Tackle-Tipps Sébile Bonga Minnow 72 – ein Bulle auf der Oberfläche


Zwar kann man sich auf diesen Sommer hierzulande nicht so recht verlassen. Aber theoretisch ist er da. Und hin und wieder lässt er das ja auch erkennen. Bedeutet, dass sich viele Weißfische nach oben orientieren, um – vor allem abends und morgens – Insekten von der Oberfläche zu schlürfen. Dazu kommt noch der ganze Brutfisch, der die Fischfresser temporär zu Topwater-Räubern macht. Was man jetzt braucht sind Köder, die weit fliegen und ordentlich Radau auf dem Wasser produzieren. Schließlich muss man die Fische bei all dem Überangebot an Nahrung auf den einen Superhappen an unserer Angel aufmerksam machen. Außerdem macht es jetzt Sinn, wenn man viel Wasser absucht und auch dahin werfen kann, wo es raubt.

Ein Topköder aus dem Sébile-Programm für diese Konditionen ist der Bonga Minnow 72, ein kurzer und fetter Oberflächenköder, der sich aufgrund seiner Körperform extrem weit hinauskatapultieren lässt. Er ist außerdem mit Öl gefüllt, das im Wurf den Schwerpunkt verlagert und wesentlich zu der guten Wurf-Performance beiträgt. Dieses Öl ist mit Glitterpartikeln angereichert, die durch die teiltransparente Schale durchglittern und so nicht nur das aufprallende Licht ins Wasser reflektieren, sondern zusätzliche Bewegung in den Köder hineinbringen.

Wenn der Bonga Minnow im Wasser liegt, erinnert er durch den dicken Kopf eher an eine Maus als an einen Fisch. Köderführungstechnisch macht sich diese Form sowohl beim Schwänzeln als auch beim Durchkurbeln gut. Das sind auch die beiden Top-Optionen – zumindest an den meisten Tagen. Wer auf Rapfen fischt, sollte es einfach mal mit schnellem Durchkurbeln probieren. Dabei schlittert der Bonga Minnow dann erhobenen Hauptes über die Oberfläche und drückt das Wasser vor sich weg.

Barsche stehen mehr auf den Zickzack-Kurs. Der gelingt bei langsamer Führung unheimlich gut. Fängiger ist es aber meistens, wenn man den Bonga Minnow extrem schnell und unkontrolliert über die Wasseroberfläche dackeln lässt. Das sieht dann aus wie ein flüchtendes Fischchen und kann zu Traum-Bissen führen, bei denen sich die Barsche im Delfinsprung auf den Köder stürzen.

Sieht man die Verfolger, darf man auf keinen Fall vom Gas runter gehen. Im Gegenteil: Wer jetzt beschleunigt, kann sich des Bisses sicher sein. Sieht man die Fische nicht, machen Pausen Sinn, in denen die unter dem Köder schwimmenden Verfolger dann oft angreifen, weil sie ihr Opfer in einer Schwächephase wähnen. Die dritte Führungsart ist noch schneller: Beim Highspeed-Topwatern reißt man den Köder immer wieder mit der Rute aus dem Wasser und lässt ihn so richtiggehend springen. Das ist hierzulande aber nur gut, wenn die Räuber – vor allem Rapfen und Barsche – voll in Fahrt sind. Im Salzwasser kann man die Raubfische so aber schon von weitem zum Köder holen.

Der 72er wird am besten an relativ leichtem Gerät serviert. Durch die guten Flugeigenschaften ist er ein Super-Einstieg-Köder für die Baitcaster-Angelei. Mit einer leichten BC-Kombo hat man maximalen Spaß an Rapfen, Barschen, Döbeln, Alanden, Schwarzbarschen und allen anderen Fischen, die auf dieses Format anspringen. (Für etwas größere Räuber ist dann der 95er die bessere Wahl. Auch er läuft bombastisch gut und fliegt aufgrund des höheren Gewichts fast bis zum Mond, wenn man es drauf anlegt.)

Übrigens bringt die nach hinten auslaufende Körperform nicht nur Vorteile beim Werfen! Auch Bisse werden gut verwertet, weil die Fische den schmalen „Köderschwanz“ problemlos zwischen ihre Kiefer bekommen.

Hier geht’s zur Farben- und Größentabelle auf der Sébile-Website:

http://de.sebile.com/catalogue/kunstkoeder,1032/bonga-minnow,1043/bonga-minnow,7759.html

Und hier könnt ihr euch noch einen Videoclip reinziehen, in dem der Erfinder Patrick Sébile beschreibt und euch zeigt, wie man ihn führt:

http://www.youtube.com/watch?v=g_gH-BQc7hU&feature=relmfu

Viel Spaß damit!!!