Ich kann gar nicht sagen auf wie viele verschiedene Arten ich die Combo so über den Tag verteilt halte, das variiert ständig je nach Köder/Technik, Rutenspitze oben oder unten usw.... grundsätzlich aber eher gepalmt, sprich die Sideplate mit der Hand umschlossen, die Finger entweder komplett vor dem Trigger, oder den Trigger zwischen Ring-und kleinem Finger. Die Kurbel immer etwas nach innen gekippt.
Als Beispiel - Wenn ich mit der M Rute nen 10g+ Jig faulenze oder jigge, ist die Rolle komplett fest umschlossen, der Zeigefinger liegt vor dem Lineguide, also auf dem Foregrip, der Mittelfinger unter dem Foregrip - hier ist der Punkt in dem die Rute in waage liegt (horizontal, nicht axial) und hier spüre ich auch den stärksten Druckpunkt (ich halte demnach die Rute...nein, eigentlich die ganze Combo, nicht die Rolle und ich kann mir auch nicht vorstellen wie man nur die Rolle halten soll).
Die Fingerspitzen von Mittel-und Ringfinger liegen unter der Gearplate und hier ist auch ein Druckpunkt - der von dem Dreh-/Kippmoment...da die Rolle komplett umschlossen ist und der Handballen ebenfalls anliegt, fällt das kippen weniger stark auf. Das Handgelenk und der Unterarm sind steif, der Reargrip liegt an.
Jetzt greife ich zur L Combo um nen kleinen Rubberjig zu zuppeln. Dann halte ich die Combo deutlich anders, immer noch gepalmt, jedoch nicht fest umschlossen. Der Handballen liegt nicht mehr komplett an, vielmehr liegt das ganze in den Fingern (oder auf den Fingerspitzen), die Rutenspitze zeigt nach oben, das Handgelenk ist locker und ich zupfe mit kleinen Bewegungen aus dem Handgelenk in die lose Schnur. Der ganze Griff ist lockerer, der Reargrip liegt nicht am Arm an.
Druckpunkte wo ich das Gewicht der Combo spüre sind immer noch die gleichen, jedoch kann ich das Kippmoment, also den Duck auf die Spitze von Mittel-und Ringfinger, deutlich mehr wahrnehmen...bei einem Wurf zur Seite zupfe ich dann mit abgesenkter Rutenspitze und umgreife auch diese Combo wieder komplett.
Daher sollte man bei diesem Thema recht genau differenzieren was und wie man fischt.
Ich behaupte nicht das diese Drehung der Rolle irgendetwas mit möglichen "Verspannungen" oder einem erheblich erhöhten Kraftaufwand zu tun hat, kann aber auch nicht nachvollziehen wieso man der BC so unabdingbar in allen Bereichen eine höhere Ergonomie zuspricht.
Für mich ist die angelei mit der BC insgesamt intensiver und zwar ganzheitlich betrachtet, vom greifen der Combo, über das werfen und die Köderführung bis zum Drill.
Am Ende des Tages habe ICH mit der BC deutlich mehr würfe gemacht, als wenn ich nur Spinning fische. Alleine das bedeutet mehr "anstrengung" (nicht im Sinne von "mir tun die Knochen weh").
Dazu kommt, dass bei einer hohen Wurffrequenz viele Würfe aus dem Muskelgedächtnis kommen und somit auch immer wieder die gleichen Muskeln beansprucht werden.
Bei ner Spinning ist das einfach "offener" und ich kann den Köder auch mal rausdödeln.
Trotzdem möchte ich zB die Möglichkeiten der Griffvarianten einer BC nicht mehr missen, "verschließe" mich aber eben auch nicht vor Spinnings.