Vermeidung von tödlichen Verletzungen

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pechi24

Gummipapst
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Moin Heiner,

ich bestücke meine 20 cm Swimbaits (Gummi am Offset) auch nur mit einem Drilling (Ende des 1. Drittels aber oben, da nicht so sehr der Freiwasserangler) aber ich verurteile auch niemanden, der es anders macht.

Ich fand halt den ein oder anderen Satz von dir recht "knackig". Als ob jedem, der es anders handhabt, nur die nötige Reife fehlt oder die Fischgeilheit aus den Augen kommt. Der grundsätzliche Sinn des Angelns bleibt ja nun mal das Fische fangen. Ich komme mit meiner o.g. Montage meistens gut klar und die Hakquote ist mit meiner gewählten Hardware sehr gut. Ich hatte aber auch Tage mit Gufis am Jig z.B. an den Bodden erlebt, wo bei knüppelharten Bissen wenig hängen geblieben ist und da wurde dann auch mit zusätzlichen Drillingen (z.B. Kopfdrilling) nachgerüstet.

Das zu "knackige" passt halt einfach nicht und wer allzu "radikal" ist, der wird m.E. auch nur wenig bewegen. C&R wurde m.E. nicht durch eine Hand voll "Radikaler" verbreitet, sondern durch Leute, die nach und nach Freude daran hatten, auch mal einen Fisch wieder schwimmen zu lassen und das anderen freundlich zu vermitteln.

Ich war auch mal ein sehr radikaler Releaser und wollte am liebsten jedem Angler, der Fische abschlägt auch eins mit dem Knüppel drüber geben. Man muss sich dann jedoch mal selbstkritisch fragen, ob der nicht ganz richtig ist oder in einer derart radikalen Form man vielleicht auch selbst etwas daneben liegen könnte. Man selbst zieht zum Spaß los und schmeißt quasi fast alles wieder rein und der andere geht los und nimmt den Fisch zum Essen mit. Ich bin mir nicht sicher, ob der Durchschnittsbürger mich oder den anderen Angler für bekloppter hält. Das muss man sich halt hin und wieder vor Augen führen und dann sieht man andere Sichtweisen in der Anglerschaft auch deutlich entspannter und diskutiert mit anderen Anglern viel gelassener.

Wenn man als Angler schon schlecht schläft, weil mal ein Fisch entnommen wird oder wegen Verletzungen entnommen werden muss, dann ist das m.E. genauso verkehrt wie Knüppelarien.

Ein gesundes Mittelmaß (zumindest kommunikativ) ist wichtig und dann bleiben auch alle Seiten im Gespräch. Und nur dann wird man m.E. langfristig zu guten Lösungen für alle kommen. Ob ich privat dann streckenweise eher radikaler beim C&R handele, ist dann ein ganz persönliches Thema, das man aber niemandem aufzwingen sollte.

Das dürfte auch fürs Haken von Fischen gelten.

Zumal ich mit Drillingen an Stingern bisher fast keinen Fisch verangelt habe. Da war es auch egal, ob 1 oder 2 Drillinge. In der Regel fasst ein Drilling und der Köder ist keine große Gefahr. Der Drilling am Stinger lässt sich in der Regel auch gut lösen und sei es durch Abkneifen der Spitzen.

Da sind Hardbaits oder auch Gummiköder mit Drilling an fester Öse unter dem Köder nach meiner Erfahrung viel, viel problematischer.

Daher finde ich eine Diskussion um die Form der Anbringung auch viel wichtiger als die Anzahl der Drillinge. Diese Bauchösendrillinge (selbst einer) mit Köder im Maul zu lösen, kann nämlich ein echter Akt sein.
 

Heiner

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Ja, wo man noch welche fangen kann wegen noch nicht in Grund und Boden gefischter Bestände.

Aber ich bleibe dabei: Wir schreiben nicht mehr das Jahr 1960 und der Befischungsdruck ist seither ungleich größer geworden und die Techniken erheblich besser. Aber es gibt Leute, die mit der Birne irgendwo in den 60er Jahren steckengeblieben sind.

Jeder hier, der an den zahlreichen überfischten Gewässern angelt oder besser: angeln muss, kennt die Auswirkungen. Und ich glaube allerdings kaum, dass man dem mit schönen Kalendersprüchen, die nur den einen Zweck verfolgen, bloß keinem auf die Füße zu treten und nichts zu ändern, noch beikommen kann.

Ein besonders abschreckendes Beispiel habe ich hier fast direkt vor der Haustür: die Hamburger Dove Elbe. Vor fünfundzwanzig Jahren war das noch eine Perle von einem Gewässer, inzwischen ist das bloß noch ein in Grund und Boden gefischtes Etwas.
 
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emceeee

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Glaube die wenigsten Menschen fangen Meterhechte um sie dann am Ende in die Pfanne zu hauen.
Da wird die Berufsfischerei weitaus schädigender sein als der einfache Angler.

Abgesehen davon ist es halt immernoch ein bisschen schwachsinnig so engstirnig zu sein wenn die Gesetzeslage ganz klar ausdefiniert ist. Obs logisch, sinnvoll oder was auch immer ist steht auf einem komplett anderen Blatt.
Muss jeder selber für sich entscheiden ob er bereit ist sich strafbar zu machen, evtl. seine Lizens zu verlieren/Geldbußen zu zahlen für sein Ideal/seine Wertvorstellungen und darf dann nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen der sich gesetzeskonform verhält.

Ist wie nachts an einer roten Ampel zu halten wenn eh keiner kommt.
Ist es sinnvoll? Vielleicht nicht aber dennoch gebietet es das Gesetz.
Wer erwischt wird bekommt einen auf den Deckel.

Das Umdenken wird genauso wie Pechi oben schön geschrieben hat nicht mit einer Holzhammermethode passieren. Weil dann erfolgt eher eine Trotzhandlung als ein Gedankenwechsel.


PS: In der Rute & Rolle die es bei Camo gab stand ein schöner Artikel vom Dr. bzgl. Mortalität bei Hechten nach Schnurbruch mit Ködern. Die Resultate waren sehr vielversprechend. Vielleicht wenn der Fisch den Köder so extrem abgeschluckt hat lieber die Schnur kappen und es die Natur selber bereinigen lassen.
 

Heiner

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Umdenken passiert nicht mit der Holzhammermethode allein, Betonung auf allein. Aber es gibt Leute, die sind schon tief beleidigt, wenn einer es wagt, anders zu denken als sie selbst, weil sie ihr ganzes Selbstwertgefühl aus einer (schönen) Nebensache wie dem Angeln ziehen, so dass der Hefeteich sofort zusammenzufallen droht, wenn man auch nur ein bisserl hinein piekt.

Das war bei der C & R-Debatte so, die ich ziemlich von Anfang an mitgemacht habe, und das ist auch hier nicht anders. So läuft das nun einmal, damals wie heute. Aber inzwischen ist C & R im Mainstream angekommen, und zwar nicht etwa trotz, sondern wegen der ausgiebig und keineswegs lauschig geführten Debatten.

Denn wie die Amis zu sagen pflegen: Everybody's darling is everybody's arsehole.
 
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NorbertF

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Glaube die wenigsten Menschen fangen Meterhechte um sie dann am Ende in die Pfanne zu hauen.

Die Quote liegt bei ca. 99,5%. Nach eigenener Beobachtung über ca. 35 Jahre. Ich habe noch nie jemanden einen Meterhecht zurücksetzen sehen. Ausser mich und meine Freunde. Und nen Guide am Bodden.
Wo ich ursprünglich herkomme gibt es keine Berufsfischer, dafür viele Angler. In den 35 Jahren war mein größter Hecht dort 92cm lang...und das war schon eine Sensation...alles was gefangen wird wird gemessen und sobald Schomaß...kabumm.
 

Heiner

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Aus der Tatsache, dass ich 30cm-Shads mit nur einem Drilling fische und das ausführlich begründe, folgt nicht, dass ich sage, jeder müsse das so machen. Wenn einer mit einem 30cm-Shad unbedingt jeden Schniepel haken muss: Bitte sehr, und warum nicht drei Drillinge, falls mal ein Zander einsteigt, was? Allerdings muss dann die Frage erlaubt sein, wie viel Sinn es eigentlich macht, überhaupt mit 30cm-Baits zu fischen, nicht?

Außerdem heißt der Thread hier, ich wiederhole das noch mal: "Verhinderung von tödlichen Verletzungen". Und wie jeder weiß, der noch Eins und Eins zusammenzählen kann, steigt das Risiko mit jedem zusätzlichen Haken. Darüber kann man zwar hinwegsabbeln, was allerdings nichts daran ändert, dass weniger Haken was dazu beitragen, tödliche Verletzungen wenn schon nicht ganz zu verhindern, so doch immerhin signifikant zu reduzieren.

Es sind die Begründungen, die Manche nerven, denn dergleichen wollen sie nicht hören. Daraus rührt der angebliche Zwang, der allerdings bloß in ihrem Kopf existiert. Denn meine Intention war es, ein praktisches Beispiel zu geben, wie man tödliche Verletzungen besser vermeiden kann. Es gibt noch eine Vielzahl anderer Möglichkeit daneben, aber das ist eine.
 
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NorbertF

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Die essen dann aber auch kleine Kinder... Hätte ich nicht gedacht. Zumal es kulinarisch nicht gerade ein Höhepunkt ist...

Kommt drauf an. Gibt schon Gerichte die man essen kann :)
Und ja, die essen alles, ein Hecht ist da sogar ein Schmankerl. Eine Delikatesse die man nicht oft bekommt (weil ja nur untermaßige drin sind...)
 

ranseier

Gummipapst
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Glaube die wenigsten Menschen fangen Meterhechte um sie dann am Ende in die Pfanne zu hauen.

Kann ich so nicht unterschreiben. Wenn Du schreibst "die wenigsten Menschen hier im Forum fangen Meterhechte um sie dann am Ende in die Pfanne zu hauen", dann unterschreibe ich das.
Und ja, die essen alles, ein Hecht ist da sogar ein Schmankerl. Eine Delikatesse die man nicht oft bekommt (weil ja nur untermaßige drin sind...)

Kann ich bestätigen, dass der Hecht bei denen ein Schmankerl ist. Die essen normalerweise Aitel, Rapfen, Brachsen und sonstige Leckereien die das Gewässer so hergibt.

ranseier
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Wäre die schonendste methode nicht wenn man mittlere bis größere softjerks (sagen wir um 15-17cm) am großen offset haken fischt?

Imo wäre das sogar besser als big baits weil man sich drillinge auf jeden Fall sparen kann und zwar Attacken von fritten bekommt, diese aber eher nicht hängen bleiben.

Man kann natürlich noch größere baits offset fischen, aber dann steigt eventuell die fehlbiss quote zu sehr, oder?

Solche mittelgroßen softjerks wären imo ein guter Kompromiss was hakquote und fischschonung angeht.
 

Heiner

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Bei 15cm langen Softjerks kann man das ohne weiteres machen und es wird ja auch gemacht, besonders bei Heavy-Cover-Anwendungen. Von Owner zum Beispiel gibt's ein paar wirklich schöne große Offsethaken von exzellenter Qualität, die auch noch für Größeres prima funktionieren.

Natürlich gibt's auch da Fehlbisse, aber woher kommt eigentlich der komische "Ehrenkodex", dass ein jeder Fisch gehakt werden müsse?

Köder mit einem einzigen Einerhaken sind ganz zweifellos schonender als alles andere. Vorausgesetzt allerdings, man sorgt dafür, dass in der Montage genug Pufferung ist, um üble Maulverletzungen beim Drill zu verhindern. Denn sonst kann aus einem potentiellen Schonköder ganz schnell ein realer Killerköder werden, da die ganze Last auf einem einzigen Hakenschenkel liegt. Was ein Hechtmaul übel zerfetzen kann, wenn man dem nicht entgegenwirkt, jedenfalls an kräftigeren Ruten.

Ein wesentlicher Grund, warum an den meisten meiner Bigbaitcombis eine FC-Schlagschnur montiert ist als weitere Maßnahme zur, ich zitiere noch einmal, Vermeidung tödlicher Verletzungen. Denn ich fische gerne mit Baits, die nur einen einzigen Einerhaken haben, und zwar nicht bloß Spinnerbaits. Gute Idee, das Repertoire durch große, hechtgerechte Softjerks zu erweitern.

Man kann, wenn man will, durchaus eine Rangliste der verschiedenen Baittypen aufstellen mit dem Faktor Verletzungsrisiko als Kriterium. Gejerkte Crankbaits mit drei Drillingen sind sicherlich ganz oben auf der "Siegerliste" einzuordnen, Fliegen hingegen ganz unten, um die Extreme zu markieren.

Ein Beispiel: Wenn ich je einen wirklichen Favoriten unter den Hardbaits hatte, war das der Megabass Vision 110. Kein anderer Bait hat mir je wieder so viel Spaß gemacht wie der, wenn's um die Führung ging. Aber bei keinem anderen Bait habe ich je wieder so viele Drillinge in Schniepelaugen gesehen wie bei dem. Weswegen ich mir eines schönen Tages einen Ruck gab und den entsprechenden Kram samt Rolle und Rute radikal aussonderte und verkaufte, weil ich genug Scheiße gesehen hatte. Und das war keineswegs leicht, ungefähr so wie das Rauchen aufzugeben.

Der Inhalt der Kisten aus diversen, zum guten Teil noch original verpackten Vision 110 landete übrigens bei einem Kollegen, der heute noch hier im Form tätig ist. Der wird sich sicherlich erinnern können an den Deal. Wohin der Rest gegangen ist (Steez Machine Gun Cast II und Meth MG), habe ich allerdings vergessen.

Soviel zum Thema "Vermeidung tödlicher Verletzungen". Aber auch das war bloß wieder ein kleiner Ausschnitt aus den diversen Möglichkeiten. Zm Beispiel könnte ich jetzt was zum Thema Fangbilder sagen. Aber ich glaube, das lasse ich lieber.
 
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pechi24

Gummipapst
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Heiner, C&R ist (leider) nicht Mainstream.

Wir leben in diesem Forum in einer Blase, die Realität sieht vollkommen anders aus.

Auch hier entnehmen genug Leute Fische (was auch kein Verbrechen ist), nur werden es die wenigsten so schreiben.

Und fast keiner wird in dem Luxus leben, beim Haken von Fischen bei der Größe recht weit oben zu selektieren. Und wenn man Leute verunglimpft, die ihre 70er oder 80er gern Haken wollen, dann bewirkt man wirklich gar nichts.

Dann bewirkt man höchstens, dass die C&R Fraktion für sehr abgehoben gehalten wird.

Warum derart verbohrt sein? Man könnte auch zynisch sagen, dass große Köder größere Haken und Drillnge brauchen und daher in der Tendenz besonders schädlich sind. Mit 10 cm Gummis am Jig angelt man noch viel schonender als mit 30er Gummis mit großem Drilling. Man kann auch mit 10 cm Gummis das Flachwasser meiden.

Oder man kann Leute verurteilen, welche ganz gezielt auf die dicken Hechtmuttis angeln, obwohl die doch so wichtig für den Bestand sind. Warum die dicken Muttis im Freiwasser nicht einfach in Ruhe lassen, das ist auch gut für den Bestand und auch für die dicken Muttis.

Ich überzeichne bewusst, aber so merkt man sehr schnell, dass es nicht die eine Wahrheit gibt.

Ich denke da auch an die Vertikalangler, die sich als C&Rler für die besseren Angler als die hin und wieder entnehmenden Angler halten und dann im Tiefen recht viele Zander fangen, wovon viele auch nicht gerade Riesen sind. Die töten damit übers Jahr gesehen viel mehr Fische als der Opi, der eh nicht so viel fängt und das dann mitnimmt. Ich habe das auch lange Zeit gemacht, bin im Nachgang aber auch so selbstkritisch, dass es trotz C&R nicht gerade bstandsfördernd war und ich war nur bis max. 12 m unterwegs und nicht jenseits der 20m. Es gibt genug Filme sehr bekannter Angler, die Winterzander aus 20m mit Glupschaugen releasen.

Jeder sollte selbstkritisch sein und ergebnisoffen diskutieren. Warum müssen sich Angler immer gegenseitig anp.....

Es gibt doch wahrlich genug Druck von außen. Und weil es diesen gibt, muss man sich einfach mal damit abfinden, dass offiziell einzig und allein der Nahrungserwerb unser Hobby legitimiert. Das kann man blöd finden, aber genau so ist es. Deshalb ist ein zu engstirniges Verhalten für das Angeln mindestens so gefährlich wie Angler, die alles entnehmen, was an den Haken geht.

Nur der Mittelweg wird uns langfristig helfen. Lieber die Masse der 100% davon überzeugen, dass Küchenfenster gut sind und man auch mal einen Fisch im Fenster versehentlich fallen lassen kann, als sich in seiner 5% Hardcore C&R-Truppe gegenseitig angehen, weil der Haken noch Widerhaken hat oder der Großgummi einen zweiten Stinger hat. Gummis sind eh ein kleines Problem, siehe mein Hinweis weiter oben, um auch beim eigentlichen Thema zu bleiben. Eine gute Kneifzange ist dabei sehr wichtig, dann ist jeder Drilling hinterm Widerhaken schnell durchgekniffen.

Ersteres (die große Masse bewegen) ist viel, viel relevanter für die Bestände, das ist simple Mathematik. Und Mathematik ist seit den 60ern unverändert ;-)
 
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Drop Shoter

Finesse-Fux
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Die Diskussion erübrigt sich für mich, da ich im Falle einer tödlichen Verletzung jenen Hecht erlöse und mit Hochgenuss verspeisen werde, warum auch nicht. Ich fange wahrlich nicht wenige Hechte im Jahr und dennoch ist der Teil der übern Jordan geht gering. Ich denke so bei 3% der Fische die hängen bleiben. Und das deckt sich auch mit dem was ich alleine bzw. bei Besuch mit meinen Eltern essen kann und möchte.
Faktoren die die Sterblichkeitsrate deutlich steigern sind Hardbaits und andere Köder bei denen die Drillinge unten hängen, feste stehende Einzelhaken und logischerweise das maximieren der Hakenanzahl, wobei ich bei 30cm Gummis, bei zwei Drillingen noch keinen Todesfall hatte.

Die radikale Argumentation bei dieser Debatte gibt keinen guten Nährboden.
Zumal deine (Heiner) Ansicht den Wille von 100%igem C&R bedingt.
 

raubfischer2

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Das ist meiner Meinung nach ein etwas scheinheiligesThema , C&R wird auch von mir im großen und ganzen betrieben aber ich nehme auch mal einen Fisch zum Essen mit .Wenn hier schon das verletzen von Fischen durch den Haken ein Thema ist dann müssten diese Herren gänzlich ohne Haken fischen und nur die Köder durchleiern (obwohl auch hier beim Biss für den Fisch stress entstehen könnte).
Mal ehrlich wer geht Fischen nur um des Fischens willen und nicht um einen gehakten Fisch sehen und landen.(zurücksetzten is ja dan jedermanns eigene Sache)
Ich glaube wen man den Junganglern mit guten Beispiel zeigt wie es gehen kann und soll wird sich auf zeit was ändern aber das draufhaun auf "andersgläubige" bringt nur stress.
 

ranseier

Gummipapst
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Ich glaube wen man den Junganglern mit guten Beispiel zeigt wie es gehen kann und soll wird sich auf zeit was ändern aber das draufhaun auf "andersgläubige" bringt nur stress.

Genau so sehe ich das auch. Man sollte bei der ganzen C&R Diskussion ruhig mal einen Blick auf die Geschichte abseits des Angelns werfen. Ja, da gibt es tatsächlich auch eine Geschichte und evtl. daraus Schlüsse ziehen. Man kann sehr schön sehen, wohin das Missionieren, die Kreuzzüge und all die Religionskriege geführt haben und führen. Zu nichts, außer Unheil.

Und wie @raubfischer2 schon geschrieben hat, wird das Vorangehen als Vorbild am meisten Wirkung zeigen, anstatt mit erhobenem Zeigefinger zu versuchen das Verhalten anderer Angler zu ändern.

Just my 2 ¢.

ranseier
 

pechi24

Gummipapst
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Wenn man sich für quasi 100% C&R entschieden hat und Schonung wichtiger als alles andere ist, dann sind Heiners Hinweise gut und richtig und ich finde seine Gedanken und Hinweise auch sehr hilfreich.

Nur sollte man anderen Meinungen und anderen Umständen (wie viele Angler haben schon den Luxus mit Boot im Freiwasser gute Chancen auf Großhechtangeln zu haben) auch ihren Raum lassen und den Rest nicht als gedankenlose oder fischgeile Angler abstempeln.

Auch Fangfotos sind kein Verbrechen, sofern man keine Fotoarien, sondern schnelle Schnappschüsse macht. Ich habe als junger Bub die Hechte mitgenommen, um sie stolz zu Hause zu zeigen. Das ist völlig menschlich und normal. Heute gibt es Handys und Digicams, die das ersetzen können. Das ist gut und nicht schlecht, denn der Angler bzw. Mensch ist wie er ist.

Mit den Jahren und vielen Fischen ändert sich das dann ggfs.. Aber auch heute mache ich oft Fangfotos. Nicht immer, aber oft und manche dienen auch nur zur eigenen Erinnerung an Angelausflüge.

Der Thread hier ist gut und wichtig, aber der Ton muss stimmen.

Schöne Grüße
Stephan
 

observer

BA Guru
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Die meisten Jungangler sind viel weitsichtiger als wir glauben. Die haben sich das anglerische Umdenken der letzen Jahre schon mit der Muttermilch aufgesaugt. Da mache ich mir keine Sorgen.

denke ich auch oft...stimmt aber zumindest bei mir nicht!
hier geht es heiter weiter...eigentlich ändert sich nix.
einige junge leute setzen zwar zurück, aber entweder nach stundenlanger foto/vermessungssession, oder nach drill an doppel/dreifach-drilling...ich bin da eher bei heiner!

auch wenn ich selbst noch nicht so weit bin wie er...solche leute fehlen mir leider in meinem bekanntenkreis-würde vieles einfacher machen.

vor ein paar jahren hab ich mir ne box mit jp hardbaits für die hechtangelei zugelegt-alle so 11-14cm groß mit 3 drillingen...alle fische des ersten tages waren (hilft ja nix) scheisse gehakt!
da hab ich mir geschworen- nie wieder!


auch an gummis habe ich bemerkt, dass es ab 23ern eigentlich keinen unterschied macht ob ein drilling im ersten drittel, oder 2 drillinge über die fläche verteilt...es gibt so, oder so fehlbisse...nur fängt man mit dem zweiten drilling mehr lütte hechte um 65-85...

wenn man das will...
 

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