Meine Meinung ist, dass man die Frage und Antwort nach dem "Lieblingsköder für Forellen" nicht pauschalisieren kann. Forellenangeln ist sehr variabel und es kommt auch darauf an, welchen Instinkt man denn ansprechen möchte... daher mal meine Gedanken bezogen auf Bachforellen:
1. wäre der Revierinstinkt (hauptsächlich in großen Bächen/ Flüssen mit über 10m Breite):
Hier ist provozieren angesagt, mit großen Ködern! Ich fische da gerne mal nen 11er Rapala Jointed, 100 Lucky Pointer, die großen Abu Tormentors etc. Hintergedanke ist man imitiert einen mehrjährigen Fisch, welcher auf der Suche nach nem neuen Revier/Standplatz ist. Führung ruhig gemütlich mit Twitches und Pausen.
Die ortsansässige Forelle versucht nun den Eindringling durch Verbeißen zu vertreiben.
Die Methode bringt von der Anzahl sehr sehr wenige Fische (90% Schneidertage), dafür aber unglaublich selektierend 45+ Fische.
2. die hilflose Beute (funktioniert überall dort, wo man klare Standplätze kennt (Fluss) oder klare Standplätze findet (Gumpen, unterspülte Ufer im Bach):
Eher kleine Köder sind mittel zum Zweck, ich nehme gerne Gummizeugs bis max. 6cm: kleine Easy Shiner von Keitech, Profi Blinker Attractor B und auch Hairjigs. Man wirft den Köder oberhalb des Standplatzes am besten in flaches, schnelles Wasser und holt den Köder schnell mit der Strömung ein. Im ruhigen Wasser des Standplatzes den Köder durchsacken lassen (relativ schwerer Bleikopf) und zack hängt die Forelle drauf.
Ein Köder der aus schnellem Wasser kommt und anschließend schnell zum Grund strebt imitiert perfekte eine abgetriebene Koppe/ junge Forelle.
Hier geht es der Forelle definitiv ums Fressen, daher bitte fair sein und Einzelhaken verwenden
Dann gibts noch natürlich andere Situationen, aus denen heraus ich andere Köder wähle:
Zum Beispiel einen fetten Tauwurm am C-Rig, wenn durch Regen das Wasser stark eingetrübt ist. Langsam über Grund rollen lassen funktioniert hervoragend...
Oder wenn ich ein Gewässer mir neu erarbeite setze ich gerne kleine No-Action-Baits oder Spinner ein. Beide Köder kann ich recht zügig und in verschiedenen Tiefen anbieten und viel Wasserfläche beackern. Unabdingbar ist dabei eine Polbrille, um auch Fische zu sehen, die nur den Köder verfolgen, aber nicht beißen. Daraus kann man dann wieder folgern ob man da mal 1. oder 2. einsetzt oder sich was ganz abgedrehtes einfallen lassen muss
Soweit meine Gedanken dazu. Gruß und TL