Ich weiß, dass ich zu einer verschwindend kleinen Minderheit gehöre. Das war auch nicht anders zu Zeiten, als das C & R-Thema aufkam, da gehörte ich auch zu einer Nische in der Nische in der Nische. So ändern sich die Zeiten, was? Denn es sind immer winzig kleine "radikale" Minderheiten, die Veränderungen anstoßen, das war noch nie anders. Das Gros hingegen ist stets konservativ und klebt am Gewohnten, das ist ein ziemlich alter Hut.
Aber was mache ich eigentlich, wenn ich mit nur einem Drilling fischen will, ohne jetzt unbedingt auf Kapitale mit ihren breiten Mäulern aus zu sein, was auch vorkommt? Na, ganz einfach: Dann fische ich eben eine oder zwei Nummern kleinere Shads und bestücke die mit einem Drilling. Denn warum sollte ich dann 30cm-Lappen fischen, nicht?
Noch eine Möglichkeit, schonender zu fischen, allerdings bloß eine und sicherlich nicht die wichtigste. Denn eine einzige, isolierte Maßnahme allein genügt natürlich überhaupt nicht angesichts der Dimensionen, die die Überfischung an vielen Gewässern mittlerweile erreicht hat.
Wo man bei sich selbst anfängt mit kleinen Verbesserungen, ist daher eigentlich wurscht. Hauptsache nur, man tut es überhaupt. Die Sache mit dem einen Drilling ist auch gar nicht als die Lösung aller Probleme gedacht, denn sowas gibt es nicht, sondern bloß als ein Beispiel unter vielen möglichen. Aber der Thread hier heißt ja "Vermeidung von tödlichen Verletzungen" und eine minimale Hakenbestückung ist zweifellose eine, wie jeder weiß, der schon mal einen Haken im Fischauge gesehen hat, also die Meisten hier. Ein realistischerer Titel müsste allerdings lauten "Reduzierung von tödlichen Verletzungen".
Wie ja C & R allein beileibe nicht die ganze Lösung ist, denn die kann nur aus dem Konzert vieler verschiedener Maßnahmen kommen, welche eine grundsätzlich andere Mentalität als die tradierte voraussetzen. Und wie die Dinge liegen, werden darunter wohl auch einige administrative sein. Nicht schön, aber eher unvermeidlich auf längere Sicht.