Steuern und Gerechtigkeit (abgetrennt vom PETA Thread)

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- Boris -

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Rezickling wurde ja eigentlich auch im Osten erfunden - und zwar noch vor der Ketwurst und Grilletta (dem eigentlichen Original)... :D
 

MorrisL

Barsch Vader
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Mal eine konsequent ursächliche Darstellung einiger interner Diskussionen , recht ausführlich ....Reallöhne sind auch dabei , nur ist die Perspektive beinahe außerirdisch ....

;)
 

emceeee

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Prinzipiell hast Du schon recht. So lange sich die Menschen diese Behandlung aber weiter gefallen lassen fehlt mir ehrlich gesagt ein wenig das Mitleid. In keinem Land sind die Menschen dermaßen obrigkeitshörig und ignorant, wie bei uns. In jedem anderen Land hätte man die Vollversager in Berlin & in den Landtagen längst schon zum Teufel gejagt. Ich gebe diesem Land vielleicht noch 10 Jahre, dann knallt es hier hörbar und zwar an allen Ecken. Ich bin dann hoffentlich längst hier weg, denn in diesem Land möchte ich ehrlich gesagt auch nicht mehr alt werden.

Wer soll denn was ändern? Die "10%" denen die Regierung fleißig in die Karten spielt und im Gegenzug irgendwo irgendwie entschädigt wird oder gar selber Teil dieser ist und im Endeffekt eher die Regeln für den Eigengebrauch absteckt?

Der "Mittelstand" welcher durch die "Bedrohung" der "arbeitenden hauptsache ich habe Arbeit auch wenn es nicht zum Leben reicht-Unterschicht" um seine Existenzen fürchten muss?

Die "arbeitende Unterschicht" die sich von den nicht arbeitenden Armen (aus welchen Gründen auch immer) ebenfalls ausgebeutet fühlt?

Ob jetzt alles so genau stimmig ist sei dahin gestellt - es geht mir lediglich um die Verdeutlichung das keiner (die wenigsten) wirklich die Augen auf die Verursacher richtet sondern fleißig nach dem Prinzip "die Scheisse fällt nach unten" agiert.

Hier wird es keinen "Aufstand" geben. Die Indoktrinierung ist doch schon lange bereits abgeschlossen. Ist ja auch eine einfache Sache mit der deutschen Schützengrabenmentalität; da können die Granaten um einen herum einschlagen aber ich werde nichts verändern. Veränderung kann ja noch schlimmer sein als es sowieso schon jetzt ist.
Hab ich im Außendienst genug erlebt, es ist besser, es hat keinen Haken und es hilft uns - kann nicht stimmen also bleibe ich besser beim Alten...

Zudem ist doch heute nicht mehr wirklich viel los mit der Jugend. Mit steigender Technik bleibt das Soziale und auch wohl das Hirn auf der Strecke. Siehe Pisa oder der Blick zum Nachbarplatz in der U-Bahn... Wer soll es denn richten? Ich wüsste nichtmal wer?! Am Ende wird sowieso wieder brav Angelo Merte gewählt obwohl das ja niemand offenkundig zu gibt.

So ist Deutschland halt, das C der CDU ist genauso Christlich wie das S der SPD Sozial und ein Jugendamt handelt auch nicht zwangsweise immer im Interesse der Kinder... "Klingt komisch ist aber so!" - hat ein verstorbenes Idol meiner Kindheit immer zu sagen gepflegt...

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PS: Und wer noch so seine Zweifel hat, stellt euch doch mal als Ehrenamtler bei der Tafel an und schaut wer da überhaupt so kommt. Überraschung und Schockierung sei euch garantiert!

Ich hab selber am eigenen Leib erfahren müssen wie schnell der Abstieg aus der sog. Mittelschicht passieren kann. Da reicht ein Schicksalsschlag und plötzlich befindet man sich dort worüber man vorher noch evtl. die Nase gerümpft haben mag. In Deutschland bist du nur etwas wert wenn deine Leistung einem gewissen Ideal entspricht sonst bist du für die breite Masse nur Dreck an deren Stiefeln. Es geht schneller als so mancher denken mag...

... aber ich bin dankbar dafür denn es hat mich definitiv zu einem emotional reicheren und besseren Menschen gemacht als vorher!
 
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emceeee

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Naja aber wie wirklich groß das Interesse ist um Geringverdienern/Alleinerziehenden/Armen zu helfen oder bzw. diese zu entlasten sieht man ja auch wieder bei den tollen Neuerungen die uns eine GroKo bringen würde...

Plato hatte schon vor mehr als 2000 Jahren es sehr passend formuliert...

Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.

Baukindergeld? Ein Paradox an sich - Kindergelderhöhung nur eine Verschiebung der Kostenstellen, unterm Strich kommt bei denen die es dringensten nötig haben der gleiche Betrag raus..

Traurig traurig... Aber vielleicht muss es die untersten Stufen der Pyramide geben allein als Druckmittel damit jeder der drüber steht gezwungen ist sich über Grenzen und Gesetze hinweg zu setzen um nicht auch noch dort zu enden..
 
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NorbertF

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Du hast schon Recht, das Interesse ist teilweise nicht besonders groß.
Ich gebe mal eine andere Perspektive, rein als advocatus diavoli (also nicht meine wirkliche Meinung):

Alleinerziehende...vielleicht sollte man nicht einfach mal jemanden heiraten, sich schnell schwängern lassen und dann sich wieder scheiden lassen? Scheint ja mittlerweile schon bei 50% zu liegen die Quote. Vielleicht liegt da das Problem?

Geringverdiener: hab ich kein Problem damit wenn sie mehr verdienen. Nur zu. Ansonsten wäre ich dafür sie von der Steuer zu befreien. Wollte Kirchhoff / Merz ja machen, stattdessen wurde Schröder gewählt. Vermutlich von genau denjenigen die nun jammern.

Arme...ja sollte es nicht geben hierzulande. Soviele sind das ja nicht die unverschuldet abegrutscht sind. Soviel Kohle hätten wir. Stattdessen wird es mit der Gieskanne tröpfchenweise an alle verteilt die irgendwie denken sie wären auch bedürftig. Ausgelöst von denjenigen die denken es wäre eine gute Idee unser Geld an die ganze Welt zu verteilen statt unseren eigenen Armen zu helfen (anderer Leute Geld verteilen ist ja ohnehin Nationalsport).

Und um den Gerechtigkeitsspruch auch noch aufzugreifen: die schlimmste Form der Ungerechtigkeit ist diejenige die sich Gerechigkeit nennt aber das Gegenteil ist. Leicht erkennbar daran dass das Wort Gerechtigkeit dann noch ein Adjektiv braucht. Wie zB in "soziale Gerechtigkeit". Wäre es Gerechtigkeit bräuchte es das Adjektiv ja nicht.

Jede Medaille hat immer zwei Seiten.

Wie gesagt: nicht meine Meinung, ich bin ein sehr sozialer Mensch, allein schon von meiner Herkunft her.
 

FrankBuchholz

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Geringverdiener: hab ich kein Problem damit wenn sie mehr verdienen. Nur zu. Ansonsten wäre ich dafür sie von der Steuer zu befreien. Wollte Kirchhoff / Merz ja machen, stattdessen wurde Schröder gewählt. Vermutlich von genau denjenigen die nun jammern.

Arme...ja sollte es nicht geben hierzulande. Soviele sind das ja nicht die unverschuldet abegrutscht sind. Soviel Kohle hätten wir. Stattdessen wird es mit der Gieskanne tröpfchenweise an alle verteilt die irgendwie denken sie wären auch bedürftig. .....her.

Es gibt ein steuerfreies Existenzminimum das jedoch nichts mit der "Armuts-" statistik zu tun hat. Von "Armut" spricht man heute wenn man Ungleichheit meint, nicht etwa unbefriedigte Grundbedürfnisse. Würde man den Armutsbegriff (60%vom Durchschnitt) mit dem steuerfreien Existenzminimum gleichsetzen hätte das EMPFINDLICHE Einbußen bei der Einkommensteuer zur Folge...

Was mich juckt sind nicht die Steuern sondern die Sozialabgaben.

Wenn jemand mit einer einfachen Bleibe und etwas selbständiger Arbeit einfach nur sein eigenes Ding machen will ohne jemandem auf der Tasche zu liegen zahlt er für Rundfunkabgabe, Grundsteuer etc. und vor allem Zwang in die "freiwillige" gesetzliche Krankenkasse jeden Monat ca. 300-400 Euro nur um deutsche Luft zu atmen.

Das ist noch lange keine Rechtfertigung dafür seinen eigenen Führerschein zu drucken und die Gerichtsvollzieherin zu verkloppen aber ich kann die Amis verstehen wenn sie sich gegen eine Versicherungspflicht wehren.
 

Wolf

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...aber ich kann die Amis verstehen wenn sie sich gegen eine Versicherungspflicht wehren...

Ich nicht. Und Du auch nicht mehr, wenn Du in den USA nicht versichert warst und dann doch Hilfe benötigst - die Du in den USA dann ganz schlicht nicht erhältst. Da kannst Du zum Leiden und/oder Sterben nach Hause gehen, wenn Du die Behandlung nicht bezahlen kannst. Was in den USA schnell geht, weil das ganze System - eben weil es so ist, wie es ist - auch noch sehr teuer ist (ca. doppelte Kosten/Patient im vergleich zu Deutschland), was die Absurdität des Systems noch untermauert.

Vor allem aber sind auch die Folgekosten unterbliebener ärztlicher Behandlung dann am Ende letztlich volkswirtschaftliche Kosten, was gerne und leicht zu übersehen ist. Will heißen: am Ende zahlt es doch der Staat und damit der Steuerzahler / die Gesellschaft. Nur dann nicht als Gesundheitskosten im Gesundheitssystem, sondern an allen anderen Stellen (als Folgen von Arbeitsausfall, Verlust an Leistungsfähigkeit, Verarmung etc.).

Es ist eine für mich immer wieder erstaunliche Erscheinung, dass manche glauben, statistische und zum großen Teil auf Zufall basierende Risiken für sich selbst ausschließen zu können. Die Krankenversicherungspflicht halte ich nicht nur für eine hochgradig soziale Errungenschaft, sondern vor allem volkswirtschaftlich für eine äußerst kluge Entscheidung.

Die "Reichsbürger" sind im Übrigen der Gipfel der egomanischen Asozialität, die ihre mangelnde Sozialisierung und Ihren rücksichtslosen Egoismus perfiderweise auch noch als Freiheit titulieren. Aber das nur am Rande, weil da drauf angespielt wurde.
 

NorbertF

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ich kann die Amis verstehen wenn sie sich gegen eine Versicherungspflicht wehren.
Ich auch :) Vor Allem wenn man sieht wie das bei uns gehandhabt wird, als Selbstbedienungsladen.
Und gegen Transparenz wehren sie sich mit Händen und Füßen.
Vor mittlerweile bereits gut 15 Jahren habe ich in der Schweiz ein System programmiert / entwickelt über das alle Arztrechnungen laufen und automatisch beglichen werden. Jeder Patient bekommt dort ausserdem automatisch eine Kopie der Rechnung. Damit er sieht wenn 2000 Euro für ne Paradontitisbehandlung abgerechnet wurden, wo in echt nur 5 Minuten kucken stattgefunden hat.
Das ganze Projekt hat damals 6 Mio Fränkli gekostet. Soweit ich weiss laufen mittlerweile fast 100% aller Abrechnungen über den Server. Mediport hiess das Ding...hat übrigens Spaß gemacht das Projekt.

Grad mal gegoogelt, die Firma gibts noch:
https://www.medidata.ch/

Anyway...bei uns wird für 2Mrd Euro stattdessen eine Patientenkarte erfunden :)
Ne sorry unser System ist völlig korrupt. Mir wäre auch Freiwilligkeit lieber und Wettbewerb.
 

MorrisL

Barsch Vader
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Das eine ist Transparenz und Betrug, dass andere eine ethisch vertretbare Grundversorgung durch offene Ärzte. Was hat Wettbewerb im Gesundheitswesen zu suchen? Schon klar, FDP.., nichts anderes erwartbar! Einmal neoliberale Luft geschnuppert, schon kann der Wettbewerb im Krankenhaus losgehen.... Eine Herz-Transplantation für unter 150.-, wer bietet weniger..? Ich krieg gleich n Kotzkrampf!
Komm Norbert, klapp Dein Parteibuch zu..... Jamaika is nich, auf Wiedersehen! [emoji16]

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NorbertF

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Ganz schön unqualifizierter Beitrag, bin ich sonst gar nicht gewohnt von Dir.
Die Rede war vom Wettbewerb bei Versicherern, in Krankenhäusern gibt es den dummerweise längst.
Und was Du Betrug nennst ist dummerweise Standard bei uns...als Brancheninsider weiss man das. Nicht dass ich es nicht verstehen würde, die gesetzlich festgelegten Sätze für Pflichtversicherte...dafür steht kein Arzt frühs auf, deswegen haben wir mittlerweile auch deutlich zu wenige davon. Und in großen Städten nur noch Ärzte für Privatversicherte oder mit Draufzahlung.
Bissl Sachkenntnis wäre wünschenswert.
 
J

joker

Gast
Transparenz und Wettbewerb sind halt zweierlei...

Manche Ärzte rechnen fröhlich nicht geleistete Arbeit bei den Kassen ab und der Versicherte hat nichtmal Einblick, was da bezahlt wird. Und wieviel Schindluder Arbeitgeberseitig nur mit dem AAG getrieben wird sollte auch bekannt sein. Ein Interesse seitens der zuständigen Kassen dies einzudämmen kann ich bislang nicht erkennen.
 
L

Lutz.

Gast
"Hättest du geschwiegen, wärest du ein Philosoph geblieben.." hat ein alter Römer mal gesagt.

Vielleicht eine Inspiration...:emoji_innocent::emoji_information_desk_person:
 

Ruti_Island

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Und wieviel Schindluder Arbeitgeberseitig nur mit dem AAG getrieben wird sollte auch bekannt sein.

Das hätte ich gerne mal etwas genauer erläutert.
Ich hatte bzw. habe einen Einblick in viele Unternehmen, derartiges ist mir da nicht bekannt oder aufgefallen.
 
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