Großer Wallers mitten in der City, gaffende Leute

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Klausi

Barsch Vader
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@ Wolf : Enschuldigt hatte ich mich... Danke für die Präzisierung.
und "während das in Brandenburg möglich ist und auch betrieben wird. Aber macht ja nix, war ja aus Versehen... " von sowas habe ich keine Ahnung, weil ich mich an die Vorschriften halte. Ich bestreite jedoch nicht, daß es "Solche" und "So´ne" gibt.
 

ranseier

Gummipapst
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Die Art wie der Wels betäubt wird, ist befremdlich. Weniger die Tatsache, daß er getötet und mitgenommen wird.
Vielleicht wäre die Reaktion der Passanten ebenfalls eine komplett andere, wenn es etwas anderes gäbe, als auf den Kopf einzuschlagen.
Gibt es. Kiemenschnitt ohne Betäubung. Ist zwar weder waidgerecht noch vorschriftsmäßig, hätte vermutlich aber keine oder kaum Reaktionen beim unwissenden Publikum hervorgerufen. Der Fisch wäre "einfach" verblutet und erstickt. Schon komisch.

Kein vernünftiger Jäger würde auf die Idee kommen, auf einem einem mit einer "Kaninchenplage" befallenen Friedhof mit "mit offiziellem Auftrag" Kaninchen zu schießen, während eine Bestattung statt findet.
Da hat mir ein befreundeter Fischereiaufseher und Gewässerwart erzählt, dass sie in einer Stadtstrecke eines Fließgewässers eine Abschussgenehmigung für eine Kormoranpopulation erwirken konnten. Also beauftragten sie einen ebenfalls im Fischereiverein angelnden Jäger damit die Kormorane abzuschießen. Das erste was der Jäger sagte war, schießen geht nicht. Zum einen wegen Passanten, Spaziergängern, Joggern, Naturschützern etc. und zum anderen wegen der Unfallgefahr für alle gerade Anwesenden. Was war die Lösung. Abschuss mit Pfeil und Bogen in den frühen Morgenstuden wo kaum einer unterwegs war, völlig geräuschlos, keiner sieht was und der Jagdhund holt ganz still und leise die Vögel. Was will ich damit sagen. Jäger sind uns anscheinend einen Schritt voraus, ihr Hobby auch in dichtbesiedelten Gebieten auszuführen.

ranseier
 

U-seefischer

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das gezielte Angeln auf kapitale Fische, mit dem ausschließlichen Ziel Maße und Masse der gefangenen Fische zu dokumentieren und sie anschließend ins Gewässer zurückzusetzen, widerspricht der guten fachlichen Praxis in der Fischerei und ist daher nicht statthaft.

Soviel zum erlaubten oder nicht erlaubten C&R - Ich bin jedenfalls sehr froh, daß, wenn ich -selten genug- mal 3,4 Barsche für die Pfanne haben möchte
und mir ein 9-Pfund-Hecht einsteigt, ich diesen nicht abknüppeln m u ß.

Als ich das Video mir angeschaut habe, habe ich mich darüber geärgert, dass keiner der Angler die umstehenden Passanten über die rechtliche Situation aufgeklärt hat. Man ist stattdessen direkt auf Konfrontation gegenüber den Passanten gegangen. Wenn ich mir die Leute so angeschaut habe, waren da bestimmt auch einige P€TA Anhänger bzw. Anhänger von Tierrechts/Tierschutz Organisationen. Da hätte man durchaus mal anbringen können, dass man als Angler gar keine andere Option hat, als einen massigen Zielfisch abzuschlagen und zu verwerten. In manchen Gewässern besteht sogar eine Entnahmepflicht für Waller, unabhängig davon, ob man den Fisch verwerten kann/will. Keine Ahnung wie das am Main in FFM ist.

Einen Hecht als Beifang beim Barschangeln darf man wohl in den meisten Bundesländer wieder zurück setzen, einen massigen Waller beim Wallerangeln wohl nicht bzw, schwerlich. Die Angelausrüstung, die ich im Video sehe, sieht mir nicht nach Barschausrüstung aus, da wurde geziehlt auf Waller gefischt, wurde ja hier im Thread auch schon erwähnt und der Angler schein dafür bekannt zu sein, Waller zu fangen und abzuschlagen.
 

ElztalAllrounder

Keschergehilfe
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Hier das Video von Zoran Rajic persönlich, mit dem Geschehen, dass unmittelbar vor der Eskalation stattfand:

 

Brokkoloide

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Sieht nicht nach Würmern aus, was er da rausholt.
Das ist eine Grundel und die ist auch ganzjährig als Köder erlaubt. Auf dieser Strecke gibt es lediglich ein Kunstköderverbot bis 01.06..
Jedoch haben Welse hier von 15.05.-15.07. Schonzeit.

Korrektur:
Auf der Seite der Fischerzunft gefunden:
'Der Wallerfang ist unbegrenzt erlaubt, bis 31. Mai jedoch nur mit Tauwurm'

Diese Information findet sich jedoch nicht in den Bestimmungen des Erlaubnisscheins, wenn man ihn z.b. über hejfish kauft. Hier ist die Informations- und Interpretationslage diese Formulierung also etwas ungenau.
Jedoch wäre die Grundel ein erlaubter Köder, wenn man auf Zander geangelt hätte.
Und die Entnahme des Wallers Meiner Ansicht nach dann doch auch in Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:

DenizJP

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@Brokkoloide Er hatte vollstes Recht den Waller zu entnehmen. Nur nährt die Inszenierung natürlich Vorurteile ggü Anglern und kann durchaus negative Effekte haben wenn die Stadt Frankfurt irgendwann die Nase voll von sowas hat.
 

Kajonaut

Barsch Vader
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Eberswiggedy
Ich hab mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, denke mir nur dazu:
Wer freiwillig an einer solchen Stelle auf diese Fischart angelt mit dem Ziel sie zu entnehmen hat entweder nicht mehr alle Latten am Zaun weil er nicht mit solchen Reaktionen rechnet oder ist gegenüber dem Rest der Gesellschaft vollkommen abgestumpft und nimmt sowas freiwillig in Kauf.
 

Garrincha

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Na hoffentlich war da kein Superspreader im Publikum ;)
Unabhängig von der ganzen Aktion ist es immer wieder spektakulär, zu sehen und zu hören, wie unwissend und unbedarft die nicht-angelnde Bevölkerung ist: „Ohaaaa, isch schwöre, isch geh nie wieda schwimmen.“
Also gelernt wurde ja offenbar was...
Beim Betrachten des Videos freue ich mich außerdem richtig, nicht mehr in der City bzw. unter Publikum angeln zu müssen.
 

basshunter7

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Ich komme aus der Nähe von Frankfurt und habe das Video gesehen. Mal ganz ehrlich, was der Herr Zoran aknüppelt oder nicht, das ist eine andere Sache, ich betreibe selber sehr gerne C&R, aber das ist jedem selber überlassen. Wie die Passanten allerdings, welche keine fischereirechtliche Ahnung haben, den Angler mehrfach beleidigen, obwohl er dem Gesetz nach geht, finde ich schon widerlich.... Als Passant würde ich diese "Wannebe- Tierrechtler" gerne mal aufklären, wie z.B. der abgepackte Wurstaufstrich aus der industriellen Massentierhaltung im Rewe für 99ct im Regal steht. Danach kann man ja abwägen
 

Holgifisch

Barsch Vader
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Was vorallem auch komisch ist... Abstand halten die nicht wirklich. Große Klappe und keine Ahnung haben und dann selber nichtmal etwas richtig machen :tearsofjoy:
 

alexp

Bigfish-Magnet
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Was vorallem auch komisch ist... Abstand halten die nicht wirklich. Große Klappe und keine Ahnung haben und dann selber nichtmal etwas richtig machen :tearsofjoy:
Pass auf, dass Du aus diesem elitären Forum nicht verstoßen wirst.
 
L

Locke_der_Boss

Gast
Bin gestern zum ersten Mal nach 5 Jahren auf der Strecke aus dem Video von der Polizei kontrolliert worden. Die Polizei sagte mir, es gibt wohl starke Tendenzen die Strecke für Angler zu sperren, es gibt wohl massive Beschwerden über Angler, die Grundeln lebendig wegwerfen, viele Gänse und Schwäne mit Angelschnur um den Hals oder Fuss. Das Video wird wahrscheinlich das Fass zum Überlaufen bringen. Der Kerl im Video hat zwar rechtlich alles richtig gemacht, aber wer sich so benimmt, muss sich um die Konsequenzen nicht wundern. Schade, die Stadtstrecke ist mMn die fischreichste Strecke in FFM
 

Knockoutfishing

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Gibt es. Kiemenschnitt ohne Betäubung. Ist zwar weder waidgerecht noch vorschriftsmäßig, hätte vermutlich aber keine oder kaum Reaktionen beim unwissenden Publikum hervorgerufen. Der Fisch wäre "einfach" verblutet und erstickt. Schon komisch.


Da hat mir ein befreundeter Fischereiaufseher und Gewässerwart erzählt, dass sie in einer Stadtstrecke eines Fließgewässers eine Abschussgenehmigung für eine Kormoranpopulation erwirken konnten. Also beauftragten sie einen ebenfalls im Fischereiverein angelnden Jäger damit die Kormorane abzuschießen. Das erste was der Jäger sagte war, schießen geht nicht. Zum einen wegen Passanten, Spaziergängern, Joggern, Naturschützern etc. und zum anderen wegen der Unfallgefahr für alle gerade Anwesenden. Was war die Lösung. Abschuss mit Pfeil und Bogen in den frühen Morgenstuden wo kaum einer unterwegs war, völlig geräuschlos, keiner sieht was und der Jagdhund holt ganz still und leise die Vögel. Was will ich damit sagen. Jäger sind uns anscheinend einen Schritt voraus, ihr Hobby auch in dichtbesiedelten Gebieten auszuführen.

ranseier
Halte ich für groben Unfug, da die Jagd Mit Bogen in DT. bis auf zwei Ausnahmegenehmigungen auf Schwarzwild verboten ist....
 

Tararira

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Man kann ja von alledem halten, was man will, aber da prallen natürlich zwei Welten aufeinander. Ich kann nur sagen, dass ich beide Welten irgendwie unsympatisch und komisch ja sogar lächerlich finde. Aber das ist hier nicht das Problem. Das wahre Problem liegt in der mangelnden Kommunikation - es hätte ja nur ein paar ruhige sachliche Worte gebraucht, um die Situation zu entschärfen. Stattdessen wirft man sich gegenseitig kindische Kraftausdrücke an den Kopf und so landet das Video im Netz.

Dass das natürlich keine gute Werbung für uns Angler ist, ist klar. Aber ich glaube auch nicht, dass sich die beiden Welsfreunde daraus irgendwas machen. Müssen sie ja auch nicht. Und wenn ich hier lese, dass ähnliche Situationen scheinbar häufiger vorkommen, dann ist es halt ein strukturelles Problem. Aber ich habe das ja bereits schon in anderen Threads erwähnt, dass ich das auch von unserer Strecke kenne (und mich darüber aufrege), dass sogenannte Anglerkollegen ihren Müll einfach liegen lassen. Man sollte einfach die Fischereiprüfung etwas schwerer gestalten, dann hast du einen gewissen Teil rausgefiltert. Weil irgendwie korreliert dieses Verhalten schon in einigen Fällen mit dem IQ der jeweiligen Person.

Andererseits sollte man sich schon ab irgendeinem Punkt mal fragen, ob die aktuelle Gesetzgebung für die Angelei noch zeitgemäß ist. Ich denke, da werden mir hier viele zustimmen, dass vieles von dem, was hier unter dem Deckmantel des Tierschutzes gilt, zu einer vollkommenen Schieflage führt. Das kann ja nicht der Sinn sein. Was es braucht sind eine sinnhafte Novellierung der hiesigen Gesetzgebung und dann aber auch mehr Kontrollen durch kompetentes Personal wie beispielsweise in Holland.
 

Machete

BA Guru
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Hölle (Saale)
Ohne das Video bewerten zu wollen zeigt sich leider eines ganz klar: Die totale Entfremdung (vornehmlich von Großstädtern) von normalen Lebenskreisläufen und den damit verbundenen Handlungen und Notwendigkeiten. Da muss man sich über diverse Auswüchse, nicht wundern. Bei vielen würde ich eine mehr oder weniger ausgeprägte Form von Wohlstandsverblödung diagnostizieren. Tierquälerei für miesen Billigfraß, finde ich allerdings auch schlimm.
 
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Tararira

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Ich glaube nicht, dass diese Art von "Entfremdnung" neu ist. War vielleicht im 19. Jahrhundert etwas anders, aber Tierschutz hat ja eine lange Tradition in Deutschland und zwischen Stadt und Land gab es schon im Mittelalter riesige Unterschiede. Neu sind m. E. zwei Dinge: Zum einen wird die Welt immer komplexer, gleichzeitig steht das Individuum immer mehr im Vordergrund. Das zeigt sich beispielsweise beim Thema Massentierhaltung und Fleischkonsum, wo man sich und seinen Wert dann darüber definiert, wie und wo man Fleisch kauft und konsumiert. Da wird dann suggeriert, dass es da sowas wie Schwarz und Weiß gäbe. Ich selbst kaufe mein Fleisch beispielsweise direkt beim Erzeuger, was aber zur Folge hat, dass ich dabei etliche Kilometer mit dem Auto zurücklegen muss. Würden das alle machen, wäre das auch alles andere als nachhaltig.

Und zweitens haben wir über das Internet mit einer unglaublichen Flut an Informationen und vor allem auch Bildern zu tun. Wäre über diesen Vorfall mit dem Wels etwa nur in einem Text erschienen, würde das Ganze nicht so emotional diskutiert.

Wenn man in der Gesichte ein wenig zurückblickt, muss man aber auch feststellen, dass es derartige Veränderungen schon immer gegeben hat und dass die Welt dadurch auch nicht untergegangen ist. Man muss sich eben arrangieren.
 

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