• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Zanderlui

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Vielleicht wollen einige User hier ja auch noch mitbekommen deswegen wäre es im anderen Forum fehl am Platz....
Weiterer Punkt das der Fisch nicht alles weg sein kann, würde von Monkeyman auch schon mal im anderen Forum vorgerechnet, die Entnahme durch die Fischer hört sich sehr viel an, und gerade für Angler unvorstellbare Dimensionen...
Am Ende kam im schlimmsten Fall eine Entnahme von 500g/ha Wasserfläche heraus, was nach Aussage von Sebastian ein Witz ist, habe darauf hin mal die Fangstatistik des Hannover Vereins hier bemüht da kommen Zahlen mit doppelter sogar dreifacher Menge raus, der Bestand hier ist ok, eben die ganz Kapitalen fehlen aber naja muss man mit leben das die hier nicht so häufig sind...
Und wenn man dann die Bodden sieht, die wohl die Gewässer in Deutschland sind aufgrund des Nahrungsvorkommens mit einer der größten Produktivität, gerade durch das zusätzliche Futter an Heringen, sollte klar werden das dort Fisch sein muss, selbst wenn man die Entnahme der Fischer verdoppelt und sagt das würden die Angler entnehmen, wäre es immer noch gerade mal 1 kg pro Hektar und das eben bei den Bodden ujd keinem Minivereinstümpel...
 

Meridian

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Auf dieser Ebene können wir gerne weiter diskutieren.
Traust Du Dir zu eine Rechnung für diese Gewässer zu erstellen und uns zur Verfügung zu stellen?
Wäre interessant.
 

Zanderlui

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So hier mal Sebastian sei Post, dort ging es damals darum das die Hechte an die Fischmehlproduktion gehen, was ja völliger Blödsinn war.Denke das verdeutlicht die Sache hier ein wenig.
Da Sebastian es öffentlich geschrieben hat, gehe ich davon aus das es ok ist das ich das hier herein kopiere.


Teil 1:
Also so sehr ich den Ansatz der Petition auch verstehe, ich halte es für unwahrscheinlich (werde morgen aber mal nachhaken), dass Hechte für die Fischmehlproduktion verwendet werden. Der zitierte Passus aus der Küstenfischereiverordnung bezieht sich bewußt auf Massenfischarten, bei denen sehr große Fänge auf einmal gemacht werden, in der Regel mit großen Schleppnetzen, die im Freiwasser bzw. in Bodennähe der (durchaus küstennahen) Ostsee eingesetzt werden. Denn auch wenn 10 Kisten voll Hecht auf Angler viel wirken mögen, es ist im Vergleich zu den Fangmengen von beispielsweise Heringen absolut lächerlich. Bei*Fischmehl*wird in Dimensionen von etlichen Tonnen gerechnet, sonst lohnt es einfach nicht. Die gefangenen Hechte werden daher wahrscheinlich durchaus für die menschliche Ernährung verwendet. Man fängt sie im Frühjahr, weil man dann die einzige Chance auf halbwegs gute Fänge hat. Der Fisch wird dann gefrostet und im Sommer unters Volk gebracht. Aber wie gesagt, ich hake morgen mal nach und versuche außerdem morgen mal nachzuschauen, welche Mengen an Hecht dort überhaupt gefangen werden.
Sinnvoll zum Schutz der Hechtbestände (bzw. ehrlicherweise: zum Optimieren der Bestände für uns Angler) wäre daher nicht eine Änderung bzw. Ergänzung dieser Passage in der Verordnung, sondern eine völlige Neuordnung der Besitzverhältnisse der Küstengewässer. Ich meine damit, dass man Teile (gerade die Boddengewässer) verpachtet und den oder die Fischer damit an den Einnahmen der Angelkarten teilhaben lässt. Was glaubt ihr, wie schnell sich dann die Bewirtschaftung ändern würde!?
Klar würden die Kartenpreise steigen, aber dafür würde das jetzt schon sehr gute Revier zum weltweiten Mekka der Hechtangler werden.*
Teil 2:*
Wie versprochen, habe ich mich (zumindest zu einigen Fragen) kundig machen können, auch wenn ich leider krankheitsbedingt noch einige Fragen nicht stellen konnte.
Wichtigste Quelle meiner Ausführungen ist dabei das LALLF (Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei) MV. Der Link zu Statistik-Seite:http://www.lallf.de/Statistik.122.0.html

Von welchem Gebiet sprechen wir: Innere Küstengewässer (also Haffe und Bodden) machen 170.000 ha aus.
Ich war zuerst mal erstaunt, denn mit einer derart geringen Fangmenge von Hechten (90 Tonnen in 2011 für die gesamten Küstengewässer, wobei dort auch die Fänge in der offenen Ostsee (etwa 10 Tonnen) beinhaltet sind) hatte ich nicht gerechnet. Jetzt mal zu den sich daraus ergebenden Erträgen je Hektar (für die Bewertung von Gewässern recht interessant): Machen wir eine Worst-Case Rechnung und schlagen die vollen 90 Tonnen auf die Inneren Küstengewässer: macht 90 Tonnen auf 170.000 ha, je ha also etwa 0,53 kg Hecht bzw. bei der Variante ohne die 10 Tonnen Fang der offenen Ostsee macht es 80 Tonnen auf 170.000 ha, also etwa 0,47 kg je Hektar.
nur mal zum Vergleich, in den üblichen (und für einige schon großen) 20 ha Vereinsgewässern würde das einer Jahresfangmenge von Hecht von ungefähr 10 kg entsprechen. Aus meiner Sicht und unter Berücksichtigung der Futterbedingungen der Küstengewässer eine lächerliche Menge.
Und ich lag sogar deutlich zu hoch, mit der Jahresfangmenge für den Greidwalder Bodden. Es waren nicht 50 Tonnen, sondern gerade mal 22 Tonnen. Bezogen auf 50000 ha Wasserfläche ist das ebenfalls eine mickrige Menge von 0,44 kg je Hektar.
Sieht man sich jetzt im Vergleich dazu die Fänge von Dorsch (2800 Tonnen), Hering (6300 Tonnen) und Flunder (1200 Tonnen) an, so wird deutlich warum bei diesen Massenfischarten der Passus zum auschließlichen Fang zur menschlichen Ernährung in der Verordnung steht. Ich hake da nochmal nach, aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass wesentliche Teile des Hechtfanges im*Fischmehl*landen. Dazu kann ich auch was zu den Preisen sagen. man bekommt etwa 10 Cent je Kg für Fische, die zu*Fischmehl*verarbeitet werden, bei Kleinmengen (wenige hundert Kilo) zahlt man sogar drauf! Wer da Hechte für die paar Cent fängt, dem ist sicher nicht zu helfen...
Daher ist die Petition, entschuldigt meine Wortwahl, naiv und albern.
Und noch ein paar offene Worte: wenn wir Angler uns über die Entnahme der Berufsfischer beschweren, dann sollte man auch wenigstens ehrlich sein. Naturschutz oder Artenschutz spielen bei den allermeisten heimischen Süßwasserfischen (die fischereilich genutzt werden) überhaupt keine Rolle. Es geht um unseren Egoismus. Ist auch völlig ok, aber diesen sollte man dann auch offen aussprechen: Ich möchte möglichst erfolgreich angeln und daher möglichst viele Fische im See haben.
 

Drop Shoter

Finesse-Fux
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Hey Lui,
also an den Temperaturen wird die aktuelle Situation im Hafen nicht liegen. Wir haben in anderen Jahren schon mitte Oktober kranke Zanderschlachten erlebt. Es ist jetzt fast Dezember.
Und das große und kleine Hechte einfach an den Netzen vorbeischwimmen ist absoluter Unfug. Ich war letztes Wochenende morgens auf n Darß und hab ne Stunde mit einem ortsansässigen Fiuscher gesprochen. N Blick in die Kisten brachte 110cm Hechte, 90er Zander aber auch 30er Barsche hervor. Aus ein und dem selben Netz.

Auf dem Beitrag aus dem Anglerboard müsstest du mich mal aufmerksam machen. Habe da keinen solchen gelesen. Wenn du den observer meinst, den kenn ich... der arbeitet ja auh beim Fischereiinstitut, und ist garantiert der letzte der behaupten würde, dass Angler (und natürlich auch Fischer) keine Auswirkungen auf den Fischebestand hätten.
 

Zanderlui

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Ne meine den der mit seinem Rydsboot als Userfoto da gepostet hat, keine Ahnung wie er heißt. ..edit: Trollegrund
Weiß du genau das sie aus ein und dem selben Netz kamen und er nicht mehrere gestellt hatte? Denn die Maschen sind ja wie gesagt auf den Zierfisch abgerichtet, also sind sie größer oder kleiner...
Und zur Entnahme der Fischer siehe oben, die holen ich alles raus, auch wenn gerade wieder gesagt wird ein Bodden wurde eine Seite wieder komplett zugestellt, habe oft genug auf der Müritz geschaut was aus so für uns Angler riesen Netze raus kommt, da staunt man wieviel Arbeit aufgewandt wird für welchen Ertrag....Ich persönlich dachte immer Netz rein und voll, auch bei Guten Beständen, aber dem ist bei weitem nicht so...


Hey Lui,
also an den Temperaturen wird die aktuelle Situation im Hafen nicht liegen. Wir haben in anderen Jahren schon mitte Oktober kranke Zanderschlachten erlebt. Es ist jetzt fast Dezember.
Und das große und kleine Hechte einfach an den Netzen vorbeischwimmen ist absoluter Unfug. Ich war letztes Wochenende morgens auf n Darß und hab ne Stunde mit einem ortsansässigen Fiuscher gesprochen. N Blick in die Kisten brachte 110cm Hechte, 90er Zander aber auch 30er Barsche hervor. Aus ein und dem selben Netz.

Auf dem Beitrag aus dem Anglerboard müsstest du mich mal aufmerksam machen. Habe da keinen solchen gelesen. Wenn du den observer meinst, den kenn ich... der arbeitet ja auh beim Fischereiinstitut, und ist garantiert der letzte der behaupten würde, dass Angler (und natürlich auch Fischer) keine Auswirkungen auf den Fischebestand hätten.
 
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Meridian

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Das sieht bei unseren Fischern aber ganz anders aus. Zugnetz räumt auch die letzte Sprotte aus. An den Seitenflanken werden Stellnetze gestellt um abzugreifen, was zur Seite wegdüst.

Im Prinzip will ich den seriösen Fischern auch gar keinen Vorwurf machen, weil da Belange und Verpflichtungen dahinterstehen, die für uns nicht ohne weiteres überschaubar sind.

Und mit dem Finger auf andere zeigen, ist kein guter Schritt.
Ich erachte die Situation von unzähligen Booten auf Winter- oder Brutplätzen, einhergehend mit massloser Entnahme, als verwerflich genug, um DARÜBER zu diskutieren. Sicherlich wird auch releast, aber das ist partout keine Norm und ohne entsprechende gesetzliche Regelungen wird sich daran auch nichts ändern! Niemals.
 

Zanderlui

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Das sieht bei unseren Fischern aber ganz anders aus. Zugnetz räumt auch die letzte Sprotte aus. An den Seitenflanken werden Stellnetze gestellt um abzugreifen, was zur Seite wegdüst.

Im Prinzip will ich den seriösen Fischern auch gar keinen Vorwurf machen, weil da Belange und Verpflichtungen dahinterstehen, die für uns nicht ohne weiteres überschaubar sind.

Und mit dem Finger auf andere zeigen, ist kein guter Schritt.
Ich erachte die Situation von unzähligen Booten auf Winter- oder Brutplätzen, einhergehend mit massloser Entnahme, als verwerflich genug, um DARÜBER zu diskutieren. Sicherlich wird auch releast, aber das ist partout keine Norm und ohne entsprechende gesetzliche Regelungen wird sich daran auch nichts ändern! Niemals.


Thema Zugnetz hatte ich mit monkeyman auch ein klasse Gespräch, ich sage nur ein ganzen See voller Karpfen Angler fangen und die Fischer fangen 5 Brassen glaube ich waren es....oder ein See mit Massen an Karpfen erster Zug nix beim nächsten 65 t Karpfen, auch da geht nicht immer alles glatt und die Fische bleiben Sieger...
An den Bodden wird auch mit Zugnetz gefischt? Denke eher die klassischen Stellnetze...
Kann man drehen wie man will, Fisch wird entnommen von Angler wie Fischer, allerdings hochgerechnet auf Fläche und Produktion der Bodden in einer Menge die nicht dazu führt das die Bodden leer gemacht werden, also wo ist der Fisch und warum ist er nicht dort wo er sonst war?!
 

NorbertF

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Diese Diskussion und Verleugnungshaltung kenne ich zu Genüge von hier. Die Fischer können ihre Fänge noch ne ganze Weile auf hohem Niveau halten. Am Rhein haben sie zum Schluss sogar noch elektr. die letzten Fischerl von der Steinschüttung gezogen (wobei die betäubte Brut dann von den Wellen angespült wurde). Das Endergebnis ist dann völlige Leere. Hier fischt nun niemand mehr, weder Angler noch Fischer. Seit Jahren schon nicht mehr.
Man kann sich da aber nur die Zunge verbrennen, bis zum bitteren Schluss wird eine keine Einsicht geben, das ist schon mehrfach erwiesen.
Das bittere Ende ist unausweichlich.
 

Speedmaster

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Diese Diskussion und Verleugnungshaltung kenne ich zu Genüge von hier. Die Fischer können ihre Fänge noch ne ganze Weile auf hohem Niveau halten. Am Rhein haben sie zum Schluss sogar noch elektr. die letzten Fischerl von der Steinschüttung gezogen (wobei die betäubte Brut dann von den Wellen angespült wurde). Das Endergebnis ist dann völlige Leere. Hier fischt nun niemand mehr, weder Angler noch Fischer. Seit Jahren schon nicht mehr.
Man kann sich da aber nur die Zunge verbrennen, bis zum bitteren Schluss wird eine keine Einsicht geben, das ist schon mehrfach erwiesen.
Das bittere Ende ist unausweichlich.

Wahre Worte,dem gibt es nicht's mehr hinzu zu fügen.Traurig aber wahr!
 

sascha-alexander

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So ein Hecht zu fangen ist nicht die große Kunst!Angeln,denke ich jeden falls,kann ich,sogar ganz gut und dann nach 2 Tage am Bodden a.8h nur ein 30er Barsch,komm.....Fast alle tiefe dürchgefischt außer 1,5m....nein...es ist da was verkehrt!Definitiv!
 

Zanderlui

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So ein Hecht zu fangen ist nicht die große Kunst!Angeln,denke ich jeden falls,kann ich,sogar ganz gut und dann nach 2 Tage am Bodden a.8h nur ein 30er Barsch,komm.....Fast alle tiefe dürchgefischt außer 1,5m....nein...es ist da was verkehrt!Definitiv!


Das geht noch besser drei Tage a 9 Std schleppend alle Tiefen im Oktober beste Schleppen da der Fisch sich im Freiwasser aufhält nicht ein Biss...aber er ist trotzdem da ;-)
Bei den Bodden kommt neben satt bei den Hechten glaube auch noch stark der ein und Ausstrom dazu, sprich Salzwasserzufuhr, das mögen die glaube wenn ich mich recht entsinne auch nicht so gerne wenn das mit Macht kommt...
 

Honni

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Huhu....
Wo die Hechte hin sind kann ich auch nicht beantworten, aber auffällig war daß an einem Angeltag im Sund vor ca. 14 Tagen zu Zweit beim gezielten Zanderangeln als Beifang ein 42-er Mobbel-Barsch und "nur" 4 Hechte als Beifang ins Boot kamen....Dazu muss man sagen wir haben an jenem Tag 35 Zander gefangen! Alles richtig dicke Koffer bis 77cm und 83cm und nur 5 unter 50cm! Aber die im Vergeich zum sehr guten (Zander)- Fang recht wenig Hechte waren schon auffällig...
 

Zanderlui

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Sehr ruhig geworden, haben sich doch einige das Posting g von Monkeyman durchgelesen und sich mal informiert was so beim Fischmehl rum kommt und haben bemerkt das die Fischer in dem Fall für den Fang usw. noch Geld drauf legen müssten? !

Also wenn man die Fangmeldungen liest wurden ja wieder einige gute Fische gefangen und in respektablen Größen, nur eben scheint es nur wenige Plätze zu geben dieses Jahr und man eben genau dort dann auch zum richtigen Zeitpunkt sein muss...
 

Meridian

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Sehr ruhig geworden, haben sich doch einige das Posting g von Monkeyman durchgelesen und sich mal informiert was so beim Fischmehl rum kommt und haben bemerkt das die Fischer in dem Fall für den Fang usw. noch Geld drauf legen müssten? !
Fischmehl?
Wenn ich bei meinem Job noch was drauf legen müsste, würde ich mir nen anderen suchen. Logo!
Warum gibt es dann noch Fischer an der See Deiner Meinung nach?
Diese Aussage ist konträr zu Deinen vorherigen Aussagen, dass die hiesigen Fischer mehr fangen...

Also wenn man die Fangmeldungen liest wurden ja wieder einige gute Fische gefangen und in respektablen Größen, nur eben scheint es nur wenige Plätze zu geben dieses Jahr und man eben genau dort dann auch zum richtigen Zeitpunkt sein muss...
Musste man zuvor nicht zur richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein? Klingt für mich, wie ein herkömmlicher Angeltag.

Das keiner mehr was schreibt, würde ich nicht unbedingt als Zustimmung des zuvor gesagten interpretieren.

Gruss
 

monkeyman

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@Sven: Fischmehl war im anderen Forum das Thema...:cool:
@Meridian: Warum gibt es immer weniger Fischer?
Dazu muss ich ausholen. Früher war Fischerei eine relativ "einfache" Sache: Fische fangen, an Land abstellen, Schnaps trinken!
Das galt sowohl für Küsten- als auch Binnfischerei in der ehemaligen DDR.
Es gab Fangpläne, die von staatlicher Seite ausgegeben wurden (Planerfüllung war ja in allen Wirtschaftsbereichen wichtig), dabei kam es auf Masse an, nicht auf die Wünsche der Verbraucher. Durch gute Kontakte nach Osteuropa war auch ein Export von Fischen wie Plötzen oder Bleien möglich. Die Fischerei hatte also ein Auskommen (wobei man einschränken muss, dass im Binnenland Nebenproduktionen wie Geflügel- oder Nerzzucht wichtig waren!). Angelkarten spielten ökonomisch kaum eine Rolle, jeder vom Angler gefangene Fisch fehlte bei der Planerfüllung! Angler waren keine Partner sondern "Feinde".
Dann kam die Wende, die Strukturen der Vermarktung brachen zusammen, der Verbraucher hatte plötzlich die große Vielfalt im Regal und wollte (absolut verständlich!) eher keine Plötzen und Bleie sauer einkochen, sondern Fischstäbchen und andere Filetprodukte. Diese Fische waren als Massenfische sogar noch extrem günstig.
Was passierte also? (Hier kann ich natürlich besonders gut über uns, die Fischerei Müritz-Plau GmbH schreiben)
Die Fischerei musste sich neue Vermarktungsstrategien überlegen. Es wurde begonnen, eine den Ansprüchen genügende Verarbeitung aufzubauen, um die Gastronomie zu beliefern (mit eigenem Fisch und Handelsware). Ein Vertrieb auf den Fischerhöfen direkt an die Endverbraucher (oft Touristen) wurde etabliert, dort wurde dann auch geräuchert und es kamen Fischerbrötchen dazu (das machen die Küstenfischer ja auch in den meisten Fällen!)
Nebenbei wurde der Angeltourismus immer besser ausgebaut, es entstanden Ferienwohnungen auf den Fischereihöfen. Generell wurde die Fischerei immer weiter von der klassischen Landwirtschaft zu einem Dienstleistungsunternehmen umgebaut. Und dazu gehört eine immer stärkere Konzentration auf den Tourismus, denn MV wird immer weniger besiedelt, das Einkommensniveau ist niedrig, der Tourismus entwickelt sich aber in der Region sehr gut.
Das führt dazu, dass heutzutage ein Fischer vielleicht in 25 Prozent seiner Zeit Fische fängt und in der restlichen Zeit verkauft, Brötchen zubereitet, räuchert, Boote vermietet, Angelkarten verkauft...
Dazu kommt, dass die Arbeitszeit gerade im Sommer sehr lang ist, Wochenendarbeit ist normal. Man kann sich vorstellen, dass viele Fischer den Beruf nicht gewählt haben, um in der Küche oder hinter dem Tresen zu stehen. Ohne diese Arbeit ist jedoch der "spaßige" Teil des Jobs kaum noch möglich. Und da sind wir beim Punkt, warum es immer weniger Fischer gibt. Beim Nachwuchs ist (auch angesichts der inzwischen besseren Möglichkeiten) so ein Job nicht gerade beliebt, generell stehen der Tourismusbranche schwere Zeiten bevor.
Wir Müritzfischer haben das Glück, zum einen rechtzeitig die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Zum anderen sind wir Pächter des Fischereirechtes unserer Gewässer (und zwar alleinige Pächter!), damit sind wir an einer langfristigen Bestandserhaltung aus purem Eigennutz interessiert, denn wir wollen auch in 10 jahren noch was fangen und ich möchte auch in 10 Jahren (und darüber hinaus) noch Angelkarten verkaufen! Denn wir haben auch was von den Einnahmen der Angelkarten.
An der Küste ist dem bekanntermaßen nicht so. Daher ist dort der Job der Fischer noch schwieriger und es ist auch klar, warum bei der Präsentation der Fänge oder der Wahl der Plätz für Stellnetze und Reusen keine Rücksicht auf Angler genommen wird.
Man muss schon ein wenig positiv verrückt sein, um unter den Rahmenbedingungen (die Vorschriften sind ja egal in welcher Hinsicht auch nicht weniger geworden) Fischer zu werden! Ich bin echt froh, dass wir eine Menge solcher Leute bei uns im Unternehmen haben, auch wenn einige sich echt unter Schmerzen anpassen mussten!
 
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Zanderlui

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Sie fangen mehr ja und? Sie fangen bestimmt nicht mehr weil es Spaß macht Fisch zu fangen und den dann abzuliefern wo sie eben kein Gewinn dran machen, sprich nicht mal ihr Aufwand wieder rein geholt werden kann, deshalb ist die Variante Fischmehl völlig absurd. Wie Sebastian es schrieb wird der Fisch zum verzehrt wohl eher verkauft, mitunter sogar gefrostet um in Zeiten wo es nicht soviel zu fangen gibt dann zu verkaufen, was ich schade finde, denn kulinarisch nicht gerade prickelnd eingefrorenen Fisch, da sollte man eher sagen wenn kein Hecht zu fangen ist gibs eben erstmal kein und es muss gewartet werden bis zum nächsten Fang...

Klar muss man immer am richtigen Ort sein, nur scheint es dies Jahr das es dort nicht sehr viele von gibt...

Und zu der Sache mit nix schreiben und Zustimmung, denke ich doch schon, denn sonst würde ja mal ein Gegenargument kommen, denn bisher steht kein Argument mehr auf der Seite der Leute die sagen alles würde weggefangen....

@monkeyman

Ja weiß aber hier ging es ja eben darum das die Fischer viel zu viel Hecht fangen würden, deshalb angesprochen. ..


Fischmehl?
Wenn ich bei meinem Job noch was drauf legen müsste, würde ich mir nen anderen suchen. Logo!
Warum gibt es dann noch Fischer an der See Deiner Meinung nach?
Diese Aussage ist konträr zu Deinen vorherigen Aussagen, dass die hiesigen Fischer mehr fangen...


Musste man zuvor nicht zur richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein? Klingt für mich, wie ein herkömmlicher Angeltag.

Das keiner mehr was schreibt, würde ich nicht unbedingt als Zustimmung des zuvor gesagten interpretieren.

Gruss
 
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Meridian

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@Monkey...DANKE für Deine umfangreichen und sachlich, ordentlichen Ausführungen. Gibt tiefe Einblicke, und vermutlich für viele Leser ganz neue Ansätze. Danke dafür.

@lui..der erste Teil Deiner Ausführungen ist mal wieder vollkommen unverständlich. So abstrakte Wort- und Sinnformationen sind zumindest für mich partout nicht interpretierbar. Du solltest Dir mehr Mühe geben, mit dem was Du sagen willst. Das sage ich nicht um Frust abzulassen, sondern weil es einfach so ist.

Nochmal in leicht verständlichen Worten:
Seite 1-3 sind gefüllt mit Argumenten. Deine lauteten...
1. Zuerst hiess es... Fische sind cleverer geworden
2. Dann hiess es.... Da sind se, weil Fischer ordentliche Fangzahlen repräsentiert haben
3. Danach folgte.... Fische sind da, aber ebend nicht da wo sonst immer
4. Sowie.... Diejenigen die nichts fangen waren nicht zum exakt richtigen Zeitpunkt da
5. Abschließend.... Folgen alle deinen Ansichten, weil keiner mehr antwortet und daher deine Ausführungen wohl sehr überzeugend waren.

Bis auf den unstrittigsten Punkt 2 erachte ich alle anderen als spekulativ. Sogar soviel spekulativer, als jene Aussagen von Anglern vor Ort, die von unzähligen Booten und katastrophalen Fängen berichten.

Wann warst Du in diesem Herbst eigentlich vor Ort?
 

MorrisL

Barsch Vader
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Hm . Klingt als wären die Boddenmuttis ausgestorben .:-|..... . Aber bei allem Respekt , man hat auch ganze Meere leergefischt...warum nicht auch die Bodden ? Ich weiß nicht wie dramatisch es ist , aber das es bessere Zeiten gab ist ziemlich einheitlich zu hören ... .
 

michaZ

Gummipapst
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@Basti

Der Lui fischt gar nicht am Sund und Bodden. Ob er schon jemals da war- vielleicht einmal zum heringsangeln oder so.
Was der Typ macht, ist in etwa so als würde ich allwissend über die aktuelle Situation an der Müritz referieren obwohl ich dort vor sieben Jahren das letzte mal war.

BG

M.
 

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