Was sagen Experten und Guides dazu?

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Vik le Trik

Gummipapst
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An der Situation wird sich nichts wirklich ändern. Jetzt wird alles hundertmal durchgekaut und man empört sich, mehr oder minder. Danach geht alles weiter wie vorher...
Meinste wirklich? Für "ein paar" Hechte schlägt die Aktion hohe Wellen. Klar werden die vereben. Alle viele melden sich zu Wort und die Politik muss reagieren.
Was man aber auch hier und da liest finde ich wieder kacke: Der Fischer wird bestimmt nicht mein bester Freund, aber Morddrohungen aussprechen, ist mehr als daneben.
Ran an den Tisch und reden!
 

Vik le Trik

Gummipapst
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@Vik le Trik Ja, ich denke schon. Die Politik ist schwach und sitzt Probleme einfach aus. Da wird nichts groß passieren. Symptomatisch für das ganze Land.
Ja, insgesamt haste recht. Ich sehe das aber in dem Fall auch ein bisschen anders (vermutlich mal wieder der Wunsch Vadder des Gedankens). Ich durfte mal selbst einige Jahre Verwaltungen und Landesregierungen beraten. Bevor da ein Paper, eine Stellungnahme oder was auch immer publiziert wird... das wurde x-fach durchgekaut und durch x Instanzen geprüft. Einfach aussitzen heißt einfach nicht reagieren. Und hier wurde recht schnell reagiert.
Von daher bewerte ich die letzte(n) Stellungnahme(n) des LALLF´s als positiv, auch wenn dies nicht zu einem Sprung an die Decke führte. Ich erhoffe mir einfach, dass aus dieser Aktion (viele) kleine Schritte als positive Reaktion kommen werden. Den Faktor Zeit müssen wir leider ausklammern...Politik halt. ;-)
 

observer

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@observer : Ist die Lage so dramatisch, dass die gezielte Angelei auf Dorsch und Hering bis auf Weiteres ausgesetzt werden sollte oder siehst Du da allein die Fischereiindustrie in der Verantwortung?
naja,
wir angler haben auf jeden fall einen einfluss auf einzelne bestände.
wie es wirklich um den bestand (dorsch) steht bleibt erstmal abzuwarten...

beim hering sieht's etwas anders.
allerdings wäre ich persönlich auch bei schwarmfischen für geregelte Entnahme engen... allein schon um die wertschätzung zu erhöhen.

es muss einfach in die köpfe, dass jeder verantwortung trägt und nicht alles abgeschlagen werden darf.
 

observer

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1) Fang gelang außerhalb der Hecht-Schonzeit in MV
2) Küstenfischer: "Jeder Fischer würde den Fang mitnehmen"


Ne klar, jeder Fischer/Angler würde auch kurz vor/nach der Zanderschonzeit (MV: 23.04. bis 22.05.) Fische während einem offensichtlichen Laichverhalten entnehmen, nicht wahr :emoji_rolling_eyes:? Denn: Es ist ja außerhalb der gesetzlichen Zeitspanne. Ich bin gespannt wie lange diese "Ich stelle mich dumm"-Phase gegenüber den Medien anhält.

Ich bleibe dabei. Es wird zu wenig hinterfragt, weshalb ein Fischer "außerhalb der Laichzeit" während einer Laichfischkonzentration Netze in die Wege stellt. Ich kann da schwerlich ein Interesse an Nachhaltigkeit erkennen, egal wie weit man das Gemüt des Fischers dehnt.



Und nochmal. Warum unterstellt ihr dem immer gleich geistige Umnachtung? 2-3 Tonnen Zander/Heringskonkurrenz bei geringem Arbeitsaufwand zu entfernen, kann auch eine Win-Win-Situation sein.
fischer fischen immer in/an laichkonzentrationen, da die fänge dort halt hoch sind.

solange man das direkte laichgeschehen/brutpflege nicht stört ist es auch egal wann der fisch gefangen wird... nach der laichzeit ist vor der laichzeit-es muss nur immer genug laicherbiomasse im gewässer bleiben.

dort wo die hechte gefangen wurden spielt der zander keine rolle.
um die reduzierung von fressfeinden geht es dort nicht.

da gibt es nur drei feinde...
1."fischforscher"
2.robben
3.kormorane

und ja, in den winterlagern dort werden jedes jahr viele tonnen besatzfisch gefangen... plötzen/brassen, barsche/kaulbarsche... oft in ralswiek, breege usw
 

Walstipper

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dort wo die hechte gefangen wurden spielt der zander keine rolle.
um die reduzierung von fressfeinden geht es dort nicht.

da gibt es nur drei feinde...
1."fischforscher"
2.robben
3.kormorane

und ja, in den winterlagern dort werden jedes jahr viele tonnen besatzfisch gefangen... plötzen/brassen, barsche/kaulbarsche... oft in ralswiek, breege usw

Soll heißen in der Region wo Herr Gau fischt, ist der Zander rar?
Entsprechend der Abbildung durch ifishman übertrifft der Erlös von Hering und Zander den der Hechte bei weitem. Und dem Hering wird Herr Gau sicher nachstellen. Anderweitig liegt natürlich schon eine Konkurrenz zwischen Hecht und Zander vor:

"Über den Salzgehalt hinaus ist die Populationsgröße des Hechts in erster Linie von der Ausdehnung der Unterwasserpflanzen abhängig: Je trüber und ärmer an Wasserpflanzen ein Gewässer, desto weniger Hechte und desto mehr Zander kommen vor. Entsprechend sind die klareren Bodden hechtreicher als die trüben Bodden, in denen der Zander dominiert." - BODDENHECHT-Team

Das sind erstmal die Habitatgrundlagen. Darüber hinaus muss man natürlich differenzieren zwischen der machbaren Bestandsdichte ausgewachsener Zander (sowie Standorte) und deren Reproduktionserfolg. Letzteres ist auf jedenfall in trüber, zooplanktonreicher Umgebung höher. Es gibt beim Zander eine Flaschenhals-Situation, sprich die heranwachsende Brut (benötigt Zooplankton und kleines Benthos) muss durch eine enge limitierende Phase mit hoher Nahrungskonkurrenz allerlei kleiner Fische. Ein Zander der da drüber hinaus wächst, hat wieder bessere Chancen. Daher kann man z.b. Zander in der Größe über dieser kritischen Phase besetzen, wenn die weiteren Nahrungsbedingungen passen (Fischbrut etc). Hier konkurrieren sie eventuell wieder mit dem Hecht.
 
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Danne

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Soll heißen in der Region wo Herr Gau fischt, ist der Zander rar?
Entsprechend der Abbildung durch ifishman übertrifft der Erlös von Hering und Zander den der Hechte bei weitem. Und dem Hering wird Herr Gau sicher nachstellen. Anderweitig liegt natürlich schon eine Konkurrenz zwischen Hecht und Zander vor:

"Über den Salzgehalt hinaus ist die Populationsgröße des Hechts in erster Linie von der Ausdehnung der Unterwasserpflanzen abhängig: Je trüber und ärmer an Wasserpflanzen ein Gewässer, desto weniger Hechte und desto mehr Zander kommen vor. Entsprechend sind die klareren Bodden hechtreicher als die trüben Bodden, in denen der Zander dominiert." - BODDENHECHT-Team

Das sind erstmal die Habitatgrundlagen. Darüber hinaus muss man natürlich differenzieren zwischen der machbaren Bestandsdichte ausgewachsener Zander (sowie Standorte) und deren Reproduktionserfolg. Letzteres ist auf jedenfall in trüber, zooplanktonreicher Umgebung höher. Es gibt beim Zander eine Flaschenhals-Situation, sprich die heranwachsende Brut (benötigt Zooplankton und kleines Benthos) muss durch eine enge limitierende Phase mit hoher Nahrungskonkurrenz allerlei kleiner Fische. Ein Zander der da drüber hinaus wächst, hat wieder bessere Chancen. Daher kann man z.b. Zander in der Größe über dieser kritischen Phase besetzen, wenn die weiteren Nahrungsbedingungen passen (Fischbrut etc). Hier konkurrieren sie eventuell wieder mit dem Hecht.
Herr Gau kommt ja aus Hiddensee, Zander wird es in diesem bereich vom Bodden nur vereinzelt geben :) da müsste er schon in richtung Barther/Saaler/Bodstedter oder Strelasund fischen.

Glaube auch das die Fischer da oben nicht wirklich nachhaltig denken...Z.B. im sund werden ja gerne hunderte meter Langleinen gespannt wo ja überhaupt nicht selektiert werden kann :confused: die Fänge sind ja in den letzten jahren auch deutlich zurück gegangen...wo aber auch die Angler eine gewisse schuld dran haben. ( Stralsunder Hafen im Winterlager )
 

observer

BA Guru
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aus'm sund sind mir auch dicke langleinen-fänge von zandern bekannt... 2-3tonnen in einer woche, viele große fische 70-90...die größten deutlich ü100.

o-ton... "ging aber nur ne woche, dann waren sie wieder weg..."
ich konnte ihm nicht erklären, dass die nicht weitergezogen, sondern weggefischt waren o_O
 

Vermesser

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1) Fang gelang außerhalb der Hecht-Schonzeit in MV
2) Küstenfischer: "Jeder Fischer würde den Fang mitnehmen"


Ne klar, jeder Fischer/Angler würde auch kurz vor/nach der Zanderschonzeit (MV: 23.04. bis 22.05.) Fische während einem offensichtlichen Laichverhalten entnehmen, nicht wahr :emoji_rolling_eyes:? Denn: Es ist ja außerhalb der gesetzlichen Zeitspanne.

Also meiner Erfahrung nach würden sehr viele (zu viele!!) Angler genau das tun!! Zu meiner Zeit in Rostock war ich öfter auf dem Saaler Bodden/ Ribnitzer See unterwegs. Da gab zum Beginn und zum Ende der Schonzeit massenhaft Angelboote, die im knietiefen Wasser vor der Uferkante auf Zander angelten!! Und sich noch über ihre Fänge freuten. "Wir haben schon zehn! Aber wir dürfen ja eigentlich nur drei. Ich fahr erstmal kurz rein."

Also auf die Fischer zu zeigen, greift m.E. zu kurz. Es gibt auch genügend Angler, die keinen Deut besser sind, die können nur aufgrund ihrer Fangmethoden nicht ganz so viel Schaden machen.
 

Vermesser

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Und zur Diskussion gute Angler vs. böse Fischer: So einfach ist die Welt leider nicht. Ich kenne mehrere Fälle, in denen Seen aus der Hand eines Fischers mit teuren Angelkarten in die Hand des LAVB gingen, so dass sie allgemein zugänglich wurden. Während man zu Zeiten des Fischers und kurz danach gut fing, gingen die Fänge von guten Barschen und zahlreichen Hechten danach steil bergab! Der See wurde förmlich überrannt und geplündert. Ein mir bekannter Kontrolleur erzählte von ganzen Maurertumpen voller Fisch.

Also plündern können "wir" als Angler auch sehr gut!!
 

Walstipper

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Also meiner Erfahrung nach würden sehr viele (zu viele!!) Angler genau das tun!! Zu meiner Zeit in Rostock war ich öfter auf dem Saaler Bodden/ Ribnitzer See unterwegs. Da gab zum Beginn und zum Ende der Schonzeit massenhaft Angelboote, die im knietiefen Wasser vor der Uferkante auf Zander angelten!! Und sich noch über ihre Fänge freuten. "Wir haben schon zehn! Aber wir dürfen ja eigentlich nur drei. Ich fahr erstmal kurz rein."

Also auf die Fischer zu zeigen, greift m.E. zu kurz. Es gibt auch genügend Angler, die keinen Deut besser sind, die können nur aufgrund ihrer Fangmethoden nicht ganz so viel Schaden machen.

Sicher dass du gelesen hast worum es hier ging? Im ganzen Kontext meines Zitats "Denn: Es ist ja außerhalb der gesetzlichen Zeitspanne. Ich bin gespannt wie lange diese "Ich stelle mich dumm"-Phase gegenüber den Medien anhält."

Angler, die wie du schreibst noch nicht mal verstehen was sie da fangen, sind keine ausgebildeten Berufsfischer. In MV kommst du touristisch sogar ohne Kenntnisse direkt ans Wasser.
Und selbst falls sie es wissen zeig ich natürlich auf den Fischer. Vor allem in diesem Vergleich. Denn genau darum ging es in der Debatte. Nämlich ob es den Fischer vorsätzlich wissend nicht wirklich tangiert, wie sich der Hechtbestand in Zukunft entwickelt. "Hände hoch gehalten, ich hab nix getan, war doch alles im gesetzlichen Rahmen." Mit dem Unterschied, dass der Fischer nicht einfach frei nach Hobby Meerforellen oder Hornhechte fischen kann, wenn er sich den Zanderbestand auf den Nestern harpuniert. Der muss im nächsten Jahr an diesem Standort zwangsweise wieder ran.

Dein Fingerzeig ist passend für Kormoran vs. Angler Nimmersatt, wenn der fingerzeigende "Anglerensis carbo" nach Bestandseinbruch zum nächsten Wässerchen "fliegt".
 
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Vermesser

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Angler, die wie du schreibst noch nicht mal verstehen was sie da fangen, sind keine ausgebildeten Berufsfischer. In MV kommst du touristisch sogar ohne Kenntnisse direkt ans Wasser.
Und selbst falls sie es wissen zeig ich natürlich auf den Fischer. Vor allem in diesem Vergleich. Denn genau darum ging es in der Debatte. Nämlich ob es den Fischer vorsätzlich wissend nicht wirklich tangiert, wie sich der Hechtbestand in Zukunft entwickelt. "Hände hoch gehalten, ich hab nix getan, war doch alles im gesetzlichen Rahmen."

Das sind KEINE Touristen. Das sind Einheimische, die ihr kleines Boot da liegen haben und sehr genau wissen, was sie tun! Die Zander sind "am Nest so hungrig"...erzählt mir keiner, dass die nicht wissen, was sie tun. Gleichzeitig wird aber auf den Fischer gezeigt, der Netze stellt. Und die Argumentation, es wäre ja erlaubt, 3 x40cm Zander am Tag vor oder nach der Schonzeit genau an der Kante zum Laichschonbezirk abzuschlagen, die kenn ich zur Genüge, von Anglern! Insofern verhält der Fischer sich genauso, wie es genügend Angler tun!

Und nein, diese Art Angler interessiert es einen Scheiß, wie sich der Bestand entwickelt, denn sie haben ja "ihren" Anteil und gemeckert wird immer.

Diese ganze Diskussion Angler vs. Fischer ist überhaupt nicht zielführend! Es gibt Idioten auf BEIDEN Seiten...und das nicht zu knapp. Und das Thema ist keinesfalls auf die Bodden beschränkt, da kocht es nur grade hoch, weil es dieses wunderschöne Video gibt.

Und bezüglich der Moral der Anglerschaft ist dieses Forum in keiner Weise repräsentativ! Hier treffen sich Spezialisten, C&R Verfechter und Feingeister, die mit 1000€ Gerät auf speziellste Art und Weise Barsche zuppeln und allenfalls mal vereinzelt angeln gehen, um Fisch zu essen!

Die Masse "da draußen" tickt aber anders. Sorry. Und unterscheidet sich vom Berufsfischer nur anhand des potentiellen Schadens. Genügend da draußen würden die erlaubten drei Hechte auch umhauen, wenn es vor der Schonzeit ist...egal wie dick der Bauch ist. Und das jeden Tag, wo sie können! Und wahrscheinlich gleich zweimal rausfahren, um zwischendurch umzuladen!
 

Bassnatic

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Leider korrekt.
Einzig gut ist, dass ein Haufen Angler nicht angeln kann und sich der Schaden NOCH in Grenzen hält.
Aber dafür gibt's ja mittlerweile Influenza, äh Influenzer.
 

Walstipper

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Das sind KEINE Touristen. Das sind Einheimische, die ihr kleines Boot da liegen haben und sehr genau wissen, was sie tun! Die Zander sind "am Nest so hungrig"...erzählt mir keiner, dass die nicht wissen, was sie tun. Gleichzeitig wird aber auf den Fischer gezeigt, der Netze stellt. Und die Argumentation, es wäre ja erlaubt, 3 x40cm Zander am Tag vor oder nach der Schonzeit genau an der Kante zum Laichschonbezirk abzuschlagen, die kenn ich zur Genüge, von Anglern! Insofern verhält der Fischer sich genauso, wie es genügend Angler tun!

Und nein, diese Art Angler interessiert es einen Scheiß, wie sich der Bestand entwickelt, denn sie haben ja "ihren" Anteil und gemeckert wird immer.

Diese ganze Diskussion Angler vs. Fischer ist überhaupt nicht zielführend! Es gibt Idioten auf BEIDEN Seiten...und das nicht zu knapp. Und das Thema ist keinesfalls auf die Bodden beschränkt, da kocht es nur grade hoch, weil es dieses wunderschöne Video gibt.

Und bezüglich der Moral der Anglerschaft ist dieses Forum in keiner Weise repräsentativ! Hier treffen sich Spezialisten, C&R Verfechter und Feingeister, die mit 1000€ Gerät auf speziellste Art und Weise Barsche zuppeln und allenfalls mal vereinzelt angeln gehen, um Fisch zu essen!

Die Masse "da draußen" tickt aber anders. Sorry. Und unterscheidet sich vom Berufsfischer nur anhand des potentiellen Schadens. Genügend da draußen würden die erlaubten drei Hechte auch umhauen, wenn es vor der Schonzeit ist...egal wie dick der Bauch ist. Und das jeden Tag, wo sie können! Und wahrscheinlich gleich zweimal rausfahren, um zwischendurch umzuladen!

Ja das ist leider so, nicht nur beim Angeln. Was die Nachhaltigkeit angeht, mangelts in Anbetracht des planetaren Zustands bekanntlich nicht nur beim Angeln.
Ich denke auch dass das Forum in vielerlei Hinsicht nicht derart repräsentativ ist, wie sich das manche vorstellen. Allerdings ist BA beträchtlich gewachsen und könnte als Aushängeschild Trends schon anschubsen.

Zurück zu den Anglern. Ich tue mich jedenfalls schwer für Hobbyangler und Berufsfischer (auch bei "vorsätzlichem Handeln") mit dem gleichen Maß zu messen. Der Berufsfischer muss wirklich Gewinn erwirtschaften mit dem was er da tut.
Mir ging es wirklich explizit um "Fischer der Geld braucht hat sich nicht unter Kontrolle" vs. "Einen Hecht, der Hering, Jungzander & co. frisst, aber wenig Erlös einbringt, können wir nicht unbedingt gebrauchen".

Ich behaupte nicht das es zwangsweise so ist. Allerdings denke ich man sollte da wirklich genauer drauf schauen. Denn ich kenne die Situation vom Bodensee. Der Hechtbandwurm beeinflusste den Flussbarsch wirklich marginal, daraufhin kam:

"Hechtbesatz ist seit 1999 im Bodensee-Obersee verboten."

"Gefangen wird er mit Kiemennetzen (Maschenweite mindestens 50 mm), Trappnetzen und Hechtreusen meist ufernah. Es kommt aber auch vor, das er im Freiwasser als Beifang in den Felchennetzen ist. Er kommt im ganzen Bodensee vor. Die größten Fänge werden von März bis Mai gemacht."

Dafür versucht man jetzt wieder zu normalen Schonbedingungen zurück zu kommen....

"Wiedereinführung von Schonzeit und Schonmaß für den Hecht am Obersee
Um die Ausbreitung des Hechtbandwurms einzudämmen, wurde 1999 durch die IBKF (Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei) beschlossen, Schonzeit und Schonmaß des Hechtes am Obersee auf unbestimmte Zeit auszusetzten. Für die Angelfischer besteht somit seit fast 15 Jahren eine Entnahmepflicht für alle Hechte, auch in der Laichzeit.

Dabei hat die Maßnahme bis heute nicht die erhoffte Wirkung erzielt, wie von Dr. Bettina Ulla Molzen im Rahmen einer Doktorarbeit an der Tierärztlichen Fakultät München schon im Jahre 2006 nachgewiesen. Bei der gezielten Netzfischerei auf Hechte in der Laichzeit ist ein Sekundärschaden für laichende Zander und andere Fischarten zumindest wahrscheinlich. Darüber hinaus werden Angelfischer vermehrt für die Praxis kritisiert, laichschwere Fische zu entnehmen. Das schadet dem Ansehen der Angel‐ und Berufsfischer in der Öffentlichkeit. Auch eine sinnvolle Verwertung fällt den Angelfischern schwer, da das Fleisch während der Laichzeit geschmacklich leidet.


Somit haben die Angelfischer einstimmig beschlossen, erneut einen Antrag auf „Wiedereinführung von Schonzeit und Schonmaß für den Hecht am Bodensee‐Obersee“ zur Abstimmung bei der IBKF einzubringen."

....vergeblich. Wissenschaftlicher Nachweis 2006! Artikel zur Wiedereinführung von Ende 2014! Und gibts wieder ne Schonzeit für Hecht am Bodensee, fünf Jahre später?

Ich bleib dabei. Berufsfischer tangiert der Hecht solange, wie er in geringem Arbeitsaufwand und gutem Gewicht zu fangen ist. Ist er raus und weg, auch gut.
 

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