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SiluroRoyal

Twitch-Titan
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Es ist vielleicht nicht kurios, aber es ist mir definitiv in Erinnerung geblieben.

Natürlich beim letzten Wurf, wollte ich noch einmal den kleinen 6g Jigspinner an der Steinpackung entlangziehen.
Zunächst dachte ich, ich hätte mich irgendwo verhakt, bis ich bemerkte, dass sich der „Hänger“ tatsächlich bewegte.
Sofort wurde mir klar, dass es sich um etwas Größeres handelte.
Ich musste lediglich dafür sorgen, dass der Fisch mit der Schnur nicht die Steinpackung am Rand berührt.
Ansonsten blieb mir nichts anderes übrig, als geduldig zu sein und die fluchten so gut wie möglich abzufedern.
IMG-20250726-WA0027.jpg



Nach circa 17 Minuten konnte ich dann diesen schönen Waller am Hafen landen.
IMG-20250726-WA0036.jpg

Ich hatte eine Bullseye Surgeon Rute mit einem Wurfgewicht von 2-10g, kombiniert mit einer 1000er Twinpower und einer Momoi Lure Soul PE #0.4.
Vorfach war ein 0,22er Fluorocarbon mit einer kleinen Titanspitze von etwa 15cm.
Köder war ein 6g Jigspinner von Zeck Fishing (1.Generation)

Es ist immer wieder erstaunlich, dass Waller auf so kleine Köder beißen!
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Saturday

BA Guru
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Es ist immer wieder erstaunlich, dass Waller auf so kleine Köder beißen!
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Ich bekomme Welse am Strom leider auch viel zu häufig auf Barschtackle dran. Bin deswegen schon so oft wie möglich mit schwerem Barschgerät am Wasser, um auch bei Beifängen eine Chance zu haben. Mit Zandern klappt das ganz gut, aber ich konnte erst einen Wels >1m mit der MH landen, weil die sich clever in die Strömung stellen und überall scharfe Steinkanten sind (leider nicht nur am Ufer).
 

Bonobo291

Bigfish-Magnet
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Nicht zu fassen. Wie hast du denn den Bait geführt? Hat er ihn im freien Fall beim Jiggen genommen oder beim Leiern? War sicher ne langsame Präsentation, nehme ich an.
Langsam geleiert mit Stopps. Der Biss kam stoppen bzw. in der kurzen Absinkphase. Ganz am Anfang habe ich noch an einen Endboss von Hecht gedacht, doch nach der ersten Flucht war klar, dass es kein Hecht ist. Bis ich den Fisch allerdings das erste Mal sah, hat es bestimmt 15 Minuten gedauert, und das trotz relativ starkem Hechtgeschirr. Der Fisch hatte sicherlich einige Kilos jenseits der 20kg Marke und ein wahnsinnig großes Paddel von Schwanzflosse.
 

Saturday

BA Guru
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Kann man nur mutmaßen, ob ihn ein Kind verloren hat oder er rituell nach der Schnullerphase bewusst im Gewässer versenkt wurde.
 

NaDa1988

Echo-Orakel
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Habe da auch so eine Geschichte aus dem Hollandurlaub im August diesen Jahres zu berichten. Bilder gibt es davon leider (oder Gott sei Dank) keine, müsst mir also glauben (oder nicht - ist aber tatsächlich wahr :-D ).

Ich hatte Ende August mit einem Freund eine Woche im Europarc de Biesbosch gebucht, wir sind mit seinem Boot angereist. Am ersten Abend haben wir unweit des Parks richtig schönes Barschangeln gehabt mit Fischen alle über 40 bis hoch auf 51cm, insgesamt waren es 15-20 Fische, recht fair aufgeteilt auf beide Angler. Am zweiten Tag sind wie die Dordtsche Kil hoch, da zu viel Wind für ein sicheres Befahren auf dem Hollands Diep war. An einer Stelle, die wir gut kennen und wo wir auf dicke Barsche spekuliert haben, fing ich relativ schnell zwei ca. 45cm Barsche auf Skirted Jig, danach war absolute Ruhe, nix kam mehr. Ungewöhnlich für den Spot, normalerweise fängt man an der Stelle und im Umkreis mehrere Barsche, bis sich die Beißerei legt. Auf dem Echolot entdeckten wir aber einen "Fisch", der uns von der Größe her verdächtig nach einem sehr großen Hecht oder gar einem Waller aussah. Da wir aber kein entsprechendes Gerät an Bord hatten, haben wir erstmal die Stelle gewechselt und sind nach ca. 45 Minuten wieder an den vorherigen Spot zurück, in der Hoffnung, dass der große Raubfisch inzwischen weiter gezogen ist und eventuell wieder ein paar Kirschen zu pflücken sind. Also Skirted Jig ins Wasser und im ersten Wurf bekomme ich einen komischen, aber deutlich zu spürenden Rumpler in die Rute. Anhieb, "Fisch" sitzt, Drill beginnt. Ich spürte gleich, dass es ein richtig großer "Fisch" ist. Verdammt, war der Großhecht oder Waller doch noch am Spot gewesen. Ich schaffte es nach kurzer Zeit, den "Fisch" Richtung Boot zu manövrieren, Kumpel stand mit dem großen Kescher bereit. Im trüben Wasser sehe ich schemenhafte Umrisse, eine große, durchgängige Schwanzflosse erzeugt einen enormen Schwall an der Oberfläche. Nochmal verdammt, es ist ein Waller - dachte ich mir. Der "Fisch" kapierte wohl erst in diesem Moment, dass er am Haken hängt, jetzt legt er richtig los - Flucht Richtung Strömung, ich kann mit der 30g Rute + 7kg Schnur - Kombo gar nix machen, um den "Fisch" zu halten. Auf einmal endet die Flucht abrupt und der "Fisch" zieht Richtung Oberfläche - und ein Kopf ploppt aus dem Wasser und schaut mit großen, runden, schwarzen Augen verdutzt in unsere Richtung. Drittes mal "Verdammt": Das ist ein f*cking Seehund. Mein Kumpel hat in dem Moment nicht hingeschaut, dachte, ich wolle ihn mit meinem Ausruf "Da hängt 'ne Robbe dran" veräppeln (in meiner Panik / Verwirrung war der eigentliche Seehund eine Robbe...). Nix da, nach kurzer Zeit kommt der Kopf wieder nach oben und schaut uns verdutzt an, diesmal etwas näher am Boot. Ich kann auch den Skirted Jig sehen, er hängt seitlich am Hals/Schulterbereich des Meeressäugers, hoffentlich im Fettgewebe. Sonderlich beeindruckt wirkt das Tier wegen des Hakens auf mich nicht, eher das Gefangensein an der Schnur scheint ihn zu verwirren, aber an sich ist er sehr ruhig. Ich bekomme Panik. F*ck, was mache ich jetzt? Ich weise meinen Kumpel an, den Bolzenschneider und die lange Lösezange klarzumachen. Der Seehund taucht wieder ab und zieht unaufhaltsam in Richtung Fluss, ich halte mit allem dagegen, was ich der Kombo zutrauen konnte. Plopp, auf einmal ist der Druck weg, der Seehund ist ab. Ich kurbele schnell die Schnur ein, merke aber gleich, dass nicht der Haken ausgeschlitzt war (was ich hoffte), sondern irgendwas gerissen ist. Mist, hoffentlich schwimmt jetzt nicht der Seehund mit 10m Schnur und Haken in der Gegend herum. Letztendlich stellt sich heraus, dass nur das ca. 15cm lange Titanvorfach plus der Jig an der Robbe verblieben sind.

Mein Adrenalinspiegel war erstmal ziemlich hoch, meine Lust auf Angeln mir erstmal redlich vergangen. Ich habe mich ziemlich schuldig gefühlt, dem Seehund eine so unangenehme Erfahrung beschert zu haben und hoffte, dass er den Jig wieder los wird. Letztendlich habe ich dann bei der Polizei angerufen, die den Vorfall telefonisch aufgenommen haben mit der Zusage, dass Patrouillen der Wasserschutzpolizei in dem Gebiet darauf achten werden, ob der Seehund irgendwo auftaucht. Außerdem haben sie mich an eine Seehundrettungsstation verwiesen, die ich dann auch noch angerufen habe. Diese meinten zu mir, dass der Seehund den Haken, sofern er nur im Fettgewebe sitzt, mit großer Wahrscheinlichkeit binnen weniger Tage relativ schadlos wieder loswerden würde und dass es für mich der wohl beste Ausgang der Situation gewesen sei. Mein Plan, den Seehund mit Lösezange und/oder Bolzenschneider vom Haken zu befreien (den ich in oben besagtem Adrenalinrausch gefasst hatte, im Nachhinein logischerweise total doof), hätte dazu geführt, dass der Seehund mit seinem Raubtiergebiss erheblich meine Hand bearbeitet hätte...

Nichtsdestotrotz war das Angeln an dem Tag für mich gelaufen. Die Lust war mir vergangen. Ich habe zwar später noch ein paar mehr oder weniger motivierte Würfe gemacht, aber als dann ein Gewitter aufzog und wir zurück zum Hafen mussten, war ich irgendwie nicht traurig darüber.


Frage an euch: Habt ihr sowas schon mal gehört? Oder eventuell sogar selbst erlebt? Wir haben im Nachhinein einige erfahrene Hollandangler gefragt, auch zwei uns bekannte, niederländische Guides, die täglich im Delta auf dem Wasser sind. Manch einer hatte schon Seehunde gesehen, aber am Haken hatte noch nie einer einen - und auch nicht davon gehört. Ich muss sagen, ich wusste, dass Seehunde manchmal in Süßwasserflüsse hochziehen und dass sie zur Fauna des Rhein-Maas-Deltas gehören, aber ich hätte NIEMALS damit gerechnet, auch nur einen zu Gesicht zu bekommen - geschweige denn, einen zu haken...
 
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