Rund um unsere Umwelt

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Zanderlui

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Das liegt ja bei jedem selbst,aber die Gewohnheiten überwiegen ja oftmals die Vernunft.


Das ist ein längst überflüssiger Schritt! Vielleicht nicht komplett weg aber wenigstens auf ein sinnvolles Maß reduziert.


Och jeden Tag lecker Fleisch aus dem eigenen Garten, wo es vorher glücklich gelebt hat-kein Problem...
Bei meinem Nebenjob lerne ich eher was das größte Problem ist-immer mehr können mit rohen Produkten nix mehr anfangen und greifen auf Lieferdienste zurück, welche eben um größt möglichen Gewinn zu erzielen das billigste vom billigsten nutzen. Schon traurig wie viel Leute nicht mehr kochen-und ja wenn man 7 Tage durcharbeitet und 7 tage immer die gleichen Kunden beliefert kann man davon ausgehen, dass sie am 8 tag nicht mit einmal kochen. Noch trauriger- wer sich das so leisten kann, der könnte auch auf anständige "Rohstoffe" zurück greifen, vom bauern neben an usw.
 

Kajonaut

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Och jeden Tag lecker Fleisch aus dem eigenen Garten, wo es vorher glücklich gelebt hat-kein Problem...
Oder halt seltener bis nie.Gehe da aber nicht weiter drauf ein weil das Thema immer ungewollte,fürchterliche Diskussionen auslöst.

Was du bezüglich des Kochens schreibst kann ich nachvollziehen.Hab schon mehrfach von Pädagogen gehört,das die Kinder beim gemeinsamen Kochen nicht wissen was zB eine frische Paprika ist und was sie damit machen sollen.
 

NorbertF

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und ja wenn man 7 Tage durcharbeitet und 7 tage immer die gleichen Kunden beliefert kann man davon ausgehen, dass sie am 8 tag nicht mit einmal kochen. Noch trauriger- wer sich das so leisten kann, der könnte auch auf anständige "Rohstoffe" zurück greifen, vom bauern neben an usw

Dazu kann ich sagen: es ist nicht das Geld, sondern die Zeit.
Ich selbst esse auch 5 Tage die Woche im Betriebsrestaurant (welches gottseidank sehr gute Qualität anbietet). Am Wochenende koche ich selbst. Leider auch meist mit Ware aus dem Supermarkt. Das Geld ist dabei nicht das Problem, sondern die fehlende Zeit. Ich würde gerne 4 mal so teures (Bio oder sonstwas) Fleisch nutzen, habe es aber nicht zur Verfügung und keine Zeit für die umständliche Besorgung desselben.
 
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GregKeilof

Gast
...sind leider nicht immer nur "die Anderen". Passiert mir auch bestimmt 2-3x die Woche. Kochen kostet halt Zeit. Wenn Arbeit inklusive Anfahrt 11h dauert und abends noch ein bissel geangelt werden soll, is mir die Wartezeit am Dönerstand schon manchmal zu lange!
"Zu zweit" wird dann aber fast immer gekocht.
Ich bin schon der Meinung, dass wir ruhig mehr für unsere Speisen ausgeben könnten, wenn dies einem nachhaltigeren Fußabdruck zu Gute käme. Das ist nur leider momentan nicht wirklich so. Was z.B. mit dem Verkaufsargument "Regionalität" (was ja weniger Logistik bedeuten müsste) so getrieben wird, ist oftmals auch nur Blenderei

Norbert war schneller...
 

Zanderlui

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Dazu kann ich sagen: es ist nicht das Geld, sondern die Zeit.
Ich selbst esse auch 5 Tage die Woche im Betriebsrestaurant (welches gottseidank sehr gute Qualität anbietet). Am Wochenende koche ich selbst. Leider auch meist mit Ware aus dem Supermarkt. Das Geld ist dabei nicht das Problem, sondern die fehlende Zeit. Ich würde gerne 4 mal so teures (Bio oder sonstwas) Fleisch nutzen, habe es aber nicht zur Verfügung und keine Zeit für die umständliche Besorgung desselben.


Du machst es wenigstens wenn du die Zeit hast, das fällt bei den Kandidaten die ich meine Weg, keine zeit, da zu faul, denn wer den halben Tag zu hause ist hat Zeit zum kochen, und auch von qualitativ hochwertigen sachen, wenn der Wochenmarkt zweimal direkt vor der Tür ist oder die entsprechenden Läden in zwei Minuten fußläufig zu erreichen sind....

Ich finde so etwas sehr erschreckend-vor allem wenn bei den Leuten noch Kinder vorhanden sind, welche genau dies so miterleben/essen und nix anderes kennen. Die sind mitunter in einem Alter wo sie gerade anfangen zu sprechen-die sagen nicht Papa oder Mama als erstes sondern PIZZA....

Von unseren ganz jungen Kunden will ich gar nicht reden.....
da wird in den nächsten Jahren soviel verloren gehen, wenn die Omas erstmal weg sind, Baujahr 1930/40.
Nicht umsonst schießen die Lieferdienste wie die Pilze ausm Boden.
Gerade wie du schreibst am Wochenende, da musst du dich durchdrängeln am Klingelbrett zwischen den anderen Lieferanten in dem Hausaufgang damit du deinen Kram abliefern kann-schlimm.

Das Essen in Betriebskantinen ist nun mal der Arbeit/Arbeitszeit geschuldet da kann man nix dran ändern, an dem anderen schon, vor allem wenn die Zeit da ist.
 

Walstipper

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Stimmt schon alles was Du sagst, in dem Punkt könnte man aber argumentieren, dass wir irgendwie schon auch die Verursacher sind. In der Regel hat ja doch jeder 7 Tage die Woche Fleisch und Wurst auf dem Tisch.

Einerseits schon, auch wenn man versucht den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren, andererseits wird viel davon exportiert, was nachhaltige und teure Fleisch/Fischproduktion im Ausland (sowie hier) zerstört.
Kann sich noch jemand daran erinnern? https://www.neues-deutschland.de/artikel/979101.fisch-landet-in-biogasanlagen.html

Ich bin der erste der nachhaltig abgeschöpfte Fischfrikadellen essen würde, von Arten, die heutzutage keinerlei wirtschaftlichen Wert besitzen.
Warum sich das bei heutiger YOLO-Fress-Mentalität nie durchsetzen wird, brauche ich wohl nicht weiter erläutern.
 

NorbertF

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Richtig. Das ist utopisch das anzunehmen. Es wird so bleiben und den Erzählungen von Zanderlui nach sogar noch viel schlimmer werden. Heisst wie eigentlich immer: Schuld sind wir selbst.
Die Scheisse auf den Feldern und im Wasser haben wir selbst mitzuverantworten, nicht nur der Landwirt der die Gülle dann letztendlich rumsprüht. Was soll er auch sonst damit machen...
Was Boris sagte ist schon ganz richtig...warum wird denn 7 Tage die Woche mindestens 2 mal täglich Fleisch und Wurst konsumiert? Weil es so billig ist. Gemüse und Obst ist mittlerweile teurer.
Muss das so sein?
 

Kajonaut

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Richtig. Das ist utopisch das anzunehmen. Es wird so bleiben und den Erzählungen von Zanderlui nach sogar noch viel schlimmer werden. Heisst wie eigentlich immer: Schuld sind wir selbst.
Die Scheisse auf den Feldern und im Wasser haben wir selbst mitzuverantworten, nicht nur der Landwirt der die Gülle dann letztendlich rumsprüht. Was soll er auch sonst damit machen...
Falls du ihn noch nicht kennst empfehle ich dir augenzwinkernd mal Idiocracy zu schauen..
 
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GregKeilof

Gast
Was Boris sagte ist schon ganz richtig...warum wird denn 7 Tage die Woche mindestens 2 mal täglich Fleisch und Wurst konsumiert? Weil es so billig ist. Gemüse und Obst ist mittlerweile teurer.
Muss das so sein?
Muss nicht so sein! Ganz klar. Der Konsument bestimmt aber den Preis und damit die Qualität der Lebensmittel. Ich glaube einfach, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung darum absolut keinen Kopp macht. Es geht (Vielen) nur darum, für möglichst wenig Geld möglichst viel Ausbeute zu machen. Und diesem Bedürfnis wird seitens der Lebensmittelindustrie nachgegangen. Und mit keinen Kopp machen meine ich: nicht mal diese Minimalüberlegungen anzustellen, was grundsätzlich anders sein könnte, geschweige denn, was man selber anders machen könnte/investieren müsste. Teils, weil viele vielleicht mit anderen Problemen zu kämpfen haben, und teils, weils vielen einfach am Arsch vorbei geht.
 
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Zanderlui

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Muss nicht so sein! Ganz klar. Der Konsument bestimmt aber den Preis und damit die Qualität der Lebensmittel. Ich glaube einfach, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung darum absolut keinen Kopp macht. Es geht nur darum, für möglichst wenig Geld möglichst viel Ausbeute zu machen. Und mit keinen Kopp machen meine ich: nicht mal diese Minimalüberlegungen anzustellen, was grundsätzlich anders sein könnte, geschweige denn, was man selber anders machen könnte/investieren müsste. Teils, weil viele vielleicht mit anderen Problemen zu kämpfen haben, und teils, weils ihnen einfach am Arsch vorbei geht.


Wenn es so wie in Moment ist und bleibt, nur das eben die Kosten für Nahrungsmittel wie Fleisch hoch gehen, will es auch keiner zahlen, denn derjenige der es produziert, bei dem kommt es ja nicht an. Siehe Milch, selbst wenn sie teurer wird-der Bauer hat da nix von.

Wenn ich nur mal die Broiler Masthähnchen) in unserem Garten bei meinem Vater nehme (werden mit 31 Tagen geschlachtet) für den Markt, bei uns kommen sie nochmal drei Monate in den Garten, bekommen Weizen sowie, damit es fix geht einen 50kg Sack Mastfutter, was sie eben kennen aus dem Stall wo sie vorher waren. Nach diesen drei Monaten wiegt so ein Broiler mehr als 3Kg geschlachtet, viel Knochen ist nicht dran und der Futtermitteleinsatz war sehr gering-sprich der Preis pro kg ist ok.....
Problem ist eben es dauert zu lange, nach 31 Tagen haben die Jungs 1kg, für die nächsten zwei oder etwas mehr bei uns im Garten brauchen sie drei Monate, das macht natürlich niemand der auf Gewinn aus ist.
 

PM500X

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Falls du ihn noch nicht kennst empfehle ich dir augenzwinkernd mal Idiocracy zu schauen..

Idiocracy ist eine meine Lieblingsreportagen. Kann man auch für Trinkspiele benutzen. Immer ein Shot pro "Ich steh auf Kohle", "Elektrolyte", "Brawndo" oder "Nicht sicher"... :D

(Sorry für OT...) :)
 
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GregKeilof

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Wenn es so wie in Moment ist und bleibt, nur das eben die Kosten für Nahrungsmittel wie Fleisch hoch gehen, will es auch keiner zahlen, denn derjenige der es produziert, bei dem kommt es ja nicht an. Siehe Milch, selbst wenn sie teurer wird-der Bauer hat da nix von.

Wenn ich nur mal die Broiler Masthähnchen) in unserem Garten bei meinem Vater nehme (werden mit 31 Tagen geschlachtet) für den Markt, bei uns kommen sie nochmal drei Monate in den Garten, bekommen Weizen sowie, damit es fix geht einen 50kg Sack Mastfutter, was sie eben kennen aus dem Stall wo sie vorher waren. Nach diesen drei Monaten wiegt so ein Broiler mehr als 3Kg geschlachtet, viel Knochen ist nicht dran und der Futtermitteleinsatz war sehr gering-sprich der Preis pro kg ist ok.....
Problem ist eben es dauert zu lange, nach 31 Tagen haben die Jungs 1kg, für die nächsten zwei oder etwas mehr bei uns im Garten brauchen sie drei Monate, das macht natürlich niemand der auf Gewinn aus ist.
Ja das meine ich ja. Die Lebensmittelkonzerne sind im Produktionsprozess an Gute Herstellungspraxis, EU-weite und nationale Verordnungen, Richtlinien etc etc etc gebunden. Soweit so gut. Aber die Qualitäten, die bei den Produkten hinten rauskommen, bestimmt eben der Verbraucher, indem er vorgibt, welchen Preisrahmen das Endprodukt aufweisen darf. Ein langer gereifter Käse kann nun mal nur teurer verkauft werden als einer, der gerade mal aus dickgelegter Milch besteht. Gleiches gilt natürlich auch für die Fleischproduktion (Kraft-Fütterung, Antibiotika, Hochleistungsrassen usw.).
 
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- Boris -

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Was Boris sagte ist schon ganz richtig...warum wird denn 7 Tage die Woche mindestens 2 mal täglich Fleisch und Wurst konsumiert? Weil es so billig ist. Gemüse und Obst ist mittlerweile teurer.
Muss das so sein?

Selbstverständlich... :smile::wink:

Mittlerweile geht hier 'ne ganze Menge verkehrt - und Subventionierungen befeuern das Ganze auch noch kräftig.

Wir bauen Brücken, die keine Sau braucht (einfach weil die EU einen goßen Teil dazu spendiert), wir produzieren Lebensmittel die wir nicht benötigen und deren Preis konkurrenzlos günstig ist (und selbst Bauern der 3.Welt die Preise drückt), wir subventionieren ukrainische Hühnerbarone (denn irgendjemand muss ja die Käfighaltungseier für die Industrie liefern, nachdem diese Haltungsform in Europa untersagt wurde) - wir dialysieren und operieren sogar Menschen, ohne dass dieses notwendig wäre (das ist dann die Königsdisziplin, denn da sprudelt nicht nur das Blut, sondern auch die Kohle :yum:). ...und das sind nur die Dinge, die mir innerhalb der letzten 60sek eingefallen sind

Und beim Umwelt- und Naturschutz ist es doch genauso: gemacht wird nicht das was Sinn macht, sondern das was Geld bringt (erneuerbare Energien auf Teufel-komm-raus, energetische Sanierung auf Gedeih-und-Verderb und für alles das ein µ besser als Scheiße ist ein Biosiegel). Der Umweltschutz hat mittlerweile seinen Selbstzweck verloren und ist nur noch ein Geschäftsmodell.

Im Grunde genommen gibt es unzählige Gründe empört zu sein - aber sobald wir unsere vier Wände verlassen haben, läuft da scheinbar ein ganz anderes Programm in uns ab...

Walstipper hat neulichst mal einen netten Kurzvortrag von Harald Lesch verlinkt. Den fand ich herrlich unaufdringlich und dennoch sehr prägnant:

PS: ...mir wäre neu, dass er irgendwie mit den Grünen verbandelt wäre - aber die SPD und CDU würden ihn wahrscheinlich lieber auf dem Scheiterhaufen entsorgen als zu einem Vortrag einzuladen... :smile:
 
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Barschbernd

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Walstipper

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Merci Boris, mehr kann man in 10 Minuten eigentlich nicht sagen, auch wenn dies der Teil eines größeren Vortrags ist.

Außer: Das Kehren vor der eigenen Tür. Oder anders gesagt: Warum sich Mensch immer erst dann bewegt, wenn der eigene Ast unterm Arsch anfängt zu knistern. Bevor dieser Punkt kommt, lässt sich kaum was in die Wege leiten. Auch dazu gibts ein schönes prägnantes Video, falls gewünscht :)
 
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Walstipper

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Irgendwie disqualifiziert das Verlinken dieses Typen Deinen guten Beitrag :)

Jetzt machst mich wirklich neugierig. Wenn der Lesch nicht passt, wer denn dann?
Das einzige was ich ihm vorwerfen könnte ist, dass er thematisch mittlerweile zu weitreichend auftritt, wo es nicht sein müsste.
 

NorbertF

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