Drillings-verachtung immer größer

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Elton

Twitch-Titan
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Halli Hallo.
Ich muss jetzt einfach mal meinem Frust Luft machen.
Ich persönlich hasse Drillinge an mittleren Ködern. 12-16 cm Hardbaits
Die Verletzungen an oft kleinen und Untermaßigen Fischen ist für mich seit einigen Jahren nicht mehr akzeptabel.
Ich kann nicht verstehen warum man zum Teil auf ködern unter 15 cm 3 Drillinge anbringt.
Deshalb fische ich fast nur noch gummis mit Offset Haken und Jig.
Wobbler umrüsten klappt nur bedingt gut wegen Gewichtsunterschied der Haken und der jeweiligen einzelhaken.
Wie seht ihr das?
 

SlidyJerk

Zander-King 2020
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Bei fast allen Wobblern habe ich den Bauchdrilling entfernt und fange trotzdem sehr gut.
Und wenn dadurch doch mal ein Fisch aussteigen sollte?
Wo ist das Problem und wo die Frage - der kommt wieder aller Tage! :rolleyes:
 

ChN

Barsch Vader
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Der Grund, warum bei Wobblern der 10 - 14cm Klasse oft 3 Drillinge verbaut sind, ist schlicht und einfach jener: die Dinger sind i. d. R. zum Tournamentfischen in den USA und Japan usw. konzipiert und da soll halt möglichst jeder Anfasser verwandelt werden.
Ich selbst fische auch sehr gerne solche Twitchbaits (Vision 110 / Rudra / Mag Squad / Pointer) und die Gedanken hinsichtlich der Drillinge habe ich mir auch gemacht. Rückblickend auf die letzten 3 Jahre intensives Twitchen muss ich allerdings sagen: 0 verangelte Fische, keine massiven Verletzungen, der Frittenanteil (Hechte kleiner 60 cm) ist unter 5%. Abgesehen von einem Gewässer, da fische ich aber andere Köder. Die Fische hängen zu 98% am Kopfdrilling. Alternativ ist der Wobbler Kopf voran komplett gefressen, aber auch dann gibts komischerweise keine Probleme mit dröflzig Haken in den Kiemenbögen. Meistens hängen eine oder 2 Flunken im Zahnfleisch, der Rest baumelt lose im Rachenraum herum. Augenverletzungen hatte ich in dem Zeitraum auch 0.
Von daher habe ich bislang alles so gelassen, wie es ab Werk ist und auch kein schlechtes Gewissen dabei. Sehr gerne fische ich auch die 78er und 100er Pointer - da haben auch die 100er löblicherweise "nur" 2 Drillinge. Völlig übertrieben sind halt die OSP Asura mit 3 Drillingen auf 9cm - das muss wirklich nicht sein bei den kleinen Dingern.

Wo es eher zu unschönen Szenen kommt, ist beim Jerken. Das betreibe ich nicht oft, habe dabei aber einen recht hohen Anteil an üblen Verletzungen. Halt auch der riesigen Drillinge geschuldet. Deswegen auch nicht meine erste Wahl.
 

FrankBuchholz

Master-Caster
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Ein fingerlanger finnischer Forellen-Schleppwobbler mit 3 Drillingen bekommt von mir eine Hakenschlaufe in die mittlere Öse verpasst. Das klappt natürlich nicht beim Twitchen etc. Das ist etwas das mich an der finnischen Schleppwobblertradition stört, aber wenn man nur wenige gute Wochen im Jahr hat um am Tag vlt. 1-2 Bisse von Seeforelle oder Freiwasserzander an kräftigem Gerät zu verwandeln sieht man das eben etwas anders als ein Kajakangler der sich an der Ostsee mit Kleindorschen herumschlägt.

An der Küste wird der große Einzelhaken gerade zum ethischen Dogma erhoben - deren großer Bogen führt aber oft zu sehr viel schwereren Verletzungen kleinerer Fische gerade im empfindlichen Nasen/Augenbereich.

Bei Schleppfliegen hat sich ein kleiner Drilling (8-12) sehr gut bewährt, er fasst sicher in der harten Lippe und verursacht dort kaum Verletzungen.

Es kommt also sehr auf die Anwendung an. Im Haarjig- und Schleppfliegenbereich möchte ich ihn für einige spezielle Aplikationen nicht missen. Eine pauschale "Verachtung" kann ich nicht unterstützen.

Für das spezielle Problem der mittelgrossen, delikat austarierten Hardbaits fällt mir aber leider auch nichts ein als Einzelhaken zu beschweren. Im Fliegenfischerbedarf gibt es Bleidraht. Im Baumarkt auch, nur nicht so fein.
 

FD2312

Finesse-Fux
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Lötzinn von der Rolle funktioniert auch.Den gibt's auch in feinen Durchmessern.
Auf meiner Prio 2 Shopping Liste steht in der Kategorie Werkzeuge auch noch eine Feinwaage um dann die Hakengewichte anzugleichen, wobei sich ggf. auch der Schwerpunkt ändert auch wenn das Gewicht gleich bleibt.

Mfg Flo
 

Desperados

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Lötzinn von der Rolle funktioniert auch.Den gibt's auch in feinen Durchmessern.
Auf meiner Prio 2 Shopping Liste steht in der Kategorie Werkzeuge auch noch eine Feinwaage um dann die Hakengewichte anzugleichen, wobei sich ggf. auch der Schwerpunkt ändert auch wenn das Gewicht gleich bleibt.

Mfg Flo

Wichtig, unbedingt Lötzinn ohne Flussmittel benutzen. Besser fürs Gewässer.
 

Simon D

Master-Caster
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Also nicht jeder Köder reagiert empfindlich auf das Entfernend es Bauchdrillings. Ich habe beim Wolfeln in Irland bei meinem DC 12er ebenfalls den Bauchdrilling entfernt und das Laufverhalten scheint sich nicht merkbar verändert zu haben. Den Wolfis wars Wurscht und ich hatte weniger Hustle beim Lösen und keine komplett zugetackerten Mäuler zu verarzten. Wenn man sowieso CR und als Absicht hat, kann man auch ein paar Fehlbisse oder Aussteiger haben. Wobei diese nicht mal zwangsläufig mit dem "Abrüsten" einhergehen. Ja, in Tournaments (zumindest wenn es bei den Amis 100.000 ende Dollar Preisgeld geht) ist das absolut verständlich aber wir Freizeitpetrijünger sollten dem ganzen vielleicht etwas mehr Waidgerechtigkeit entgegen bringen. Jeder sollte sich fragen: Muss ich jeden Schniepel verhaften oder kann ich auch mal nen Aussteiger verkraften und muss dafür nicht wild minutenlang im Maul mit der Zange rumfuchteln. Wie gesagt, ist kein gehobener Zeigefinger, sondern lediglich ein Denkanstoß!
 

Heiner

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Wie seht ihr das?

Tja, wie sehe ich das? Ich sehe es so, dass ich auf verangelte Viecher mit Haken im Auge keine Lust mehr habe und daher zunehmend dazu übergegangen, immer weniger mit solchen Hardbaits zu fischen und mich hauptsächlich auf mit nur einem Haken bestückte Softbaits oder Baits mit einem Einzelhaken verlegt habe (Spinnerbaits, große Jigs). Großformatige Crankbaits und Vibrationbaits verwende ich noch, wenn auch selten, aber Jerkbaits aller Art habe ich komplett aus meinem Programm gestrichen.

In den letzten vier Jahren hatte ich so keinen offensichtlich verangelten Fang mehr zu verzeichnen, das gefällt mir. Und vemissen tue ich die aussortierten Baits nicht mehr, denn ich benötige sie gar nicht.
 

ChN

Barsch Vader
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Ist legitim. Mir machts halt nur 0 Spass, eine Gummiwurst o. ä. durchs Wasser zu kurbeln. Ich angle, weils Spass machen soll. Und am meisten Spass macht mir halt Twitchen, Cranken, Spinnerbaiten - alles was flott und aggressiv ist. Dabei ist mir auch egal, ob das für die jeweilige Situation die fängigste Methode darstellt :) Ich mach den Kram auch, wenns Wasser kalt ist (wobei ich da selten raus gehe). Ab und zu beisst da sogar was im Winter :)
 

MoganZH

Echo-Orakel
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Noch besser wäre tungsten-knetmasse(damit ist man flexibel und hat nichts permanentes).Somit kann man auch mal nen sinker aus nem suspender machen.
Wird dir beim chinamann nachgeschmissen!
Ist übrigens auch beim fliegenfischen gold wert da die knetmasse auch auf fc/mono haftet und man zb. fürs nymphing keine bleischrote mehr braucht!

Edit: die knetmasse ist extrem zäh und haftet super, kann wieder enfernt und mehrmals benutzt werden. Gibt es in allen farben.
 
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christophm

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Noch besser wäre tungsten-knetmasse(damit ist man flexibel und hat nichts permanentes).
Edit: die knetmasse ist extrem zäh und haftet super, kann wieder enfernt und mehrmals benutzt werden. Gibt es in allen farben.

Wusste gar nicht, dass es so was gibt, hängst Du die an die Baits oder an die Haken?
 

MoganZH

Echo-Orakel
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Wusste gar nicht, dass es so was gibt, hängst Du die an die Baits oder an die Haken?
Ich kleister das an die haken oder an die plugs direkt(selten auch mal aufs stahlvorfach falls vorhanden), kommt ein wenig auf den ködertyp und die fischart an... Und natürlich auf die frequenz. Benutze es am liebsten für barsche und forellen. Nach nem hecht kanns schonmal sein dass die knete weg ist. Da würde ich dann zu den bauer powerdots greifen.
 

Heiner

BA Guru
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Ist legitim. Mir machts halt nur 0 Spass, eine Gummiwurst o. ä. durchs Wasser zu kurbeln. Ich angle, weils Spass machen soll. Und am meisten Spass macht mir halt Twitchen, Cranken, Spinnerbaiten - alles was flott und aggressiv ist. Dabei ist mir auch egal, ob das für die jeweilige Situation die fängigste Methode darstellt :) Ich mach den Kram auch, wenns Wasser kalt ist (wobei ich da selten raus gehe). Ab und zu beisst da sogar was im Winter :)

Flott und aggressiv kann man auch mit bestimmten Softbaits arbeiten, mit Spinnerbaits, Vibrationbaits, Bucktails und Blinkern sowieso. Aber schnell und aggressiv ist nun mal nicht immer und überall gut.

Wenn du nicht so auf opimale Fängigkeit aus bist: Wunderbar. Das ist eine Möglichkeit unter vielen. Aber wenn ich es so machen wollte, müsste ich mir einen anderen Zielfisch suchen. Was ich aber nicht tun werde, denn den ich mir nun mal ausgesucht, weil gerade der mich reizt und mir nach wie vor am meisten Spaß macht. Andere Spezies interessieren mich kaum mehr, das hat sich halt so ergeben mit der Zeit.

Der große Vorteil von Softbaits ist ihre extreme Flexibilität: Ich kann sie bestücken, wie ich das haben will, auch im Hinblick auf größtmögliche Schonung der Kundschaft im Wasser, was mir sehr wichtig ist. Denn Haken in Augen oder Kiemen möchte ich, wenn's irgend geht, nicht mehr sehen. Und mittlerweile habe ich es geschafft, dass ich das nicht mehr sehen muss und trotzdem fange, was ich fangen will. Das war ein langer Weg und auch ein hübsches Stück Arbeit bis dahin, denn unter anderem musste ich meinen früheren Widerwillen gegen Softbaits ablegen.
 
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Machete

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Jetzt hab ich mich doch hinreißen lassen...

Kann ich ehrlich nicht nachvollziehen. Habe bei den genannten Ködergrößen (12cm - 16cm) eigentlich keine ernsteren Verletzungen zu beklagen. Wie ChN auch schon richtig schrieb, dass z.B. selbst bei nem 78er oder 100er Pointer zu 99% nur ein Drilling greift und der andere hängt irgendwo frei im Maul oder außerhalb ohne dem Fisch zu schaden. Kann mich ernsthaft nicht an einen einzigen schwer verletzten Fisch entsinnen, auch nicht bei nem 76er Squirrel. Mir liegt auch viel am Fischwohl und an möglichst schonender Angelei. Ich release auch zu 99%. Trotzdem sollte man die Kirche auch irgendwie im Dorf lassen.

Nur bei sehr kleinen Twitchbaits wie SQ 61 und den anderen üblichen Verdächtigen ist Abrüstung sinnvoll und meines Erachtens, auch wirklich notwendig. Bei Barschen sind sonst fiese Verletzungen an Augen, Kiemen usw. viel zu häufig die Regel.

@Heiner

Ich angle auch gern und viel mit Twitchbaits. Da ist mir die Flexibilität eines Gummis, ganz ehrlich schnurz, weil es halt kein Twitchbait ist und ich in dem Moment, halt keine Gummis angeln will. Die wenigen verangelten Fische der letzten Jahre gingen bei mir Übrigens ausnahmslos auf Gummi am Jigkopf.
 

ChN

Barsch Vader
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Jep, es schaut einfach nur gut aus, mit einem Minnow Kunststücklen zu machen :) Auch Cranks können lustige Sachen und an der Führung von SBs tobe ich mich auch aus.
Gummi fische ich auch, klein wie gross - aber halt schwer in der Minderheit. Einfach nicht so meins. Wobei ich dieses Jahr mehr Darten und Softjerken mag (mal schauen, was draus wird ...).
 

Heiner

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War bei mir auch so, aber damals fischte ich noch breitbandig auf alles Mögliche. Minnows, besonders der Vision 110, waren meine erklärten Favoriten. Die meisten meiner großen Barsche fing ich mit dem Vision 110 - einer der wenigen Baits, wo der Begriff Ausnahmeköder tatsächlich zutraf.
 
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ChN

Barsch Vader
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Kann ich nur bestätigen - wobei ich den Pointer SP auf dem selben Level sehe. Aber hat eine komplett andere Charakteristik. Ebenso der Trickdarter. Eben der Trickdarter ist auch mit Abstand der Wobbler, welcher am häufigsten komplett weginhaliert wird. Allerdings auch der, bei dem es eigentlich nie Probleme beim Hakenlösen gab ... .
 

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