Drillings-verachtung immer größer

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Heiner

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Jetzt hab ich mich doch hinreißen lassen...

Kann ich ehrlich nicht nachvollziehen. Habe bei den genannten Ködergrößen (12cm - 16cm) eigentlich keine ernsteren Verletzungen zu beklagen. Wie ChN auch schon richtig schrieb, dass z.B. selbst bei nem 78er oder 100er Pointer zu 99% nur ein Drilling greift und der andere hängt irgendwo frei im Maul oder außerhalb ohne dem Fisch zu schaden. Kann mich ernsthaft nicht an einen einzigen schwer verletzten Fisch entsinnen, auch nicht bei nem 76er Squirrel. Mir liegt auch viel am Fischwohl und an möglichst schonender Angelei. Ich release auch zu 99%. Trotzdem sollte man die Kirche auch irgendwie im Dorf lassen.

Nur bei sehr kleinen Twitchbaits wie SQ 61 und den anderen üblichen Verdächtigen ist Abrüstung sinnvoll und meines Erachtens, auch wirklich notwendig. Bei Barschen sind sonst fiese Verletzungen an Augen, Kiemen usw. viel zu häufig die Regel.

@Heiner

Ich angle auch gern und viel mit Twitchbaits. Da ist mir die Flexibilität eines Gummis, ganz ehrlich schnurz, weil es halt kein Twitchbait ist und ich in dem Moment, halt keine Gummis angeln will. Die wenigen verangelten Fische der letzten Jahre gingen bei mir Übrigens ausnahmslos auf Gummi am Jig

Wer auf große Hechte spezialisiert ist, kommt an großen Gummis schlicht nicht vorbei. Wie ich die bestücke, weißt du ja (unten noch mal ein Foto dazu). Verangelte Fische damit: Null bislang,. und ich mache das schon ein paar Jahre so. Die Fehlbissrate wird dadurch etwas höher, aber weit weniger, als man anfangs denkt. Dieses kleine Opferchen mache ich auf einer Arschbacke, denn dafür gibt es mehr an Vorteilen, als es kostet.

Mein All-Time-Killerköder leider: Besagter Vision 110. Mehrmals wöchentlich hing da ein Drilling in einem Schniepelauge, weshalb ich irgendwann aufhörte, den dranzuhängen und alles verkaufte. Das war allerdings keine leichte Entscheidung, denn gefangen hat der ganz unwahrscheinlich gut, und damals fischte hier noch kein Schwein mit Minnows. Na, aber das ist Schnee von vorgestern für mich, manchmal denke ich noch daran.

Und so bestücke ich mittlerweile meine 30cm-Shads - nicht jedem gefällt's. Die Widerhaken sind natürlich eingedrückt, der Drilling ist hier ein Owner St-36 der Größe 3/0. Man stelle sich dazu das breite Maul eines größeren Hechtes vor, dann erscheint einem das nämlich ganz und gar nicht mehr so abwegig. Denn die Chance, dass der den Haken verpasst, ist in realiter gar nicht allzu groß. Aber die Chance, dass dieser eine Haken dort landet, wo er nicht landen soll, ist um den Preis eines relativ kleinen Risikos erheblich reduziert.

shad.jpg

Sicher gibt es so bei kleinen Hechten eine deutlich erhöhte Fehlbissrate. Jedoch: Wenn man kleine Exemplare fangen will, ist es eh ein vollendeter Blödsinn, mit 30cm-Shads zu angeln, nicht?

Für die "geopferten" Kleinexemplare gibt es aber was in return, nämlich:

- keine freien, im Keschernetz verfangene Drillinge

- mehr Sicherheit für die eigenen Fingerchen

- schnelles, schonenderes Abhaken

- weniger beim Wurf im Vorfach verhakte Baits

- weniger verangelte Viecher.

Das ist nicht nichts, nicht wahr? Und nebenbei: Wenn man mit XXL-Twistern angelt, hängen der oder die Drillinge schließlich auch ziemlich weit vorn und hinten nix. Wieso eigentlich ist das bei einem Twister hinnehmbar, aber bei einem entsprechenden Shad auf einmal nicht mehr?
 
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ChN

Barsch Vader
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WENN ich mit Gummis > 20cm fische, schaut's exakt gleich aus. Wenn die Attacken keine Aggressionsbisse sind, wird der Gummi eh weggefaltet. Das reicht als Bestückung dicke aus.
 

Heiner

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Genau, das genügt, wenn auch nicht in allen Fällen. Aber wir alle wissen auch, was in der eigenen Birne abgeht, wenn es mal wieder nicht laufen will und die Paranoia die Gehirngänge entlang kriecht. "Jetzt bloß keinen Biss verpassen", lautet dann der Gedanke.

Tja, was soll ich sagen, um diese kleine interne Auseinandersetzung kommt man halt nicht herum, die muss man ausfechten. Wer es z.B. geschafft hat, das Rauchen aufzugeben, wird wissen, was damit gemeint ist.
 
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Florian

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Ich hab keinen Drilling in der Box.
Ich angel viel nachts, da bin ich um jeden Haken und Widerhaken weniger froh. Ich hau mir Drillinge aber auch gerne in die Klamotten, Tasche oder Finger, passiert mit Einzelhaken deutlich seltener. Dazu kommt das ich bei der Handlandung im dunkeln deutlich entspannter zupacken kann.

Hab vor Jahren auch einige Barsche und kleine Hechte mit Squirreln, Squad Minnows etc. verangelt. Muss nicht sein. Der schon angesprochene 78er Pointer ist auch einer meiner Lieblingsköder. Fängt subjektiv mit zwei Einzelhaken nicht schlechter.

Mies lief bisher nur ein IMA Komomo 90. Das wurde auch mal auf der FB Seite von Henry Gilbey diskutiert. Da berichteten mehrere das die Komomos den ''drag'' (Widerstand) vom Drilling brauchen um richtig zu laufen und dies nicht durch Suspend Dots o.ä. zu beheben sei.

Und grundsätzlich mach ich das mit den Einzelhaken gerne, weil ich mich damit besser fühle. Ich bilde mir ein es wäre ein bisschen Fair Play gegenüber dem Fisch. Kann aber auch Blödsinn sein.
 

Heiner

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Auf jeden Fall tust du was dafür, dass es ein paar verangelte Fische weniger gibt.

Der Wunsch, möglichst wenig Schaden anzurichten, liegt scheinbar zwar im Widerspruch mit dem Wunsch, fangen zu wollen. Doch wenn man das zusammenhängend betrachtet - kaputt gefischte Gewässer bringen bekanntlich nicht mehr viel - ist das eigentlich gar kein Gegensatz.

Am besten wäre es natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Dergleichen gehört allerdings nicht gerade zu den Stärken des sog. "gesunden Menschenverstandes".
 
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Machete

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Hölle (Saale)
Mein All-Time-Killerköder leider: Besagter Vision 110. Mehrmals wöchentlich hing da ein Drilling in einem Schniepelauge, weshalb ich irgendwann aufhörte, den dranzuhängen und alles verkaufte. Das war allerdings keine leichte Entscheidung, denn gefangen hat der ganz unwahrscheinlich gut, und damals fischte hier noch kein Schwein mit Minnows. Na, aber das ist Schnee von vorgestern für mich, manchmal denke ich noch daran.

Lieber Heiner, offensichtlich liest Du die Kommentare nicht oder ignorierst diese ganz einfach?

Kann ich ehrlich nicht nachvollziehen. Habe bei den genannten Ködergrößen (12cm - 16cm) eigentlich keine ernsteren Verletzungen zu beklagen. Wie ChN auch schon richtig schrieb, dass z.B. selbst bei nem 78er oder 100er Pointer zu 99% nur ein Drilling greift und der andere hängt irgendwo frei im Maul oder außerhalb ohne dem Fisch zu schaden. Kann mich ernsthaft nicht an einen einzigen schwer verletzten Fisch entsinnen, auch nicht bei nem 76er Squirrel. Mir liegt auch viel am Fischwohl und an möglichst schonender Angelei. Ich release auch zu 99%. Trotzdem sollte man die Kirche auch irgendwie im Dorf lassen.

Es mag ja sein, dass Deine persönlichen Erfahrungen so sind. Überhaupt kein Problem. Meine Erfahrungen sind defintiv andere und ich kann diese pauschale "Wobbler-Basherei" so nicht teilen. Auch das grundsätzliche verteufeln von Drillingen, finde ich ziemlichen Käse. Aber das kann auch jeder machen wie er das für richtig hält.
 
K

Khx

Gast
Ich halte auch nichts davon, Drillinge pauschal zu verteufeln, denn ich richte mit manch großem Einzelhaken wesentlich mehr Schaden an, zumindest bei einem Barsch, als mit einem kleinen 10 er Drilling. Das muss man auch ein wenig physikalisch sehen, denn auf einem Punkt des Einzelhakens wirkt mehr Zug- Kraft, als auf einen kleinen Drilling bei dem die Kraft durch drei geteilt wird, wenn er denn voll genommen wird.
 

MaxLE

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Wenn du nicht so auf opimale Fängigkeit aus bist: Wunderbar. Das ist eine Möglichkeit unter vielen. Aber wenn ich es so machen wollte, müsste ich mir einen anderen Zielfisch suchen.

Da kehrst du aber völlig unter den Tisch, dass die Hechte auch nicht immer Gummi wollen. Schon oft erlebt, wenn ich mit Freunden unterwegs bin.. an einem Tag läuft Gummi und z.B. Jerks nicht, am anderen ists genau umgekehrt - woran das liegt, weiß ich aber auch nicht. Hätte man alleine gefischt, hätte man es wohl nie bemerkt - aber an Tagen an denen Gummi einfach nicht läuft damit weiterzumachen, ist wohl alles andere als effektiv.

Wer auf große Hechte spezialisiert ist, kommt an großen Gummis schlicht nicht vorbei. Wie ich die bestücke, weißt du ja (unten noch mal ein Foto dazu). Verangelte Fische damit: Null bislang

Und das ist bei mir auch nicht so. Ich hab mit Gummi schon ein paar (2-3) Hechte quergehakt. Das sind dann natürlich nicht die großen, aber nur im offenen Wasser zu fischen hält die kleineren Exemplare (~60) leider auch nicht davon ab, auf den Köder zu schießen. Ist mir sogar schon über 15m Wassertiefe passiert.. also kein von Heiners so oft angeprangerten Randschniepeln. Fühlt sich an wie ein Biss, und beim Anhieb rammt man dem Fisch den Drilling in die Flanke.

Und das kann mit Einzelhaken auch passieren - hab aufgehört zu zählen, wieviele Brassen ich schon an Jigs oder Fliegen quer hängen hatte..

Grüße,
Max
 

ChN

Barsch Vader
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Letztendlich hat halt jeder seine Erfahrungen gemacht. Und letztlich muss auch jeder selbst mit sich ausmachen, wie er damit umgeht. Kein Grund, sich hier gegenseitig zu kloppen, oder missionieren zu wollen. Berechtigung haben mit Sicherheit sämtliche Köder / Angelarten, sofern sie den Vorgaben entsprechen. Jeder hat halt andere Vorlieben, Motivationen - so what? Aber uninteressant ist das Thema nicht, zumal ganz unterschiedliche Erfahrungen bei rumkommen.
 

Troy Mc Lure

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Gunnar Schade hat auch eine Meinung zu dem Thema:

EINZELHAKEN vs. DRILLING bei Hardbaits - von Gunnar Schade

(Anmerkung der Redaktion: heute möchten wir mit euch ein sehr wichtiges und häufiges Thema diskutieren. Wie sind eure Erfahrungen und was denkt Ihr darüber? Hier die Gedanken von unserem Gunnar:)

Ich habe keine Ahnung wie viele Raubfische ich in meinem Leben schon gefangen habe aber eines steht fest: Ich halte Drillinge an Wobblern bei der Barsch- und Zanderangelei nicht annähernd für übermäßig verletzend. Zum Einem sollte jedem Angler klar sein, dass jeder gehakte Fisch, der zurückgesetzt werden muss, nicht stark verletzt sein sollte. Im Sinne dieses nachhaltigen Verhaltens möchte ich behaupten, dass Wobbler mit mehreren Drillingen eher weniger Schaden anrichten als mt Einzelhaken Bestückte.
Das möchte ich nachfolgend mehrfach begründen.

Längliche Hardbaits um 100 mm und mehr für Zander, sowie ca. 67mm aufwärts für Barsch, welche mehrfach mit Drillingen bestückt werden, können häufig nicht vollständig aufgenommen werden. Die Haken verkeilen sich sehr oft am oder im Maul und schließen eine tiefe Verletzung im Rachen des Zanders oder Barsches mit starker Blutung eher aus. Sollte es doch zu einer tiefen Aufnahme kommen, sitzt der Druckpunkt des Hakens häufig am oberen Haken.

Das Lösen dieser Haken gestaltet sich nicht unbedingt schwieriger, da der Griff mit der Zange an vielen Stellen des Hakens möglich ist. Einziger Negativaspekt ist der, dass sich der Angler selbst etwas mehr vorsehen muss - also nichts für ängstliche Leute.

Die Last, welche im Drill entsteht, ruht meistens nicht auf einem, sondern auf mehreren Punkten bzw. Haken. Somit wird immer wieder mal ein Verrücken der Hakenposition verhindert. Längliche Verletzungen im Rachen sind somit eher selten.

Ich mag das Fischen mit Hardbaits sehr. Aber wer für häufig tiefsitzende Einzelhaken bei Barsch und Zander appelliert, stößt bei mir auf Widerstand. Man versteht wirklich nicht, warum sich so etwas einige Leute ausdenken. Eine Studie wäre an dieser Stelle mal wirklich interessant. Ich kenne zumindest keine empirische Arbeit und lediglich Erfahrungsberichte, welche von meinen langjährigen Erlebnissen allerdings scheinbar stark abweichen. Softbaits sitzen häufig deutlich tiefer und Fische bluten dann stark. Bei Wobblern passiert mir das eigentlich nur dann etwas öfter, wenn Einzelhaken im Spiel sind. Und jetzt mal ganz im Ernst: Wenn der „falsche“ Fisch den Köder nimmt und dieser verletzt ist, sollte er auch entnommen und verwertet werden (Entnahme muss natürlich legitim sein).

Das ist zwar nur eine Meinung, und ich weiß nicht, ob das unbedingt richtig ist, aber woher stammt in so vielen Köpfen die Einstellung, dass Einzelhaken grundsätzlich schonender sind? Verrückte Welt oder hab‘ ich da irgendwas nicht mitbekommen - kann ja auch sein.



Quelle: https://www.facebook.com/illexdeutschland/
 

MorrisL

Barsch Vader
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Eine kurze Spitze ,dreifach die Zuglast verteilend ist besser , als eine tief eindringende . Sehe ich ganz genauso , haben einige Tests und Blutmengen für mich auch so ergeben . Man kann z.B den Augenpieksern damit begegnen , dass man hinten die Widerhaken andrückt. Einen Schwarm Lütter muss man dann auch nicht ausangeln . Dann passiert sehr wenig. Ich kriege auch seit Jahren mehr Mortalität bei Rigs , wo der Off Set einfach zu tief sitzt , als dass man da noch gut rankommt . Die esse ich dann eben auf , so scheiße schmeckt so n 30er ja nich .

Ich habe einige Modelle ja mehrfach , hinten die Widerhaken platt , fertig. Wenn es dann doch ein Scharmützel mit den Dicken wird , wechsele ich auf die Kollegen mit Widerhaken , und/oder meist auf die 80-110 Kollegen . Was ich nicht mehr mache , sind Minnows mit 3 Drillos rauszuschicken , dass war mir eine zu große Sauerei und nicht zu rechtfertigen .

nice weekend , Morris
 

ChN

Barsch Vader
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Grad noch eingefallen, was evtl. auch noch Grund für meine nicht vorhandenen Hakenmassaker sein könnte: die Tatsache, dass ich eigentlich nur Mono fische zum Twitchen!
Rückblickend sind die Verletzungen an Montagen mit Geflochtener (Jerke), oder für mehr als 3 Jahren geschehen (damals hatte ich überall Geflecht drauf). Seit Mono nix mehr. Ich nehme an, dass durch den Puffer der Schnur halt auch nicht mehr diese enorme Last auf den Haken liegt. Verletzungen sind immer nur unscheinbar punktuell. Nicht die typischen Schlitze bei der Verwendung von Geflochtener.
 

nordenrockt

Gummipapst
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Guter Punkt. Ich finde man muss immer das Gesamtpaket betrachten und nicht sofort jeden Köder und seine Hakenbestückung verteufeln. Es gibt immer Vor- und Nachteile.
110-130mm Jerks kleben mit ihren feinen Drillingen oft nur oberflächlich, Mono und regular Taper puffern den Druck.
Ich würde so zwar nicht auf Hecht fischen, um die kleinen zu umgehen und meine eigenen Finger zu schützen aber als tödliche Methode würde ich diese Angelei nun auch nicht abstempeln. Achja, Keschern ist mit vielen Drillingen auch mist..
Wenn ich einen Hecht mitnehmen musste lag es an frei hängenden Drillingen, inhaliertem Köder, grobem Gerät und zu viel Kraft im Oberarm. :) D.h. der Fisch hat stark aus den Kiemen geblutet - keine Cola dabei. Exitus.
Beim Fliegenfischen landet mir der Einzelhaken auch zu oft dort wo viel Blut fließt. Und jetzt?
 

- tafkas -

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Meiner Meinung nach ist der hintere Drilling an solchen Ködern das Übel und zudem unnötig. Geschätzt 95% der Fische hängen bei mir am vorderen Haken, so dass man wahrscheinlich auf den hinteren Haken komplett verzichten könnte, wenn das Problem mit der Balance nicht wäre. Was macht der hintere Haken, wenn er frei hängt?

- er bohrt sich von außen ins Auge
- er bohrt sich in die Flanke vom Fisch, in Einzelfällen bis in den Throrax
- bei geschluckten Ködern fasst er in den Kiemen, so dass Kiemenbögen im Drill abreißen und der Fisch verblutet
- er verfängt sich im Kescher, so dass ein zeitnahes Abhaken vom Fisch und ein Release nicht mehr möglich sind
- er kann sich bei Handlandung bis über den Widerhaken in die eigene Hand bohren, so dass eine Not-OP am Wasser notwendig wird (komplettes Durchschlagen durch die Hand, danach Abschneiden mit Kneifzange und Zurückführen durch die Hand, natürlich unsteril)

Alles schon erlebt. Handlandung mache ich inzwischen aus o.g. Grund sehr ungern, keschern ist auch Mist falls der Fisch wieder rein soll.
Ich kann mir nicht erklären, dass einige User diese Probleme noch nie hatten. Diese betreffen ja alle Größenverhältnisse von Köder zu Fisch.
Hat hier jemand schon mal den hinteren Drilling entfernt und mit Klebegewichten ausgeglichen? Falls ja, wie war die Fängigkeit?
 

ChN

Barsch Vader
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Ich mach grundsätzlich Handlandung. Bzw. fixiere den Fisch im Wasser und hake ihn dort ab. Bislang hab ich mich 3x selbst gehakt - Schwund ist halt immer. Aber mit Knippex dabei kein großes Problem. Kescher hab ich nur als mal auf dem Boot mit.
Zum Thema Heckdrilling: jo - da hängt so gut wie nix.
 

MorrisL

Barsch Vader
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Dafür gibt's am Ende auch ein Filetiermesser, man kann auch fanatisch sein, aber n bissel was stirbt halt immer und meist in verwertbaren Größen.

Das mit dem Heckdrilling relativiert sich für mich insofern, als dass ich ja eher selten mit Twitchbaits im Schwerpunkt auf m Wasser bin. Inzwischen haben Softbaits sowohl auf Hecht als auch Barsch klar die Oberhand. Macht so und soviele Sessions im Jahr und wirklich wenig kaputte Fische. Ich denk, Angeln ist wie alles andere, wenn man es übertreibt oder zu ehrgeizig wird, wird es für beide schwerer, den Angler und den Fisch.

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- tafkas -

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Leider sind es nicht immer die verwertbaren Größen die dran glauben müssen. Letztes Jahr ist uns ein ca. 50er Hecht im Boot ausgeblutet, der Zander mit dem Haken komplett durch die Flanke hatte 40cm. Also bei uns beide Untermaß. Und Hecht schmeckt mir nicht.

Das man Schwund nicht komplett verhindern kann ist klar. Aber wenn man ihn minimieren kann und kaum weniger fängt ist das sinnvoll - deswegen die Fragestellung oben. Teilweise habe ich den hinteren Drilling inzwischen durch Einzelhaken ersetzt. Das komplette Weglassen und Ersetzen durch Klebegewicht wäre der nächste Schritt.
 

NorbertF

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Es mag ja sein, dass Deine persönlichen Erfahrungen so sind. Überhaupt kein Problem. Meine Erfahrungen sind defintiv andere und ich kann diese pauschale "Wobbler-Basherei" so nicht teilen. Auch das grundsätzliche verteufeln von Drillingen, finde ich ziemlichen Käse. Aber das kann auch jeder machen wie er das für richtig hält.

Dann lügst Du Dir vlt. etwas in die eigene Tasche, oder Du angelst nicht sonderlich viel.
Ich möchte mal behaupten dass jeder der viel mit Minnows gefischt hat die gleiche Erfahrung macht wie Heiner. Das sind schlicht und ergreifend regelrechte Schniepelkiller.
Wer war anderes behauptet braucht einfach noch ne Weile.
Sorry, aber ist so.
 

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Barsch Vader
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Irgendwie lässt das auch spürbar nach , mit den Hardbaits. Warum auch immer , sie kommen im Laufe der Jahre auf Barsch immer seltener ans Band. Ich wollte hier keineswegs erneut den Weg für Minnows ebnen , schon gar nicht auf Hechte , aber auf Barsch nutze ich sie noch hin und wieder .... . Aber definitiv häufiger benutze ich Toppies auf Barsch , überwiegend Gummis... . Auf Hecht auch , seit Jerken und Zalt kaum noch Reize ausüben . Das "hard" in "Hardbaits" beinhaltet jedenfalls mehr , als man sich zunächst eingestehen möchte , das ist mal klar und von meiner Seite unbestritten.. .
 

köderkunst77

Finesse-Fux
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Mann kann glaube ich Menschen nicht durch seine Eigene Positivität oder Erfahrungen verändern. XD Nehme mich da selbst nicht aus, aber am ende ist das Einzige was Erfolg bringt Dinge besser zu machen höflich zur Seite zu treten bis das Leben einen oder denjenigen selbst Belehrt. Bin ein Totaler Hardbait-Freak und Stapel das zeug Kistenweise zuhause und hab erst vor einem Jahr meine Lieblingsmodelle teils umgerüstet weil ich gesehen habe das dies so nicht wirklich gut ist was ich da betreibe im sinne von C&.... Jetzt passt das ganz gut aber ein gewisser Lernprozess bleibt nie aus . Wichtig ist die Selbsterkenntnis und wie dieses Wort es schon Ausdrückt kommt das meist nicht von außen.XD Darum sehe ich das alles etwas entspannt hier bei dem Schönen Thread nachdem ich mir alles Durchgelesen habe.

TL @ All
Gruß Patrick
 

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