Sinn und Unsinn von Tacklekäufen- Eine philosophische und psychologische Analyse-OffTopic Sammelbecken

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pike_on_the_fly

Finesse-Fux
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So wie hier im Forum: man liest ein bisschen quer, recherchiert vielleicht zu einem speziellen Produkt um schlechte Erfahrungen eventuell nicht selbst machen zu müssen. Das spart Geld!
Dann liest man von Rute X und der Rolle Y, von den Gummis A bis Z und dem genialen Rucksack, von dem man gar nicht wusste, dass man ihn nicht braucht. Das spart dann nicht ganz so viel Geld....
:p

Na klar, das hilft auch schon weiter, aber es ist doch ein Unterschied, da sich der Background der einzelnen Leute im Forum eben nicht direkt erschließt und Aussagen teilw. schwer zu deuten sind. OK, einige machen es einem auch sehr leicht, ihre Selbstdarstellungs- & Belehrungsarien ohne echtes Interesse an einem Austausch auf Augenhöhe zu erkennen, darüber liest man dann halt hinweg - don't feed the Troll ;) ... ansonsten wird in der digitalen Welt eben auch gerne herumtheoretisiert und wenn die angepriesenen Gerätschaften nicht intensiv und über längere Zeit am Wasser genutzt werden, sind die Aussagen dazu meist nicht viel wert - das heraus zu finden ist dann oft nicht so leicht. Bei einem persönlichen Treffen am Wasser ist es dagegen sehr viel authentischer ... bei @Old-Tom habe ich auf den ersten Blick gesehen, wie versiert er sein Gerät einzusetzen weiß (das klingt jetzt unbeabsichtigt missverständlich :)) und das alles was er sagt Hand & Fuß hat, danke nochmal an der Stelle!
 
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Tactical_Fishing

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Aber auch nur, weil du dir das selber so definierst und schnell mal die Zielfischart wechselst, wenn es nicht so klappt, wie gewollt. Wenn man mal einen realistischen Vergleich anstellt, ist man mit der Spinnrute imho eher minimalistischer unterwegs.
Dazu mal drei Beispiele:
Fahre ich gezielt mit der Fliegenrute zum Lachsangeln an eine dänische Au, brauche ich mindestens 2 Ruten. Eine Einhandrute mit Skagitköpfen für die waldigen Gebiete und eine Zweihandrute für die offenen Felder.
Dazu pro Rute 4 Schussköpfe/Sinkspitzen um die verschiedenen Wassertiefen abzudecken oder auf den Wasserstand zu reagieren.
Fahre ich mit der Spinnrute los, brauche ich eine Rute und 5 Spinner. Mit der 2,70m Spinnrute kann ich sowohl im Wald vernünftig fischen, als auch auf offenen Feldern weit genug werfen. Die Lauftiefe des Spinners entscheide ich anhand der Einholgeschwindigkeit oder der Absinkzeit.
Zweites Beispiel:
Wenn ich einen unseren Seen (maximal 12m tief) mit dem Bellyboat befahre um auf Hecht zu fischen, brauche ich eine Fliegenrute, ne Dose Streamer und 3 Ersatzsspulen mit verschiedenen Sinkschnüren (int. / sink 3 / sink 6) um auch alle Bereiche des Sees sinnvoll befischen zu können. Der Umbau von der Sink 6 auf die Intermediate Schnur inkl. Vorfach umschlaufen, dauert auf dem Belly gut und gerne 5min.
Mit der Spinnrute hänge ich einfach ein schwereres Birnenblei ins Shallow Rig, dauert 30sek und ich decke alle Tiefenbereiche sinnvoll ab.
Beim Barschangeln ist es nicht anders - geht man nur mit einer 7er Rute und einer Schnur los, beschränkt man sich in etwa genau so, als wenn man mit nur einer Crankbaitrute und einer Dose Cranks los geht. Man fischt halt irgendwo im Mittelwasser und hofft, dass die Barsche darauf reagieren. Wenn sie nicht reagieren, Pech gehabt. Mit der Außnahme, dass man an einer Crankrute noch wunderbar Blades am Grund fischen kann :D
Könnte ich noch ewig so weiterführen.

Und was das "FliFi-Mindset" eingeht, kann ich nach 10 Jahren fast Fly only nur sagen, dass es hauptsächlich von Arroganz und Überheblichkeit geprägt ist. Wer sich dafür näher interessiert, kann mal nach dem Fliegenfischer Forum googlen und in der Suche "Spinner" oder "Wurm" eingeben.

Übrigens ist der Standartpreis für High-End Fliegenruten durchschnittlich inzwischen im vierstelligen Bereich angekommen.

edit: Trotzdem fische ich super gerne mit der Fliege, weil es zeitweise einfach sehr viel Spaß bringt!


Braucht man wirklich für eine dänische Au eine Zweihandrute? Und so tief sind die doch auch nicht oder?

Beim Hechtfischen hab ich immer zwei Ruten dabei. So ist kein Umbau nötig. Und ständig die Schnur wechseln ist auch nicht nötig. In der gemäßigten bis warmen Jahreszeit wird flach gefischt. d.h. mit intermediate Schnur und erst wenn dann nichts geht mit z.B. sink5. Man muss ja nicht ständig hin und her wechseln.

Beim Barschangeln kann man auch z.B. eine sink 5 nehmen. Strippst du gleich ein nachdem du abgelegt hast läuft dein Streamer recht flach (abhängig von der Einholgeschwindigkeit). Oder du wartest etwas und fischst eben tiefer. Ich habe Barsche schon aus 10m Tiefe zur Oberfläche kommen sehen die meinen Streamer attackierten. Beim Hechtangeln kann man das genauso machen.
Und zum Thema Crankbaits: Willst du alle erdenklichen barschfähigen Crankbaits abdecken kannst du auch 4-5 Crankbaitkombos mitnehmen (abhängig von Größe, Gewicht und Tauchtiefe...). Und vergiss dann bloß nicht noch die Jigruten und die Twitschbait-Rute und natürlich auch den Drop-Shot-Pümpel usw. usw.
Will ich alle erdenklichen Barschfliegen abdecken reicht mir nur EINE 7er ;)

Vielleicht noch ein anderes Beispiel:
Mit der 10er kann ich bei uns prima auf Hecht, Großforellen, Zander und auch Karpfen fischen. Anderswo auf Pollack, Peacock, Stachelmakrelen oder größere Lachse usw.
Alles kein Thema.
Mit einer Slingblade hingegen, welche super für Hecht ist, macht es keinen Sinn auf Zander, Forellen,Travallies oder Lachse zu fischen. Und Karpfen erst recht nicht. Auf die Idee würde niemand kommen.

Während ich mit der 10er also für die meisten Spezies das (nahezu) optimale Gerät immer parat habe ist die "Hechtrute" eigtl. nur für Hecht zu gebrauchen.
Mit irgendwelchen super schnellen Zander-Jig-Ruten sieht es ebenso aus. Super speziell und gut in ihren Bereich, aber dadurch eben nicht universell.
Und wenn ich also viele sehr spezielle Ruten habe (für Hecht, Barsch, Zander) dann kann das auch nicht minimalistisch sein.
 
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Tactical_Fishing

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Unterm Strich denke ich aber wird der FliFi, wegen der zum Teil echt krass überteuerten Produkte, wahrscheinlich sogar noch mehr Kohle los als der Spinnfischer.
Aber dafür ist man dann ja auch der König unter den eigentlich gleichgesinnten :cool:

Da möchte ich dir widersprechen (aber ganz lieb :* ).
1. Wer sagt denn, dass man sich, wenn es ins Fliegenfischen geht, extrem teures Gerät kaufen muss?? Das ist auch so ein Klischee. FliFi = teuer.
Absoluter Quatsch Leute!! Heutzutage bekommt man schon für 120 Euro Rollen die ein Leben lang halten. Meine alte Shimano Biocraft XT ist 15 Jahre alt. Nie gewartet und läuft wie am ersten Tag. Und die Bremse war im Dauereinsatz. Also nix mit "ist bloß zum Schnur bunkern da".
Meine alte 150 Euro Greys war super. 12 Jahre lang. Es muss nicht teuer sein Leute!!

2. Wie oben schon angedeutet:Wenn du auf High-End stehst. Kannst du dir gerne eine Rolle für 500 Euro und mehr holen. Sau geiles Zeugs! Aber das hast du dann auch bis du 2,5 m unter der Erde liegst und dein Enkel freut sich. Ich kenne niemanden der 20 Jahre lang seine BC oder Spinning fischt.
Also unterm Strich würde ich behaupten, dass es hinten raus eher billiger ist.
Ich werfe dazu auch mal, ganz tollkühn, die Behauptung in den Raum, das auch viele High-End-Sachen im Bereich Spinfischen sau überteuert sind. Und dann noch die relative Kurzlebigkeit dazu. Schaut euch doch die 500 Euro teuren Playmobilrollen an. Von denen wird in 20 Jahren keine mehr gefischt werden. Meine Nautilus wird aber sicher noch im Drill aufschreien!
 
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Lusso

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.........Mit einer Slingblade hingegen, welche super für Hecht ist, ........

Vom Fliegenfischen habe ich wenig Ahnung. Allerdings die Sling Blade ist nicht "gut geeignet" für Hecht. Gut geeignet ist sie für einige dicke Baits und das war es eigentlich schon. Mit dem Stock entsteht Drillspass erst ab 120cm, ansonsten kann man damit Türen aufbrechen und Dächer abdecken. Soll nicht abwerten nur den Vergleich mal ein wenig gerade rücken.
 

Tactical_Fishing

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Ja so brutal ist die jetzt auch wieder nicht.
Und "gut geeignet" hat nicht unbedingt etwas mit Drillspaß zu tun.
Ist sicher auch Ansichtssache, ob sie gut geeignet ist.
 
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perci.dae

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Gott sei Dank bin ich dafür nicht anfällig und komme mit relativ wenigen Ködern aus.

Allerdings können Fliegenbinder da auch richtig abgehen. Erinnere mich gerne an jemanden aus dem Leidenschaft Meerforelle, der jedes seiner 100 verschiedenen Fliegenmuster auch noch in 3 verschiedenen Beschwerungen gebunden hat. Unterscheiden konnte er sie an unterschiedlich farbigen Kopfwicklungen. Bei ihm lagen dann im
Da möchte ich dir widersprechen (aber ganz lieb :* ).
1. Wer sagt denn, dass man sich, wenn es ins Fliegenfischen geht, extrem teures Gerät kaufen muss?? Das ist auch so ein Klischee. FliFi = teuer.
Absoluter Quatsch Leute!! Heutzutage bekommt man schon für 120 Euro Rollen die ein Leben lang halten
Natürlich muss es nich teuer sein, das wollt ich auch nich aussagen, aber wir waren ja n stück weit bei Nerd's die es gern ins extrem ausgefeilte treiben und da wirds dann meist von hause aus eher hochpreisig.
Und wenn ich dann mal schaue was so gewisse Salmonidenstrecken (fly-only) in Bayern an Tagespreisen aufrufen, da kannste ja mal schauen ob Du das auch irgendwo für normale Spinn-Gewässer findest, gibts eigentlich auch Gewässer wo Fliegenrute verboten ist?
 

Heiner

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Schaut euch doch die 500 Euro teuren Playmobilrollen an. Von denen wird in 20 Jahren keine mehr gefischt werden.

Das kannst du allerdings laut sagen. Nur in einem irrst du dich: Die werden schon in weniger als zehn Jahren nicht mehr gefischt werden. Einfach auf die Modell-Laufzeiten achten, dann sieht du es.
 
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Mescalero

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Stimmt, der Wahnsinn ist das. Wenn man mal beim Rudi Heger schaut, was eins der (limitierten) Tickets für die Traun kostet, selbstverständlich am WoE mit Aufschlag....oder bei flyfishingeurope. Mir bleibt da die Fliege im Hals stecken, da muss sich niemand beklagen, als elitärer Snob bezeichnet zu werden.
 

Machete

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@Mescalero Scheint ja trotzdem genug Leute zu geben, die solche Sachen buchen und auch die Preise bezahlen. Die Spirale wird sich deshalb stetig weiterdrehen, bis zum großen Knall. Man braucht in einer Gesellschaft, der es immer mehr an Werten, Zielen und realer Lebensqualität mangelt, halt Ablenkung und Ersatzbefriedigung. Meist in Form von übermäßigen Konsum oder anderem dekadenten Murks. Um eine schöne Zeit in der Natur oder Spaß am Wasser, geht es doch da schon lange nicht mehr. Betrifft nicht nur den Angelbereich. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem - überall "Schwanzvergleiche". Selbst, ist man davon ja leider auch nicht ganz frei. So ehrlich muss man schon sein.
 
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Mescalero

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@HelgeMachete
Volle Zustimmung! Ich hatte auch schon verschiedentlich die Neigung, Dinge weit über den Bedarf anzuhäufen, ohne großen Sinn und Verstand. Einfach haben wollen....zwar nicht in der Angelei aber ich bin ja auch noch ganz neu dabei. Wohl habe ich meist preiswertes Zeug gekauft aber mehr Geld stand halt nicht zur Verfügung, bei einem dickeren Gehalt sähe das womöglich ganz anders aus.

Das ist aber nur bei meinen Hobbies so. Im Alltag wird eher geknausert und es geht ausgesprochen minimalistisch zu. Unterschiedliche Prioritäten halt. :D
 

Machete

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Ich denke, das ist irgendwie auch menschlich. Aber man muss halt aufpassen, dass es nicht zum reinen Selbstzweck verkommt.
 
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Blackmax

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Die werden schon in weniger als zehn Jahren nicht mehr gefischt werden.

Nu ja ne Heiner, meine Steezes 100 und 103er haben über 10 Jahre auf dem Tacho. Einige von denen haben viele zehntausende Würfe hinter sich. Alle paar Jahre neue Bremsscheiben, ggf. mal ein Lager und schon geht´s fröhlich weiter. Bisher habe ich trotz aller "Innovationen" nichts wirklich besseres gefunden, Wobei ich nicht ausschließen mag, dass es sowas gibt. Doch ich liebe diese Mühlen nun mal und habe bis heute richtig Freude daran, sie immer wieder zu benutzen.
Das gleiche trifft auf meine Fahrzeuge zu. Einer der beiden Pathfinder hat seinen 20 Geburtstag bereits weit hinter sich. Täglichen Gebrauch, weite Reisen, viele Anhänger- und gelegentlichen Geländefahrten hat er hinter sich. Komischerweise brauche ich trotz suggerierter Benziner-Abrackprämie, bis hin zum "Dieselskandal" kein neues Fahrzeug. Der zweite Pfadfinder in unserer Famile hat 13 Jahre auf dem Buckel. Beide fahren übrigens auf Gas mit 0,00% Feinstaub (halb Europa macht uns seit über 50 Jahre vor, wie man weniger Immissionen erzeugt). Es entzieht sich meiner Kenntnis, weshalb vieles angeblich innovativ, besser oder noch schöner wäre.

Wünsche kommen und gehen. Davon spreche ich mch nicht frei, doch möchte mich dadurch nicht in Unruhe versetzen lassen. Wertschätzung für das, was ich besitzen darf ist ein subjektiv schöner Zustand. Vielleicht muß man für diese Einstellung mal ganz weit unten gewesen sein. Oder man schaltet einfach nur den Kopf ein..
 
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Schickylacki

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Ich werde nächsten Monat beruflich in die USA fliegen und freue mich jetzt schon wie Bolle Kunstköder zu kaufen die es hier nicht gibt. Nicht das meine Kisten leer wären aber.....“Köder-Messi“ halt...
 

Fynn_sh

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Braucht man wirklich für eine dänische Au eine Zweihandrute? Und so tief sind die doch auch nicht oder?

Beim Hechtfischen hab ich immer zwei Ruten dabei. So ist kein Umbau nötig. Und ständig die Schnur wechseln ist auch nicht nötig. In der gemäßigten bis warmen Jahreszeit wird flach gefischt. d.h. mit intermediate Schnur und erst wenn dann nichts geht mit z.B. sink5. Man muss ja nicht ständig hin und her wechseln.

Beim Barschangeln kann man auch z.B. eine sink 5 nehmen. Strippst du gleich ein nachdem du abgelegt hast läuft dein Streamer recht flach (abhängig von der Einholgeschwindigkeit). Oder du wartest etwas und fischst eben tiefer. Ich habe Barsche schon aus 10m Tiefe zur Oberfläche kommen sehen die meinen Streamer attackierten. Beim Hechtangeln kann man das genauso machen.
Und zum Thema Crankbaits: Willst du alle erdenklichen barschfähigen Crankbaits abdecken kannst du auch 4-5 Crankbaitkombos mitnehmen (abhängig von Größe, Gewicht und Tauchtiefe...). Und vergiss dann bloß nicht noch die Jigruten und die Twitschbait-Rute und natürlich auch den Drop-Shot-Pümpel usw. usw.
Will ich alle erdenklichen Barschfliegen abdecken reicht mir nur EINE 7er ;)

Vielleicht noch ein anderes Beispiel:
Mit der 10er kann ich bei uns prima auf Hecht, Großforellen, Zander und auch Karpfen fischen. Anderswo auf Pollack, Peacock, Stachelmakrelen oder größere Lachse usw.
Alles kein Thema.
Mit einer Slingblade hingegen, welche super für Hecht ist, macht es keinen Sinn auf Zander, Forellen,Travallies oder Lachse zu fischen. Und Karpfen erst recht nicht. Auf die Idee würde niemand kommen.

Während ich mit der 10er also für die meisten Spezies das (nahezu) optimale Gerät immer parat habe ist die "Hechtrute" eigtl. nur für Hecht zu gebrauchen.
Mit irgendwelchen super schnellen Zander-Jig-Ruten sieht es ebenso aus. Super speziell und gut in ihren Bereich, aber dadurch eben nicht universell.
Und wenn ich also viele sehr spezielle Ruten habe (für Hecht, Barsch, Zander) dann kann das auch nicht minimalistisch sein.

Ohne dich jetzt angreifen zu wollen, aber du vergleichst doch Äpfel mit Birnen.
Wenn du denkst mit einer 10er alles abdecken zu können, dann kannst du das ja gerne machen, aber das ist doch in keinster Weise allgemeingültig. Mit einer 60g Spinnrute kann ich das auch alles abdecken, es wird aber keinen Spaß bringen. Ähnlich wie mit der 10er auf Großforellen zu fischen.

Auch der Vergleich mit den Crankbaits hinkt doch total. Wenn ich alle erdenklichen Barschfliegen mitnehmen und fischen möchte (ebenfalls in Abhängigkeit von Größe, Beschwerung, Besonderheiten alá Jigfliegen, Magichead, Popperhead, Propellerhead...), brauche ich auch eine Schubkarre um alle Fliegenmuster ans Wasser zu bekommen. Natürlich kann man das alles mit einer 7er fischen, aber halt nicht optimal. Man kann auch alle erdenklichen Barschtechniken mit einer beliebigen allroundigen M oder ML Spinning abdecken, wie z.B. einer Zodias. Ist halt ein Kompromiss, genau wie deine 7er. Möchte ich mich spezialisieren und mir 5 verschiedene Spinnruten zum Barschangeln kaufen, kann ich mir genau so gut 5 verschiedene Fliegenruten zum Barschfischen kaufen, die sogar alle einen sinnvollen Einsatzbereich hätten.

Das einzige was deine Beiträge zeigen ist, dass du es geschafft hast, dich durch mit Fliegentackle möglichst allround aufzustellen. Das schafft aber auch jeder mit Spinntackle, wenn denn gewollt.
Ich habe mehr Fliegenkombos aus BC/Spinnkombos. Warum? Weil ich mich gerne spezialisiere. Dazu gehören dann Ruten unter Klasse 0 zum ganz feinen Trockenfliegenfischen bei Niedrigwasser, Ruten um #2/3 zum Trockenfliegenfischen bei normalen Wasserständen, Ruten in #4 um im Sommer Hopper zu fischen, spezielle Czech Nymphing Rods, schnelle Ruten um besser im Wind werfen zu können, langsamere (tiefer ladende) Ruten für größere, windfängige Streamer und Sinkschnüre, kurze Ruten für bewachsene Bäche, lange Ruten für offene Flächen und und und. Halt genau so, wie sich andere Leute 10 verschiedene Kombos zum Barschangeln kaufen, statt mit einer Zodias M und einer Shimano Stradic 2500 einfach jeden Köder ranzuhängen, auf den sie Bock haben.

Und ja, natürlich gibt es in Dänemark tiefe und auch breite Flüsse :rolleyes:
 

PM500X

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Das einzige was deine Beiträge zeigen ist, dass du es geschafft hast, dich durch mit Fliegentackle möglichst allround aufzustellen. Das schafft aber auch jeder mit Spinntackle, wenn denn gewollt.

Absolut richtig. Man muss nur ein bisschen kompromissbereit sein. Ich habe ihm Urlaub nur zwei Ruten dabei, was mir völlig ausreicht: Eine Savage Gear XLNT2 10-40g mit Moderat-Fast Aktion, mit der ich wirklich alles fischen kann. Und eine Daiwa Prorex XR Travel -90g, ebenfalls sehr allroundig.

Mit der Savage Gear hab ich zB auf den Azoren von der 25cm Forelle (2" Gummi mit 3" Jig), über den 40er Barsch (10cm Stickbaits, 7g Chatterbaits), auch 80er Hechte (12cm Twitchbaits) und diverse 20-30cm Meerefische (3" Gummi mit 7g Jig) gefangen. Alles mit nur einer Rute und einer kleinen Köderbox, die in die Hosentasche passt. Bei schwereren Ködern kommt die Daiwa zum Einsatz, aber auch für die reicht eine kleine Köderbox mit einem Popper, einem Stickbait, 2-3 Meeresjigs oder entsprechenden Gummis.

Damit decke ich vom kleinen 2" Gummi bis 6" alles ab, von Topwater bis in die Tiefe, von schnell bis langsam. Denke hier pauschal zu sagen, dass Technik A oder B besser und/oder vielseitiger ist, finde ich falsch.

(Im Rahmen der Transparenz: Die Prorex Rute ist von Daiwa gesponsert.)
 

Blackmax

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Man kann auch alle erdenklichen Barschtechniken mit einer beliebigen allroundigen M oder ML Spinning abdecken, wie z.B. einer Zodias. Ist halt ein Kompromiss, genau wie deine 7er. Möchte ich mich spezialisieren und mir 5 verschiedene Spinnruten zum Barschangeln kaufen, kann ich mir genau so gut 5 verschiedene Fliegenruten zum Barschfischen kaufen, die sogar alle einen sinnvollen Einsatzbereich hätten. Das einzige was deine Beiträge zeigen ist, dass du es geschafft hast, dich durch mit Fliegentackle möglichst allround aufzustellen. Das schafft aber auch jeder mit Spinntackle, wenn denn gewollt.

Da ist sicherlich was dran. Das Ding ist, wenn man sich "spezialisiert" hat, wird man ein wenig verwöhnt. Das trifft insbesondere auf den BC Bereich zu, denn da spielt die Physik eine größere Rolle als beim Einsatz mit der Spinne. Was mir mittlerweile überhaupt nicht mehr gefällt ist, z.B. einen 5 gr. Köder mit einer 1 1/2 Rute zu werfen. Klaro geht das, aber wie....Wenn man noch weiter mit den Ködergewichten nach unten geht, liegen in der Performance zwischen einer ML und MH Rute Welten.
Auch möchte ich mit einem XTaper keine Crankbaits führen. Es sind genug Plompen in meinen Zähen, die damit rausgerappelt werden könnten. Genauso wenig jigge ich mit einem Regular Taper. Obwohl, das geht schon mit einem guten Blank. Ist jedoch ein Kompromiss denn ich nicht so gern mag, wenn man es doch deutlich komfortabler haben kann.

Auch bin ich überzeugt, daß man über gute Kenntnis um´s Tackle verfügen muß, um verschiedene Geräte zielgerichtet einzusetzen. Was nutzt der Golfcaddy mit 14 verschiedenen Golfschlägern, ohne zu wissen wozu man die überhaupt nutzen kann. Wenn man nur Minigolf spielt, tut´s ein Schläger auch.
 
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