Kunstköder aus Billigländern?

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Patrick_M

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Aspirus, wenn die Köder keine Kopien sind, warum bezeichnest du die dann als Pointer bzw Anthrax in deinem Post. Haben doch andere Namen? Oder sind die Unterschiede so minimal, dass man sie unter der Bezeichnung der Originale "bewerben" muss?
Und seit wann ist etwas keine Kopie, nur weil es ein anderes Aroma oder eine kleine Veränderung hat?
Wenn also in China ein VW Golf gebaut wird, nur anderes Emblem drauf und eine Farbe, die nicht im VW-Programm ist, dann ist es also keine Kopie mehr? Ok, leicht verändert, also 2 PS weniger... neues Auto und keine Kopie. Was für eine herrliche Logik.
 

Saturday

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Die Payo Baits kommen aus Korea und nicht aus China. Wobbler aus China habe ich bisher noch keine guten Erfahrungen mit, obwohl auch schon mit gefangen.

Meines Wissens werden Payo Hardbaits in China zusammengebaut.

Inhaltlich ist der Thread hier eine schöne Abwechslung zum Aliexpress-Thread, der sehr unübersichtlich und unbestimmt ist. Entweder man liest sicht dort ein (oder hat schon lange permanent mitgelesen), oder es gehen viele Infos unter und alles mögliche Tackle wird thematisiert. Ich persönlich find's interessanter, separat über Köder zu schreiben und einander vielleicht auch noch alternative Bezugsquellen zu Ali und co. aufzuzeigen. Es führt ja auch nicht immer nur ein Eigenimport zu tollen und dennoch günstigen Ködern.

Kennt jemand von euch kleinste sinking oder suspending Minnows (2 bis 4cm), die ich auf Einzelhaken umrüsten kann? Primär geht's mir dabei darum, keine superteuren Baits zu kaufen, wenn ich bewusst die Drillinge abnehme. Oftmals ist dann nämlich der schön austarierte Lauf nicht mehr gegeben.

Off Topic: Irgendwie stößt mir der Begriff "Billigländer" unangenehm auf ... Könnte man den nicht evtl. in "Niedriglohnländer" o. Ä. abändern? Der ist zwar auch nicht unumstritten und ziemlich eurozentrisch, aber zumindest weniger despektierlich.
 
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FrankBuchholz

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Off Topic: Irgendwie stößt mir der Begriff "Billigländer" unangenehm auf ... Könnte man den nicht evtl. in "Niedriglohnländer" o. Ä. abändern? Der ist zwar auch nicht unumstritten und ziemlich eurozentrisch, aber zumindest weniger despektierlich.

Mir stoßen noch andere Formulierungen in dem Thread auf aber das liegt auch daran dass er vor der sogn. "Flüchtlingskrise" entstanden ist. Wir sind inzwischen ein wenig sensibler geworden. In meinen Augen nicht wiederbelebungswürdig. Ich warte übrigens gerade auf eine Lieferung VMC-Tausenderpacks aus Indonesien die in Frankreich nur noch durchgeleitet werden. Noch im letzten Jahr hatten die sowas auf Lager, aber Lagerhaltung kostet Geld. Heute muss sogar jemand wie ich für sowas eine mittelfristige Bedarfsplanung erstellen wenn er nicht auf jedes Paket einzelnd 2 Monate warten und Fracht zahlen will.

Wie wäre es mit "Fertigungsländer?"
 

Saturday

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"Kunstköder aus Fertigungsländern" passt nur nicht ganz, sondern Fertigungsländer sind ja auch Japan, USA, Frankreich, Deutschland, ... aber hier nicht Thema, weil zu dem durchschnittlichen Lohnniveau in den genannten Ländern kein Hardbait gefertigt werden kann, der beim Konsumenten für unter 10€ in den Bestand wandert.

Wiederbelebungswürdig ist der Thread vielleicht wirklich nicht, aber ich wollte für meine Anfrage nach kleinsten sinking Minnows auch nicht extra einen neuen eröffnen. Bin außerdem gelernter Uraltthreadwiederbeleber. Da ist der Frischling hier noch eine meiner leichtesten Übungen, zumal ich glaube, dass durch Reflexionen wie unsere auch die (positive) Entwicklung einer Community sichtbar wird.
 
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FrankBuchholz

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Es ist nicht nur das Lohnniveau (was sich in China seit den 90ern verzehnfacht hat) sondern auch der ganze Öko-Zauber an behördlichen Auflagen, Arbeitsschutz sowie staatliche Subvention. Ich habe gerade 4000 fair gehandelte Bucktail Teaser Röhrchen für 40 $ von privat aus USA erstanden für deren Versand -ein kompaktes Beutelchen von vlt. 200g - 27 $ fällig werden. Der abgabenfreie Expressversand der 12 Slow Jigs modernster Bauart die ich neulich als Gratis-Warenprobe von einem Chinesen ergaunert habe der die Überkapazität seiner "Schwesterfabrik" stumpf in eine Jigcraft FB-Gruppe voller Rednecks hineinspamte war hingegen sponsored by Sozialismus.

Mir hätten eine handvoll Rohlinge gereicht um die Bewegunsmuster der modernen Designs zu studieren die er ohne eigenen Entwicklungsaufwand von vermutlich japanischen Auftraggebern, vermutlich samt Fertigungs-Know-How, kostenlos zur Verfügung gestellt bekam. Er bestand jedoch darauf dass ich mir bestimmte Farben und Gewichte aus einem reichhaltigen Katalog aussuchte die sie mir dann einzelnd anfertigten - um mehr über die Präferenzen eines potentiellen Absatzmarktes zu erfahren.

Eine wirklich positive Entwicklung wäre es wenn wir aufhörten diese Länder herablassend zu bemitleiden. Hochmut kommt vor dem Fall. Was wird denn heute noch an Angelgerät in den von dir genannten "Industrie-" Ländern gefertigt? Ich bleibe dabei: Es geht um Direktimport aus den Fertigungsländern um den Preis für Entwicklung und Vermarktung zu sparen.
 

Saturday

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Was wird denn heute noch an Angelgerät in den von dir genannten "Industrie-" Ländern gefertigt?

Richtig gutes Zeug, was ich mir wirklich gern für mein Hobby leisten können würde. Ne Rute würde ich wahrscheinlich in DE in Auftrag geben, ne Rolle Made in Japan kaufen, Schnüre und Haken ebenfalls. Gute Köder gibt es mindestens aus Japan, USA, Frankreich, Deutschland. Alles das gibt es aber auch außerhalb der von mir genannten Länder und auch dort in richtig guter Qualität, wenn man denn möchte.

Von meiner Seite her noch eine letzte Off-topic-Aussage und dann würde ich persönlich gern zum Threadinhalt zurückkehren: China ist nicht sozialistisch so wie die "Demokratische Republik Kongo" nicht demokratisch ist, da können die jeweiligen Regierungen noch so viel behaupten. Begriffsschaffungen allein (die von der chinesischen Regierung massiv betrieben werden) bauen nicht das Wirtschaftssystem um. Autokratie und das Einparteiensystem sorgen ebenfalls nicht dafür.
 
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FrankBuchholz

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China ist nicht sozialistisch so wie die "Demokratische Republik Kongo" nicht demokratisch ist, da können die jeweiligen Regierungen noch so viel behaupten. Begriffsschaffungen allein (die von der chinesischen Regierung massiv betrieben werden) bauen nicht das Wirtschaftssystem um. Autokratie und das Einparteiensystem sorgen ebenfalls nicht dafür.

Das ist Wunschdenke bzw. Wunschdefinition. Sobald es in die reale Umsetzung geht und das Kollektiv eine anonymisierende Größe hat in dem die Mitglieder sich nicht mehr gegenseitig kennen und gerne füreinander da sind artet es immer in Unrecht aus und es ist niemals der "richtige", der "wahre" oder "echte" Sozialismus.

Zur Begrifsbestimmung:

sozial sein = "was meins ist ist deins"

Sozialist:in sein = "was Deins ist ist meins und was meins ist geht dich gar nichts an".

(National-) Sozialist:in sein = "Wir reißen uns das (jüdische) Kaufhaus und den (polnischen) Bauernhof unter den Nagel, dann haben wir für alle (Deutschen) genug Güter und Nahrungsmittel."

Mein 3-D-Druck Werftnachbar der mir Formen für Prototypen eines Slow Jigs für die Ostsee gedruckt hat die ich nur noch mit Silikon aufgießen musste hat mich gefragt ob ich solche preiswerten Plastik-Schalen später auch an Selbstgießer verkaufen wolle. Ich habe das verneint, aber es war einen Gedanken wert. Wir befinden uns am Übergang zum Informationszeitalter in dem Produkte nicht mehr teuer gelagert und transportiert werden müssen sondern dort gedruckt werden wo und wann man sie benötigt.
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Und was Know-How bzw. Informationsbeschaffung angeht ist China extrem sozialistisch, um nicht zu sagen national-sozialistisch, denn sie klauen und rauben hemmungslos und haben nicht vor mit anderen Nationen zu teilen wie es etwa im Ostblock unter Sowjetischer Führung üblich war. Chinesische Firmen agieren im Rahmen eines nationalstaatlichen Kollektivs dem ein einzelner westlicher Mittelständler nichts entgegenzusetzen hat. Sie tauschen sich intensiv über Verhandlungstaktiken aus wie sie ihm dieses aus der Nase ziehen, z.B. indem sie sich noch dafür bezahlen lassen in hart und teuer erarbeitetes Fertigungsknowhow eingewiesen zu werden - um ihn dann auf dem Weltmarkt zu unterbieten, bei stetig steigenden Löhnen und Wertschöpfung.

Angelköder sind natürlich Pillepalle verglichen z.B. mit Telekommunikation oder Energiewirtschaft aber sie bieten nachvollziehbare Einblicke in die größeren Zusammenhänge.
 

Saturday

BA Guru
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Politische Diskussionen sind im BA unerwünscht, weswegen ich nicht weiter auf deine Aussagen eingehen werde. Nebenbei bemerkt erschließt sich mir der Sinn deiner Begriffsbestimmungen nicht, weil es jeweils gute Definitionen vom utopischen, wissenschaftlichen und real existierenden Sozialismus gibt. Anhand derer hätten wir eine Einordnung vornehmen können, oder wir hätten diese Definitionen begründet mit theoretischen Vordenkern (Owen, Fourier, Marx, Engels) kritisieren können. Verknappende Zuspitzungen von "sozial sein", "Sozialist/in sein", "(National-)Sozialist/in sein" helfen da nicht weiter, aber wie bereits geschrieben, ist ein Barschalarm-Thread sowieso die falsche Plattform dafür.

Ich würde mich übrigens weiterhin sehr über die Beantwortung meiner Frage freuen – natürlich gern auch von dir, Frank:
Kennt jemand von euch kleinste sinking oder suspending Minnows (2 bis 4cm), die ich auf Einzelhaken umrüsten kann? Primär geht's mir dabei darum, keine superteuren Baits zu kaufen, wenn ich bewusst die Drillinge abnehme. Oftmals ist dann nämlich der schön austarierte Lauf nicht mehr gegeben.
 

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