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Heiner

BA Guru
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Jep, Ringlocks können bei Kälte ganz schön unkomfortabel werden, besonders in den dickdrähtigen Varianten über 200lbs. Deswegen dimensioniere ich diese Dinger lieber etwas knapper und wechsle sie dafür nach jedem Angeltag aus. Nicht gerade die preiswertetste Variante, aber eine totsichere auf jeden Fall.

Außerdem sind diese nicht gerade billigen Snaps leider ausgesprochen minderwertig beschichtet und schnell freigelegt bis aufs blanke Metall. Das geht mir von der Optik auf den Wecker, denn solchen Murks kann ich nicht ausstehen.

Aber da alles, was einem auf den Wecker geht, die Konzentration beeinträchtigt, ist allein das schon ein hinreichender Grund für mich, solche kleinen Nervfaktoren ohne Zögern auszuschalten. Angeln ist auch Psychologie, und zwar in keineswegs unerheblichem Maße. Wenn einem, aus welchen Gründen auch immer, wohler ist mit objektiv vollkommen überflüssigem Schnickschnack an der Combo, ist das eine hinreichende Begründung, es zu machen. Denn wenn man sich gut fühlt, angelt man konzentrierter.

Braucht man vielleicht fünf Calcutta Conquests, wie ich sie habe? Nein, braucht man nicht wirklich, man kann auch eine Okuma oder was anderes für weniger weniger Geld kaufen. Aber ich fühle mich damit besser und deswegen ist das so ok für mich.

Schädlich wird sowas nur, wenn man anfängt, die Optik (oder das "Image") über die technische Zweckmäßigkeit zu stellen. Beispiel: Gewisse schicke Japan-Stecken taugen nicht viel fürs Bigbait-Fischen auf Hecht. Man kann sich auch selbst ins Knie f....n.
 
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Heiner

BA Guru
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Hier noch zwei Fotos meiner bereits weitgehend fertiggestellten Vorfächer für die kommende Saison für für alle Combos von 2oz bis 12oz. Denn während der Saison habe ich keine Lust, mich mit sowas zu beschäften, alle Vorbereitungen werden im Winter gemacht, so dass ich lediglich in Regal greifen muss, wenn ich losziehe.

Es fehlen die Vorfächer für meine 16oz- und 20oz-Combo, denn die sind mitsamt allem Drum und Dran in Schweden.

Vorfächer1 (2).jpg


Und hier einzeln gezeigt:

Vorfächer2.jpg

Von oben nach unten:

- 12oz-Combo: Mason Single Strand Steel 86lbs

- 8oz-Combo: Knot2Kinky Single Strand Titan 55lbs

- 6oz-Combo: Knot2Kinky Single Strand Titan 45lbs

- 3oz-Combos: Piketime Single Strand Titan 26lbs

- 2oz-Combo: Piketime Single Strand Titan 22lbs


Die oberen beiden Vorfächer sind auf jeder Seite mit zwei kaskadierten Quetschhülsen bestückt, macht 12 Druckpunke an beiden Enden.

Die Vorfächer sind bewusst knapp dimensioniert, um die Sichtigkeit so gering wie möglich zu halten. Ich zähle besser noch einmal auf, unter welchen Bedingungen das geht:

Man muss wissen, wie korrekt gequetscht wird; der richtige Andruck muss im Gefühl sitzen und das richtige Werkzeug und geeignete Quetschhülsen müssen vorhanden sein.

Man darf keine überzogenen Anforderungen an die Langlebigkeit der Vorfächer stellen - ich übertreibe da sogar ein bisschen und wechsle spätestens nach drei Angeltagen rigoros aus und bei sichtbaren Beschädigungen (Knick) sofort.

Alle Combos haben zwischen geflochtener Hauptschnur und Metallvorfach eine puffernde FC-Schlagschnur von um die 2m Länge, um harte Belastungsspitzen zu dämpfen. Die definierte Sollbruchstelle ist in allen Fällen der verbesserte Uniknoten zwischen Schlagschnur und Vorfach-Wirbel, der bei Verwendung von Stroft FC 1 oder FC 2 bei 80% der Tragkraft der geflochtenen Hauptschnur, wenn eine FC-Schlagschnur von etwa gleicher Tragkraft der Geflochtenen gewählt wird,

Für Leute, die gerade anfangen, ihre Vorfächer selbst zu quetschen, ist diese Methode allerdings nicht geeignet, die sollten für den Anfang deutlich stärkeres Vorfachmaterial wählen.

Ebenso ist das auch nichts für Leute, die es partout nicht über sich bringen können, ein Vorfach wegzuwerfen, das keine sichtbaren Beschädigungen aufweist.
 
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Heiner

BA Guru
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Ich nicht. Quetschen ist einfacher, schneller, sauberer, fängt weniger Kraut in Heavy Cover und die Ergebnisse sind konstanter. Voraussetzung allerdings: hinreichend Routine und Vermeidung von Murks. Auch ein Grund, warum ich meine Vorfächer in Ruhe und auf Vorrat während der Winterpause mache und nicht auf dem Wasser, wo es Besseres zu tun gibt.

In jeder Plano-Bait - mehr als eine nehme ich selten mit - liegen drei oder vier Ersatzvorfächer und vier bis sechs Baits - (die oben gezeigten Vorfächer sind bloß die Reserve), und die einzelnen Boxen sind so mit Baits bestückt für jede Combo, dass sie für die jeweiligen Gewässer und Saisonabschnitte bzw. Wetterbedingungen passen.

Gedanken mache ich mir in der Off-Season, aber während der Saison muss ich nur ins Regal greifen, um in Minutenschnelle startklar zu sein, ohne groß zu überlegen, was ich mitnehmen soll. Das ist alles schon ausklamüsert worden im vorab.

Bewusste Angelpausen haben eben so ihre Vorzüge, denn die lassen sich prima nutzen.
 
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blechinfettseb

Finesse-Fux
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Warum klemmst Du noch und knotest nicht? Ich sehe beim Knoten nur Vorteile.

Frueher auch ohne jeglichen Probelem gequestscht, sehe seit etlicher Zeit aber auch nur noch Vorteile im Knoten.
Und bspw. bezueglich schneller: Bevor Heiner sein erstes Quetschhuelsenpaeckchen geoffnet hat, habe ich bereits den ersten sauberen Knoten gemacht...
Aussage zumindest gueltig bis 70lbs Knot2Kinky Single Strand

Und Verarbeitung zu Hause ist natuerlich obligatorisch. Am Wasser wird nichts mehr gebastelt!
 

Heiner

BA Guru
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Tja, jeder Jeck ist anders, nicht? Ich erzähle halt, wie ich es mache und warum. Was sollte ich sonst erzählen? Was andere machen, können die dann ja erzählen.

Alle Vorfächer produziere ich in Serie innerhalb weniger Abende, 40 Stück pro Abend gehen locker und Quetschen ist da schneller bei hinreichende Routine und serieller Verarbeitung. Mit Letzterem ist gemeint: einen Abend schneide ich alles Schrumpfschläuche auf die passende Länge zu, dann alle Vorfächer. Anschließend werden alle Schrümpfschlauchstückchen und alle Quetschhülsen auf die Drähte geschoben und alle Ösen vorgebogen mit einer kleinen Rundzange. Und dann erst wird gequetscht in einem Stück, Vorfachvariante für Vorfachvariante. So bekommt man einen konstanten Andruck hin. Abschließend werden die überstehenden Adrhatenden vollständig gekappt - bein Quetschen muss man nix stehen lassen, von wegen Verletzingsgefahr - und die Schrumpfschläuche mit einer Heißluftpistole fixiert, ebenfalls alles in einem Stück.

Aber dass Viele lieber knoten, kann ich gut verstehen. Für Anfänger ist das auf jeden Fall die geeignetere Methode und im Light-Bereich auch. Und obendrein kostet es weniger. Für mich sind allerdings andere Aspekte wichtiger als das.

Das ist so ähnlich wie beim Vergleich von PR-und FG-Knoten. Der PR-Knoten ist besser, aber der FG-Knoten genügt auch. Persönlich bevorzuge ich den PR-Knoten, weil ich ihn halt drauf habe seit vielen Jahren. Warum das Zweitbeste wählen, wenn das Bessere mir nicht schwerer fällt?

Einige interessiert sowas, andere nicht. - So what? - Mich interessiert auch längst nicht alles, was andere machen. Aber gewisse Sachen schon.
 
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Heiner

BA Guru
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PS: Die Quetschzange der Firma Zeck ist neben ihrer sauberen Verarbeitung auch deswegen top, weil man mit der gar nicht zu fest zudrücken kann, da sie ab einem gut definierten Punkt anfängt, merklich nachzufedern. Das erleichtert die Angelegenheit beträchtlich, denn so kann man mit dieser Zange nicht viel falsch machen, außer man drückt zu schwach oder verwendet ungeeignete Quetschhülsen.

Noch besser sind Zangen, wo man den maximalen Andruck genau und reproduzierbar einstellen kann, aber die kosten dann auch eine schöne Stange, da Präzionswerkzeug. Zu teuer für den Hobbybereich und mit mehreren Druckpunkten auch nicht leicht zu bekommen.
 
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Heiner

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Die in 16cm. Bislang habe ich noch keine gesehen, die schlampert gefräst war. Bei den anderen Fabrikaten in der Preisklasse schaut das leider vollkommen anders aus, die kann man eigentlich gar nicht übers Internet kaufen, weil zu viel Ausschuß darunter ist.

Wäre besser, die Hersteller würden 10€ mehr nehmen, aber dafür einwandfreie Ware liefern, Doch die Realität schaut leider anders aus und hat erheblich dazu beigetragen, dass Quetschen unpopulär geworden ist. Die Kundschaft will nun einmal Marke billig bei solchen Artikeln, und was da die Henne gewesen ist und was das Ei, ist kaum mehr zu unterscheiden. Ob Zeck allerdings den Standard halten wird auf Dauer, wissen die Götter. Darauf wetten würde ich nicht unbedingt.

Ich habe mich jedenfalls auf Vorrat mit den Dingern eingedeckt, das wird reichen für etliche Jahre. Keine von den Vieren wies die sonst üblichen Verarbeitungsmängel auf.
 
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Heiner

BA Guru
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Es geht, sieht aber ziemlich beschissen aus und gibt vor allem einen feinen Krautfänger ab.

Außerdem verschlechtert sich die relative Tragkraft des Knotens mit steigender Dicke des Materials. Weswegen die Firma STROFT für ihr Single-Strand-Titan ab 0,40mm Durchmesser (und lediglich 20kg bzw. 44lbs linearer Zugfestigkeit) den Gebrauch von Quetschhülsen empfiehlt, siehe den aktuellen Katalog.

Nebenbei bemerkt war schon immer das Gute an besagter Firma, dass solche kleinen, wenig verkaufsfördernden Details nicht verschwiegen werden. Kind of helps the credibility along, doesn't it?
 
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Heiner

BA Guru
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Dann solltest du vielleicht mal die Tragkratt messen, Die ist bei solchen Stärken deutlich schlecher als bei sachgerecht Gequetschem. Hat schon seine Gründe, warum Stroft ab 0,40mm zu Quetschhülsen rät.

Außerdem glaube ich kaum, dass dein Knoten einen Durchmesser von 1,04mm hat. Das ist nämlich der Durchmesser der Hülse, die ich für mein 55lbs-Titanvorfach verwende.

Ich habe ja nix dagegen, dass die meisten lieber knoten, das verstehe ich gut. Aber ihr könnt mir nicht erzählen, dass das bei schweren Vorfächer besser sei als sachgerechtes Quetschen, mit Betonung auf sachgerecht. Die "So-dünn-wie-möglich"-Politik würde ich mit Geknotetem nicht machen wollen, außer bei sehr dünnen Vorfächern.
 
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Heiner

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Und schon hat man einen Snap, den man nur höchst umständlich auswechseln kann, Das habe ich noch nie so gemacht, auch nicht zu Zeiten, als Jerkbait.com noch das Quetschen empfahl und was von quasi unbegrenzter Lebensdauer von Titan redete.

Knoten ist deswegen populärer, weil, nuff said, die Meisten schlicht keine verlässlichen Quetschungen hinkriegen. Dagegen ist nichts einzuwenden, dann ist das eben so.

Wenn ich Händler wäre, würde ich der Kundschaft auch das Knoten empfehlen, um mir nicht den Dauernerv am Telefon anhören zu müssen.

Sowas kann man natürlich nicht hinschreiben, wenn man seine Brötchen im Angelbusiness verdienen muss, denn dann hat der Kunde immer recht, egal ob er das hat oder nicht. So ist man dazu verdonnert, das zu erzählen, was er hören will, nämlich: möglich einfach, möglicht billig und dass er überhaupt alles supi macht.
 
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Dominikk85

Barsch Vader
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Ist ja eigentlich auch egal wie man es macht, Hauptsache man hat die gesamttragkraft des Systems im Blick.

Hat das eigentlich mal jemand getestet was stärker ist? Also mit einer Waage?
 

Heiner

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Ja, aber nicht mit Wassereimer oder Waage, sondern mit professionellem Gerät. Denn ich arbeite zum Teil in der Medizinbranche, wo ich eine Weile an solche Geräte rangekommen bin. Um überhaupt vergleichbare Werte zu kriegen, muss zum Beispiel das Tempo, in dem der Zug erhöht wird, genau definiert sein, wenn die lineare Zugfestigkeit getestet wird, sonst sind solche "Messungen" ziemlich wertlos. Dazu gibt es verbindliche Messvorschriften in der professionellen Technik. Im Hobbybereich hingegen kann jeder so ziemlich machen, was immer er will. Verlass ist da auf gar nix.

Bei kräftigem Titanmaterial halten Knoten schlechter als fachmännisch gemachte Quetschungen, bezogen auf die lineare Zugfestigkeit des Materials. Das Problem ist nur, dass es Viele gibt, die überhaupt keine verlässlichen Quetschungen hinkriegen aus verschiedenen Gründen. Was bedeutet, dass man zur Erzielung einer gegebenen linearen Zugfestigkeit das Titan (oder den Stahkdraht) jedem Falle ein erhebliches Stück überdimensionieren muss, und zwar um so mehr, je länger man ein Vorfach dran zu lassen gedenkt,.

Genau das will ich aber nicht. Daher neben anderem auch die Verwendung von FC als Schlagschnur, weil das schockartige Belastungen, die nicht mit der linearen Zugfestigkeit gleichgesetzt werden können, signifikant dämpft.

Man kann stattdessen natürlich auch, sagen wir, ein 50kg-Titan-Material dranhängen, wenn eigentlich nur 25kg gebraucht werden. Ist auch eine Möglichkeit, um sicher zu gehen - bloß keine, die mir zusagt, weil die Kundschaft in den meisten meiner Gewässer ziemlich vorsichtig geworden ist, besonders die Großen, besonders bei langsamer Führung, besonders bei guter Sichtigkeit des Wassers. Die kriegt man nicht mit jedem Nepp.

Ich zeige hier nicht alles, was ich mache. Kann sein, dass daher das eine oder andere auf Manchen etwas seltsam wirkt. Aber etliche Details zeige ich schon. Gibt allerdings auch Sportsfreunde, die glauben, die ganze Welt wäre ein einziger Bodden. Dem ist freilich nicht so.
 
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Heiner

BA Guru
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Nein, das steht da nicht. Da steht eine Menge anderer Sachen.
 
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