Kormoran, Wolf und Veränderungen der Naturlandschaft

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Machete

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Das derzeitige Verhalten / bzw. die Umstände deuten meines Erachtens eindeutig darauf hin, dass der Kormoran in der heutigen Form noch nie in die Inlandgewässerökologie gepasst hat, sondern selbst durch (menschliche) Eingriffe etc. dazu gezwungen wurde.

Würde eher sagen, dass die unsinnigen und viel zu lang andauernden Schutzmaßnahmen zu einer Überpopulation geführt haben. Diese hat halt zwangsläufig zu einer flächendeckenden Ausbreitung im Binnenland geführt. Jetzt ist der Drops vermutlich gelutscht. Es sei denn, man zieht knallhart eine Bestandsreduktion durch. In unserer verweichlichten Einhorngeneration, wohl eher undenkbar.
 

blankmaster

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In unserer verweichlichten Einhorngeneration, wohl eher undenkbar

Yep.
Wenn ich mich recht entsinne, wurde der Cormoran vor wenigen Jahren von einer großen, einflussreichen deutschen Naturschutzorganisation zum "Vogel des Jahres" gekürt.
Zu diesem Zeitpunkt waren die zunehmenden Probleme mit diesem Vogel bestens bekannt.
Wie würde diese Organisation nur dastehen, wenn sie jetzt -der Realität entsprechend handelnd- einer Regulierung auf die harte Tour zustimmen würde ? Das wird niemals passieren.
Da tut man die Einwände der Anglerverbände dann lieber als "Futterneid" u.ä. ab und macht einen auf "der Natur freien Lauf lassen", "sich selbst regulieren" und "Anwalt der Vögel äh Tiere" .
 

Machete

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@blankmaster Wenn man der Natur den gern zitierten "freien Lauf" wirklich zugestehen würde, dann wäre der Mensch als Spitze der Nahrungskette und größter Predator, längst fertig mit dem Kormoran bzw. dessen maßloser Vermehrung. Ist halt nur Gefasel von Lobbyverbänden und Couchfantasten. So wie es gerade dienlich ist.
 

FrankBuchholz

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Zum freien Lauf gehört auch dass das Pendel der Räuber-Beute-Beziehung voll durchschlägt. Natürliches Verhalten schließt auch den großen Tümmler ein der den Schweinswal kaputt macht oder das was der Wolf mit dem Coyoten anstellt wenn er ihn erwischt.

Vernunft definiert sich hingegen als maßvolle Abwägung in Gegensatz zum Dogmatismus.

Ich habe manchmal das Gefühl als wären Eingige mit der Verantwortung die solch ein Interessenausgleich mit sich bringt emotional überfordert. Die wünschen sich quasi selbst weg, zero footprint, als wären sie gar nicht da. So läuft das aber nicht, dafür sind wir einfach zu Viele. Wir können nur schauen dass wir genug Rückzugsräume und stabile Bestände erhalten.
 

hippsta

Echo-Orakel
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Sorry, wegen des fehlenden Ironie-Buttons. :blush: (Die schimpfen sich doch Killerwale)
 

katatafisch

Barsch Vader
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Das erinnert mich an Toxoplasmen. Endwirt ist die Katze, Zwischenwirt sind Mäuse.

Wird die Maus befallen (also ihr Gehirn), verliert sie die angeborene Scheu vor dem Geruch von Katzen und auch sonstige Vorsicht, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, gefressen zu werden.

Menschen sind Fehlwirte. Es gibt Untersuchungen, die nahelegen, dass sich befallene Menschen ebenfalls riskanter verhalten (z.B. rasanter Auto fahren). Unheimlich.
 

FrankBuchholz

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Warum?

Finde den Ausdruck "killen" immer etwas unpassend, wenn es darum geht, dass ein Raubtier seine Beute tötet.

Das kommt auf den Bezug zum Sprachraum an. Wenn ich, ein deutscher Mensch, auf der Messe vom Fernsehen interviewt werde während ich Kaninchenfell zu Hechtködern verarbeite, ist es angemessen zu sagen "ich muss also erst ein Kaninchen killen bevor ich einen Fisch killen kann?!".

Die Verwendung eines fremdsprachlichen Begriffes drückt Befremden aus.

Wenn jedoch im Englisch sprachigen Raum der Begriff "Killer whale" anstelle von Schwertwal oder Orca verwendet wird um eine natürliche, prädatorische Lebensweise auszudrücken die ja nun einmal tötet so hat das nichts Befremdliches an sich.
 

benwob

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Das kommt auf den Bezug zum Sprachraum an. Wenn ich, ein deutscher Mensch, auf der Messe vom Fernsehen interviewt werde während ich Kaninchenfell zu Hechtködern verarbeite, ist es angemessen zu sagen "ich muss also erst ein Kaninchen killen bevor ich einen Fisch killen kann?!".

Die Verwendung eines fremdsprachlichen Begriffes drückt Befremden aus.

Wenn jedoch im Englisch sprachigen Raum der Begriff "Killer whale" anstelle von Schwertwal oder Orca verwendet wird um eine natürliche, prädatorische Lebensweise auszudrücken die ja nun einmal tötet so hat das nichts Befremdliches an sich.

Dieses Forum ist aber deutschsprachigen und da hat für mich die Bezeichnung Killerwal, Killer oder eben das bezeichnen des Tötens einer Beute als "killen" eben was negatives an sich!

Hat sich aber ja inzwischen eh geklärt.
 

Dr.Hook

Finesse-Fux
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Der Kormoran sollte wohl in ganz Europa mal ne Weile mit lauwarmem Blei gefüttert werden,bin ich dabei :emoji_smile:
Manche von denen sind ja ganz solide genährt, vielleicht könnte man den ja sogar als ne Art Grillhähnchen anbieten,dann wäre es kein sinnloses "killen" :emoji_grin:
 

SlidyJerk

Zander-King 2020
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Brathahn….Mensch Klausi, bei uns is dit n lecker Broiler…. ;)
Vermutlich schmeckt der schwarze Vogel etwas nach Fisch? Fettanteile sind aber kaum zu erwarten. Das sind ja trainierte Hochleistungssportler, fliegen, tauchen, satt durchstarten….
 

Lauerput

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Der Blinker gibt Tipps, wie man als Angler bzw. Gewässerinhaber die Jagd auf den Kormoran unterstützen bzw. forcieren kann:


Im Endeffekt bräuchten wir einfach mehr Angler mit Jagdschein.
 

pechi24

Gummipapst
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Lustige Tipps vom Blinker, aber m.W. darf man in MV die Kormorane nicht an den Schlafplätzen erlegen oder vergrämen und wenn damit in MV die wirksamste Methode schon mal wegfällt, wird es schwierig mit einer Bestandsreduktion.

Die örtlichen Jäger am Gewässer (und auf diese kommt es letztlich an) werden auch keine große Lust haben, wegen der Kormorane durch intensive Kormoranjagd unnötig Unruhe ins Revier zu bringen.

Es ist den lieben Entscheidern leider etwas spät eingefallen, dass die Tierchen sich gut vermehren und bis man dann merkt, dass es zu viele sind, ist es quasi schon zu spät. Zumal die Tierchen nicht blöd sind.

So ähnlich wird es vermutlich auch beim Wolf werden. Man zählt den tatsächlichen Zahlen mit mdst. 1-2 Jahren Verzögerung hinterher, wenn man dann irgendwann merkt, dass Probleme zu sehr zunehmen, wird noch mindestens 3-4 Jahre rumdiskutiert und bis dann tatsächlich etwas geändert wird, ist es eigentlich schon zu spät.
 

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