Was bereitet dir gerade keine Freude??? aka Was geht Dir auf den Sack?

[Dennis Knoll]

Was mir richtig auf den Sack geht ist das einer meiner besten Freunde ständig mit irgendwelchen Kumpels auf meine hart erarbeiten Hot Spots fährt . Und sich keiner Schuld bewusst ist.

Ich finde ja immer, dass so etwas ein ganz schwieriges Thema ist und man sich oft zu viel Stress wegen der ganzen Spots macht. Ich habe sogar Leute kennengelernt, die haben den Köder versteckt in der Tasche montiert, damit andere bloß nicht den selben Köder fischen könnten, weil das Gewässer den nicht kennt... Ich sag Mal nichts dazu...

Spot Thema ist auch immer wieder ein Thema und wo ich mich einst sehr drüber aufgeregt habe, war ein ehemaliger Angelkumpel, der sich darüber beschwert hat (natürlich gegenüber anderen) das ich mit anderen Leuten an "unsere" Spots fahre. Da hört bei mir jegliches Verständnis auf. Nicht zuletzt deshalb, weil er die Spots von mir gezeigt bekommen hat und ich eh sehr locker damit umgehe. Ich habe keine Lust darauf an schlechtere Spots zu fahren, nur weil ich jemand neues dabei habe. Was erwartet so jemand? Das man nur noch mit ihm an diese Spots fährt, die ich mir selber erwarbeitet habe.... Hätte ich einen Spot gezeigt bekommen mit der bitte, nicht mit anderen hin zu fahren, dann ist das eine Ehrensache an die man sich hält. Aber dennoch auch da schwierig. Am Ende darf man selbst keine Spots mehr angeln, weil andere die "vorher" entdeckt haben.

Spot-Neid und Spot-Bunkern, da bin ich raus.
Aber in den Niederlanden auch nicht so schwer, da haben wir die Freiheit. Da brauche ich die Deutsche Mentalität nicht.

 

[Fr33]

@ Dennis

ich weiss das Thema magst du gar nicht. Aber genau das ist das Problem des Großteiles der Angler in D. Wir angeln eben nicht in NL sondern in D. Ich war schon in Schweden angeln. Wieder ne andere Hausnummer als in NL da hier die Bevölkerungsdichte ne ganz andere ist. Aber dort kennen die das Wort "Fischneid" nicht. Da zeigt dir sogar ein wildfremder ungefragt seine besten Plätze wenn du nur halbwegs nett zu dem bist... Aber da herrschen ganz andere Umstände. In NL wird zu 80-90% alles zurück gesetzt - reine Spaßangler. Hier in D kannste oftmals Platzkarten an den Gewässern ziehen und da ist für viele der Angler, der da die gefühlt letzten 5 Barsche und Zander raus zieht der Erzfeind....

 

[Heiner]

So ist es. Der grassierende Fangneid ist bloß ein Symptom für gewisse Verhältnisse. Und daran wird sich nichts mehr ändern, solange die Verhältnisse samt den dazu gehörigen Vorstellungen nicht geändert werden.

 

[Camaro]

So ist es. Der grassierende Fangneid ist bloß ein Symptom für gewisse Verhältnisse.

Aber nicht die Verhältnisse im wasser sondern überm Wasser sind viele Fische da wird soviele gefangen und für schlechte Zeiten gefrostet wie es geht.

 

[Heiner]

Die ganze Art und Weise der heutigen Gewässerbewirtschaftung stünde hier in Frage. Aber ebenso gut, als das zu erwähnen, kann man mit der bloßen Hand in ein Hornissennest greifen, denn schuld sind grundsätzlich immer Andere.

Aber ich weiß, was mir auf den Sack ginge und was ich daher sagen würde, wenn ich Holländer wäre. Ich würde dann nämlich sagen: "Fahrt gefälligst nach Hause und bringt euren eigenen Saftladen besser in Schuss."

 

[Wolf]

Aber ich weiß, was mir auf den Sack ginge und was ich daher sagen würde, wenn ich Holländer wäre. Ich würde dann nämlich sagen: "Fahrt gefälligst nach Hause und bringt euren eigenen Saftladen besser in Schuss."

Hast Du schon mal in Erwägung gezogen, dass genau das der Unterschied sein könnte? Dass eben dieser Gedanke dort nicht der erste ist - auf den Du aber als erstes kommst

Ich bin bei Spots nicht so sensibel. Ich kenne aber auch keine

 

[Heiner]

Was ich "in Erwägung ziehe", sind die hiesigen Verhältnisse. Die sind anders als in Holland oder Schweden, und sIe werden nicht dadurch besser, wenn Manche, weil in Grenznähe lebend, woanders hin fliehen und dort abstauben.

 

[Fr33]

Einer meiner Kumpels hatte vor 3-4 Jahren den Angelschein gemacht. Habe den bischen angefixed, als wir mit den Jungs mal 4 Tage Schweden gemacht hatten und ich 2 Ruten dabei hatte. In D hat er dann den Schein gemacht und wollte direkt mit dem Spinnfischen einsteigen. Konnte ihn Anfangs auch 1-2 kleine Hechte und nen Barsch bescheren....Dann kam die erste Durststrecke und seit dem liegt die Angel zu Hause....

Ich fange auch nicht gut. Gründe schon oben genannt und konfirm mit Heiner. Jetzt könnte ich wie viele andere auch auf Kleinsköder oder gar UL / L Geschirr ausweichen und Fingerlange Barsche fangen... ist aber nicht mein Anspruch....

Ist aber ein Trend an vielen Gewässern geworden. Sehe da diese Jahr und das Jahr zuvor viele mit leichtesten Geschirr und kleinen Ködern auf Barsch angeln....

 

[LeipzigerMerlin]

Man muss halt auf das angeln was da ist. Wenn die Gewässer nichts außer handlangen Fischen hergeben, muss man eben mit UL ran um wenigstens irgendwie noch den meisten Spaß rauszuholen.
Bei mir im direkten Umkreis hat die Durchschnittsforelle zb. nur ca 22-24 cm.
Maßige fange ich hier unter 10Stück pro Jahr. Deswegen ist die meistgenutze Rute eine mit unter 5g.
Wenn ich die Forellen hier nicht hätte würde ich auch nur wesentlich weniger angeln gehen, da es hier sonst kaum Fisch in der Nähe gibt.
Da angel ich lieber extrem leicht und fange Fisch, als so gut wie gar nichts mehr zu fangen
Wenn ich sehe was manche so für tolle Gewässer haben, werd ich immer richtig neidisch

Lg Merlin

 

[Fr33]

Ich hab auch schon aus Spaß nen Einzelhaken mit ein paar cm eines Twisters beködert und 2-3 Mini Barsche damit gezuppelt. Aber ich könnte das nicht dauerhaft. Muss jeder selbst für sich sehen und die Industrie geht da halt voll mit. Einige Gewässer geben auch kaum noch was her - dann wird eben auf reines Frquenzangeln auf Minis umgestellt.

 

[Heiner]

Also entweder geht das so weiter in diversen Ecken der Republik oder es werden geeignete Maßnahmen getroffen, die Lage wieder zu verbessern.

Aber das hätte einige unbequeme Konsequenzen, etwa in Bezug auf eine strikte und dauerhafte Begrenzung des Angeldrucks, und zwar bezogen auf die natürliche Regenerationsfähigkeit eines jeden Gewässers.

Deswegen wird es so weiter gehen, wie gehabt, denn offenbar ist die Lage noch nicht schlecht genug. Nur dass hernach die Kosten noch weit höher ausfallen werden. Bis dahin wird es unter den gegebenen ökonomischen Bedingungen wahrscheinlich verstärkt dazu kommen, dass jene, die es sich leisten können, Gewässerressourcen schlicht und einfach kaufen werden und der zahlungsschwächere Rest ganz einfach in die Röhre gucken wird - Stichwort: Privatisierung öffentlicher Güter. Auch eine Art, die Dinge zu regeln.

 

[ChN]

Ich finde es schon krass, was Fr33 da schildert. Da läuft es bei uns noch richtig gut - und hier ist der Angeldruck schon immens, und in Anbetracht der Zustände im Osten der Republik bricht bei mir der blanke Neid aus. Aber Fr33 müsste es hier paradiesisch vorkommen. Allerdings ist es schon krass, wenn man bedenkt, dass der örtliche größte Angelverein mittlerweile deutlich über 6000 Mitglieder hat, ohne Einschränkung Neumitglieder ohne Begrenzung aufnimmt, und ohne Reglementierung theoretisch ALLE Mitglieder an die Gewässer könnten. Dazu gibts noch einen Haufen kleinerer Vereine, die auch noch ihr Schärflein zum Angeldruck beitragen.
In Anbetracht dessen, läufts sogar erstaunlich gut ...

 

[LenSch]

Ist aber ein Trend an vielen Gewässern geworden. Sehe da diese Jahr und das Jahr zuvor viele mit leichtesten Geschirr und kleinen Ködern auf Barsch angeln....

Das machen se bei uns gezielt auf Dickbarsch .... Ohne Worte!

 

[Heiner]

Supi, spitze, klasse, da muss jetzt unbedingt ein BLINKER-Artikel her, der dem Rest der Meute verrät, welche Gewässer das sind. Damit auch die voll ausgelastet werden können. Aber das wird schon noch, keine Sorge.

 

[Fr33]

Bei uns im Rhein-Main Gebieht ist eigentlich alles in Vereinshand. Gerade die besseren Gewässer wie Kiesgruben mit mehr als 60ha usw. sind quasi unbezahlbar geworden. Zudem ist das eben hier ne Ecke mit vielen Einwohnern. Das sorgt dafür, dass eben viele auf die offenen Flüsse wie Main/ Rhein ausweichen....

Kann schon mal vorkommen, dass du an den Fluss fährst und auf ner Strecke von 1km und mehr keinen Platz bekommst - weil in jeder Lichtung am Wasser jmd steht/sitzt... alles schon erlebt. Und wehe du postet ein Fangbild wo auch nur irgendwas auf den Spot hindeutet.... kannste ne Woche später Platzkarten ziehen!

 

[ChN]

BW ists ebenso. Jede Pfütze ist in Vereinshand. Das kann dann durchaus sein, dass Du in 3 - 4 Vereinen sein musst, um im Radius von 10km alle Gewässer befischen zu können. Teilweise gehts auch um wenige 100m Stücke von Fließgewässern. Ein totaler Mist!

 

[LenSch]

Supi, spitze, klasse, da muss jetzt unbedingt ein BLINKER-Artikel her, der dem Rest der Meute verrät, welche Gewässer das sind. Damit auch die voll ausgelastet werden können. Aber das wird schon noch, keine Sorge.

Richtig, keine Sorge. "Mein" Hausgewässer wird schon seit Jahren kommerziell ausgebeutet...

 

[captn-ahab]

BW ists ebenso. Jede Pfütze ist in Vereinshand. Das kann dann durchaus sein, dass Du in 3 - 4 Vereinen sein musst, um im Radius von 10km alle Gewässer befischen zu können. Teilweise gehts auch um wenige 100m Stücke von Fließgewässern. Ein totaler Mist!

Völlig normal, danke ich. Nehmen wir hier mal die Werse, einen Fluss an dem ein großer Teil der Strecke von meinem Verein gepachtet wird. Auf den interessanten 15km sind sicherlich 6 Vereine. Teilweise so: Wiese 1 Verein A...dann Wiese2 Verein B, Wiese 3 wieder A.....und so weiter, völlig verrückt.

 

[Tuempel]

Mein Heim Spot ist der Duisburger Hafen ..............

Folgende Situation vorgestern, wo ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll. Stehe an einem wirklich "geheimen" Spot. Wirklich durch Zufall sieht mich jemand angeln, wobei ich mich immer noch Frage wie die mich da unten gesehen haben. Drei Angler steigen aus und beschweren sich bei mir, dass der Hafen total überlaufen ist und die ganzen Auswärtigen alles kaputt machen aber sie schon an der Schleuse waren und nur drei kleine Zander gefangen haben die man aber mitnehmen musste, weil sie zu tief geschluckt hatten. An der Schleuse ist absolutes Angelverbot nur zur Info und man benötigt einen ganz andere Angelerlaubnis als die Hafenkarte. Mit Auswärtigen meinten die Herrschaften, wohl unsere ausländischen Mitbürger. Auf meine Frage hin, wo sie den herkommen um hier zu angeln kam nur Remscheid............

 

[MorrisL]

Ich hab grad mitten in Berlin neben der Arbeit 2,5h. Dauerfangen gehabt(Barsche 10-30cm) . Besuch von einem sogenannten "Auswärtigen" hatte ich auch . Wie ich bereits erwähnte , die Völlerei in Sachen Twitchbaits für Barsch hat mal wieder voll hingehauen . Berlin hat Andrang wie Sau , erst recht in den Fischereigewässern . Aber man kann trotzdem als Barschangler ganz vernünftig fangen . Auf Zander wirds schon sehr viel kniffliger inzwischen , auf Hecht muss man schon ganz gewaltig in der Materie stecken , dass man da Quoten erzielt. Anfang November waren auch Sund und Kubitzer B. voll der Griff ins Klo wie ich vernahm , daraus würde aber nicht Einer folgern , die Gewässer wären Schrott. Ich würde , so als frustrierter Westdeutscher -, warten , bis die Immobilienblase platzt , oder der Euro , oder die EZB....oder alles zusammen ?! Dann würde ich mir in MC Pomm preiswert ein Haus kaufen (sollte gehen dann-also frühzeitig Goldbarren horten ) und mir für die gesparten Vereinsgelder ein paar Beete anlegen und mich überwiegend selbst versorgen. Natürlich in der Nähe eines fischreichen Gewässers mit Slippe , is ja klar. Jedenfalls war die Wahl meines Wohnorts immer an Auslaufgebiete für meine Hunde und selbstverständlich an der Erreichbarkeit diverser Angelspots orientiert. Da lag ein gewisses südliches Gefilde irgendwie nah. Gewisse Areale in Germany fallen schon mangels blauer Flecken auf der Landkarte für mich flach . Augen auf beim Häuserkauf , mal janz platt runterjebrochen . Ebenso würde ich , führe ich so leidenschaftlich gern Snowboard oder andere alpine Geräte , wie ich angeln gehe , ganz sicher nicht im z.B Breisgau mein Zelt aufschlagen .

Allerdings muss man wohl dabei die eine oder andere Komfortzone verlassen ... . Aber ein richtig schlechtes Revier wäre mir da ein Hindernis , schließlich geht enorm viel wertvolle Lebenszeit dafür hin . Für mich ist die Richtung klar , ab nach Norden .... . Da ich Gott sei Dank kein Großwildjäger bin und eher an Dynamik und Abwechslung meine Freude hab , ist es nicht mal in Berlin für mich ein Problem , hier mein Glück zu finden , so angeltechnisch . Das man dann in Grenznähe nach Holland fährt , ist für mich zwangsläufig , zumal man dort ja noch ziemlich dicke Dinger erwarten darf , ohne Dekadenz fürchten zu müssen.

Petri ! Morris