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michaausberlin

Barsch Vader
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sei mal nicht gleich so angepisst! :mrgreen: bisschen spass wirst du doch verstehen können... :wink:
gruss micha
 

michaausberlin

Barsch Vader
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hättest doch deine geheimen stellen und spezialmontagen der jahrelangen suche und entwicklung einfach mit einem fotoprogram unscharf machen können,da würde so mancher nicht ins grübeln kommen was du zu verbergen hättest im boot :wink: !bin bestimmt nicht de einzigste gewesen der auf den dummen spruch gekommen ist,aber ich habe es gepostet!
so und nun lach mal wieder war wirklich nur ein spass :mrgreen:
gruss micha
 

Corypheana

Schusshecht-Dompteur
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"... das inet ist eh der tod aller guten spots ... irgendwie kommt man trotz retusche fast immer dahinter"

Gute Argumentation!
Ehrlich gesagt gibt mir das sehr zu denken, ebenso wie die Technologisierung des Angelns allgemein u.v.a.

Wenn ich bedenke, wie mein Opa vor über 35 Jahren angelte...
Der hat sich in mühevoller Kleinstarbeit seine Bambus-Rute und Haken aus Drähten selbst gebastelt. Und er hat obendrein häufiger und mehr gefangen als wir heutzutage mit aller High-Tech Unterstützung wie Carbon-Ruten mit SIC-Ringen, vielfach kugelgelagerten Rollen, Echolot, GPS, Inet und anderen, im Grunde überflüssigen Schnickschnack.
Tja, wir sind wohl alle schon mehr oder weniger degeneriert.
Wie sang Frank Zappa einst: "We're all in it for the money"
 

Harlekin256

Bibi Barschberg
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Carwitz... welch ein Trauerspiel!

Hallo Allerseits, ich wollte seit Jahren wieder einmal in Brandenburg bzw. Mecklenburg Vorpommern fischen gehen. Mal richtig Urlaub mit der Familie also... Für eine Woche h wir uns in Carwitz (Feldberger Seenplatte) eine Ferienwohnung gemietet und ich dachte am ersten Tag - Mensch, was für eine herrliche Gegend!

Beim örtlichen Fischer kam dann die erste Ernüchterung. Der Typ kommt recht arrogant rüber. Irgendwie hat er mir schon am ersten Tag die Lust am Angeln genommen nach dem Motto - "Wenn man hier Fische fangen will, muss man das Gewässer in und auswendig kennen". Beim nächsten Gesprächsthema "Schweden und Norwegen als eines der Traumländer für Angler" sagte er mir knallhart ins Gesicht, dass es keine Traumländer für Angler gebe und dass alle Angler, die so denken (also ich eben auch) totale Träumer sind... echt toll. Danach noch 31,- EUR für die Angelkarte und 60,- EUR für 3 Tage Angelboot gelöhnt, dann ging es erst mal zurück in die Wohnung.

Die richtige Ernüchterung kam dann aber am ersten Abend, als wir im Carwitz Eck mit einigen "alten" Einheimischen ins Gespräch kamen. Die scheinen hier einen richtigen Groll auf den Fischer zu hegen. Der Typ soll den See richtig ausbeuten und den Anglern falsche Versprechungen machen. Noch vor 10 Jahren war der Carwitzer See berühmt für seine Barsch- und Hechtbestände... Aber ich hatte in der ganzen Woche nicht einen einzigen (!) Biss. Noch nicht einmal meine "Verzweiflungsmontage" mit Wurmköder erbrachte irgendetwas. Das Verwunderliche ist dabei, dass ich in der ganzen Woche nicht ei´nmal einen einzigen Fisch gesehen habe... nicht den allerkleinsten Fisch. Langsam glaube ich, dass in dem See überhaupt keine Fische mehr sind... sehr schlimm.

So was hab ich überhaupt noch nicht erlebt... :cry:

Gruß, Tino
 

Corypheana

Schusshecht-Dompteur
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Where have all the good times gone?

Meine vorgenannten Erfahrungen scheinen so ähnlich auch andere Angler zu machen.
Zumindest einige kleinere Hechte und Barsche beim Spinnfischen an den Kanten oder in den Buchten sollten eigentlich immer drin sein.
Die Fangquoten waren allerdings bereits seit 2000/2001 stark rückläufig, weshalb ich seit dem nur noch selten, mehr aus nostalgischen Gründen dort geangelt habe.

Immerhin steht es jedem frei sich andere, vergleichbare Seen mit höheren Fischdichten in MV zu suchen. Dann wird sich die Lage am Carwitzer See vielleicht eines Tages auch wieder bessern und Besinnung einkehren.

Ich fange inzwischen genau so viele Hechte wie zu besten Zeiten am Carwitzer nur einige Minuten von meiner Haustüre entfernt, zwar nicht in den Größen, dafür aber zusätzlich lohnende Barsche, bin dort hochwillkommen und spare obendrein viel Geld und Ressourcen.

An unverhältnismäßig fischreicheren Gewässern in den USA wird einem als Kunde auch schon mal ein roter Teppich ausgerollt, während im von Wirtschaftskrisen geschüttelten Deutschland einige Partout nicht wollen, nicht können, oder es schlichtweg nicht nötig haben.
So what?

Ich hätte gut und gerne Lust diesbezüglich mal etwas unternehmerischen Spirit in MV zu verbreiten, zumal ich dort noch viele Potentiale sehe. Konkurenz belebt das Geschäft und das halte ich mancherorts für bitter nötig.

MfG
 

PharmaMan

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Na, ich habe Frank Küger , den Fischer eigentlich immer immer als arroganten Sack erlebt, der nie einen Tip gab und sich aber dafür über seine Gäste lustig machte..... :evil:
 

michaZ

Gummipapst
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hallo ihr,

zum Fischer sag ich mal nichts, nur soviel dass ich immer meine infos bekommen habe. man sollte seine etwas arrogante art einfach offensichtlich ignorieren und locker bleiben :wink: andererseits find ich auch ganz gut das er nicht jeden guten spot rausplaudert, ich erzähl ihm ja auch nicht wieviel und wo ich fange.

so nun zum Thema carwitzer/zansen:

sagt mal, einige fischen doch seit einigen jahren dort, ist euch eigentlich nichts aufgefallen :?:

der carwitzer/zansen wurden bis anfang der neunziger Jahre extrem eutrophiert. die ursachen sind dabei sehr vielfältig. zum einen wurde bis 1991 in der fischrbucht eine forellenmastanlage mit zufütterung betrieben. die umligenden gemeinden leiteteten fleißig abwasser in den see ein. die landwirtschaft auf den umliegenden flächen besorgte schließlich den rest.
das bekam dem see überhaupt nicht. bis anfang der 50er jahre hatten die seen durchschnitlliche sichttiefen von ü 7m 8O
1991 waren es gerade noch 2,5m. das tiefenwasser war im sommer nahezu vollständig sauerstofffrei, die maränenbestände brachen total zusammen. in dieser zeit und in den jahren danach wurden viele große hechte im bereich der inseln gefangen, warum wohl (forellenmastanlage :wink: ). die großen hechte standen das ganze jahr nicht tiefer wie 8m , darunter war ja kein sauerstoff :wink: und warum meckern jetzt woll die alten opas, jetzt müssen sie ihre fische ja suchen.

seit mitte der neunziger wurde die landwirtschaft im einzugsgebiet nahezu vollständig auf öko umgestellt, flächen stillgelegt, die ortschaften bekamen kanalisation und die forellenmastanlage verschwand auch. die Phosphorkonzentrationen (wichtigster limitierungsfaktor für das algenwachstum ) sind von 100mg/m³ (hocheutroph) auf unter 20mg/m³ (mesotroph mit tendenz richtung oligotroph) abgesunken. dementsprechend stiegen die durchschnittlichen sichttiefen bis heute auf ü 6m an, im klarwasserstadium auf teilweise 10m. verbunden ist dies mit einer abnahme der allgemeinen produktivität des sees, inklusive einer deutlicher abnahme der fischdichte. dazu weist das tiefenwasser (hypolimnion) wieder hervorragende sauerstoffverhältnisse auf, der maränenbestand ist explodiert. und die dicken hechte können im sommer sich wieder in tiefe verpissen (zu den maränen). das hat alles nix mit dem fischer zu tun, dem wär ein hocheutropher see wie in den 80ern wahrscheinlich lieber, da dieser etwa das 4-5 fache an fischertrag pro hektar abwirft. das der see damit immers chwieriger zu beangeln wird ist somit auch völlig normal.

wer wachen auges seit einigen jahren den see beangelt, sollte diese tendenzen eigentlich mitbekommen haben.

bis denne

m.

(ach ja, kann das auch mit daten belegen, die ich während meiner tätigkeit am IGB erhoben habe)
 

Wolf

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Hallo Micha,

schön, dass Du das für den See so deutlich machen/belegen kannst. Ist ja auch eine Entwicklung, die so einige Seen durchmachen bzw. durchgemacht haben, natürlich in unterschiedlicher Stärke.

Dass die meisten Angler damit ihre Schwierigkeiten haben, ist mir auch stark aufgefallen und der Eindruck, dass insgesamt weniger Fische da sind, ist ja sogar richtig. Aber es sind eben verträgliche Bestände, zudem ändert sich zum Teil damit ja auch die Verteilung innerhalb des Artenspektrums, was man ja nur begrüßen kann.

Handelt es sich dort um die große oder die kleine Maräne?

Gruß,

Wolf
 

Corypheana

Schusshecht-Dompteur
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Danke MichaZ, für diese einleuchtenden Infos.
Das Frank Krüger nicht jedem alles verrät, finde ich völlig OK.
Schließlich besteht der Reiz auch im Erkunden und Kennenlernen eines Gewässers.

Wie bereit erwähnt konnte ich zwischen 1995 - 1998 regelmäßig zu den entsprechenden Jahreszeiten an den entsprechenden Stellen die Barschwärme beim Räubern an der Oberfläche beobachten mit den dazugehörigen Möwen darüber und jede Menge Riesen zwischen 600 - 1200gr angeln.
Nachdem ab ca. 2000/2001 über hunderte von Metern Netze über die entsprechenden Stellen am Carwitzer gelegt wurden (eine Farce, dazwischen zu angeln), habe ich dort nie wieder auch nur einen Barsch dieser Gewichtsklasse zu Gesicht bekommen und auch nicht das "köchelnde Wasser".
Wie erklärst Du diese Tatsache?
Was die Einheimischen erzählen, ist soweit nicht hergeholt.
Wer oft genug vor Ort war und seine Augen offen hält, weiß das.
 

michaZ

Gummipapst
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hallo wolf,

ist die kleine maräne. der luzienstamm(Coregonus albula lucinensis ). wird max. 30cm groß.

das krüger gezielt die barsche befischt ist durchaus gut möglich.

große barsche sind immer noch drin, ich denke sie haben sich in den letzten 10 jahren hinsichtlich der bevorzugten beute umgestellt. warum sollen sie ukelei jagen wenn sie das ganze jahr die fettreichen maräne in großen schwärmen vorfinden. die haben sich genau wie die großen hechte auf das veränderte futterangebot reagiert und werden jetzt wohl ehre tief stehen. beispiele für große freiwasserbarsche in maränenseen kenn ich einige. die sieht man eigentlich nie an der oberfläche.

was mir aber bei den einheimischen aber auffällt: sie schieben alles auf den fischer, knüppeln aber selber wie die weltmeister. der fischer ist glaub ich zu clever um sich seine lebensgrundlage(und das sind die seen nunmal) kaputt zu machen.

m.
 

Corypheana

Schusshecht-Dompteur
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"die haben sich genau wie die großen hechte auf das veränderte futterangebot reagiert und werden jetzt wohl ehre tief stehen. beispiele für große freiwasserbarsche in maränenseen kenn ich einige. die sieht man eigentlich nie an der oberfläche."

...und das haben sie just ab dem Moment getan, seit dem Jahr 2000 die irrationalen Netze gelegt wurden?
Sorry, aber das reicht mir nicht als Argument für das plötzliche verschwinden der Barschschwärme.
Die haben auch noch an der Oberfläche gejagt, als der See längst von Maränenschwärmen bevölkert war.
Am nebenan liegenden, noch nährstoffarmeren Schmalen Luzin ebenso!

Ich habe hier eine Blinker-Ausgabe Nr. 56 "Angeln in MV" von ca. 1996 vor mir zu liegen, in dem Herr Frank Krüger wörtlich schwärmt "die Barsche jagen im Sommerhalbjahr in Trupps die jungen Ukeleis, oft mitten in den Buchten. Wenn dann das Wasser kocht und die Möwen rauben..." und weiter heißt es "bis zu 800gr schwer werden die Barsche oft dutzendweise aus einem Schwarm gefangen." Auch von 60pfündigen Hechten ist die Rede.
Ja, so war das mal, am Carwitzer See...
 

Amurkarpfen

Angellateinschüler
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Muss ich dann auch mal zu Wort melden... Verfolge diesen Thread schon eine ganze Zeit lang und es doch immer wieder erstaunlich, was Aussenstehende, die den Fischer Krüger das erste Mal erleben, so über ihn reden... :)
Arroganz hin oder her... er ist ein Verbrecher, nicht mehr und nicht weniger. Das hat auch nichts mit dem Sauberwerden der diversen Seen zu tun. Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich der Fischer diverse Fische dazukaufen muss, um den Betrieb seiner Gaststätte zu gewährleisten!!! Wirklich leben und Geld scheffeln kann er ohnehin nur noch über den Bootsverleih und seine Ferienwohnungen.
Der Inhaber des Angelladen von Feldberg war begeisterter Angler auf den Carwitzer Seen, sein Monsterhecht (Mitte der 90er Jahre gefangen und präpariert in seinem Laden zu bewundern) spricht glaube ich Bände. Fragt ihn doch mal, was er von den Carwitzer Seen jetzt hält, ob es immer noch so gut beisst!?!? Ob die Großhechte noch von allein in den Kahn springen, was die riesen Barsche machen, wie der Aalbestand aussieht und, und, und...
Die Einheimischen fangen im Zansen regelmäßig gut Hecht, aber die 80cm aufwärts werden nur noch selten geknackt :)
Die wirklich großen wurden in den letzten Jahren nur noch regelmäßig beim Eisangeln erbeutet. Diese Methode fiel ja im letzten Winter buchstäblich ins Wasser...
Eines könnt ihr glauben, die Einheimischen fangen noch genug, um nicht zu verhungern. Es ist natürlich nicht mehr wie früher, darum auch das mosern und motzen. Es reicht aber, damit die Pfanne nicht kalt bleibt. Wer hingegen nur 1 Woche Zeit hat um den See zu erkunden, wird wenig Aussicht auf Erfolg haben.

Ich kann mich noch gut an diverse Versammlungen des Angelvereins erinnern, Mitte/Ende der 90er Anfang. Was die Angelfreunde da über den ehrenwerten Herr Krüger berichteten, war haarsträubend. Da ging es los mit dem unglaublichen Raubbau an dem Ökosystem.
Und scheinbar kam es zum Höhepunkt mit Anfang des neuen Jahrtausends (siehe Ausführungen von Corypheana).

Kleine Anmerkung an MichaZ, du bist denke ich noch zu jung, um die Entwicklungen zu beurteilen. Wie lange beangelst du denn die Carwitzer Seen intensiv?!?! Sicherlich haben diverse Umweltfaktoren ihren Beitrag gegeben, aber der Großteil der Barsche zum Beispiel wird nicht zu Maränenjägern mutiert sein. Das glaube ich einfach nicht... Zu bedenken ist noch, dass der Barsch der langsam wachsende Fisch überhaupt ist. Und wenn der Herr K. die Beständer der Großbarsche 2001 nahezu ausgerottet hat (im Übrigen war die Wasserqualität ähnlich wie jetzt), dann kann sich jeder ausrechnen, wie lange es dauert, bis es ähnliche Bestände wieder gibt... Hochgerechnet etwa 12-15 Jahre, allerdings nur ohne Fischerei...

Okay...
Zuviel dazu...
Bin froh, dass es in den Seen, die Luftlinie nur 1km entfernt sind noch so schön und unberührt ist.

Stürmische Grüße
Amurkarpfen
 

michaZ

Gummipapst
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Tach amurkarpfen

wenn du es genau wissen willst: bin 31, dipl. geoökologe mit schwerpunkt gewässerökologie und arbeite gerade an meiner promotion in dieser fachrichtung.

den carwitzer befische ich nicht intensiv, nur gelegentlich. habe mich aber zwischen 1998 und 2000 im rahmen meiner Tätigkeit am institut für gewässerökologie und binnenfischerei intensiv mit der entwicklung der feldberger seen, speziell carwitzer/zansen/ scharteisen befasst.

so jetzt mal ne gegenfrage:

wo sind denn die unmengen ukelei geblieben :?: , denn wenn keine barsche (der für diese fischart in frage kommende top-predator) mehr da sind sollten eigentlich doch jetzt noch weit größere unmengen an ukelei vorhanden sein :wink: oder haben sich die habbitatverhältnisse für diese fischart in den seen, die sich in richtung oligotrophie entwickeln, einfach drastisch verschlechtert :idea:

m.

ach übrigens, man kann sich hier im forum auch vorstellen
 

Amurkarpfen

Angellateinschüler
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Hey Micha :D
Deine Fachkenntnisse wollte ich nie in Frage stellen. Und das du dich intensiv mit der Entwicklung dieser Seen befasst hast, zeigen deine wissenschaftlichen Einwürfe und Beiträge vortrefflich. Da wird deutlich, dass hier jemand spricht, der wirklich in der Materie steckt.

Lassen wir das Fachchinesisch doch einfach weg, und reden von nährstoffarmen Seen und veränderten Lebensraumverhältnissen (Habitat, mit einem b :p ) Vielen Fischarten wird dadurch ihr natürlicher Lebensraum genommen. In den Feldberger Seen ist beispielsweise der Zander fast komplett verdrängt worden. Der hat in glasklarem Wasser auch keine Lust zu laichen, denn die Jungbrut braucht das trübe Wasser und die nährstoffe um sich zu ernähren. Meine Beobachtungen zeigen, dass sich der Uekelei wieder prächtig erholt hat. Die Jungfische ziehen in Massen umher und bevölkerten im Frühjahr unsere Senken.
Ich möchte mich aber nicht gegen die Wissenschaft stellen. Das liegt mir fern :) Denkst du denn wirklich, dass die Masse an Barschen zu Maränenräubern mutiert ist!?!?

Es wird schon ein Fünkchen Wahrheit in der grauen Theorie liegen. Aber alles damit zu erklären wäre wohl zu einfach... Oder!??! Zumal in den Jahren 1998-2000 (Zeitpunkt deiner Untersuchungen) rein angeltechnisch noch alles iO war.
Und es gibt mit Sicherheit noch genug Barsche im Carwitzer See, nur die Stückgewichte unterscheiden sich erheblich von denen damals. Gut Ding braucht eben Weile...

>>>Kleine Anmerkung an MichaZ, du bist denke ich noch zu jung, um die Entwicklungen zu beurteilen. Wie lange beangelst du denn die Carwitzer Seen intensiv?!?!<<<

Das war auf die Angelei und deren Entwicklung bezogen... Nicht auf die wissenschaftlichen Befunde. So weit würde ich mich dann doch nicht aus dem Fenster lehnen :wink:
 

michaZ

Gummipapst
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ja denke das ein großteil(im speziellen die großen) zu maränenjägern geworden sind. vor allem weil der bestand an maräne erst seit ca. 1996 stark zugenommen hat (aufgrund der immer besser werdenen sauerverhältnisse im tiefenwasser). mit den großhechten verhält es sich ähnlich.
kenne das fehlen von barschjagden an der oberfläche auch von anderen seen mit großem maränenbestand(z.B. stechlinseegebiet). dort sind die großen barsche auch fast ganzjährig in tiefen jenseits der 10m unterwegs und dem entsprechend sehr schwer zu finden und zu fangen :( untersuchungen an diesen seen zeigen aber eindeutig, dass der barsch biomassemäßig gleich nach der maräne kommt und bis 20 % 8O der gesamtbiomasse an fisch ausmacht (hecht weit unter 5% :wink: ). in diese richtung entwickeln sich auch die carwitzer seen.

ein großteil des fischbestandes zum ende der 90er war auf jeden fall noch ein überbleibsel aus zeiten mit wesentlich mehr nährstoffen(speziell großfisch). der fischbestand reagiert immer mit einer gewissen verzögerung auf veränderung der nährstoff- und futtersituation. diese zeitverzögerung dauert bei den räubern am längsten, da sich erst die poulationsstärken der zooplankton fressenden arten (ukelei, maräne, plötze etc.) ändert und erst dann sich der raubfischbestand anpasst.


gruß
m.
 

Corypheana

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@MichaZ und Amurkarpfen

Danke für die wirklich interessanten Infos. Schön auch mal die Meinung eines Einheimischen zu lesen sowie fachspezifisches.
Weiter so!
 

atze_s

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Wäre auch mal na ein paar Erfahrungen von Maränenanglern interessiert.
Kann man die Luzin- Maränen eigentlich mit der Hegene fangen ?
Bzw. hat jemand diese Maräenen schon mal Erfolg geangelt ?
 

Amurkarpfen

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Wenn dir Maränen von 10-17cm Größe genügen, dann versuche es!!! :D Massenfänge sind allerdings so gut wie ausgeschlossen, wenn es ein guter Tag ist, dann fährst du mit 4 oder 5 Fischen nach Hause und dann muss es schon gut beissen... Es gibt bei weitem bessere Maränengewässer.
Tollensesee und die Schweriner Seen seien als Beispiel genannt. Da kommen Stücke von 5Pfund und jenseits der 60cm Marke relativ häufig vor.
 

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