Kormoran, Wolf und Veränderungen der Naturlandschaft

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Nick Adams

Echo-Orakel
Registriert
24. April 2020
Beiträge
232
Punkte Reaktionen
323
Ort
FFM
Was mich bei der genannten Seite etwas stört: es wird mehrfach in beschwichtigendem Tonfall erwähnt, dass Kormorane v.a. wirtschaftlich unwichtige Fischarten fressen (Weißfisch etc.). Wissen diese Leute nicht, was eine "Nahrungskette" ist?
Vor allem weil dadurch auch impliziert wird, dass es in Ordnung ist, die Schutzwürdigkeit von Fischen nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu beurteilen und diese nicht als an sich "schutzwürdige Kreaturen" anzusehen wie Vögel (jeglicher Art, unabhängig davon ob z.B. deren Bestände gefährdet sind). Diese Doppelmoral bei Vereinen wie dem NABU erstaunt mich immer wieder.
Aber das ist hier OT....
 

Bassnatic

Gummipapst
Registriert
21. Januar 2015
Beiträge
865
Punkte Reaktionen
1.884
Ort
Hamburg
Die Argumentation ist auch absurd.
Wenn 80% der Fischbestände aus Weissfisch bestehen, frisst der Kormoran automatisch mehr Weissfisch.
Er frisst aber eben alles.
Von Plattfisch, Aalen,
Dorsch über 45cm (den hat er nur getötet,weil zu gross für den Hals) bis zu 65er Meerforellen mit riesen Löchern im Rücken hab ich da schon alles gesehen.
Kein Mensch redet davon, die auszurotten.
Aber in Deutschland kennt man irgendwie nur Extreme.

Entweder ein Riesenbestand oder gar keiner.
Zuletzt habe ich eine Reportage über Dänemark gesehen.

Da werden Heuler geschossen, wenn die Mutter nicht zurück kommt, keine Diskussion.
Argument:

Der Bestand ist eh sehr groß, wir beschleunigen die natürliche Auslese.

In Deutschland unmöglich, der Mann müsste vermutlich um sein Leben fürchten, nach der Doku.
 

Saesh95

Echo-Orakel
Registriert
30. November 2020
Beiträge
102
Punkte Reaktionen
449
Alter
29
Ort
Nordrhein-Westfalen
Die Argumentation ist auch absurd.
Wenn 80% der Fischbestände aus Weissfisch bestehen, frisst der Kormoran automatisch mehr Weissfisch.
Er frisst aber eben alles.
Von Plattfisch, Aalen,
Dorsch über 45cm (den hat er nur getötet,weil zu gross für den Hals) bis zu 65er Meerforellen mit riesen Löchern im Rücken hab ich da schon alles gesehen.
Kein Mensch redet davon, die auszurotten.
Aber in Deutschland kennt man irgendwie nur Extreme.

Entweder ein Riesenbestand oder gar keiner.
Zuletzt habe ich eine Reportage über Dänemark gesehen.

Da werden Heuler geschossen, wenn die Mutter nicht zurück kommt, keine Diskussion.
Argument:

Der Bestand ist eh sehr groß, wir beschleunigen die natürliche Auslese.

In Deutschland unmöglich, der Mann müsste vermutlich um sein Leben fürchten, nach der Doku.
Die Problematik beim Kormoran ist ja auch das er sehr schwer zu bejagen ist während er kaum zu verwerten ist. Befreundete Jäger hatten wohl eine Sondergenehmigung da ein kleiner an einem Campingplatz liegender See von bis zu 300 Vögeln "überfallen" wurde, 4 Kormorane haben sie erwischt der Rest der Vögel hat sich verzogen und ist dann nurnoch abends an den See gekommen nach neuerlicher Jagd haben die Vögel wieder ihr Verhalten verändert bei der geringen Anzahl an Abschüssen kommt man der Population leider nicht bei
 
Zuletzt bearbeitet:

dietmar

BA Guru
Registriert
20. Juli 2005
Beiträge
4.398
Punkte Reaktionen
5.593
Och,

meines Wissens nach war das Ausschiessen von Nestern recht erfolgreich gewesen. Wenn man wirklich will, dann kann man diesen Vogel dezimieren.
 

Saesh95

Echo-Orakel
Registriert
30. November 2020
Beiträge
102
Punkte Reaktionen
449
Alter
29
Ort
Nordrhein-Westfalen
Och,

meines Wissens nach war das Ausschiessen von Nestern recht erfolgreich gewesen. Wenn man wirklich will, dann kann man diesen Vogel dezimieren.
Gut dann war es vielleicht der Sondergenehmigung geschuldet die nur für den Gewässerbereich galt denn die Kormorane brüten bei uns in den rheinauen in ca 750-1000m Entfernung
 

Vik le Trik

Gummipapst
Registriert
23. August 2018
Beiträge
947
Punkte Reaktionen
2.480
Ort
Berlin
Vor allem weil dadurch auch impliziert wird, dass es in Ordnung ist, die Schutzwürdigkeit von Fischen nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu beurteilen und diese nicht als an sich "schutzwürdige Kreaturen" anzusehen wie Vögel (jeglicher Art, unabhängig davon ob z.B. deren Bestände gefährdet sind). Diese Doppelmoral bei Vereinen wie dem NABU erstaunt mich immer wieder.
Sehr guter Kommentar. Und dabei ist es beinahe egal, wie viele von diesen Vögeln rumschwimmen und entsprechend vertilgen UND auch verletzen. Wie viele Fische erliegen ihrem Leiden nach den Attacken?
Bei uns in der Berliner/ Potsdamer Havel und umliegende Gewässer ist es mittlerweile extrem. So viele Vögel bevölkern die Inseln Imchen und Schwanenwerder.

Letztes WE hatte ein Nachbarverein sein traditionelles Hegefischen ausgeübt (das muss man eh nicht mehr machen bei den Beständen ;-). Die Jungs dort fangen sonst echt richtig gut. Nu stellt euch vor, da fing kein einziger eine Plötze (Rotauge). So ein bis zwei mal im Jahr habe ich das auch gemacht und mit der feinen Matchrute eine tolle Palette an Weißfisch gefangen - die Plötze war immer in der Überzahl. Mittlerweile kaum noch zu fangen - zumindest hier.

Was mich wirklich nachdenklich stimmt ist eben auch das Jagdverhalten der Vögel. Kommt ja mal vor, dass die einzeln unterwegs sind.
Aber wenn die im Winter und Frühjahr in Schwärmen von mehreren hundert Vögeln sehr dicht gepackt und absolut konzertiert die sog. Winterlager stürmen, dann frage ich mich, was mit den übrig gebliebenen Beständen passiert? Die rotten sich eigentlich zusammen, um einerseits im Schwarm Schutz zu finden und andererseits sich schon auf die Laichzeit einzustimmen, vorzubereiten um im Frühjahr mit ihren Laichzügen zu beginnen.

Die Fischschwärme werden ständig auseinandergerissen, finden wieder zusammen oder nicht oder bleiben nur in kleinen Schwärmen beisammen.
Bei diesen ständigen Fluchten und dem Stress, so eine These des Fischers hier auf der Havel, verkümmert der Laich (konnte er beim Fang im Frühjahr beobachten) regelrecht und die Fischen zehren so viel ihrer Energie auf, dass sie fast gar nicht mehr oder nur wenige von ihnen zum Laichen kommen.
Selbst wenn es viele Raubfische gäbe, würde sie nie die Weißfischschwärme so extrem beeinflussen wie es der Kormoran mit seinen hunderten Buddies schafft. Toll wahh? Da sind halt leider nicht nur Weißfische von betroffen. Wenn kleinere, vor allem männliche Hechte im Frühjahr ins Flache ziehen, ist er ebenso leichte Beute für den Kormodowaran. Habe ich in den Nuller-Jahren noch viele kleine Hechte (40-60cm) als Beifang beim Barscheln in den Bodden gehabt, so war das in den 10er Jahren immer weniger der Fall. Ab 2014 keinen einzigen mehr unter 70cm...

Kann das jemand bestätigten oder hat ähnliches beobachtet oder Vermutungen gehabt?
 

Andi500

Master-Caster
Registriert
31. Mai 2011
Beiträge
576
Punkte Reaktionen
355
Ort
tiefster Osten
Mal so als Denkanstoß und nicht als Handlungsempfehlung(man muss sich ja absichern heutzutage).
Sportzwillen machen keinen Lärm und vergrämen in Verbindung mit kleinen Stahlkugeln so ziemlich alles.
 

Vik le Trik

Gummipapst
Registriert
23. August 2018
Beiträge
947
Punkte Reaktionen
2.480
Ort
Berlin
Im Winter ist mal direkt vor mir ein Kormoran aufgetaucht, hat sich total erschrocken, als er mich gesehen hat und einen 35+ Barsch ausgespuckt um wegzufliegen.
...und den dann mit Rute inner Hand gepostet wahhh? :p

Unglaublich, was die so runterbekommen. 35+ gehen ja bestimmt nicht runter wie Öl.
 

Bassnatic

Gummipapst
Registriert
21. Januar 2015
Beiträge
865
Punkte Reaktionen
1.884
Ort
Hamburg
Bestandsregulierung hätte halt vor 10 Jahren deutlich weniger "gekostet"
Jetzt ist der Bestand eben so riesig, dass man teilweise denkt man müsste ne Flak aufbauen, um da nennenswerte Effekte zu sehen.
Aber das ist eben auch mein Hauptkritikpunkt, weniger Ideologie und mehr Pragmatismus.
Wie viel Kormoran braucht es damit man von gesicherter Population sprechen kann?( Wobei ich in Frage stellen, wo überhaupt der Sinn dieses Vogels ist, der hier eh nicht heimisch ist)
Ab da wird reguliert.
Inkl Prämie für Jäger.
Gerne quersubventioniert von meinen Fischereibeiträgen..(Fischer und Züchter wären wohl auch dabei)
Vergangenes Wochenende im Perlbachtal in der Eifel gewesen.
Ein wunderschönes Flüsschen, wie so viele andere.
Früher hätte mich das in den Fingern gejuckt.
Leider komplett leer, bis auf ein paar Elritzen.
Schade.
Wobei der Übeltäter da vermutlich ein anderer ist.
 

katatafisch

Barsch Vader
Registriert
2. Oktober 2020
Beiträge
2.051
Punkte Reaktionen
9.831
Ort
NWM
Bestandsregulierung hätte halt vor 10 Jahren deutlich weniger "gekostet"
Jetzt ist der Bestand eben so riesig, dass man teilweise denkt man müsste ne Flak aufbauen, um da nennenswerte Effekte zu sehen.
Aber das ist eben auch mein Hauptkritikpunkt, weniger Ideologie und mehr Pragmatismus.
Wie viel Kormoran braucht es damit man von gesicherter Population sprechen kann?( Wobei ich in Frage stellen, wo überhaupt der Sinn dieses Vogels ist, der hier eh nicht heimisch ist)
Ab da wird reguliert.
Inkl Prämie für Jäger.
Gerne quersubventioniert von meinen Fischereibeiträgen..(Fischer und Züchter wären wohl auch dabei)
Vergangenes Wochenende im Perlbachtal in der Eifel gewesen.
Ein wunderschönes Flüsschen, wie so viele andere.
Früher hätte mich das in den Fingern gejuckt.
Leider komplett leer, bis auf ein paar Elritzen.
Schade.
Dass der Kormoran hier nicht heimisch wäre, stimmt nicht. Er wurde nur zwischenzeitlich ausgerottet.
Beim Rest stimme ich Dir zu.
 

sepp

Finesse-Fux
Registriert
24. Januar 2006
Beiträge
1.187
Punkte Reaktionen
1.023
Alter
55
Ort
94474 Vilshofen an der Donau
Bestandsregulierung hätte halt vor 10 Jahren deutlich weniger "gekostet"
Jetzt ist der Bestand eben so riesig, dass man teilweise denkt man müsste ne Flak aufbauen, um da nennenswerte Effekte zu sehen.
Aber das ist eben auch mein Hauptkritikpunkt, weniger Ideologie und mehr Pragmatismus.
Wie viel Kormoran braucht es damit man von gesicherter Population sprechen kann?( Wobei ich in Frage stellen, wo überhaupt der Sinn dieses Vogels ist, der hier eh nicht heimisch ist)
Ab da wird reguliert.
Inkl Prämie für Jäger.
Gerne quersubventioniert von meinen Fischereibeiträgen..(Fischer und Züchter wären wohl auch dabei)
Vergangenes Wochenende im Perlbachtal in der Eifel gewesen.
Ein wunderschönes Flüsschen, wie so viele andere.
Früher hätte mich das in den Fingern gejuckt.
Leider komplett leer, bis auf ein paar Elritzen.
Schade.
Wobei der Übeltäter da vermutlich ein anderer ist.
gegen das possiertliche Tierchen haben wir aber absolut überhaupt keine Schanze! :tearsofjoy:

der Galgenvogel schnappt sich alles bis 45-50 cm und der vierbeinig beschwanzte die großen die er dann üblerweise nur bischen annagt und den restlichen Kadaver liegen lässt:mad:
 

sepp

Finesse-Fux
Registriert
24. Januar 2006
Beiträge
1.187
Punkte Reaktionen
1.023
Alter
55
Ort
94474 Vilshofen an der Donau
"Als größter niedersächsischer See ist das Steinhuder Meer ein erstklassiger Anziehungspunkt für Wasservögel. Unmittelbar an seinem Ufer begannen im Jahr 2000 25 Kormoranpaare mit der Brut und rund 16 weitere waren noch mit dem Bau ihrer Nester beschäftigt. Da ereignete sich etwas, was zumindest in Niedersachsen bis dahin ohne Vorbild war: Wie Wissenschaftler beobachteten, flog am 5. Juni 2000 morgens ein Adler gezielt die Kolonie an, ließ sich auf einem Kormorannest nieder, tötete einen der beiden Nestlinge und begann zu fressen. Eine halbe Stunde später trug er das Geschwister in Richtung seines Horstes davon. Selbstverständlich konnten die alten Kormorane gegen den übermächtigen Feind nichts unternehmen. Bereits zwei Tage später waren alle 25 Nester verlassen. Übrig waren nicht mehr als zwei eben ausgeflogene Jungkormorane.

Ein Jahr später wiederholte sich das Geschehen auf ähnliche Weise. Mitte Mai bestand die Kolonie aus 24 besetzten Nestern. Am 11., 19. und 21. Mai wurde bei der Kolonie jeweils für längere Zeit ein noch jugendlicher Seeadler beobachtet. Die meisten Kormorane verließen bei der Ankunft des großen Greifvogels ihre Nester und hielten Fluchtdistanzen von etwa 150 Metern ein. Am 29. Mai war die Kolonie verwaist. In der Saison 2001 flog nicht ein einziger Jungvogel aus."
Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/kormoran/12289.html

Auf jeden Fall ein spannendes Thema!


den brauchen wir definitiv - so macht wilde Natur Spaß und für mich Sinn! :)
 

captn-ahab

BA Guru
Teammitglied
Moderator
Registriert
20. Februar 2015
Beiträge
3.995
Punkte Reaktionen
13.865
Ort
Münster
Krass.
Ich sehe hier in der Gegend ca 2-3 Tiere pro Jahr. Das fällt am Kanal wirklich nicht auf.
 

Oben