Paar Eigenbau-Spinnerbaits

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Heiner

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Die Antwort darauf findest du, wie übrigens bei jedem Bait, wenn du dir anschaust, wie ein Spinnerbait eigentlich aussieht. Sieht er aus wie eine natürliche Beute? Was wird wohl ein etwas älterer, erfahrener Hecht, der gerade nicht auf der Jagd ist, in einem mehr oder weniger stark befischten Gewässer davon halten, wenn er einen Spinnerbait in voller Deutlichkeit zu Gesicht bekommt bei völlig klarer Sicht? Und was zeichnet einen Spinnerbait aus, wenn es sein Erscheinungbild eher nicht ist?

Damit hast du die Antwort. Und es ist an dir, das auf deine Gewässer zu übertragen.
 
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Heiner

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Achm das kann man noch erwähnen: Das größte Problem beim Selbstbau von grßen Hecht-Spinnerbaits ist es, hinreichend robustes Silikon-Material für die Skirts aufzutreiben. Denn das Allermeiste, was so angeboten wird, ist gut für Spinnerbaits zum Barschzuppeln, ist aber wenig geeignet, um den bekannten Hechtbeißerchen allzu lange standzuhalten.

Ich mache es so, dass ich meistens das beste (und natürlich teuerste) Silikonmaterial, nämlich das der US-Firma Kayser ("Kayser's Starflash"), verwende, das in fertigen Skirt in geliefert wird, und die schwächeren Fäden ausselektiere. Sowas kann man sich allerdings nur erlauben, wenn man die Dinger für den Eigenbedarf macht, wo es auf ein paar Euros mehr oder weniger nicht ankommt.
 

Heiner

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Ach, eines noch: Durchweg "natürliche" Farben verwende ich kaum bei Spinnerbaits, fast alle haben (mindestens) eine Schockfarbe. Denn in aller Regel sind Spinnerbaits Reizköder für eine fressbereite Kundschaft. Weshalb ich die Reizwirkung durch die Farbwahl extra betone und nicht halbherzíg abschwäche durch "Naturfarben". Entweder oder.
 
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Heiner

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Bunter als die Dinger oben geht's, siehe unten, natürlich auch. Irgendeinen merklichen Gewinn bringt das nach meiner Erfahrung allerdings nicht auf Hecht. Für meinen Bedarf mache ich das Skirt daher einfarbig in der Regel.

image-2017-11-17.jpg
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Bunter als die Dinger oben geht's, siehe unten, natürlich auch. Irgendeinen merklichen Gewinn bringt das nach meiner Erfahrung allerdings nicht auf Hecht. Für meinen Bedarf mache ich das Skirt daher einfarbig in der Regel.

Anhang anzeigen 48793

Immer wieder edel deine baits:). Wurde beatimmtschon oft gefragt, aber haben die kugeln auf dem kurzen Schenkel eine Funktion, oder sind die ein zusätzliches optisches Feature?
 

Heiner

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Immer wieder edel deine baits:). Wurde beatimmtschon oft gefragt, aber haben die kugeln auf dem kurzen Schenkel eine Funktion, oder sind die ein zusätzliches optisches Feature?

Bei Spinnerbaits mit mehreren Blättern dienen die Kugeln als "Abstandshalter". Hier haben sie bloß eine Zierfunktion, man kann sie auch weglassen.
 

dennisk19899

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Deine Teile sehen ja mal richtig gut aus !!:fearscream:
Wie Sieht den da eig die befestigung von Haken am Drachtbügel" aus?

Glaubte bis vor 2 Jahren auch nicht das die Teile wirklich fangen.
wollte aber unbedingt mal durchs Seerosenfeld und da kam ich nicht drum rum...
Seitdem mag ich die teile sehr und hab immer 2 in meiner Box mit.
 

Heiner

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Der Haken ist, wie meist üblich, mit einer Drahtöse fixiert, die im Kopf vergossen ist.

Seerosenfelder sind eine Möglichkeit, Spinnerbaits erfolgreich zu fischen, aber längst nicht die einzige. Zum Beispiel können sie in bestimmten Fällen Crankbaits vorteilhaft ersetzen und sind also nicht bloß für abgegrenzte Hotspots, sondern auch zum "Strecke machen" im freien Wasser verwendbar. Wann und unter welchen Umständen, muss wie immer ausprobiert werden und ergibt sich zum Teil aus der Art und Weise, wie die Dinger konstruiert sind. Dass es, um ein Beispiel zu geben, keine Baits sein können, um in glasklaren Gewässern bei Sonnenschein mittags um halb Eins vorsichtige oder fressunwillige Exemplare aus der Reserve zu locken, sieht man eigentlich auf den ersten Blick.
 

Heiner

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Die Rohköpfe stammen von @dietmar. Selbst gieße ich nicht mehr, weil meine derzeitige Partnerin keine Lust auf Bleidämpfe in der Bude hat, was ich ihr nachempfinden kann.

Die Köpfe sind mit Pulverlack beschichtet, der im Backofen "eingebrannt" wird. Zusätzlich sind die Köpfe mit zwei Lagen (langsam aushärtendem) Epoxid überzogen, das vorher entgast wurde (Unterdruck per Vakuumpumpe), um Blasenbildung zu vermeiden. Die Aushärtung erfolgt in einem staubgeschützten Kasten an einem langsam drehendem Discokugel-Motor. Eine wirklich saubere Epoxidbeschichtung ist aufwändig und zeitraubend, aber wenn man nur wenige Exemplare für den Eigenbedarf macht, spielt das ja keine große Rolle. Der einzige professionelle Hersteller, der sich diese Mühe macht, ist meines Wissens nach nur der Herr von Esox Edge.

Die Skirts der Versionen mit nur einem Haken sind aus "Kayser's Starflash"-Silikon gemacht, und zwar dichter, als das bei handelsüblichen Spinnerbaits in der Regel der Fall ist. Die Fixierung erfolgt durch Bindegarn, das ist die mechanisch beste Methode. Die beiden Varianten mit zwei Haken sind mit einem anderen Silikonmaterial bestückt, das aus einer speziellen Quelle stammt, von der ich mir vor Jähren einen größeren Vorrat kommen ließ. Die Quelle gibt's nicht mehr.

Alle oben gezeigten Spinnerbaits gehören der mittleren Größenkategorie an (um die 23cm Länge bei einem WG zwischen 60 bis 85g), die sich gut an Ruten wie der St..Croix Top 'n Tail fischen lässt. Keiner dieser Spinnerbaits ist mit Magnum-Blättchen bestückt. Größere Dinger mache und fische ich auch, aber die benötigen schwereres Gerät, und ein Power Handle an der Rolle wird damit unverzichtbar. Die Optik ist im wesentlichen ähnlich, aber alles ist großformatiger und entsprechend gewichtiger (über 100g WG bei Längen um die 30cm).

Die derzeit beste Rolle auf dem Markt für Spinnerbaits (und Bucktailspinner) solchen Formats: die Shimano TranX 301A mit montiertem Powerhandle. Alles andere ist weniger gut aus verschiedenen Gründen.
 
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Heiner

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Wer viel mit großen Spinnerbaits fischt, zum Beispiel mit dem "relativ" weit verbreiteten und mit einem Magnum-Blättchen der Größe # 10 bestückten Llungen Nut Buster Magnum, siehe Bild unten, wird das erheblich komfortablere Einholen mit der genannten Rolle zu schätzen wissen. Damit hält man, wenn es sein muss, mehrere Stunden durch, ohne zu ermüden.

Kleiner Tipp am Rande noch: Bei sehr druckvollen Spinnerbaits (oder Bucktailspinnern) mit der Rutenspitze Richtung Spinnerbait zeigen beim Einholen, die Rute also nicht anwinkeln. Das erleichtert das Geschäft ebenfalls.

Nut Buster Magnum.jpg

Das Bild zeigt das Blättchen fast in Originalgröße, in realiter ist es noch ein bisschen größer.
 
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Heiner

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Hatte ich mir schon gedacht, dass der Einwand kommen wird. Also: 75mm lang, 48mm breit.
 
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Heiner

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Aber das ist noch lange nicht das größte Blättchen im Indiana-Format auf dem Markt. Die Größe #12 zum Beispiel ist über 80mm lang und die Größe #14 rund 90mm.

Sowas mit den üblichen Rollen zu fischen, wird "ein bisschen schwierig" selbst über eine kurze Angelzeit. Mehrere Stunden Angelzeit gehen damit gar nicht - schon gar nicht mit wirklich großen Spinnerbaits, die bei gleicher Blättchenzahl und -größe deutlich mehr Druck machen als Bucktailspinner.

Die TranX-Serie ist speziell auf solche Baits abgestellt und derzeit konkurrenzlos. Gezielt natürlich auf den US-Markt, der mit Abstand am wichtigsten ist.

Der Trick ist hier, eine möglichst niedrige Übersetzung bei möglichst hohem Schnureinzug hinzukriegen, ohne die Größe der Rolle zu sehr ansteigen zu lassen. Außerdem muss es möglich sein, ein langes Power Handle zu installieren, ohne dass die Rolle während des Wurfs einrastet. Und obendrein sollte die Rolle ohne mitlaufende Schnurführung auskommen, um die Wurfweiten nicht zu kompromittieren, was auf eine schmale Spule mit dennoch hinreichender (aber nicht überdimensionierter) Schnurkapazität hinausläuft. Und da die Belastung durch große Blechköder hoch ist. sollte die Rolle merklich robuster gebaut sein als sonst üblich, eine zusätzliche Rücklaufsperre in Gestalt eines Backup Pawl inklusive.

Den Konstrukteuren der TranX 301A ist es gelungen, diese zum Teil gegenläufigen Faktoren sehr gut unter einen Hut zu bringen. Viel besser kann es nicht mehr werden aus schlichten physikalischen Gründen. Aber natürlich hat die Rolle auch ein paar Schwachstellen, die ich nicht verschweigen will: Die Spulenlager sind nicht die leichtgängigsten; man tauscht sie besser aus im Interesse maximaler Wurfweiten. Und das Bremssystem ist etwas zickig; ein von außen regelbares Shimano-SVS-Bremssystem wäre hier besser gewesen, da man ohne das mit der Spulenbremse arbeiten muss, was schwer reproduzierbar ist von Fall zu Fall.
 
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Dominikk85

Barsch Vader
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Der Haken ist, wie meist üblich, mit einer Drahtöse fixiert, die im Kopf vergossen ist.

Seerosenfelder sind eine Möglichkeit, Spinnerbaits erfolgreich zu fischen, aber längst nicht die einzige. Zum Beispiel können sie in bestimmten Fällen Crankbaits vorteilhaft ersetzen und sind also nicht bloß für abgegrenzte Hotspots, sondern auch zum "Strecke machen" im freien Wasser verwendbar. Wann und unter welchen Umständen, muss wie immer ausprobiert werden und ergibt sich zum Teil aus der Art und Weise, wie die Dinger konstruiert sind. Dass es, um ein Beispiel zu geben, keine Baits sein können, um in glasklaren Gewässern bei Sonnenschein mittags um halb Eins vorsichtige oder fressunwillige Exemplare aus der Reserve zu locken, sieht man eigentlich auf den ersten Blick.


was wäre eigentlich wenn bei nem spinnerbait die hakenspitze abbricht, oder sehr stumpf wird? ist der bait dann reif für die tonne, oder kann man da noch irgendwie was machen?
 
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- tafkas -

Echo-Orakel
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Achim bei Bremen
Spätestens da lohnt sich die Anschaffung einer entsprechenden Feile. Oder in meinem Fall, weil vorhanden: Bohrmaschine, Ständer und Schleifstein für die Maschine.
Nen Spinnerbait wegen nem stumpfen Haken wegwerfen ist Dekadenz pur
 

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