Shimano Wormgear aus Kunststoff?

[Dural]

Ich würde jetzt schlicht behaupten es liegt am Einsatzbereich und dem Zielpreis.

Gerade die hier erwähnte BFS hat doch ein super Preisleistungs-Verhältnis. Die Technologie + Spule + Bremse kommt auch bei deutlich teueren Rollen zum Einsatz.

 

[Heiner]

Genau, an anderen Stellen als dem oben erwähnten liegt es am "Zielpreis". Und was das im Zeitalter der "Shareholder Values" bedeutet, gehört auch nicht gerade zu den letzten Geheimnissen des Universums. Es lebe billig, denn jeder eingesparte Cent in der Massenproduktion erhöht die Rendite.

Da kommen dann solche Blüten heraus wie etwa ein Drag Star aus Kunststoff bei der als "Panzer" angepriesenen Bantam.

 

[Dural]

Mit anderen Worten, du willst eine Calcutta Conquest BFS zum Preis einer Scorpion BFS.

Da Wünsche ich viel Spass beim suchen man könnte ja auch einfach Froh sein eine ähnliche Wurfeigenschaft für deutlich weniger $ zu bekommen

 

[pramuk]

Der "Gewichtsvorteil" ist hier hingegen schnurzpiepegal, und nach unten auf der WG-Leiter noch viel mehr. Es ist in der Praxis völlig irrelevant, ob eine Rolle 20g mehr wiegt oder nicht. Relevant ist das bloß in den Köpfen der Kundschaft, und zwar als Folge einer jahrelangen werbetechnischen Dauerberieselung. Irgendwie muss ja bei verkürzten Modellabfolgen das jeweils Neuste als besonders innovativ herausgeputzt werden. Nicht jede "Innovation" ist allerdings eine wirkliche Verbesserung, sie kann stattdessen sogar eine Verschlechterung bedeuten.

Schließ doch nicht von deiner Praxis auf die Praxis der Anderen. Ich habe gehört, dass es auch Leute gibt, welche nicht mit einer 3,5kg Bigbaitkombo rumlaufen. Bei einer 200g Forellenkombo sind 20g eben nicht schnurzpiepegal.

Wenn Kunststoffe am Worm Gear so viele Vorteile haben, warum gibt an den teuren Shimano-Produkten dann keine, wo es doch so viele Vorteile hat?

Weil es immer wieder "Materialspezialisten" gibt, bei denen nur Metall in Frage kommt. Egal ob es einen funktionellen Mehrwert bietet oder nicht.

Warum das Getriebe aus Kunststoff ist, und zwar bei sämtlichen Herstellern, und zwar seit langem, wurde an anderer Stelle schon erwähnt. Ein zwischen Gehäuse und Schnurführung eingeklemmter Finger, der mit Metallgetriebe nicht oder nur sehr schwer aus seiner Lage befreit werden könnte, wäre in den USA ein Grund für eine Regressklage.

Interessante These... Halte doch mal den Finger zwischen Schnurführung und Gehäuse und guck was passiert. In all meinen Shimanos und auch Daiwas ist da eine Überlastkupplung verbaut. Und das obwohl die Qualität ja mittlerweile sooo mies ist und nur noch billigste Materialien verwendet werden... *sarkasmus-off*

 

[Rollo]

Ok bei 500gramm WG bin ich raus.
Keine Ahnung wie das das worschaft gedöns aussehen sollte.

 

[Heiner]

Ich schließe nicht von mir auf andere, und außerdem fische ich nicht mit 3,5kg und habe auch 1oz-Baits in meinen Kisten. Plastikkomponenten a la Wormshaft würde ich auch dann nicht kaufen, wenn ich noch light fischen würde. Und das "Gewichts"-Argument ist eh kalter Kaffee, da in der Praxis schnurzpiepegal ist, ob eine Rolle 30g oder 40g mehr wiegt oder nicht.

Plastikgetriebe gibt es an dieser Stelle schon sehr viel länger als "Kupplungen". Übrigens war das keine "These" von mir, sondern die Auskunft eines Shimano-Mitarbeiters in einem US-Forum.

Ok bei 500gramm WG bin ich raus.
Keine Ahnung wie da das wormschaft gedöns aussehen sollte.

Ganz einfach: gar kein Wormshaft-Getriebe, also Rollen ohne Schnurführung. Problem dabei: Allzu viel Auswahl gibt es nicht, wenn man eine LH-Rolle will. Die Firma AVET hat aber auch LH-Rollen im Programm. Die Schnurverlegung mit dem Daumen ist anfangs nervig, aber man gewöhnt sich relativ schnell daran. Und die dicken geflochtenen Schnüre, die in dieser Gewichtsklasse nötig werden, erleichtern die Sache sehr. Nach einer Woche "Einarbeitung" mit solchen Rollen hat man den Bogen raus.

An meiner 16oz- und 20oz-Rute habe ich AVET-Rollen dran, die es auch mit Magnet-Bremssystem gibt ("magic cast"). Die Standard-Ausführungen, siehe Bild unten, haben allerdings eine für unsere Zwecke viel zu hohe Schnurkapazität, da für die Meeresangelei gedacht, Es gibt aber auch Varianten, die eine Spule mit reduzierter Kapazität haben.

 

[Rollo]

Ich versteh das Problem nicht. (Ich sage einfach mal „du“ hoffe es stört nicht ) ... Hast du je ein defektes wormgear gehabt was auf Grund des verwendeten Materials zu Bruch ging? Alle Hersteller machen das anscheinend so und es muss ja gut funktionieren. Kein Hochpreisiger Hersteller möchte seinen guten Ruf verlieren nur wegen ein paar eingesparten Cent an der Rolle. Da bei den teureren Rollen die Hersteller auch sicher preislich etwas oben drauf legen könnten um auf Metall zu wechseln. Wenn es denn wirklich besser bzw. haltbarer wäre, und trotzdem würden die Leute das kaufen. Gerade weil man damit auch Werbung machen könnte. Deshalb halte ich das für unbegründet (wollte erst blödsinn schreiben) das, die führenden Hersteller Kosten senken wollen mit dem Einsatz von Kunstoffen.

Kauf dir doch mal einfach eine mit Wormgear aus Kunstoff und teste, benutze, .... missbrauche sie was auch immer , wenn da ein Defekt Auftritt am Wormgear dann hast du ja Garantie. Selbst wenn die abgelaufen ist kannst du das Wormgear raus bauen und mit dem Daumen wickeln. Ich denke das Wormgear wird mehr mitmachen aus du glaub’s.

 

[iGude]

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Ganz einfach: gar kein Wormshaft-Getriebe, also Rollen ohne Schnurführung. Problem dabei: Allzu viel Auswahl gibt es nicht, wenn man eine LH-Rolle will. Die Firma AVET hat aber auch LH-Rollen im Programm. Die Schnurverlegung mit dem Daumen ist anfangs nervig, aber man gewöhnt sich relativ schnell daran. Und die dicken geflochtenen Schnüre, die in dieser Gewichtsklasse nötig werden, erleichtern die Sache sehr. Nach einer Woche "Einarbeitung" mit solchen Rollen hat man den Bogen raus.

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Mit Deiner Meinung verhält es sich exakt wie mit Deinem verwendeten Tackle. Grob und unflexibel. Jetzt kommst Du mit solchen "Exoten" ums Eck um das Thema Wormshaft aus Kunststoff zu despektieren.

Junge, Junge .....

 

[Heiner]

Ich habe dem Kollegen oben geantwortet, und ich werde dich auch nicht um Erlaubnis fragen, ob ich es darf.

Es war von 500g-Baits und darüber die Rede, und da ist es keineswegs ungewöhnlich oder "exotisch", Rollen ohne Schnurführung zu verwenden. Es ist nur für dich selbst ungewöhnlich.

 

[Heiner]

Ich versteh das Problem nicht. (Ich sage einfach mal „du“ hoffe esöstört nicht ) ... Hast du je ein defektes wormgear gehabt was auf Grund des verwendeten Materials zu Bruchö---
ging? Alle Hersteller machen das anscheinend so und es muss ja gut funktionieren. Kein Hochpreisiger Hersteller möchte seinen guten Ruf verlieren nur wegen ein paar eingesparten Cent an der Rolle. Da bei den teureren Rollen die Hersteller auch sicher preislich etwas oben drauf lege

Ich verstehe dein Problem nicht. Ich kaufe sowas grundsätzlich nicht, weil ich nichts davon halte, und habe somit auch keine Probleme damit.

"Alle Hersteller machen das anscheinend so" - jep, nämlich im Billigbereich -, aber sowas kommt mir nicht ins Haus, wenn du gestattest. Denn ich lege viel Wert darauf, meine Rollen lange zu fischen über viele Jahre. Grad so, wie ich auch kein halbes Dutzend Schuhe für 20 oder 30 Öcken kaufe, sondern lieber wenig, aber dafür Erstklassiges. Denn unterm Strich hält sowas erheblich länger.

Wenn du indessen solche Rollen kaufen willst: Bitte sehr, tue dir keinen Zwang an, niemand hindert dich daran Nur wirst du mich nicht davon überzeugen, dass das erstklassige Ware sei. Und eine Lobrede auf solche Ware wirst du von mir auch nicht bekommen. Schließlich habe ich auch keine Probleme damit, die Schwachstellen von jenen Rollen zu nennen, die ich selbst gekauft habe. Wieso sollte ich dann bei den Anderen mehr Pietät walten lassen?

 

[iGude]

... ich werde dich auch nicht um Erlaubnis fragen, ob ich es darf...

Musst Du doch auch nicht, aber ein netter Zug von Dir, dass es Dir durch den Kopf gegangen ist.

Danke Dir.

 

[Heiner]

Wenn man einen Beitrag liest, geht das automatisch durch den Kopf. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich in jedem Falle viel darauf gebe.

 

[Heiner]

Heiner fischt ausschließlich Köder in der 500g klasse. 200g Baits sind für ihn UL

Quatsch, ich fische überwiegend Baits in der 120g- bis 200g-Klasse, meine meistgenutzte Combo ist eine in der 8oz-Klasse, dicht gefolgt von einer 150g-Combo. Was einfach daran liegt, dass diejenigen Gewässer, die ich am meisten befische, dafür bestens geeignet sind.

Schwereres fische ich, wie ich mehr als einmal geschrieben habe, lediglich in bestimmten Gewässern (Schweden, großer Plöner See), und das vorrangig nur in der kalten Jahreszeit. Aber an weniger guten Gewässern, die ich bisweilen auch frequentiere, verwende ich eine 2oz-Combo. Somit reicht meine Geräte-Palette auf Hecht von 2oz bis 20oz, das finde ich ein ziemlich breites Feld.

Dass ich Baits bis 200g nicht mehr besonders anstrengend finde, hat nix mit "UL" zu tun, sondern ist einfach eine Frage der Routine und einer kompromisslos auf optimale Performance abgestimmten Gerätschaften.

Ach und: Zwar sind nicht all meine Rollen durchweg aus Vollmetall (das ist bei niedrigen Temperaturen nicht besonders angenehm), noch sind sie alle aus der obersten Preisliga, aber einen Wormshaft oder einen Rahmen aus Kunststoff hat jedenfalls keine, denn sowas kaufe ich nicht.

 

[Castovich]

Nur so nebenbei:

Ob eine Kombo 220g oder 260g wiegt macht sehr wohl was aus.
Bei den Schweinehälften die du Köder nennst mag das durchaus egal sein, im ganz leichten Bereich sind ~20% Gewichtsdifferenz Welten.
Du redest selbst von „kompromisslos auf optimale Performance angestimmten Gerätschaften“.
Also bitte.

 

[Heiner]

Ich habe bis vor ein paar Jahren auch light gefischt. Es war mir auch da egal, ob die Rolle 20g oder 30g mehr wog. Das sind in Wahrheit lächerliche Gewichte, von denen hier die Rede ist. Wichtig war mir auch damals, dass die Rute gut abgestimmt war und die Rolle langlebig und solide. Die Light-Manie ist schlicht eine werbetechnisch induzierte Verkaufsstory. 20g mehr oder weniger sind ein Witz bei einer gepalmten Baitcaster.

 

[Dural]

Bei einer UL und L combo sind 30g unterschid welten, und ja das spürt und merkt man sofort.

Für mich ist es auch völlig ein rätsel wie man auf einer feinen UL casting rute eine 200g rolle drauf schrauben kann, sorry aber das hat mit UL doch nichts mehr zu tun, jedenfalls nach meinem verständnis von UL.

 

[Heiner]

Ich hoffe doch sehr, dass du wegen der 30g nicht zusammengebrochen bist, um es etwas spöttisch auszudrücken. Natürlich spürt man die im direkten Vergleich. Aber wenn man ein paar Tage mit 30g mehr gefischt hat, ist einem das völlig wurscht. Das Letzte, worauf ich bei einer Rolle schaue, heute wie gestern, ist deren Gewichtsangabe. Die mechanische Solidität ist mir erheblich wichtiger. Würde ich heute noch UL fischen, würde ich mir wohl eine Conquest BFS kaufen.

Nebenbei zum Thema Schweinehälften: Der Zielfisch und das jeweilige Gewässer bestimmen die Art des Köders und nicht irgendein Ad-hoc-Geschmäckle aus dem hohlen Bauch. Ich fische nicht heavy, weil ich das besonders geil finde, sondern weil es effektiver ist für das, was ich fangen will. Schniepelhechte gehören nicht dazu. Das Gerät, Baits inklusive, ist da bloß Mittel zum Zweck und Werkzeug, nicht Selbstzweck.

Natürlich funktioniert diese Nummer nicht in Scheißgewässern, weswegen ich vollstes Verständnis dafür habe, wenn Leute in solcher Lage auf alles Mögliche fischen und die Tacklemanie ein bisserl zum Trostpflaster wird. Würde ich nicht anders machen in solcher Lage.

 

[Dominikk85]

Ich würde mal sagen zu dem Thema wurden jetzt alle Argumente ausgetauscht.

 

[Heiner]

Das ist ein Endlosthema, denn Fragen dieser Art kommen immer wieder hoch. Aber das gilt fürs Angeln allgemein; das Allermeiste ist nicht wirklich neu, sondern bloß ein Aufguss vom Aufguss von längst Bekanntem. Nuff said: Den einhundertfünfundzwanzigsten 25cm-Shad oder eintausendfünfhundertdreiunddreißigsten Crankbait auf dem Markt zu zelebrieren, als wäre es eine irre Innovation, ist nicht sonderlich ergiebig außer für den, der sie verkauft.

Das einzig Interessante ist, längt Bekanntes so zu kombinieren und anzuwenden, dass es passt auf die Gegebenheiten und Absichten, die man halt vorfindet bzw. hegt.

 

[Dural]

Ob du es glaubst oder nicht, leichte combos haben mir schon öfter einen bonus fisch gebracht. Es macht einfach mehr spass damit zu fischen, somit habe ich auch automatisch mehr köderzeit im wasser.