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FrankBuchholz

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Ja, der Dorsch.... ein paar End-Vierzieger bzw. Fuffziger habe ich letzten Herbst und Winter noch erwischt. Es wird also kein Totalausfall, aber man muss schon sehr sehr genau wissen wo man hinwirft bzw. einen Haufen Elektronik in Ecken des Hafens bringen die der Fischer nicht mehr benetzen darf und auch von Land aus keiner hinwirft. Ein Bekannter hat neulich von einem alten Hasen erzählt der seit Jahren nichts besseres zu tun hat als bei jeder Gelegenehit rauszufahren und der hier in der Gegend (Kiel) jeden Steinhaufen kennt der Dorsch hält, und der hat zuletzt tatsächlich geschneidert bzw. keinen einzigen maßigen Dorsch rein gebracht. Das ist schon übel. Ich habe das Thema erstmal abgehakt und lasse mich gerne überraschen falls doch was von den Laichgründen zurückkehrt wo gerade der Kaviar für den Skandinavischen Markt produziert wird. Dieses Jahr gibts endlich mehr Zeit für Hecht, vielleicht sogar Steinbutt!
 

katatafisch

Barsch Vader
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jo, das waren die "letzten" überlebenden des starken 2016er jahrgangs...

jetzt gibt's die nur noch gaaaaanz vereinzelt.

das gros der derzeit noch vorhandenen fische ist deutlich kleiner als 50cm, eher kleiner 40cm...

wer also noch ein paar zwergen-dorsche angeln möchte sollte das dieses jahr tun... wie's nächstes jahr mit den regelungen aussieht :emoji_rolling_eyes:
Wenn ich das richtig verstanden habe, würden doch aber 2, 3 gute Jahrgänge ausreichen, um die Population spürbar zu steigern, oder?
 

Bassnatic

Gummipapst
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Die Alterspyramide von den boyz, girlz and diverz ist aber komplett kaputt.
Wir haben in den vergangenen Jahren quasi einen Jahrgang befischt.
Jetzt muss man hoffen, dass wieder ein starker Jahrgang kommt, aber der muss erstmal abwachsen.
Man konnte in den vergangenen Jahren fast nur Einheitsgrößen fangen.
Wenige Ausreißer nach unten und noch weniger nach oben.
Die Reste des Kuchens (Jahrgang 2015/16?) hat sich die Fischerei vermutlich diesen Winter eingetütet.
Wir müssen mit den Krümeln leben.
Gesund ist das auf jeden Fall nicht, das sieht sogar ein Laie wie ich. :confused:
 

katatafisch

Barsch Vader
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Die Alterspyramide von den boyz, girlz and diverz ist aber komplett kaputt.
Wir haben in den vergangenen Jahren quasi einen Jahrgang befischt.
Jetzt muss man hoffen, dass wieder ein starker Jahrgang kommt, aber der muss erstmal abwachsen.
Man konnte in den vergangenen Jahren fast nur Einheitsgrößen fangen.
Wenige Ausreißer nach unten und noch weniger nach oben.
Die Reste des Kuchens (Jahrgang 2015/16?) hat sich die Fischerei vermutlich diesen Winter eingetütet.
Wir müssen mit den Krümeln leben.
Gesund ist das auf jeden Fall nicht, das sieht sogar ein Laie wie ich. :confused:
Stimmt leider. Und die Fischerei ist ja auch nur eines von mehreren Problemen, ich sag nur "Wassertemperatur". Mir ging es eher darum, das Potential der künftigen Entwicklung abzuschätzen. Dass es schlecht aussieht, liegt auf der Hand. Analog zum Hering.
 

fredstar19

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Puh, das klingt ja alles mies auf dem niveau à la Seaspiracy. Bin schon länger am mitlesen und wollte eigentlich demnächst die erste Belly Tour Richtung neustädter Bucht machen. Haben das neulich vom Ufer befischt, und da kamen halt in der Brandung nur ein paar kleine bei Rum. Aber ich hab auch echt null Ahnung von der Ecke, sind für mich jedes Mal 400km an einem Tag um die Rute in die Ostsee zu tunken.

Also scheint die einstimmige Vorahnung hier zu sein dass sich das eigentlich aktuell gar nicht lohnt? Gibt's denn abgesehen von Mefo was alternatives an Belly Spass? Platte mit c rig oder so?
 
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katatafisch

Barsch Vader
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Puh, das klingt ja alles mies auf dem niveau à la Seaspiricy. Bin schon länger am mitlesen und wollte eigentlich demnächst die erste Belly Tour Richtung neustädter Bucht machen. Haben das neulich vom Ufer befischt, und da kamen halt in der Brandung nur ein paar kleine bei Rum. Aber ich hab auch echt null Ahnung von der Ecke, sind für mich jedes Mal 400km an einem Tag um die Rute in die Ostsee zu tunken.

Also scheint die einstimmige Vorahnung hier zu sein dass sich das eigentlich aktuell gar nicht lohnt? Gibt's denn abgesehen von Mefo was alternatives an Belly Spass? Platte mit c rig oder so?

UL auf Sandaal :p

Alternativ kannst Du noch 4, 5 Wochen warten und dann auf Hornhecht angeln - macht vom Kleinboot richtig Spaß!
 

Bassnatic

Gummipapst
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Na ja, kann durchaus sein, dass man weiterhin in einzelnen Gegenden ganz passabel fängt.
Aber Ecken wie Kiel, Eckernförde, Schleimünde und Flensburg waren die letzten Jahre halt TOT.
Da sind einige Kumpels garnicht mehr auf Dorsch raus gefahren.
Spricht eben nicht für gesunde Bestände, bei nem massenhaft vorkommenden Fisch wie dem Dorsch.
Da kann @observer mit Sicherheit validere Aussagen treffen, aus anglerischer Sicht ist es ganz schön mau geworden.
Dazu kommen unzählige Coronaangler, die sich (Dank "Social Media") an den letzten verbliebenen Spots stapeln und ich schon die nächsten Verbote anflattern sehe, weil die sich verhalten wie die Axt im Walde.
Ich glaube die nächsten Jahre haben enormes Potenzial zum Seife kauen an der Küste.
 

FrankBuchholz

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Platte laicht auch noch, d.h. es läuft zäh und eher recht weit draussen. Da sehe ich demnächst das meiste Spasspotential.

Wenn schon UL dann eher Hering als Sandaal. Mache ich auch gleich am Kanal, da bleiben immer welche am Assist Hook vom Shore Slow Jig hängen und mit nem 8er Fliegenblank macht das sogar Spaß. Wenn ich aufs Belly angewiesen wäre würde ich jetzt nur hinter der ersten Sandbank fischen. Und wenn schon schneidern, warum nicht auf Steinbutt statt auf Dorsch? Im schlimmsten Fall lernt man dazu, dann hat man was "Eigenes".

Wenn selbst die Nebenerwerbsfischer schon anfangen dem Klimawandel die Schuld für die Dorschmisere zuzuschiebebn ist es Zeit sich umzustellen. Das meine ich ausnahmsweise mal nur zu 50% sarkastisch.
 

SlidyJerk

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Platte laicht auch noch, d.h. es läuft zäh und eher recht weit draussen. Da sehe ich demnächst das meiste Spasspotential.

Wenn schon UL dann eher Hering als Sandaal. Mache ich auch gleich am Kanal, da bleiben immer welche am Assist Hook vom Shore Slow Jig hängen und mit nem 8er Fliegenblank macht das sogar Spaß. Wenn ich aufs Belly angewiesen wäre würde ich jetzt nur hinter der ersten Sandbank fischen. Und wenn schon schneidern, warum nicht auf Steinbutt statt auf Dorsch? Im schlimmsten Fall lernt man dazu, dann hat man was "Eigenes".

Wenn selbst die Nebenerwerbsfischer schon anfangen dem Klimawandel die Schuld für die Dorschmisere zuzuschiebebn ist es Zeit sich umzustellen. Das meine ich ausnahmsweise mal nur zu 50% sarkastisch.
Nach 2 Fehlversuchen auf Dorsch am ehemaligen Hotspot in KB, fahre ich eigentlich „nur“ noch zum Angeln auf Platte zur Küste.
Ich hoffe das sich diese Bestände noch lange den Fischernetzen entziehen können bzw. gut vermehren können. Nun freue ich mich schon auf die nächste Tour mit frischen Eiern, Brötchen und Eberswalder Würstchen..... :cool:
Mir „schlottern“ schon die Knie vor Vorfreude!
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fredstar19

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Wenn selbst die Nebenerwerbsfischer schon anfangen dem Klimawandel die Schuld für die Dorschmisere zuzuschiebebn ist es Zeit sich umzustellen. Das meine ich ausnahmsweise mal nur zu 50% sarkastisch.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind das bisher(!) so gut wie kaum, wenn man das Gesamtbild der Fischbestände betrachtet, und dass die Fischer die Schuld nicht in den eigenen Reihen suchen sollte jedem klar sein.
 

FrankBuchholz

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Die Auswirkungen des Klimawandels sind das bisher(!) so gut wie kaum, wenn man das Gesamtbild der Fischbestände betrachtet, und dass die Fischer die Schuld nicht in den eigenen Reihen suchen sollte jedem klar sein.
Ja aber wenn du erst deine eigene Existenzgrundlage mit effizientem, steuersubventioniertem Fanggerät in den A.... gefahren hast und dann mit weiteren, noch viel höheren Hilfen gerettet werden willst ist es ratsam sich auf die Seite der Opfer zu schlagen und nicht auf die der Leugner. Das gilt für die neben- und kleingewerblichen Küstenfischer natürlich in sehr viel geringerem Maße als für die EU-Konzerne aber die Fischer sprechen nach außen alle wie aus einem Mund und halten 100% zusammen.

Nebenbei bemerkt vermeide ich den Begriff "Schuld", ich finde man sollte bei so etwas lieber von "Ursachen" sprechen. Manche können halt auch einfach nicht anders, ich maße mir jedenfalls nicht an ihr Wirtschaften moralisch zu bewerten sondern gestehe jedem Unternehmer ein gesundes Profitstreben zu. Die zugrundeliegenden gemeingütlichen Ressourcen müssen jedoch nachhaltig zugewiesen werden, und das funktioniert einfach nicht.

Sie wissen jedenfalls zu erzählen dass die Dorsche temperaturbedingt zu früh abgelaicht hätten und die Larven verkümmrt wären. Ich stelle das auch grundsätzlich nicht in Abrede. Die Frage ist halt nur wie man mit den wenigen Jahrgängen umgeht die gut durchkommen damit sie mehr als eine Chance erhalten ihrerseits einen oder gar mehrere starke Nachwuchsjahrgänge zu erzeugen. Wenn die Bedingungen passen genügen dem Dorsch dafür glücklicherweise sehr wenige wirklich ausgewachsene Elterntiere, die dürfen nur nicht TOTAL ausgelöscht werden.
 

fredstar19

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Wie schlimm das mit den Subventionen geworden ist, ist ne ganz andere Hausnummer, auch in Bezug auf Fangstatistiken. Da kann ich gerne Mal die neue Doku auf Netflix die von mir schon angesprochen wurde empfehlen, Seaspiracy.
 
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Angeblich werden die DorschBestände und auch andere Arten in der Ostsee recht genau untersucht/controlled.

Wie kann es da eigentlich passieren, dass die Dorschbestände derart platt gemacht werden?

Da hat das System doch komplett versagt und wenn das der Fall ist, kann man sich die Nummer mit den Quoten und das Bag-Limit doch direkt sparen. Was hat den Anglern das Bag-Limit jetzt gebracht?

Warum wurde keine rechtzeitige Notbremse gezogen?

Jetzt dauert es doch vermutlich mehrere Jahre, bis sich der Bestand erholt hat und das trifft sowohl die Fischer als auch die Angler doch noch viel härter als eine rechtzeitige Notbremse.

Zumal nun andere Arten unter Feuer geraten werden mangels Fangalternativen.
 

leok23

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Schaut mal die neue Netflix Doku „Seapiracy“...
Sehr schockierend und erklärt alle Fragen diesbezüglich kann es nur empfehlen.
 

FrankBuchholz

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Angeblich werden die DorschBestände und auch andere Arten in der Ostsee recht genau untersucht/controlled.

Wie kann es da eigentlich passieren, dass die Dorschbestände derart platt gemacht werden?

Ich habe mich mal inoffiziell bei Zebco beworben und mit Frerk Peterscen geschnackt, seines Zeichens graduierter Meeresbiologe. Der meinte wenn du bei der Bestandserfassung zumindest die Zehnerpotenz richtig hinbekommst wäre das in dem Fachbereich bereits ein hinreichend genaues ERgebnis. In Zahlen: Wenn du eingrenzen kannst ob der Bestand zwischen z.B. 20.000 und 200.000 Tonnen liegt bist du gut.

Was die Arbeit der EU angeht .... Ich denke das Problem ist dass dort Wisschenaftler die sich der Genauigkeit verpflichtet fühlen auf Leute treffen die es gewohnt sind 300% zu verlangen um sich dann auf 120% runterhandeln zu lassen und für diese 20% von ihrem Branchenverband der sie entsendet fürstlich entlohnt werden. Es wird halt geschachert. Egal was die Wissenschenschaft als Maximum empfiehlt, es kommt immer wieder die Hälfte drauf.

Und was die Meerforelle angeht: Da wird nix untersucht. Es gibt nur die Zahlen die der Nebenerwerb einmeldet, und die besagen dass es keinen wirtschaftlich nutzbaren Bestand gibt. Ich habe heute trotzdem eine gefangen, die meisten sind jedoch nicht hängen geblieben. Man mekrt dass viele Würmer im Wasser sind, es gibt viele Nachläufer und Ausstieger.

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pechi24

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Interessante Doku bei Netflix.

In Teilen zwar etwas reißerisch aufgemacht und auch das Fazit:“Esst gar keinen Fisch mehr“ finde ich etwas überzogen, aber im Kern werden die Zusammenhänge sicher richtig beleuchtet.

Lieber kümmert man sich mit übertriebener Aufmerksamkeit um Strohhalme oder den verhassten Verbrennungsmotor, als sich den echten Ursachen zu widmen, weil einem die großen Zusammenhänge in den Weltmeeren und die viel größeren Ursachen zu kompliziert sind.

Letztlich wie auf der Ostsee. Im Hafen werden bei Freizeitanglern die Taschen kontrolliert und Filets durchgezählt und draußen fahren gleichzeitig die großen Fangschiffe rum. Und nachts dann noch ganz andere Pötte.

Oder wie bei diesen Sperrzonen der Ostsee, wo letztlich fast nur die Angler ausgesperrt werden.

Die Fischerei hat halt eine mächtige Lobby und die Angler zerlegen sich in der Zwischenzeit lieber untereinander.

Diese Erkenntnis nützt den Dorschbeständen aktuell leider aber auch nicht weiter.
 

FrankBuchholz

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Interessante Doku bei Netflix.

In Teilen zwar etwas reißerisch aufgemacht und auch das Fazit:“Esst gar keinen Fisch mehr“ finde ich etwas überzogen, aber im Kern werden die Zusammenhänge sicher richtig beleuchtet.

Lieber kümmert man sich mit übertriebener Aufmerksamkeit um Strohhalme oder den verhassten Verbrennungsmotor, als sich den echten Ursachen zu widmen, weil einem die großen Zusammenhänge in den Weltmeeren und die viel größeren Ursachen zu kompliziert sind.

Letztlich wie auf der Ostsee. Im Hafen werden bei Freizeitanglern die Taschen kontrolliert und Filets durchgezählt und draußen fahren gleichzeitig die großen Fangschiffe rum. Und nachts dann noch ganz andere Pötte.

Oder wie bei diesen Sperrzonen der Ostsee, wo letztlich fast nur die Angler ausgesperrt werden.

Die Fischerei hat halt eine mächtige Lobby und die Angler zerlegen sich in der Zwischenzeit lieber untereinander.

Diese Erkenntnis nützt den Dorschbeständen aktuell leider aber auch nicht weiter.

Das hast du ziemlich gut zusammengefasst. Allerdings fehlt der selbstkritische Hinweis aus der Angel-Branche dass wir der Politik keinen legitimen Ansprechpartner für die gewerbliche Seite der Angelei zur Verfügung stellen welche von Volkswirten als durchaus vergleichbar mit der Fischerei samt -Handel eingestuft wird. Wenn es um die politische Abwägung öffentlicher Interessen geht haben wirtschaftlche Interessen bzw. Arbeitsplätze einen hohen Stellenwert. Der DAFV definiert sich jedoch als gemeinnützige Vertretung der nicht-kommerziellen Angelei selbst.

Solange niemand wirtschaftliche Interessen in die Wagschale wirft geht es immer nur um die private Lust auf Tiere töten vs. Umweltschutz - Ausgang NICHT ungewiss.
 

pechi24

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Letztlich ist es auch hier wieder Parkinsons Gesetz. Die Zweit wird mit den völlig untergeordneten Themen verschwendet.

Wenn bekannt ist, dass der überwiegende Teil des Plastikmülls aus der Fischerei kommt, wenn klar ist, dass die Schleppnetze den Grund zerstören, wenn klar ist, dass beim Beifang derart viele Lebewesen ohne Grund umkommen, warum kümmert sich dann überhaupt noch irgendein Knallfrosch in der EU um Strohhalme? Gleichzeitig soll man sich für jedes Gramm CO2 schämen, während gleichzeitig in den Weltmeeren fürs Klima die echten Probleme kommen werden. Das sind auch keine neuen Erkenntnisse, die Doku bringt sie lediglich geballt aufs Tablett.

Die verkrusteten Strukturen beim DAFV sind keine wirkliche Anglerlobby, sie dienen bisher eher dazu, dass die Angler in gewisse Themen über den DAFV „eingebunden“ werden, es müsste aber eher „eingewickelt“ heißen.

Der ein oder andere beim BA hält ja nach wie vor so manchen YT-Angler oder Social Media im Allgemeinen als größte Bedrohung für sein geliebtes Hobby „die ollen Jungangler kommen alle an mein Gewässer und erhöhen den Befischungsdruck“. Ich persönlich bin jedoch der Meinung, dass in nicht allzu ferner Zukunft diese jüngere, digitalere und letztlich auch besser vernetze Generation sicherstellen wird, dass die Freizeitangelei nicht gänzlich unter die Räder kommt.

Bequeme, ältere Herren jenseits der 40 (da gehört man selbst dazu) empören sich da lieber aus der Ferne (in Foren ;-) ). Die junge Generation wird dann jedoch ihr geliebtes Hobby viel konsequenter verteidigen Und schon aktuell wird das Angeln dadurch vorteilhafter in den Medien dargestellt als noch vor 5 oder 10 Jahren.

Insofern muss die notwendige Lobbyarbeit nicht immer in Form von Lobbyorganisationen stattfinden ;-)
 

FrankBuchholz

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Die hässliche Wahrheit ist dass es mir aus gewerblicher Sicht egal sein kann ob die Leute schlecht fangen. Im Gegenteil, solange jeder Wochenendkrieger der im Blinker was vom Streetfishing gelesen hat mit 08/15 Kopytos im Hafen Dorsche abräumt interessiert sich doch niemand für unkonventionelles Tackle. Die meisten Angelbetriebe sind -um es mal ganz vorsichtig auszudrücken - kleine Krauter mit diverser, z.T. gegensätzlicher Interessenlage vom Angelpuff über den Kutter bis zum Händler, allesamt meist mit wenig Weitblick. Die Großen die was im Kopf haben erkennen jedoch dass es gar keine Veranlassung für sie gibt die notwendigen Ressourcen für qualifizerte Lobbyarbeit aufzuwenden. Irgendetwas werden die Leute immer kaufen selbst wenn sie mit light rock fishing gear auf die Seeskorpione losgehen, und je schwieriger es wird und je mehr sich ändert desto mehr Entschuldigungen für den Tackle-Affen.

Ich gehe nicht davon aus daß man sich in Brüssel/Strassbourg dafür interessiert was gerade auf YouTube zum Thema Angeln läuft. Das Einzige was einigermassen Eindruck geschunden hat war die Angler-Demo als Merkel zu Besuch in Heiligenhafen war. Mit qualifiziertem Protest aus dem organisatorischen Nichts hat die nicht gerechnet. In der Richtung müsste mehr kommen, das haben die nicht auf dem Schirm, das verunsichert die.
 
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pechi24

Gummipapst
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Anglerdemo ist schon mal gut, ich teile deren Beiträge auch regelmäßig bei FB.

Aber was glaubst du, was los wäre, wenn bei Bedarf mal mehrere reichweitenstarke Social Media Kanäle zu einer Demo vorm Kanzleramt aufrufen würden, falls das mal notwendig wird? Gerade die jüngere Generation ist für sowas vermutlich leichter zu motivieren.

Zudem ist wichtig, dass es mehr Angler gibt und das Bewusstsein steigt, dass Angeln ein tolles Hobby ist, welches über breite Bevölkerungsschichten in großer Zahl ausgeübt wird. Dies erreicht man jedoch nicht allein, über leicht verstaubte Verbandsmagazine, sondern (auch) über andere (modernere) Formate. 2020 hat da sicher hohen Zulauf für die Angelei gebracht. Aber das finden natürlich auch viele nicht gut, wenn es am Stammgewässer immer voller wird.

Wenn die Bedingungen so schlecht werden, dass die Angelei bezüglich der Fänge einer Lotterie gleicht, verlieren die Angler irgendwann die Lust.

Eigentlich haben wir genug Gewässer in D, die Angelbedingungen müssten nur mal nachhaltig verbessert werden und noch viel stärker auf die Freizeitangelei ausgerichtet werden. Stattdessen idealisiert man den Beruf des Fischers (die Zeiten sind aber vorbei) und die Angler spielen eher eine Nebenrolle, siehe MV.

Für Meterdorsche müsste man eigentlich nicht unbedingt nach Norwegen.

Wäre es eigentlich legal, wenn man große Betonklötze oder Findlinge in der Ostsee versenkt, um gewisse Ecken dauerhaft zu schützen?
 

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