"Schnurscheue" bei Hechten überhaupt vorhanden ?

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Heiner

BA Guru
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Du hast nicht richtig verstanden: Ich finde Abwehrreaktionen wie das Lauschen nach Schnurgeräuschen und die alljährlich wiederkehrenden "Diesmal-wird-alles-besser"-Parties lustig. Ganz und gar nicht lustig finde ich allerdings den Zustand diverser Gewässer hier in der Gegend.

Ok, ich habe mich rausgekauft aus der Malaise. Man muss ja sehen, wo man bleibt, nicht? Wenn's so sein soll, dann soll es eben so sein.

Denn wie eigentlich so gut wie immer der Fall, müssen die Zustände erst ganz und gar auf den Hund gekommen sein, bevor sich irgendetwas von Belang ändert. Nur pflegt das dann nicht mehr freiwillig vonstatten zu gehen. Schade, sagt der Liberale in mir.

Wer es immer noch nicht kapiert hat: Schnurgeräusche und dergleichen interessieren mich nicht mehr, weil das bloß Symptome sind. Die kann man verarzten, soviel man immer will, nur ändern wird es nix.

Kann schon sein, dass es Fälle gibt, wo Schnurgeräusche eine Wirkung haben mögen. Aber was bringt das, es auszuschalten, wenn das dahinter liegende Problem an anderer Stelle wieder aufbricht?
 
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JohannesF

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Wer es immer noch nicht kapiert hat: Schnurgeräusche und dergleichen interessieren mich nicht mehr, weil das bloß Symptome sind.

Gut dann ist das jetzt geklärt und Du kannst dich Sachen zuwenden, die dich interessieren, während die Leute, die die Auswirkungen von Schnurgeräuschen interessiert, sich hier weiter austauschen können.

Ist jetzt echt mal gut hier.
 

Heiner

BA Guru
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Nein, es ist nicht gut, denn diese unendliche Geschichte wird weitergehen, da nichts gelöst ist.
 

JohannesF

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Du hast jedes Deiner 'Argumente' nun schon mindestens drei Mal geschrieben.

Was willst Du denn noch?
Noch ein paar Mal wiederholen?
 

Heiner

BA Guru
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Nein, ich verkaufe nichts, auch nicht mich.

Ach und, Boris, weil du das oben erwähntest: Ich kann wirklich nix dafür, wenn bei dir nicht viel läuft im Freiwasser.
 
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Walstipper

Finesse-Fux
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Nein, ich verkaufe nichts, auch nicht mich.

Du verkaufst nichts? :laughing:

Soll ich mal eine Heiner-(S)hit-List erstellen mit veräußersten Großfischgesetzen?

Meine Top 3 wären:

- Realtische "Wunderköder" sind das gleiche in grau, nur ohne Augen und Schnickschnack. Z.b der Real Eel. Kannste jeglichen Twister für nehmen. Der Logik folgend, tut es auch eine geschwungene Karotte anstelle eines Twisters. Anstelle eines Flash-J einfach ein Kopyto dran, tuts auch.

- Köderwechseln ist unnötig, verbraucht nur Zeit. Ich weiss halt vorher was sie heute wollen. Deshalb fische ich 8 Stunden (manchmal auf Tage) lang einen Gufi durch, weil sie heute ohnehin kein Blech wollen.

- An sogenannten "Wilhelm-Tell-Stellen" kann man den ganzen Tag aufs Freiwasser werfen, wenn man die Trance durch hält. Mühselig Spots suchen ist nicht nötig. Der Fisch muss ohnehin an dieser Stelle vorbei. Dass die Fische heute herumziehen und nicht standorttreu sind, weiss ich eben.
 

Heiner

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Hast du denn schon mal einen Wunderköder von mir bezogen, lieber @Walstipper? Da muss mir wohl was entfallen sein, denn soweit ich sehe, verkaufe ich gar nix, nicht mal Spinnerbaits. Denn meine Brötchen verdiene ich nun mal nicht mit Angeln, wenn's gestattet ist. Aber schön, dass wir darüber geredet haben.

So, aber nun widme ich mich wieder etwas wesentlicheren Dingen, viel Spaß noch.
 

Heiner

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Gibt einen Thread namens Paar Eigenbau-Spinnerbaits mit ein paar bunten Bilderchen dazu hier im Forum. Wenn' s dich wirklich interessiert, kannst du da nachgucken. Aber zum Kauf gibt es da nix, denn ich mache nicht mehr als das, was ich selbst verbrauche plus ein paar Exemplare für zwei Kumpel.
 
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nordenrockt

Gummipapst
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Befischt eines der besten Gewässer Deutschands. Stellt sich aber weil er oft zu faul zum Rudern ist gerne an die erstbeste Ecke und wirft Spinnerbaits an 33kg Braid... aber nur an Tagen wo es auch wirklich lohnt.
Und fängt oder fängt nicht?
 

Heiner

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Ich bin zufrieden.

Allerdings handelt es sich keineswegs um "eines der besten Gewässer Deutschlands", und Spinnerbaits fische ich in der Regel an einer 18kg-Schnur. Auch stelle ich mich nicht an die "erstbeste Ecke", sondern an ganz bestimmte, wenn ich mal keine Lust zum Rudern habe.

Aber beim nächsten Mal frag ich dich persönlich um Erlaubnis, ob ich das auch darf. Denn Lesen ist ja eine Kunst, die nicht ein jeder hinreichend beherrscht.
 
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dietmar

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Hi,

vielleicht können wir uns ja darauf einigen, das Raubfische durchaus in der Lage sind, auf äußere Einflüsse mit "nicht Beissen" zu reagieren. Diese Einflüsse können optischer oder akustischer Natur sein.

Bertus Rozemeijer erzählt gerne über die überragenden Erfolge im ersten Jahr mit den großen Rat'L Traps. Zwei Jahre später war der Köder in NL verbrannt.

Hartmuth Geck erzählt in seinem Buch "Hecht und Zander in schwierigen Gewässern" unter anderem von zwei Geschichten zu diesem Thema. Da war der eingezäunte Angelteich mit schwerem Eisentor. Wurde dies am Angeltag quitschend geöffnet und laut wieder geschlossen, blieb der Rest des Tages recht ereignislos. Wurde das Tor einen Tag vorher geöffnet und vermied man den Lärm durch das Schliessen, wurde der Tag erfolgreich. Einer seiner Kollegen befischte ein Huchengewässer. Bisse gab es nur, wenn der Köder erst auf dem Land landete und von dort in's Wasser gezogen wurde. Klaschte der Köder in's Wasser, konnte man das Angeln, besser das Fischefangen, vergessen.

Klappernde Drillinge beschreibt schon Uli Beyer oder der eine oder andere Japaner als negativen Faktor bei Hecht bzw. Bass. Gleiches gilt für das Fischen mit Wobblern auf Wels am Po. Ruhige Wobbler sind deutlich fängiger.

Ich habe einen sehr klaren Vereinssee, auf dem man tagsüber mit dem Boot jeden Fisch vertreibt. Es ist nicht möglich einen Fisch auf das Echolot zu bekommen. Sobald es dunkel ist, sind Fischechos auf dem Schirm kein Problem.

In einem meiner holländischen Polder, das Teil ist auch noch schnurgerade, ohne Deckung oder sonstwas, würden die meisten hier nach einem Fischen bei Tage jeden Betrag wetten, das es dort keinen Fisch gibt. Nach Einbruch der Dunkelheit muß man um die Farbe seines Köders bangen.

Und vor nicht allzu langer Zeit beschrieb Uli Beyer auch mal die Vorzüge dünner Schnur an stark befischten Gewässern.

Fische können also auf äußere Einflüsse reagieren. Sie müssen es aber nicht. Und da fängt dann die "Unschärfe" an. Es gibt "schlaue" Fische und es gibt "gierige" oder "dumme" Fische. Wenn man dann an einem stark befischten Gewässer angelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß die dummen und gierigen Fische zuerst den Weg in den Kochtopf finden. Hat man ein Gewässer mit weniger Befischungsdruck, sieht die "Zusammensetzung" des Bestandes anders aus. Welche "Gegenreaktion" der Angler jetzt an dem jeweiligen Gewässer den besseren Erfolg bringt, ist nun aber unterschiedlich. Denn jetzt kommt noch die Statistik in's Spiel. In dem stark befischten Gewässer kann es also Sinn machen eine ruhige dünne Schnur zu fischen und die Drillinge still zu legen um dennoch zum Erfolg zu kommen. Vielleicht muss man auch noch eine dünne monofile Schnur benutzen wenn erstere Maßnahmen nicht reichen. Denn so viele Fische gibt es nicht mehr. In dem gering befischten Gewässer kann es aber erfolgreicher sein, einfach die "schlauen" Fische links liegen zu lassen und sich auf die gierigen dummen Fische zu konzentrieren. Da macht dann viel Strecke, oder die richtige Tiefe den besseren Erfolg aus.

Die Ergebnisse verschiedener Gewässer lassen sich nicht einfach vergleichen, denn dafür sind die Ausgangsbedingungen zu unterschiedlich und die Faktoren zu vielfältig. Man kann für sein Gewässer nur jeden "möglichen Störfaktor" eliminieren und schauen, ob sich die Fänge bessern.....oder wählt den statistischen Ansatz.

Petri, Dietmar
 
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Heiner

BA Guru
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Die meisten "Erscheinungen" solcher Art lassen sich auf einen gemeinsamen Grund zurückführen: Gewässer, die weit über ihre Kapazitäten hinaus befischt werden. Punkt.

Was natürlich keiner hören will, weil die Konsequenzen, die alsdann im Hinterkopf dämmern, ganz und gar nicht schön klingen. Denn die wirkliche Kur gegen Überfischung lautet natürlich..... Aber lassen wir das besser, dann doch lieber Schnurgeräusche als angenehmeres Ersatzthema, nicht?

Also ich löse diesen amüsanten Bullshit-Dauerbrenner gleich dadurch, dass ich zu einer Tageszeit gehe, wo garantiert kein Schwein auf dem Wasser ist, von zwei oder drei morgendlichen Schwimmern vielleicht abgesehen. Obwohl: Eine wirkliche Lösung ist ja auch das nicht, weil.....na, wegen der vielen Schnurgeräusche nachmittags natürlich!

Aber hoffentlich schneit mir hernach keiner ins Büro, der an zwanghaften Schnurgeräusch-Phobien leidet! Denn darauf könnte ich heute ganz bestimmt nicht mit meiner unausgeschlafenen Birne. Und wenn erst alle Hartmuth Geck gelesen haben, wissen die Viecher bestimmt bald, dass Gefahr droht, wenn das Tor zum Tümpel einmal nicht knarrt! Denn die einzig rationale Kur gegen Überfischung lautet nun einmal, dieselbe drastisch zu senken. Zum Beispiel, indem man besagtes Tor zum Tümpel öfter mal geschlossen hält, vielleicht auch mal für ein Jährchen oder gar länger.

Aber das wird natürlich nie geschehen, jedenfalls nicht freiwillig.
 
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Walstipper

Finesse-Fux
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Denn die einzig rationale Kur gegen Überfischung lautet nun einmal, dieselbe drastisch zu senken. Zum Beispiel, indem man besagtes Tor zum Tümpel öfter mal geschlossen hält, vielleicht auch mal für ein Jährchen oder gar länger.

Du scheinst etwas nicht zu verstehen Heiner: Alles was du schreibst handelt von Fischquantität.

Davon sprach Dietmar aber überhaupt nicht, siehe hier:

Es gibt "schlaue" Fische und es gibt "gierige" oder "dumme" Fische. Wenn man dann an einem stark befischten Gewässer angelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß die dummen und gierigen Fische zuerst den Weg in den Kochtopf finden. Hat man ein Gewässer mit weniger Befischungsdruck, sieht die "Zusammensetzung" des Bestandes anders aus.

Was Dietmar sagen wollte: Es gibt einen Unterschied zwischen Quantität und Qualität der Fische im Gewässer. Welche sind immer zuerst im Kochtopf? Richtig, die aggressiven Buben und Mädels.

Dazu gibt es einige Studien:

https://www.google.de/search?q="lure"+fishing+induced+evolution&oq="lure"+fishing+induced+evolution&aqs=chrome..69i57.6032j0j8&sourceid=chrome&ie=UTF-8

Ich gehe davon aus das die überwiegende Fangproblematik in einigen Gewässern nichts mit der Fischmasse zu tuen hat, sondern dass Raubfische nach 100-facher Aggressionsselektion keine Originalen Raubfische mehr sind. Es gab eine Quelle, nach derer markierte Hechte in einem Test-Gewässer nach Jahren nicht einmal am Haken hängen blieben. Auf gut deutsch, die scheinen völlig abnormal auf Reize zu reagieren, die jeden "Originalen Raubfisch" normalerweise ansprechen, nämlich das leicht zu bekommende Sonderangebot wahr zu nehmen. Tuen sie aber nicht.
Nach einem Bass Experiment "C&R vs. Entnahme in 2 Ponds" war nach Jahren in beiden Testgewässern gleich viel Fisch drin. Die übrig gebliebenen nicht auf Kukös reagierenden Genotypen haben das Kontingent einfach wieder aufgefüllt. In welchem Pond man danach mehr gefangen hat brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Die Frage ist jetzt wie man diese "nicht mutigen" (Viele Verhaltensbiologiestudien sprechen von boldness) Fische fängt.
Vermutlich eher nicht, indem man einen Haufen unnötigen Lärm macht. Eventuell auch nicht, indem man fetteste Gummilatschen Wurf für Wurf aufs Wasser einschlagen lässt. Das beste wäre, exakt das nicht zu tuen, nach welchem Selektionsdruck diese Fische entstanden sind. Genau diese Reize anzusprechen, nach denen alle fischen. Nämlich auffällige, rappelnde, glitzernde und sonstwie stark reizende Köder zu verwenden.
Das beste wäre wohl, einen Köderfisch auf Grund zu legen, oder nur nachts zu fischen. Aber wer will das schon?
 
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Bertus

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin, Moin,

meine Erfahrungen decken sich ziemlich mit dem was @dietmar schrieb.

Ich habe diese Erfahrungen an mehreren Gewässern machen können. Selbst an einem wo der Angeldruck relativ gering ist.
Bestimmte Köder die eine Bank waren laufen dann einfach nicht mehr.

Fische sind lernfähig. das konnte ich selbst an einem kristallklaren Forellengewässer sehen und probieren.
In meinem Fall war es so, dass die Fische relativ schnell einen bestimmten Köder nicht mehr nahmen. Sie schwammen schnell zur Einwurfstelle, schauten und drehten dann wieder ab. Köderwechsel und nach dem ran schwimmen wurde der Köder inhaliert. Das funktionierte solange bis ich keine unterschiedlichen Köder mehr anbieten konnte.

Wie lange diese Erfahrungen den Fische im Gedächtnis bleiben kann ich allerdings nicht sagen. Möglicherweise haben sie es in der nächsten Saison vergessen. Ob auch Schnurgeräusche dazu gehören kann ich, obwohl ich es mir vorstellen kann, leider nicht sagen.

Das ist jetzt reine langjährige Beobachtung von mir und erhebt Anspruch auf gar nichts. Wollte es aber hier auch mal loswerden. Letztendlich kommt es wie schon geschrieben wurde sicherlich entscheidend auf das Gewässer und die lokalen Bedingungen an.

Petri Bertus
 

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