Neue Fangbeschränkungen - nein nicht "Baglimit"

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Maggus

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Im Verbandsheft ist eine Stellungnahme zu den neuen Echoloten und dem Jahresverlauf 2020 aus Sicht des Berufsfischers auf der Insel.

Man mag bei dem LiveSonar-Verbot geteilter Meinung sein - die Stellungnahme ist aus meiner Sicht lesenswert.

Was die Beschränkung am Chiemsee betrifft so ist auch ein Jahresrückblick von einem Chieseefischer enthalten. Dort stand dass der Andrang nach Tageskarten wohl auch Corona-bedingt im letzten Jahr extrem groß war und es auch Diskussionen über TK-Kontigente gab. Die Einschränkungen oben sind für mich eine Art Alternative den Befischungsdruck zu senken und die Limitierung von Karten etwas zu umgehen.

Des Aspekt soziale Medien mag da mit eingezahlt haben - da bin ich ein zu alter Furz um das Alles mit zu bekommen.

Ich persönlich sehe das so:

- ich hatte nicht viele Fischtage am Chiemsee und meist auf keinen vollen Tage. Es war mein erstes Jahr am Chiemsee und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Problem mir über dieses Fanglimit jemals Gedanken machen zu müssen. Deshalb hoffe ich dass ich mir darüber dieses Jahr Gedanken machen muss
- Wenn ich 3 Schnipelhechte hinterander fange halte ich es für absolut sinnvoll darüber nach zu denken die Montage und/oder den Ort zu ändern - ausser ich will gezielt Schnipel fangen. Wahrscheinlich wäre das bei mir schon nach 2 der Fall wenn ich auf Hecht fische. Wenn ich auf Barsch fische wäre es der Ortswechsel weil es anscheinen "zu viel" Hecht an der Stelle hat.
- Sollte ich tatsächlich 3 Hechte fangen die groß genug sind wäre wahrscheinlich einer für die Pfanne und der Rest ginge zurück. Der Tag wäre ein Wahnsinnstag für mich und sollte das wirklich binnen der ersten Stunde geschehen sein würde ich ebenfalls die Montage wechseln. Um Diskussionen mit Hilfssheriffs zu umgehen wäre meine Barschköder aber sehr klein.
- Wer in Bayern den Kurs zum Kontrolleur macht lernt dass die Beweisaufnahme extrem wichtig ist. Dazu gehört auch das Fotografieren und Filmen. Kontrolleure werden auch instruiert lieber die Polizei zu rufen und die Beweise zu übergeben anstatt sich selbst zu gefährden. Deshalb halte ich es für nicht unrealistisch dass Bootfischer aus der Distanz beobachtet und geflilmt(fotografiert) werden. Auch rechtlich ist es aus meiner Sicht etwas anderes ob jemand mit einer entsprechenden Ausbildung zum Zwecke der Kontrolle ans Wasser geht und das Geschehen dokumentiert oder ob ich mit ner Kamera durch die Gegend fahre und Gott und die Welt ablichte.

Soll heißen:
Finde die Auflagen nicht toll - bitte nicht falsch verstehen - aber alles hat immer mehr als eine Sicht. Wenn wir eine schöne Fischerei in Kauf nehmen wollen dann dürfen wir nicht nur Einschränkungen bei anderen erwarten. Sollte es wirklich einen langjährigen Konflikt zwischen Berufsfischern und Anglern am Chiemsee geben dann helfen weder Auflagen in Angelkarten noch Anschwärzen der Berufsfischer seitens der Angler. Dann muss das über die Vereine an den Verband eskaliert werden. Wenn alle Fischer am Chiemsee Gastkarten kaufen und sich nicht in die Vereine einbringen, dann werden diese Gespräche nicht statt finden oder nicht im Sinne der Angler verlaufen.

Ich finde die JK für den Chiemsee ist nicht günstig (verglichen mit anderen bayrischen Seen) und der Chiemsee ist ohne Boot eh' ein schwieriges Terrain für Angler. Viele Berufsfischer verdienen mit Bootstellplätzen oder -Verleih und der Kartenausgabe ein Zubrot. Ich kann mir nicht vorstellen dass sie die Angler nicht am See wollen.
Wer letzten Sommer am See war der weiß dass das auf Dauer kein wünschenswerter Zustand ist. Ich habe wenig Angler gesehen, aber wenn es stimmt was die KArtenausgabe betrifft dann verstehe ich schon dass man etwas härter regulieren will.
 

ROLLBRETT

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hi zusammen,

vielen Dank für eure Meinungen, Tipps und Anregungen!

Persönlich finde ich Beschränkungen sehr gut und unbedingt notwendig! Ob diese die richtigen sind, darüber lässt sich streiten und diskutieren (was definitiv getan werden sollte), denn für mich gibt es einen starken Kontrast von Status Quo und den Dingen die z.B. vom Verband geäußert werden und/oder nach neuesten Erkenntnissen sinnvoll sind. Ich klammer das mal aus.

Auf die Angelsituation bezogen kreisen meine Gedanken vornehmlich um zwei Situationen (nicht alltäglich, aber kommen durchaus vor. Wie wir alle wissen gibt es solche und solche Tage...! )

1. Raubfisch beim Renkenfischen
Nach 3 gefangenen Raubfischen stelle ich das Spinnfischen ein und begebe mich zum Renkenfischen, welches nat. meist in Gesellschaft anderer Boote und auch Kontrolleuren stattfindet. Nun fange ich einen Raubfisch. Um die Situation noch zu verschärfen handelt es sich um einen Hecht mit ca. 65cm. Laut Paragraph wäre es Raubfisch Nummer 4. Ich muss ihn eintragen, begehe einen Verstoß und riskiere Verlust von Schein und Angelausrüstung. Release ich den Fisch mache ich mich strafbar. Ich werde also eig. indirekt gezwungen gegen das Gesetz zu verstoßen falls ich versuchen sollte den 4. Fisch zu verbergen, was unter Beobachtung eh schwierig ist. In diesem Sinne hänge ich am seidenen Faden der Kulanz und dem Verständnis des Kontrolleurs.

2. Barschangeln
Trotz der Verwendung kleiner Köder habe ich nach mehrmaligem Spotwechsel Minihecht Nummer 3 am Haken (was letztes Jahr interessanterweise oft vorkam...). Eigentlich angle ich auf Barsch...wenn ich nun aber weiterangeln möchte, hängt alles vom guten Willen der Kontrolle ab. Barsch ist nicht verboten, aber ich angle mit einer kleinen Raubfischmontage (egal ob JIG, CR etc...).

Fazit: Über den Wechsel der Montage kann ich nicht ausschließen, dass eine andere Art einsteigt.
Um zu verstehen, woher meine Gedanken rühren. Neben einigen positiven- hatte ich eine sehr schlechte Erfahrung mit einem Kontrolleur und Berichte von Freunden, mit ähnlichen Erlebnissen bei anderen Kontrollen haben eine berechtigte Grundparanoia ausgelöst. In den Fällen war nebst fehlendem Verständnis von Angeltechnik- und Montagen eine ich drücke es mal vorsichtig aus "sehr herausfordernde Grundstimmung" gepaart mit einer Machtposition gegeben. Der See hat 1000 Augen und man wird eher häufiger mit dem Fernglas beäugt...was mir egal ist, weil ich mich gern an die Regeln halte. Trotzdem gibt es für mich laut den Formulierungen Grauzonen, für die ich mich gerne absichern würde. Ich möchte nicht, dass nach Kulanz der Kontrolle entschieden wird, ob ich eine Anzeige bekomme, meine Ausrüstung los bin und wenn überhaupt iwann wieder angelberechtigt den Rest der Saison und das Folgejahr gesperrt sein könnte.

Ich hoffe sehr, dass die Situation bleibt, wie sie immer war. Ein nettes Miteinander, mit hoffentlich nachhaltiger Fischerei und Angelei. Vielleicht können auch meine Kinder iwann mal am See meine Methoden als altmodisch ansehen und auf einen netten "Ratsch" 15min neben einem Aluboot dümpeln und Fische bewundern, die wir nie fangen werden.
 
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Köfte

Bigfish-Magnet
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Lösungsvorschlag ;)

In beiden Fällen mit dünnem Mono Vorfach und Schonhaken angeln und im Zweifelsfall Bremse zu...
Nach dem Abriss wird der Fisch den Schonhaken sicher los.

Nur halb ernst gemeint
 

ROLLBRETT

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Lösungsvorschlag ;)

In beiden Fällen mit dünnem Mono Vorfach und Schonhaken angeln und im Zweifelsfall Bremse zu...
Nach dem Abriss wird der Fisch den Schonhaken sicher los.

Nur halb ernst gemeint
Hahahaha...soviel zu Kunststoffschrott im See (von meinen 2h Arbeit für die Hegene ganz zu schweigen)...aber egal, verglichen mit Bootslacken und Weltkriegsschrott ist eh alles easy.
Auch halb ernst gemeint :D
 

olem

Master-Caster
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Was die hier beschriebene Thematik angeht, ist das Rumposen mit Fangfotos im Netz für die ganze Problematik
hauptverantwortlich !! Denn das übertriebene Geltungsbedürfnis hat es bei einer gewissen Anzahl der Angler schon immer
gegeben und wird es wohl auch immer zu einem gewissen Maße geben.

Im Gegensatz zu heute, hat der "Standart-Poser" in den 80er ,90er und Anfang der 2000er Jahre mitten im Gespräch mit Angelkollegen unerwartet und völlig ungefragt plötzlich einen dicken Batzen Polaroid-Fotos aus der Tasche "gezaubert" und dir dann zum 9.-Mal innerhalb von 3 Jahren die gleichen Fangfotos unter die Nase gehalten , mit dem obligatorischen Satz:
"Alle letzte Woche gefangen"...... Irgendwie wünsche ich mir diese Art der Angeberei sehnlichst zurück, denn "diese armen Kerle"
mit ihren Polaroid-Fotos haben niemals und zu keinem erdenklichen Zeitpunkt dafür sorgen können, das Gewässer und prägnante
Spots von Heerscharen von fischgeilen Spinnern überrannt wurden, oder das aufgrund von Veröffentlichungen (in dem Massenmedium Internet ) es Verbote und neue strengere Regeln noch und nöcher hagelte.

Viele Rumposer und extrem geltungsbedürftige junge Newcomer, aber auch "alte Profis und Strategen"
schnallen es einfach nicht, das das Internet kein Pardon, kein Vergessen und auch kein "ich habe es mir anders überlegt und nehme alles zurück" kennt !!

"Falsche Fotos" mit Fischen am falschen Ort im Internet präsentiert, das hat Konsequenzen und zwar für alle und das auch langfristig !!
FANGEN, FRESSE HALTEN, UND wenn unbedingt FOTO, dann doch bitte AUSSCHLIEßLICH zur privaten Erinnerung ODER aber verpixelt ohne Nennung des Gewässers und möglichst Gesetzeskonform...
Das verhindert gewiss nicht alle Probleme, aber doch schon ne ganze Menge !!

Und manche "Locals" können dann nach guten Fängen an ihrem Gewässer auch die darauffolgenden Wochen dort noch in Ruhe ihrer Leidenschaft nachgehen... Und Ruhe und Entspannung ist mir (selbstverständlich neben dem persönlichen Erreichen anglerischer Ziele)
deutlich mehr Wert, als das virtuelle Schulterklopfen aufgrund von zahlreichen Fangfotos im Netz.
Tipps gebe ich hinsichtlich Tackle, Technik usw. gerne und profitiere auch von Gerätetipps und Techniken anderer
AAAaaber...Gewässertipps oder gar Spots gibt es (zumindest im Internet !!) von mir definiitiv nicht und ich selbst möchte auch keine solchen erhalten !!
Das ist meine persönliche Einstellung dazu.
 
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der Kai

Bigfish-Magnet
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Lauf a.d.Pegnitz
Ja, da hast du nicht ganz unrecht.

Der zweite Teil des Problems ist aber das absolute verteufeln von C&R bei uns, weil angeln gehen unbedingt Nahrungsbeschaffung sein muss. Was wir lustigerweise fast als einzige auf der Welt so engstirnig sehen. Bei der industriellen Nahrungsproduktion hingegen ist uns das Fressen dann aber doch näher als die Moral.
 

olem

Master-Caster
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Ja, da hast du nicht ganz unrecht.

Der zweite Teil des Problems ist aber das absolute verteufeln von C&R bei uns, weil angeln gehen unbedingt Nahrungsbeschaffung sein muss. Was wir lustigerweise fast als einzige auf der Welt so engstirnig sehen. Bei der industriellen Nahrungsproduktion hingegen ist uns das Fressen dann aber doch näher als die Moral.
Das sehe ich auch so.
Was aber auch noch "lustig" ist, ist die Tatsache das C&R von staatlicher und vereinsinterner Seite, zeitweise ausdrücklich vorgeschrieben ist, obwohl doch eigentlich von gleicher Stelle ausdrücklich untersagt !!!

Da wir, zumindest hier in NRW, ne explizite Artenschonzeit haben, ist beim jetzt noch erlaubten Zander oder Barschangeln das C&R
für gefangene Hechte ausdrücklich vorgeschrieben. Jetzt darf ich, nein muss ich einen gefangenen maßigen Hecht
nach Drill und Landung schonend ins Wasser zurück setzen, 6 Wochen später (wenn die Hechtschonzeit vorbei ist)
soll ich mich für das gleiche Verhalten strafbar machen...
Ebenso verhält es sich wenn Vereine aufgrund von Besatzmaßnahmen vereinsinterne Schonzeiten ausrufen,
oder die Arten-Schonzeiten über den gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraum verlängern...
In Vereinsgewässer A und B muss und darf ich im Mai Hechte die mir an den Haken gehen zurücksetzten, 3 Kilometer weiter
in einem "öffentlichen Gewässer soll ich bei gleicher Sachlage abknüppeln...

Aber ich glaube das Beste ist, C&R gar nicht groß thematisieren,(auch wenn ich das gerade selbst tue..) nicht am Wasser, nicht im Angelladen und schon gar nicht im Gespräch mit dem netten Kontrolleur,
einfach machen und eigenverantwortlich handeln und zwar im Idealfall so,
das es möglichst keiner mitbekommt.
Dieses Handeln nicht durch Fotos öffentlich dokumentieren.
Wenn über eine Sache zu viel in der breiten Öffentlichkeit geredet und dokumentiert wird,
ruft das nur Leute auf den Plan, die das verhindern wollen.

Es gibt mittlerweile sogar bei uns nicht wenig Vereine, die das inoffiziell begrüßen und tolerieren.
Offiziell reden die Vereine nicht darüber und verweisen bei Nachfrage auf die üblichen Gesetze,
Eine Praxis mit der ich gut leben kann, und die dauerhaft davon lebt,
das man einfach das Maul hält und gut ist.
 

Paddes94

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Das ganze wird noch stupider wenn man sich die Gesetzesunterschiede in den einzelnen Bundesländern ansieht.
Wir hier (BW) haben auf der Rheinseite gegenüber RLP. Wir müssen im Sommer spätestens eine Stunde nach Sonnenuntergang einpacken.
Auf der anderen Seite bekommt man dann nur zugewunken von anderen Anglern, die gerade ihren Ansitz beginnen.

Ebenso war bei uns bis zum letzten Jahr der Aal bei uns ganzjährig geschont.
Schwamm er 5 Meter weiter auf der anderen Seite konnte er gefangen werden.

Über Sinnhaftigkeit kann man da auch streiten.
 
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yellowred

Bigfish-Magnet
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Noch besser bei uns. Während der Hecht- und Zanderschonzeit ist das Angeln mit Kunstködern in ganz Hamburg verboten, außer an einem Stück, an dem ich unterwegs bin und welches vom Verein gepachtet ist. Diese Ausnahme steht explizit so auf der Seite des Landes Hamburg. Die Gewässerordnung des Vereins verbietet allerdings den Einsatz von Kunstködern in dieser Zeit :tearsofjoy:. Wer sticht nun wen?

Das ganze wird noch stupider wenn man sich die Gesetzesunterschiede in den einzelnen Bundesländern ansieht.
Wir hier (BW) haben auf der Rheinseite gegenüber RLP. Wir müssen im Sommer spätestens eine Stunde nach Sonnenuntergang einpacken.
Auf der anderen Seite bekommt man dann nur zugewunken von anderen Anglern, die gerade ihren Ansitz beginnen.

Ebenso war bei uns bis zum letzten Jahr der Aal bei uns ganzjährig geschont.
Schwamm er 5 Meter weiter auf der anderen Seite konnte er gefangen werden.

Über Sinnhaftigkeit kann man da auch streiten.
 

Maggus

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Sorry aber das Ganze driftet doch jetzt gerade stark in Richtung C&R ab und hat nix mehr mit dem Ausgangsthema zu Tun.

Und nebenbei: im Gegensatz zu vielen Gewässern im Umland wo es die Entnahmepflicht bei Hechten gibt (sei es um die Salmoniden zu schützen oder wg. Hechtbandwurm) hat es am Chiemsee immerhin noch die Möglichkeit einen Hecht zurück zu setzen - z.B. wenn er untermaßig ist.

Ich persönlich gehe lieber Fischen und höre nach 3 Fischen auf oder wechsel den Zielfisch als dass ich gar keine Karte mehr für das Wasser kriege. Das war im konkreten Fall die Abwägung und der Grund nach dem was ich aus dem Verbandsheft entommen habe. Nach Aussage der kartenausgebenden Berufsfischer (die das Fischrecht und damit das Recht, nein, die Verantwortung haben zu entscheiden wie viel Fischdruck ein Wasser "aushält") wäre bei der Einführung eine Tageskartenkontingentes und unter der Annahme dass dieses Jahr der Befischungsdruck gleich bleibt das Kontigent im bereit im August ausgereizt...
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Das sehe ich auch so.
Was aber auch noch "lustig" ist, ist die Tatsache das C&R von staatlicher und vereinsinterner Seite, zeitweise ausdrücklich vorgeschrieben ist, obwohl doch eigentlich von gleicher Stelle ausdrücklich untersagt !!!

Da wir, zumindest hier in NRW, ne explizite Artenschonzeit haben, ist beim jetzt noch erlaubten Zander oder Barschangeln das C&R
für gefangene Hechte ausdrücklich vorgeschrieben. Jetzt darf ich, nein muss ich einen gefangenen maßigen Hecht
nach Drill und Landung schonend ins Wasser zurück setzen, 6 Wochen später (wenn die Hechtschonzeit vorbei ist)
soll ich mich für das gleiche Verhalten strafbar machen...
Ebenso verhält es sich wenn Vereine aufgrund von Besatzmaßnahmen vereinsinterne Schonzeiten ausrufen,
oder die Arten-Schonzeiten über den gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraum verlängern...
In Vereinsgewässer A und B muss und darf ich im Mai Hechte die mir an den Haken gehen zurücksetzten, 3 Kilometer weiter
in einem "öffentlichen Gewässer soll ich bei gleicher Sachlage abknüppeln...

Aber ich glaube das Beste ist, C&R gar nicht groß thematisieren,(auch wenn ich das gerade selbst tue..) nicht am Wasser, nicht im Angelladen und schon gar nicht im Gespräch mit dem netten Kontrolleur,
einfach machen und eigenverantwortlich handeln und zwar im Idealfall so,
das es möglichst keiner mitbekommt.
Dieses Handeln nicht durch Fotos öffentlich dokumentieren.
Wenn über eine Sache zu viel in der breiten Öffentlichkeit geredet und dokumentiert wird,
ruft das nur Leute auf den Plan, die das verhindern wollen.

Es gibt mittlerweile sogar bei uns nicht wenig Vereine, die das inoffiziell begrüßen und tolerieren.
Offiziell reden die Vereine nicht darüber und verweisen bei Nachfrage auf die üblichen Gesetze,
Eine Praxis mit der ich gut leben kann, und die dauerhaft davon lebt,
das man einfach das Maul hält und gut ist.

Ich finde die regelung auch dämlich zumal die berufsfischer den Seelachs den wir billig bei Lidl oder rewe kaufen können immer noch einfach an Bord ersticken lassen dürfen während man sich beim Angler riesen Sorgen um das Fischwohl macht.


Allerdings ist deine Argumentation nicht ganz richtig, denn nicht das Releasen ist verboten sondern das angeln ohne "guten Grund". Sprich für den Gesetzgeber ist auch catch and cook in gewisser Weise Quälerei aber das Ziel des nahrungserwerbs rechtfertigt ein gewisses Maß an Leid (das erträgt der Fisch aus der zucht ja ebenfalls).

Beim vorsätzlichen Catch and release fällt aber dieser gute Grund weg und man macht es zum Spaß was der Gesetzgeber als unangemessen sieht.

Ich halte das wie gesagt auch für dämlich, aber die Alternative zum fangen und töten ist für die tierschützer nicht catch and release sondern gar nicht angeln was sicher einige gerne hätten.

BTW die catch and release Debatte gibt es inzwischen auch in anderen Ländern. In den USA ist catch and release stark anerkannt, aber es gibt auch da leute die das diskutieren. Die meisten erkennen es dort aber noch an, weil da angeln einfach ein Sport ist.
 
T

TomB

Gast
Sorry aber das Ganze driftet doch jetzt gerade stark in Richtung C&R ab und hat nix mehr mit dem Ausgangsthema zu Tun.
Doch hat es schon!
Diese Verordnungen wurden die Tage auch in einer Facebook Gruppe thematisiert.
Da schaltete sich ein Herr ein, der am Chiemsee Mitspracherecht hat oder zumindest beratend fungiert.
Wenn man das gelesen hat, weiß man ganz genau woher der Wind weht.
Da wurden Dinge genannt wie viel zu viele Angler am Wasser, da war die Rede von 10% Mortalität bei zurückgesetzten, als robust geltenden Fischen und eigentlich werden eh nur die Uferregionen abgefischt um möglichst viele untermaßige Fische zu fangen um sie wieder zurückzusetzen. Irgendwas von kranken Challenges hat er erzählt....
Und natürlich das alles zum Leidwesen der armen Berufsfischer.
Man konnte da ganz gut rauslesen, dass denen da grundlegend das zurücksetzen von Fischen gewaltig gegen den Strich geht.
Um mehr gehts da eigentlich nicht! Einem das Angeln madig machen, dennoch die Einnahmen für Tageskarten einer ganzen Saison generieren. Ziemlich krank wie ich finde!
 

Dahartl

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@TomB aber was hat das dann mit der Thematik "Verbot von Livescope" zu tun?
Ich kann den Punkt der Fangliste blabla aus der Sicht noch irgendwoooo im Entferntesten verstehen (trotzdem auf keinen Fall gut heißen), aber was hat das mit den restlichen Beschränkungen zu tun? Wurde sich dazu auf FB auch geäußert?

Warum wurde z.B. die Fischerei vom 01.05-15.11 jetzt nur noch bis zum 31.10 erlaubt....da sollen die mir einen Kasperl hinstellen, der mir das plausibel erklärt.
Hier geht es doch rein um das MUSSÄNDERN von Bestimmungen, "Wir müssen was ändern!" "komm lass mal die Fangzeit um 2 Wochen verkürzen!".
 

katatafisch

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Man konnte da ganz gut rauslesen, dass denen da grundlegend das zurücksetzen von Fischen gewaltig gegen den Strich geht.
Um mehr gehts da eigentlich nicht! Einem das Angeln madig machen, dennoch die Einnahmen für Tageskarten einer ganzen Saison generieren. Ziemlich krank wie ich finde!
Entschuldige bitte, könntest Du das kurz erklären? Die Berufsfischer wollen kein C&R? Damit bliebe doch aber mehr Fisch im See...
Es sei denn, es ginge wirklich um das Zurücksetzen verletzter/ trommelsüchtiger Fische.
Oder ich stehe auf dem Schlauch.
 

Maggus

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hi TomB,

kannst Du mir bitte die FB Gruppe via PN schicken? Bin nicht so fit mit FB und würde das gerne lesen. Ich hoffe das geht. Danke.

LG

Markus
 
T

TomB

Gast
aber was hat das dann mit der Thematik "Verbot von Livescope" zu tun?
Ich dachte hier gehts um die neuen Bedingungen am Chiemsee oder täusche ich mich da?
Außerdem ist doch gut ersichtlich auf welchen Teil ich mich von Markus Beitrag beziehe.
Warum wurde z.B. die Fischerei vom 01.05-15.11 jetzt nur noch bis zum 31.10 erlaubt....da sollen die mir einen Kasperl hinstellen, der mir das plausibel erklärt.
Hier geht es doch rein um das MUSSÄNDERN von Bestimmungen, "Wir müssen was ändern!" "komm lass mal die Fangzeit um 2 Wochen verkürzen!".
Hab ich doch geschrieben, denen ist zu viel los am Wasser und die Art wie manche meinen zu angeln, passt ihnen nicht in den Kram.
Da herrscht ne ziemlich verbitterte Stimmung.
Ich hab kein Plan, ich war noch nie dort zum angeln, kenne den Chiemsee aber von Ausflügen usw.
Ich hatte bisher nie den Eindruck, dass der See von Anglern überlaufen wäre.
Vor allem nicht bei der Größe des Sees.
Ich werd denen mein Geld auf jeden Fall nicht schenken, obwohl ich dort schon lange mal hin wollte zum angeln.
 
T

TomB

Gast
Entschuldige bitte, könntest Du das kurz erklären? Die Berufsfischer wollen kein C&R? Damit bliebe doch aber mehr Fisch im See...
Frag das nicht mich, frag das die hohen Herren am Chiemsee und lass es dir erklären.
Ich hab mich lang genug mit dem Typen in FB unterhalten, das ist aussichtslos.
Die haben da ihre Meinung und Ansichten von Anglern die nicht so funktionieren wie sie sich das vorstellen.
Ist echt traurig!
 

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