift merkt man wirklich auch auf volle Wurfdistanz sehr sehr gut ob man sich gerade in Schlamm, auf Kies , abgestorbenem Laub befindet. Trifft man mit dem Bullet mal einen Stein oder Plumpst es von einem runter kann sich das auch irrtümlicherweise mal wie ein Biss anfühlen.

Wenn man bereit ist etwas mehr auszugeben ist die Rute definitiv einen Blick wert, vielleicht auch für denjenigen der nicht unbedingt die "Riesen" in seinem Gewässer hat. Wenn ich lediglich meine alten Gewässer hätte wo die Barsche zwischen 15-30cm sind wäre das meine alltags Rute ! Das ist sie nun auch wenn ich gezielt auf Barsch fischen gehe.

Anschließend möchte ich noch sagen das ich gern bereit bin wenn jemand fragen hat irgendwie spezielle Fotos oder Tests zu machen :)


Mit freundlichen Grüßen Olli
 
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emceeee

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Irgendwer nen paar Erfahrungen zur Light Cavalry 611MH parat? Medium Version ebenfalls in Ordnung.
Suche einen relativ breitbandigen 2-Teiler für 4" auf Barsch mit Zanderbeifängen.
90% Gummi 10% Hardbaits.
 
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Holgifisch

Barsch Vader
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An die Besitzer der Black Raven SS. Kann hier vielleicht jemand ein Foto von der Rute unter Belastung machen sprich ein Bild der Biegekurve. Würde mich sehr interessieren.
 

WM76

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Da ich die EG Kaleido Rapid Gunner RSR bereits seit knapp einem Jahr fische, dachte ich mir, dass es an der Zeit ist die Rute hier vorzustellen. Sie hat es nämlich verdient und ich möchte auch etwas an das Forum zurückgeben.

Basisdaten
Länge: 7‘0“ oder 214 cm
Wurfgewicht: 3/8 bis 3 Oz oder 10 - 84g
Line Rating: 10 bis 25 lb (wie üblich in JP auf monofile Schnüre bezogen)
Gewicht: 145g
Power: XH
Beringung. Fuji Titan/Torzite (12 Stück)
Aktion: Fast (eigene Einschätzung)

Blank
Es handelt sich um eines der neu entwickelten Blanks von Evergreen, der überwiegend auf der neuen T1100G Kohlefaser und Nanoharztechnologie ("Nanoalloy") basiert. Wie üblich bei den Kaleidos werden allerdings zusätzliche Materialien in verschieden Blankabschnitten verbaut, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Beispielsweise kommen bei dieser Rute neben T1100G auch 50T Matten mit Bor-Verstärkung im Backbone-Bereich und zusätzlich 40T Matten bis kurz vor der Spitze zum Einsatz. Wer möchte, kann auf der Evergreen-Seite Genaueres hierzu lesen. Der Blank hat die EG-typische Quattro-Wicklung bis etwa 30cm vor der Spitze. Die Spitze selbst kommt ohne Wicklung aus. Der Blankaufbau ähnelt somit dem der Kaleido Gunslinger, die ja für denselben Einsatzzweck konzipiert worden ist. Die Rapid Gunner gilt auch als Nachfolger der Gunslinger, jedoch mit Update der Kohlerfasertechnologie und erweitertem Wurfgewichtsbereich. Der Blank dürfte – nach meiner Einschätzung – recht dickwandig, vor allem im Backbone-Bereich, sein. Ich habe die Rute zwar noch nicht zersägt, aber wie soll man sonst das recht hohe Gesamtgewicht erklären? ;) Der Griffaufbau ist sehr ähnlich wie bei anderen, deutlich leichteren Kaleidos und der Ringsatz kann nicht den Unterschied ausmachen. Ein dickwandiger Blank hat Vor- und Nachteile: Man erreicht eine höhere Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit allerdings auf Kosten der Sensibilität. Ihr werdet weiter unten erfahren, dass die Sensibilität bei dieser Rute weniger problematisch ist ;) Der Blank ist insgesamt sehr steif und schnell. Das Rückgrat durchaus für Waller geeignet. Eine Rute mit einer schnelleren Rückstellung hatte ich bisher noch nicht in den Händen.

Balance
Der Schwerpunkt der Rute liegt mit einer Zillion HLC etwa 3-4 cm vor der Rolle. Sie ist also leicht kopflastig, aber trotzdem noch angenehm zu fischen. Bei derart kurzen Ruten spielt eine perfekte Balance aus meiner Sicht sowieso eine untergeordnete Rolle, da die beim Fischen auftretenden Drehmomente gering sind und dadurch das Handgelenk weniger belastet wird als bspw. bei den bei uns üblichen 2,70m Zanderspinnings.

Einsatzzweck
Evergreen empfiehlt die Rute primär für allerlei Gummianwendungen, also Jigs & Rigs. Hierzu nutze ich sie auch. Sie ist mittlerweile meine erste Wahl wenn ich auf Zander jigge, sowohl vom Ufer als auch vom Boot. Sekundär nutze ich sie für Swimbaits und mittelschwere Jerks auf Hecht, aber hierzu gibt es sicher geeignetere Ruten. Für Hardbaits ist die Rapid Gunner suboptimal wie viele andere Fast/X-Fast Ruten. Hier würde ich eher Ruten mit einer durchgehenderen Aktion bevorzugen. Die Rapid Gunner ist als Jigge konzipiert und hierzu sollte sie auch primär verwendet werden.

Aktion
Ich würde die Aktion als Fast bezeichnen. Beim Anjiggen biegen sich (auch erst bei höheren Gewichten) die ersten vielleicht 20cm der Spitze. Im Drill arbeitet die Rute überwiegend im ersten Drittel. Bei hoher Belastung in der ersten Hälfte. Ich habe ursprünglich befürchtet, dass die Rute zu steif für unsere „Brotzander“ sein könnte, aber dies hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Auch bei 40er und 50er Zandern arbeitet das erste Drittel schon gut mit. Anhiebe kommen aufgrund der Aktion und der Schnelligkeit des Blanks gut durch und ich hatte bisher kaum (kann mich im Moment an keinen erinnern) Aussteiger. Ich fange meine Zander allerdings auch mit C-Rig an der EG Super Cougar, deren Rolle vollständig mit FC bespult ist. Würde deshalb kontrovers behaupten, dass bei Zandern – entgegen der landläufigen Literaturmeinung – keine Titanplatten im Maul verbaut sind ;)

Fischbare Gewichte, Sensibilität und Wurfweite
Sensibilität ist wohl der Hauptgrund warum man zu einer Rute aus diesem Preisbereich greift. Ich kann mittlerweile 3 EG Kaleidos mein eigen nennen, so dass mich einige als EG Fanboy, der auf der Hypewelle reitet, bezeichnen könnten. So sehe ich mich jedoch nicht – ich versuche lediglich ein Optimum für jeden Einsatzzweck für mich zu finden und glaube dies für die Zanderangelei mit der Rapid Gunner gefunden zu haben. Als nächste Rute kommt übrigens entweder eine Steez RD oder eine NRX ins Haus. Nun zum Thema: Ich war etwas skeptisch als ich die Daten zum Wurfgewicht gelesen habe. Kann eine Rute von 10g bis über 80g tatsächlich performen? Die Antwort nehme ich vorweg: ja (fast). Ich habe von 10g + 4“ bis 35/40g + 5/6“ an ihr gefischt und dieses gesamte Spektrum als gut bedient empfunden. Auf Sand/Kiesgrund, wie am Rhein üblich, spürt man 10g+4“ bereits gut. Ab 12g+4“ ist die Rückmeldung für mich bereits perfekt, jede Grundberührung wird klar zurückgemeldet. Das Optimum der Sensibilität beginnt für mich daher schon bei 12g + 4“. Dass die Rute 14/18/21g und schwerere Jigs oder gar Zanderbisse sehr gut zurückmeldet brauche ich nicht zu erwähnen – das können viele andere Ruten auch. Was die Zanderangelei anbetrifft, ist die Rapid Gunner nach oben weitgehend offen. Mit 35g und 5“ fühlt sich die Rute keineswegs überlastet an. Mehr fische ich sehr selten, aber es geht noch einiges mehr. Das ist auch das spezielle an der Rapid Gunner: mit einer Rute decke ich meine gesamte Zanderangelei ohne Abstriche ab. Egal, ob ich in den Buhnenkesseln leicht oder im Hauptstrom mit schweren Köpfen fischen möchte. Vor der Rapid Gunner habe ich auf Zander mit der EG Kaleido Egoist (30g WG) und nochmal davor mit der HR Pro Force 812M (40g WG, Spinning) gefischt. Was kann die Rapid Gunner besser als die beiden erwähnten Ruten (übrigens beide auch sehr sensibel)? Ich empfinde die Rückmeldung der Rapid Gunner im unteren Bereich (erstaunlicherweise) besser und ich bin nach oben überhaupt nicht eingeschränkt. Bei 24g Köpfen waren sowohl die Egoist als auch die PF schon leicht überlastet. Die gleichen Köpfe liegen für die Rapid Gunner mitten im Optimum. Eine ähnliche Breitbandigkeit habe ich schon bei der EG Super Cougar festgestellt und ich höre/lese immer wieder, dass dies auch für die NRXen zutrifft. Noch ein paar Worte zur Aufladung und Wurfweite. Dass sich eine 3 Oz Rute bei 10g + 4“ nicht perfekt auflädt dürfte klar sein. Aber auch mit 10g + 4“ sind die Wurfweiten mit der Zillion HLC mehr als brauchbar. Ich würde schätzen, dass 40m sicher und ohne Backlash-Risiko erreichbar sind. Ab 18g + 5“ sind 50-60m locker machbar. Das reicht mir auch vom Ufer aus und überhaupt empfinde ich keinen großen Wurfweitenunterschied zu meinen früheren Spinnings. Mein Kumpel fischt die Bulleye Jig Whip (2,55m) oft neben mir und unsere Reichweite ist vergleichbar. Als gut fischbaren Bereich was Rückmeldung und Wurfweite anbetrifft, würde ich deshalb 15g (=10g + 4“) bis „mehr brauchst Du auf Zander nicht“ bezeichnen :) Noch ein Hinweis: Ich fische an der Rute "lediglich" eine 16er EVO um dem Wind und dem Strömungsdruck möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Wer dickere Seile fischt kann zu durchaus zu anderen Ergebnissen kommen.

Preis
Die Rute hat eine UVP in Japan von 90k Yen. Online kann man sie für zwischen 700-900€ im Ausland erwerben. Ich hab meine für rund 700€ in einem bekannten deutschen Nicht-Online Shop gekauft ;) Ist sie den Preis wert? Für mich ja, aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich habe früher in der oberen Mittelklasse (oft HR) gefischt, davor noch in der unteren Mittelklasse. Ich habe Ruten gekauft, mit Verlust verkauft oder gar nicht verkauft und neue gekauft. Dieses Lehrgeld hätte ich mir durchaus sparen können. Die Rapid Gunner kostet das Doppelte einer HR Pro Force, aber sie deckt für mich auch annährend den WG-Bereich von zwei HR Ruten ab. Und ich empfinde überhaupt keine Notwendigkeit mehr mich im Bereich Zanderjigge zu verbessern. Das rechtfertigt für mich den Preis. Wer eine Rute kennt, die eine ähnliche Sensibilität über einen so breiten Bereich bietet, darf sich gerne bei mir melden.

Anhang/Bilder
Vergleich der Spitzen- und Backbone-Durchmesser. Von unten nach oben: Rapid Gunner (3 Oz), Egoist (1 Oz), Super Cougar (3/4 Oz). Auch wenn Durchmesser alleine nicht alles sagen (Blankdicke und Material sieht man nicht), kann man hier den Grund für die sehr gute Sensibilität bei hoher Breitbandigkeit der Rapid Gunner erahnen: Fast Aktion = dünne, sensible Spitze zusammen mit einem steifen und sehr hoch modullierten Blank scheint des Rätsels Lösung zu sein. Ein ähnliches Konzept sieht man übrigens auch bei den NRXen, die für Top Rückmeldung bei hoher Breitbandigkeit bekannt sind.
 

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Spitzen.jpg Backbones.jpg
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Meisteresox15

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin @WM76 ,

vielen Dank für den Bericht...Das liest sich so, als wäre die Rapid Gunner die perfekte Zander-Jigge.
Ich such noch ne Rute die die Lücke zwischen der BR SS bzw. Cobra und der Grand Cobra schliesst.
Hatte mir dafür eigentlich die Super Stallion GT ausgesucht...Sie sollte ein wenig breitbandiger sein...ähnlich wie die Grand Cobra.
Vielleicht kannst du oder irgendjemand anders ja die Rapid Gunner mit der Super Stallion vergleichen???

Mfg Krischi
 

WM76

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Ich hab die Super Stallion nicht gefischt, aber sie dürfte durchgehender in der Aktion und damit deutlich universeller einsetzbar sein. Machst Du sicher nichts falsch damit. Rein zum Jiggen würde ich wohl die Rapid Gunner bevorzugen, aber mit der Super Stallion wirst Du wohl auch beim Jiggen wenig Abstriche machen müssen. Ich glaube @chrisi1989 fischt beide und kann mehr dazu schreiben.
 

chrisi1989

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Korrekt @WM76 ich hatte beide mal Gleichzeitig und wohlgemerkt bis ich die Rapid Gunner hatte war die Super Stallion DIE EINE für mich. Rückmeldung beim Jiggen top, und auch nicht zu straff um damit Hechte zu ärgern.
Da die beiden aber das selbe Köderspektrum abdecken -3OZ musste die Super Stallion weichen da ich in dem Gewichtsbereich doch eher auf Zander als auf Hecht unterwegs bin.
Würde ich eine Rute für Zander und Hecht suchen würde ich nach wie vor zu einer der Super Stallions raten GT/GT2RS usw....
Wäre der Zander im Hauptfokus und ich will nur gelegentlich einen 16er Gummi auf Hecht durchleiern und Großteils Jiggen dann ganz klar die Rapid Gunner.
Swimbaits und Co macht mMn die Super Stallion deutlich angenehmer als die RG.

@Meisteresox15 auch wenn ich die Grand Cobra noch nicht gefischt habe kommt mir der Spagat von der Cobra bis hin zur Grand Cobro doch recht groß vor mit 1er Rute. Kommt jedoch auch auf die Gewässer und deren Fischbestände an.
Was fischt du an der GrandCobra für Baits ?
 

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