Paar Eigenbau-Spinnerbaits

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Heiner

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Ja, am besten weglassen. So hast du deutlich weniger Hänger, wenn du mittenmang im Gemüse fischen willst. Das ist zwar äußerst mühsam, und man muss immer mal wieder was vom Bait herunter pulen, was natürlich nervt. Deshalb macht das so gut wie keiner, und das ist gut für jene Spezialisten, die sich das geben und genügend Ausdauer haben. Dann gibt es, geeignete tief liegende und hoch gewachsene Krautfelder vorausgesetzt, die eine oder andere Überraschung, die man anders wohl nicht gefangen hätte an dem Tag.

Am besten alles weglassen, was zusätzlich Kraut fangen kann, Bei Musky-Spinnerbaits dieser Art und Größe kannst du auf ein Metallvorfach verzichten, denn die Dinger können nicht überbissen werden und agieren selbst als Vorfach. Einfach ein Stück hinreichend starkes FC ungefähr in der Tragkraft der geflochtenen Hauptschnur wählen, 1,50m bis 2m lang, per FG- oder PR-Knoten verbinden und den Spinnerbait ohne Snap direkt an das andere FC-Ende knoten oder crimpen und damit einige Stunden konzentriert durchfischen.

Die Angelegenheit ist allerdings richtig zeitaufwendig und klappt nicht in jedem x-beliebigen Gewässer. Eingeschränkte Sichtigkeit ist gut, also können die Farben ruhig ein bisschen knalliger ausfallen. Nur was für Leute mit wirklich überdurchschnittlicher Geduld und Ausdauer - immer habe ich die auch nicht, aber an manchen Tagen schon.

Ach und: ein längliches Willow Leaf Blade ist hier offensichtlich besser als ein rundes Colorado Blade, da es leichter durchs Gestrüpp geht. Und gründlich fischen, also klein-klein. Denn Viecher, die im Gemüse stehen, oft in der Nähe von krautfreien "Taschen" oder in tiefer liegenden Gumpen, machen keine allzu langen Spurts. Man muss ihnen das Ding schon einigermaßen dicht vor die Nase werfen. Deswegen ist hier systematische Kleinarbeit angesagt, sonst wird das kaum was.

Ist mit Spinnerbaits kein Durchkommen mehr, kann man immer noch mit großen Krautblinkern arbeiten, denn die gehen buchstäblich überall durch, sodass, entsprechend kräftiges Gerät vorausgesetzt, auch die Wurfweiten größer ausfallen können. Aber natürlich geht mit dem Krautschutz auch die Fehlbissrate signifikant nach oben, was bei dieser eh schon mühseligen Angelei der Stimmung nicht gerade zuträglich ist. Kleine Hakenbögen also unbedingt vermeiden, der Einerhaken muss schon ein ziemlich großes Format haben - Seerosen-Krautblinkerchen aus Onkel Herberts Angelladen um die Ecke taugen hier nichts.

Trailer kann man auch dranhängen, eventuell sogar was Natürliches als zusätzlichen Reiz, zum Beispiel - alle ganz furchtbar sensiblen Puristen spätestens jetzt bitte weghören - ein Streifen Schweineschwarte.


Papa Doc.jpg
http://www.muskyshop.com

Und ein kleiner Tipp am Rande noch - die Meisten wird das allerdings eh nicht interessieren: Ruder und Motoren sind in Krautfeldern natürlich nicht gerade angesagt. Besser ist eine hinreichend langes Stöckchen, mit dem man sich abstoßen und langsam vorarbeiten kann, ohne allzu viel Radau zu machen.
 
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Stefan_M

Bigfish-Magnet
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Außerdem und wesentlicher: Pearson macht die Skirts bei den Standard-Versionen aus Rubber, nicht aus Silikon, und Rubber verträgt sich nicht mit Softbaits.

Gleiches gilt übrigens auch für den Ruff Tackle Rad Dog, siehe Bild unten, der ebenfalls ein ausgezeichneter Spinnerbait für Heavy Cover ist, aber auch ein Rubber-Skirt (mit ein paar Federchen darin) hat

Moin!

Habe mir im Pikeshop den Bump-N-Grinder und den Standard-Rad-Dog gegönnt. Bei beiden steht in der Beschreibung, dass die Skirts aus Silikon sind. Also, wo ist der Fehler?

Grüße, Stefan
 

Heiner

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Der Fehler ist, dass es kein Silikon ist, sondern Rubber. Sieht man schon an der matten Oberfläche. Aber du wirst es auch merken, nachdem du die Dinger zum ersten Mal im Wasser hattest. Die Fäden kleben nach dem Trocknen zusammen und müssen per Hand ein bisschen aufgelockert werden.
 

Heiner

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PS: Außerdem hat Rubber einen spezifischen Geruch, den Silikon nicht hat.

Und schließlich kann man es daran erkennen, dass Rubber-Fäden nicht rund sind, sondern quadratisch. Denn Rubber wird meist als ein aufgerollter, breiter Streifen geliefert, der der Länge nach vielfach perforiert ist, so dass einzelne, zusammenhängende Fäden entstehen, die man nach der Montage der Streifen einzeln auseinander ziehen muss, siehe Bild unten. Nicht selten werden dabei ein paar Fäden vergessen, so dass du beim Rad Dog wie auch beim Bump & Grind hier und da wahrscheinlich zwei oder gar drei zusammenhängende Fäden finden wirst. Sinn dieser Übung ist es, dass breite Streifen mit vielen Fäden sich natürlich erheblich schneller und gleichmäßiger verteilt montieren lassen mit Bindegarn, als wenn man einzelne Fäden montieren müsste.

RubberMaterial.jpg

Bei der Lagerung von Spinnerbaits mit Rubber-Skirt am besten einen Platz suchen, der zumindest keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Denn sonst verblassen die Farben nach einiger Zeit. Bei Silikon ist das weit weniger der Fall.

Rubber ist billiger als erstklassiges Silikon (z.B. "Kayser's Star Flash", siehe den "Llungen Nutbuster") und die Farben sind etwas weniger brilliant als bei Silikon-Skirts. In der Praxis ist das aber wurscht, der einzige praktische Nachteil von Rubber ist die oben erwähnte Tendenz, beim Trocknen etwas zusammenzukleben, so dass man ein bisschen Hand anlegen muss.

Würde man die sehr dichten Skirts von Heavy-Cover-Spinnerbaits wie dem Rad Dog und dem Bump & Grind aus Silikon machen, würde sich das empfindlich im Preis niederschlagen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind Silikon-Skirts meist erheblich dünner bestückt.
 
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