Ich hab Zanderangeln an der Packung über viele Jahre dermaßen perfektioniert, dass ich genau weiß WIE und WO mein Wobbler gerade läuft.
Mein Alltime-Classic Packungswobbler ist der 9er SSR Rapala. Der hat über viele Jahre die größten und meisten Bisse und somit auch Zander produziert. Herkömmlich wäre der viel zu sehr floating für langsames "an der Packung entlang". Der kommt dir immer wieder hoch.
Der wird allerdings auch ganz anders gefischt. Bei uns an der Donau ist der heiße Bereich in denen ich die meisten Fische fange ganz einfach zu ermitteln. Ich muss genau wissen wie nah die Köderfische vorbeiziehen. Das ist an eigentlich jedem Spot zu verschiedensten Jahreszeiten und Wasserständen eigentlich überall anders. Im Laufe der Zeit entwickelst du dafür ein gutes Gefühl. Dauert aber bisschen.
Im Nachhinein kannst immer noch die Kopflampe nehmen und dein Vermutetes mit der Realität abgleichen. Wenn du die Zugbahnen kennst, bringt es absolut NIX davon großartig abzuweichen. Ich versuche so lange und so effektiv wie möglich meinen Wobbler in den heißen Bereichen zu "halten".
Dazu steh ich im 45 Grad Winkel zur Packung flussab und fische erst die Bereiche um 2-3 Meter vor mir ab. Danach werf ich die darauffolgenden 2-3 Meter usw.
Ich werfe also NICHT entlang der Packung und leihere meine Wobbler ein, sondern lass ihn zur Packung (somit zum Fisch) hinlaufen.
Auswerfen, 2-4 schnelle Kurbelumdrehungen (um auf 80cm - 1,2m Tiefe zu kommen) und dann die Rute nicht 90 und auch nicht mehr 45 Grad zu halten. (Eher 70 Grad)
Dann läuft dir der gut austarierte Wobbler (Klebebleie!!) in den drauffolgenden Sekunden mit Kombination aus Strömung, Winkel, Schnur und Wobbler schön langsam im Zeitlupentempo zur Packung her. Damit gibts deutlich mehr Bisse als auf die 0815 Leiherei. Früher war die herkömmliche langsame Kublerei noch die beste Variante. Inzwischen (wir haben brutalen Befischungsdruck) funktioniert mein Weg deutlich besser. Die Zander sind ja auch nicht blöd, vor allem nicht in Fotofisch-Größen!
Achja. Mein Wobbler läuft in der Zeit nicht merklich. Genau im klaren Wasser unter der Kopflampe verfolgt "taumelt" er eher aus der Tiefe hoch in Richtung Steinpackung. Das provoziert die Zander ungemein. Das Beste ist die Variante vom leicht aufsteigenden und trotzdem langsam taumelnden Wobbler zur Packung hin.
Wenn der Wobbler dann an der Packung ist, zieh ich den langsam rauf. Mehr als 80% der Bisse kommen (bei mir) aber in der Haltephase.
Viel Spaß beim ausprobieren, dazu gibts noch deutlich mehr zu sagen. Ich tariere beispielsweise diejenigen Wobbler dreimal im Jahr neu aus. Warum? verschiedenste Wobbler treiben bei verschiedenen Wassertemperaturen verschieden auf.
Auf meine Lieblingswobbler mag ich nicht unbedingt eingehen, der SSR hängt hier inzwischen fast in jedem Nachtangel-Snap. Daher halte ich meine Wobblerwahl recht schmal aber zeitglich perfekt abgestimmt für meine Methoden und Gewässer. 8 Stück reichen mir für alle Machenschaften entlang der Donau.