Auch der dümmste Affe sägt nicht an dem Ast auf dem er sitzt , das ist allein dem Menschen vorbehalten. Im Grunde treten hier zwei Flügel der selben Partei gegeneinander an. Beide besorgen möglichst viel moralisches und ethisches Material um ihre Philosophie und Interpretation von Sinn und Zweck des Angelns möglichst widerstandsfähig zu fundamentieren.
Eines ist aber für beide Flügel verbindlich und auch aus keiner Perspektive zu leugnen:
Jedes aktive Angeln geht zu Lasten der Kreatur .
Dabei ist es völlig egal ob die Beute(zunächst!) getötet wird im Anschluß oder nicht. Der Drill ist für den Angler ein echtes Erlebnis , für den Fisch wohl auch , wenn auch geringfügig andersartig. :idea:
Ohne den Moralapostel zu mimen , aber wer mal die zerfledderte Kopfpartie eines 70er Hechts geschaut hat , welcher kurz zuvor den Jerkbait nahm und sich im "Kampf um Leben und Tod" wähnt und alle Register zieht um freizukommen , der weiß wohl wie hoch der Preis für unser Jagdfieber und unsere Leidenschaft bisweilen für diese Tiere ist.
Demgegenüber ist es eigentlich auch nur richtig diese Tiere zu entnehmen , angeln mag in seinem Sinn ja für jeden unikativ assoziiert werden , beim Zweck hingegen ist es relativ klar welchem es dient. Und eben darum geht es , Sinn und Zweck können schlecht voneinander getrennt betrachtet und diskutiert werden. Der Mensch macht als einzige Spezies Beute "zum Spass" . Und gerade deshalb sind vielleicht einige die neben dem Sinn auch noch dem Zweck im Ursprung(Nahrungserwerb) etwas abgewinnen können nicht eben die schlechteste Ergänzung neben C&R Fraktionären , beide liefern mit ihrer moralischen Position eine vernünftige Mischung aus Sport und Hege. Besinnungslose Schlachter sind ebenso unzeitgemäße Vertreter UNSERER !! Zunft wie Relaesefundamentalisten.
Die heutige Angelei hat eher eine sportliche Komponente , das ist meistens ein Vorteil , jedoch verkommt die Basis ihrer Disziplinen , das Fischlein , schnell zu einer beinahe materiellen Komponente. Das sportliche Image hat das Angeln eigentlich eher salonfähig gemacht , Kreise die damit überhaupt keine Berührung hatten , reagieren zunehmend positiv darauf. Eine ähnliche Transformation erfuhr das Friedfischangeln als plötzlich der ungeliebte Brassen und anderer Weißfisch durch die Feederruten neben der Stipperei ungeahntes sportliches Potential erkennen ließen. Die nahmen auch die wenigsten mit nach Hause richtig? C&R ist also durchaus eine zeitgemäße und nicht erst durch Kunstköder entstandene Haltung von Anglern , Art der Ausführung mal etwas beiseite . Solange maßlose Entnahme und der lebende Köderfisch Vereinsalltag sind , ist es auch ein notwendiges Gegengewicht um der Verrohung unseres Hobbys entgegenzuwirken. Und das bringt mich zu meinem Eingangs erwähnten Ast , es gibt nämlich noch Menschen die nicht blöder als ein Affe sind. Entnahme ist absolut legitim und auch zweckmäßig und nicht sinnleer , gewiss jedoch haben alle gewonnen , wenn mehr Fisch zurück geht als raus .
Petri , Morris
