• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

MorrisL

Barsch Vader
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Wenn jemand Bestände an ihrer Substanz dezimiert, würde ich das irrational nennen. Laichgründe abzufischen ist irgendwie auch nicht sehr weitsichtig. Einer gesunden Ratio sollte doch kreativeres zuzumuten sein.
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
Guten Morgen.

Gesunde Ratio stirbt gerade aus.
Eine der Selbstregulierungsmaßnahmen bzgl. Überbevölkerung, neben Krieg, Verpestung und Seuchen.
Eventuell sogar die effektivste Methode in fortwährender Zeit...
 

monkeyman

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich weiß, dass es völlig unlogisch klingt. Schaut bitte mal im Netz nach "Tragik der Allmende". Da wird genau diese Situation aus spieltheoretischer Sicht erklärt.
Zudem ist es auch eine Frage der Sichtweise, was nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet. Aus Sicht der Fischer (wenn man die Interessen der Angler, wie ja in den Boddengewässern der Fall, außen vor lässt) ist es kein Problem, wenn der Hechtbestand vorwiegend aus kleinen Fischen besteht. Da streiten sich ja momentan die Gelehrten, wie man den besten Ertrag (aber auch hier bitte Vorsicht: Ertrag (reine Biomasse) und Ertrag (vermarktungsfähige Fische) ist nicht dasselbe!) erzielt.
Wir müssen dann auch ehrlich sein, wirkliche negative Auswirkungen auf den Hecht oder Zander an sich (Aussterben, etc.) sind nicht zu erwarten. Aus Nachhaltigkeitsaspekten also kein Problem, den Fisch massiv zu entnehmen. Auf Abschwünge folgen Aufschwünge.
Unsere anglerische Sicht der Nachhaltigkeit (möglichst viele und auch große Fische, bitte als vereinfachte Darstellung betrachten!) ist dagegen eine ganz andere, verständlicherweise ebenfalls egoistisch geprägt. Da bin ich immer wieder amüsiert, wenn ich C&R mit Nachhaltigkeit begründet sehe. Aus meiner Sicht in den meisten Fällen völliger Unsinn, wenn man denn Nachhaltigkeit aus einer größeren Perspektive (wie gesagt, bedroht es die Art, wird die Art langfristig geschädigt) definiert.

Die Antwort an den Bodden ist einfach und schwierig zugleich: das Fischereirecht gehört komplett in eine Hand. Und zwar für lange Zeiträume (bei uns sind es beispielsweise 12 Jahre) mit Verlängerungsoptionen. Dann wird sich das Verhalten der Fischer ganz schnell ändern. Klingt einfach, ist aber (wie könnte es in Deutschland auch anders sein) rechtlich und politisch umso komplizierter.
Alle anderen Versuche über Kontrollen oder Quoten die Situation zu ändern, sind schwer zu überprüfen bzw. (man sieht es ja im Falle der Quoten im Meer!) häufig unwirksam, da eine Quotierung ebenfalls politischen Interessen unterworfen ist... Der persönlcieh Nutzen ist die bese Triebfeder für eine ausgewogene (ich vermeide hier bewußt das Wort nachhaltig) Bewirtschaftung. Das betrifft nicht nur die rein Fänge, sondern auch der Umgang (Kisten auf die Kaimauer stellen, Netze direkt vor die Angler....) mit selbigen.
 

Wolf

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Der negativen Einschätzung gegenüber Fangquoten kann ich mich keineswegs anschließen. Überall dort, wo Fangquoten für alle Fischer eingeführt wurden - also z.B. in der Ostsee - funktioniert das ganz gut (alles ist optimierbar). Siehe Hering, Dorsch, Scholle, Sprotte. Quoten sind aber auch immer erst ein Ergebnis eines drohenden Kollaps'.

Die Fischereirechte allerdings in die Hände nicht nur ertrags-, sondern vor allen Dingen gewinnorientierter Nutzer der limitierten Ressource Fisch zu legen, erscheint mir wie das Vertrauen darin, dass ein Hecht weiß, ab wann er in einem kleinen Teich Diät halten sollte. Den "persönlichen Nutzen als Triebfeder ausgewogener Bewirtschaftung" gibt es in den hier in Rede stehenden Größenordnungen nicht mehr. Ich denke, es hat sich inzwischen Bahn gebrochen, dass die Privatisierung sehr großer aber dennoch beschränkter Ressourcen wie z.B. Trinkwasser ein Irrweg ist, der letztlich vor allem dem einzelnen Bürger schadet. Ich bin absolut kein Befürworter staatlicher Bevormundung - aber in diesen Fällen kann nur ein nicht auf Einzelinteressen Rücksicht nehmender und das Gesamtinteresse im Blick habender Akteur eine langfristige Sicherung des zu bewirtschaftenden Gutes gewährleisten.

Im Bereich der Fischerei lässt sich die kleinzellige Lösung der im Groben und Ganzen abgeschlossenen Binnengewässer m.E. nicht auf die Situation der Küsten- und Hochseefischerei übertragen. Dass die Reglementierung durch den Staat nachhaltig/ausgewogen/erfolgreich sein kann, sieht man beispielsweise in Dänemark, Norwegen oder Irland. Die Anwendung volkswirtschaftlicher Maßstäbe an die Fischerei kann nämlich sehr schnell zu dem Ergebnis kommen, dass eine andere Schwerpunktbildung als bei uns wesentlich ertragreicher sein kann - für die Allgemeinheit :wink:

Ach so, eins noch zu diesen Theorien hinsichtlich des mehrfachen Ablaichens der Weißfische: weder in Frankreich, Italien oder Spanien laichen die Weißfische - die selben wie bei uns - zwei mal. Wieso sollten dann die hiesigen Fische dazu kommen? Und welche Aussichten hätte die Brut, über den Herbst oder gar den Winter zu kommen?
 

monkeyman

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@Wolf: ich bin da naturgemäß völlig anderer Meinung, was die Besitzverhältnisse angeht. Da bin ich natürlich nicht objektiv, denke aber, dass wir Müritzfischer da ein gutes Beispiel sind. Klar sind wir gewinnorientiert, aber allein schon wegen langfristiger Pachtverträge an einer angepassten Bewirtschaftung (aus unserer Sicht nachhaltig) interessiert. Ich persönlich bin Mitte 30 und möchte doch nicht den Ast absägen auf dem ich noch Jahrzehnte sitzen will! Und wir reden da immerhin von einer Gesamtfläche von 30.000 ha!
Probleme im Binnenland treten vor allem bei geteilten Fischereirechten und eher wenigen "Dummen" auf. Sollte es irgendwann mal zu einer Verpachtung kommen, dann muss natürlich bei der Vergabe ein Gesamtkonzept berücksichtigt werden. Und da gibt es einige erfolgreiche Beispiele (nicht nur uns).
 

GÖ-J-575

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Waren die Fänge an der Müritz vergleichbar mit den letzten Jahren.
 

Wolf

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Vielleicht drücke ich mich da immer etwas zu kryptisch aus, aber im Binnenland teile ich Deine Meinung durchaus. Aber da handelt es sich eben um abgeschlossene Gewässer (mehr oder weniger, jedenfalls nicht vergleichbar mit Bodden und Ostsee), die sich nicht nur getrennt bewerten, sondern auch bewirtschaften lassen. Und ich habe absolut gar nichts gegen eine Gewinnorientierung! Ihr und andere Berufsfischer nutzt ja auch gerade den wirtschaftlichen Aspekt der Angelfischerei - und genau da trennt sich der Weg der Berufsfischerei an Bodden und Küste von Eurem.

Nebenbei nennst Du aber auch einen anderen massiven Effekt: die Pacht. Überall dort, wo Ihr nicht Eigentümer seid, sondern die öffentliche Ressource Fisch nutzt, zahlt Ihr eine Pacht. Ich habe keine Ahnung und werde es wohl nie erfahren, was Ihr zahlt. Aber als Hausnummer kann man wohl mit 50 €/(ha*a) rechnen (auch wenn Ihr konkret vermutlich merklich weniger zahlen werdet, aber das ist politisch gewollt und ein anderes Thema). Wie ich ausführte, zahlen die Fischer am Sund für die Netzfischerei 1300 €/a. Alle zusammen. Für die 75.000 Haken an Langleinen kommen noch mal 750 €/a dazu. Auch alle zusammen. Insgesamt erhält die Allgemeinheit also einen Betrag von 2000 €/a für die Entnahme von 17 t Zandern, 32 t Barschen, 33 t Hechten, 2 t Aalen, 2,4 t Flundern etc. auf einer Fläche von 6.400 ha. Nimmt man mal die 50 €/(ha*a) als Maßstab, wäre das in Pacht ein Betrag in Höhe von 320.000 € (nebenbei bemerkt zahlt der DAV in Gebieten, in denen er wenig Wasser zu pachten bekommt bis zu 150 €/(ha*a)).

Die Einnahmen des Landes durch den Verkauf der Küstenkarte belaufen sich inzwischen auf ca. 2,5 Mio. €/a. Leider konnte ich keine Zahlen über die Verteilung auf die verschiedenen Reviere finden. Aber aus der Anzahl der Mietboote, dem Sund als zentralem Punkt der Heringssaison und einigen anderen Faktoren kann man davon ausgehen, dass min. 1/4 der Nutzung der Angelberechtigungen auf den Sund entfallen. Das entspräche also ca. 0,6 Mio €/a für die - nach Micha überschlägig angenommene - identische Entnahmenge durch die Angler. Hier stehen also 0,6 Mio € durch die Angler den 2000 € der Berufsfischer gegenüber. Das passt einfach nicht.
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
Guten Morgen.

Unglaublich unfassbar! So drastisch hätte ich niemals gedacht.
Bin regelrecht baff schon früh am Morgen um 5 Uhr.

Danke auf jeden Fall Dir Sebastian und auch Dir Wolf, für diese ausführlichen und mit Sicherheit nicht in 5 Minuten verfassten Beiträge.

Allerdings fällt es immer schwerer, nach all den genannten Fakten, noch die Hoffnung zu haben, irgend einen Lösungsansatz zur Änderung dieses Problemes zu finden.
Denn die erwirtschafteten Fänge werden ja anderseits vertraglich gefestigt, durch hohe Gewinne dem Bundesland große Einnahmen bescheren, ähnlich der schauderhaften Holzschlagpolitik in mittlerweile Gesamtdeutschland. Geschlossene interne Verträge der Ministerien mit Verarbeitungsgroßkonzernen führen zu Megaholzeinschlägen sogar in Naturparks etc...

http://www.daserste.de/information/...deos/kahlschlag-im-naturschutzgebiet-100.html

Aber ich schweife ab. Sorry. Bin nur total enttäuscht, schockiert und verärgert.
 

silversurfer

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Das setzt aber zielgerichtetes Handeln für die Angelei aus Spaß an der Freude ein.Das wirds in DE nicht geben...bevor in den Bodden der Hecht per C&R geschont wird, hast du eher ne komplette Angelsperre auf Hecht...traurig aber wahr.
Naja, ob ich aus Mfr nach Rügen fahre, oder irgendwann nach DK macht das Kraut auch nicht mehr fett.Wäre schade für die Region, die sicher eine Menge Geld aus dem Angeltourismus generiert, aber ich denke erst beim Geld wird das Hirn bei einigen anfangen zu arbeiten.

Übrigens, diese Klasse Aktion aus Dänemark ist das, was ich auch von der Politik in MV bzw unserem tollen BV erwarten würde...Aber so viel Weitsicht, Mut un Kompetenz ist in DE wohl nicht mehr zu erwarten.

gruß

stefan
 
P

Perch2711

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@Wolf
C & R ist in Deutschland generell ein schwieriges Thema, ich kann die Grünen jetzt schon wieder sagen hören, dass das nicht zum Wohle der Fische sei und damit Tierqüalerei. Die Angellobby kann sich dagegen auch nur schlecht wehren, da wir nicht mit einer Stimme sprechen. Einige von uns, besonders hier im Forum sind klar für C & R andere vollkommen dagegen, da sie ja ihren Meterfisch mit nach Hause nehmen wollen....
Außerdem wovon sollen die Berufsfischer leben? Soll das Land MV diese für 5 Jahre beurlauben? Woher soll dieses zwar sehr fischreiche, jedoch sehr arme Bundesland das bezahlen? Der Bund wird keinen Finger krumm machen
 
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Meridian

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Guten Morgen.

@perch...aber mit solch einer Einstellung kommt niemand weiter. ;)
Ist nicht böse gemeint, aber resignieren geht gar nicht, nur weil es ist wie es schon immer ist.

Allgemeine Grundeinstellung von vielen, aber genau diese sind dann leider oft auch diejenigen, welche sich über die Zustände beschweren.

Schöne Grüße
Bastian
 

Zanderlui

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Das ist der Punkt, den Monkeyman doch andauernd anspricht, die Fischer an den Gewinn durch die Angelkarten beteiligen, da werden die schnell merken, dass man leichter Geld verdienen kann, in dem man eben nicht Netze ausm Wasser zehrt, sondern den Bestand pflegt um mehr Touristenangler, nenne sie jetzt mal so, anzulocken und denen Geld abnimmt für die Karten.
Keine Ahnung wieviel die Müritzfischer an den Karten verdienen, aber eine Jahreskarten mit schleppen rund 150 Euro, dann die ganzen Touristen die die Tageskarten kaufen, da kommt eine nicht unerhebliche Einnahme zusammen.
Wolf hatte die Einnahmen für den Bodden ja grob genannt, ich glaube damit könnten die Fischer gut auskommen und würden dann noch eher die Netze liegen lassen.


@Wolf
C & R ist in Deutschland generell ein schwieriges Thema, ich kann die Grünen jetzt schon wieder sagen hören, dass das nicht zum Wohle der Fische sei und damit Tierqüalerei. Die Angellobby kann sich dagegen auch nur schlecht wehren, da wir nicht mit einer Stimme sprechen. Einige von uns, besonders hier im Forum sind klar für C & R andere vollkommen dagegen, da sie ja ihren Meterfisch mit nach Hause nehmen wollen....
Außerdem wovon sollen die Berufsfischer leben? Soll das Land MV diese für 5 Jahre beurlauben? Woher soll dieses zwar sehr fischreiche, jedoch sehr arme Bundesland das bezahlen? Der Bund wird keinen Finger krumm machen
 

Wolf

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@Zanderlui: sorry, aber was ist das denn für ein genialer Plan? Vielleicht ist das noch nicht so richtig in Bewusstsein getreten, aber das Fischereirecht an der Küste hat schon einen Eigentümer - das Land Mecklenburg-Vorpommern. Und dieses Land verschenkt ein der Allgemeinheit gehörendes Gut - nämlich Fisch - an eine lächerlich kleine Gruppe von Berufsfschern. Hier passt ein in den letzten Jahren aufgekommener eigentlich viel zu populistischer Spruch sehr gut:

Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Das kann nicht sein. Volkswirtschaftlich ist es sinnvoller, die Berufsfischer nach Hause zu schicken und sie dort wahlweise auf dem Sofa sitzen oder sie zu Taxifahreren weiterbilden zu lassen. Und das ist keine Meinung, sondern eine Tatsache, die niemand bestreitet.

Dass ich auf so eine Regelung wie in Dänemark in Deutschland lange warten kann ist mir durchaus bewusst (insbesondere hinsichtlich C&R). Aber man darf ja wohl mal träumen ;-) Die Dänen zeigen es ja auch bei den Meerforellen, wie das laufen kann. Wobei - das ist wohl wahr - auch in MV zentimeterweise Boden gut gemacht wird. Immerhin gibt es jetzt schon eine handvoll Kilometer Küste, an denen die Netze einen Mindestabstand zum Ufer haben müssen. Mit der demographischen Entwicklung und dem Unwillen der Jugend, handwerkliche Berufe zu erlernen (was jetzt keine Wertung sein soll!), wird sich die Anzahl der Küstenfischer weiter reduzieren. Und damit auch deren Lobby in den Gesetzgebungsverfahren. Darauf zähle ich.

Nachtrag:
http://daenemark.fish-maps.de/daene...um-schutz-der-meerforelle-um-fuenen-4668.html
 
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Zanderlui

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Und du wärst auch zufrieden, wenn man dich nach hause schickt und du dann kein Geld bekommst? Bist ja leicht glücklich zu machen, warum gehst du arbeiten?
Die Fischer sollten eben wie die Müritzfischer die Verantwortung bekommen, oder eben mit Quoten eingeschränkt werden wenn es dann sein muss, gleichzeitig sich aber um die Vermarktung der Karten kümmern und so an den Einnahmen beteiligt werden, ich gehe dann davon aus das eben einfacher wird, Karten zu verkaufen, als Fisch aus den Netzen zu puhlen, wo man kaum Geld pro Kilo für bekommt...
Ist sehr umfassend, aber denke die müssen nicht arbeitslos werden damit es dort oben läuft, sondern nur mal richtig aufgeklärt werden wie viele Angler, miteinander nicht gegeneinander denn hat jeder was vom anderen wie eben bei den Müritzfischer. ...
Hier gibs auch genug die meckern die würden alles raus holen kein Fisch mehr drinnen, sind dann die egal wie groß alles mitnehmen, und eben fischen wie vor 20/30 Jahren, und das klappt eben nicht mehr bei dem heutigen Angeldruck...
Ich glaube den Fischern müsste aufgezeigt werden das es eben auch andere Wege gibt als Massen an Fisch heraus zu holen, um Geld zu verdienen...
 

silversurfer

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Zum Aufzeigen lassen gehört aber auch mal einer der Willens ist zuzuhören.
Aus einigen Gesprächen an der Küste habe ich entnommen, dass das nicht unbedingt die Stärke der meisten Gewerblichen ist.
Und das ist nicht nur auf die Berufsfischer bezogen. Einige der Ansässigen Kollegen sind wohl recht engstirnig und beratungsresistent.

Gruß

Stefan
 

Wolf

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@Zanderlui: ich kann mir vorstellen, dass das aus der Froschperspektive nur schwer zu akzeptieren ist, ab es geht nicht darum, was ich, Du oder der Fischer am liebsten hätte, sondern was volkswirtschaftlich Sinn macht. Grob über den Daumen gepeilt gibt es 350 Ausbildungsberufe, da wird sich für so einen Fischer schon eine Umschulung finden lassen. Und vielleicht findet er ja auch einen Job bei den Müritzfischern. Nur die Umstellung, nicht auf Teufel komm raus den Teich leer zu machen - das wird nicht leicht... ;-)

Die Frage danach, warum ich arbeiten gehe und die Unterstellung, wie anspruchslos weil leicht glücklich zu machen ich sei, da ich am liebsten auf der Couch säße, interpretiere ich mal als den unverschämten Versuch, mich zu diskreditieren. Aber da ich aus der jahrelangen Erfahrung weiß, dass Du Deine Möglichkeiten des Erfassens der Problematik, ihrerer Komplexität und der Lösungsansätze schon vor einigen Seiten ausgeschöpft hattest, nehme ich Dir das schon nicht mal mehr übel.

Es ist mir unerklärlich, wie man aus den aufgezeigten Zahlen interpretieren kann, dass jene, die bislang weder etwas für ihren Gewinn zahlen noch durch Beiträge in nicht finanzieller Form zur Erhaltung von Fischbeständen tun, die geeigneten Kandidaten für eine nachhaltige - oder wem dieses eigentlich sehr passende Wort nicht gefällt - verträgliche Bewirtschaftung sein sollen. Und auf der anderen Seite wird dann auch noch der implizite Vorschlag unterbreitet, eine Erhöhung der Individualkosten der Angler den Müritzgewässern angepasst vorzunehmen, um das für diese Leute finanziell lukrativer zu machen. Das ist einfach unfassbar schräg in seiner Logik.

Aber weil das hier alles schon nach Abgesang auf die Bodden klingt - da bin ich persönlich keineswegs sicher. Das wird erst die nahe Zukunft zeigen. Und selbst wenn es tatsächlich mit den Beständen krachen sollte - die Gewässer werden sich auch davon erholen, wenn denn der Fischereidruck (Angler und Berufsfischer!) erstmal wegen mangelnder Attraktivität zurück geht. Es wäre nur mal wieder ein Beispiel dafür, dass die Katastrophe erst eintreten muss, bevor reagiert wird. Und das ist nicht nur schade, sondern kostet hier den Steuerzahler auch noch vollkommen unnötig einen Haufen Geld.
 

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