Häufig unterschätzt und dennoch sehr fängig, Blinker

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Angelspass

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Top Beitrag, der meiner Meinung nach auf die Startseite gehört.

Guten Morgen!

Johannes kann sich gerne bedienen, da habe ich nichts gegen, ganz im Gegenteil, es wäre mir eine Ehre.

@all: Vielen Dank, ich habe gar nicht mit so viel und so guter Resonanz gerechnet.

Im Laufe des Tages folgt noch ein Teil über Meeresräuber und vielleicht ein paar Basteltips.

Wer von Euch angelt denn mit Blinker auf Wels oder auf Meerforellen?
Ich selber habe da keinerlei Erfahrung und würde mich freuen wenn es dazu einen Beitrag von den Waller- oder MeFospezialisten gäbe.

Danke im Voraus!

André
 

Angelspass

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Hallo zusammen,

in Teil eins und zwei habe ich mit blumigen Worten und in epischer Breite versucht zu beschreiben wie ich mit Blinkern erfolgreich auf Barsche, Forellen und Hechte angel.

Danke nochmals an Streifenspinner für die Ergänzungen zum Zander, das werde ich definitiv bei nächster Gelegenheit ausprobieren!

In diesem dritten Teil möchte ich beschreiben wie man auch an der Küste bzw vom Boot oder Kutter mit Blinkern erfolgreich auf Meeresräuber fischen kann.


Hornfisch

An der Ostsee ist im Mai und Juni Hornfischzeit, aber wann genau? Es gibt da eine Faustregel, die Natur zeigt uns wann es soweit ist und wann es sich lohnt Hornfische gezielt zu beangeln. Schaut Euch einfach die Landschaft an, sobald der Raps blüht sind die Hornfische da, sobald die Luft nach Raps duftet werden sie bissig.

Hornfische kommen in Massen in die Bodden und an die Küsten um dort zu laichen, wenn der Raps duftet sind sie damit fertig und fressen sich voll bevor sie ins offene Meer zurückziehen. Die besten Tageszeiten sind vormittags ab etwa 10:00 Uhr wenn die Sonne schon etwas höher steht bis etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang, das beste Wetter ist klarer Himmel mit ein paar Wolken und wenig Wind.

Als Rute nutze ich hier meine Shore Gun 89EMH mit einer hoch übersetzten Spinnrolle, bei mir die Abu Revo MGX Spin 30 oder meine SS3 mit einer 2500er Stella Fi. Meine Frau benutzt gerne eine Sbirolinorute Edition IM-12 von Balzer mit rund 30 Gramm Wurfgewicht und einer Shimano Stradic, als Schnur in allen Fällen PE mit etwa 8-11 Kg Tragkraft und ein nicht zu weiches etwa 40 cm langes Stahlvorfach, gerne ummantelt, ich nehme hier einfach die fertigen aus dem Fachhandel.
Als Rute gehen auch mittelschwere Spinnruten oder Feederruten, wir brauchen Wurfweite, sie sollten nicht zu hart sein sonst gibt es zu viele Aussteiger.

Beim Hornfisch kommen schlanke Blinker zum Einsatz, der Crazy Fisch Sense in 11 Gramm und der Farbe 9.1, ein Abu Toby von 12-18 Gramm in silber sollte es sein. Aber auch silberne DAMs Effzett in 22 oder 30 Gramm laufen gut wenn die Hornis es doch mal etwas langsamer und tiefer mögen, hauptsache es glitzert. Dunkle Dekore funktionieren nicht so gut.

Der wichtigste Faktor bei der Köderauswahl ist aber die mögliche Führungsgeschwindigkeit, bis auf ein paar Ausnahmetage ist high-speed-fishing angesagt, daher auch die Rollen mit hoher Übersetzung.

Im Fachhandel gibt es eine unendliche Auswahl an Meerforellen- und Hornfischblinkern, aber die Tobys, Sense und Effzetts kann ich auch im Binnenland nutzen daher sind die meine Favoriten.

Ans Ende kommt ein Drilling aus dünnem Draht, nicht die dickdrahtigen highpower Teile. Dünndrahtige Haken dringen besser ein. Auch sollten die Haken nicht zu groß sein, Drillinge der Größe 6 oder ein/zwei Nummer größer, das reicht.

Auf Silkekrogen oder ein Stück Stahl zwischen Blinker und Haken verzichte ich. Silkekrogen ist so ein Seidenzeugs, daran bleiben die Hornfische mit ihren kleinen spitzen Zähnen einfach hängen, der Haken entfällt.
Ein paar Zentimeter Stahl zwischen Blinker und Haken reduziert die Fehlbissquote, jedoch hakt man hierbei mehr Fische von außen, man reißt sie eher, verletzt den Fisch und wenn ich ihn dann doch verliere geht er ein, das finde ich unsportlich um es vorsichtig zu formulieren.

Die Führung ist einfach. Möglichst weit auswerfen, die Rute und Schnur bilden dabei eine gerade Linie, kurz vor dem auftreffen auf dem Wasser die Schnur abbremsen damit sich alles strafft, Bügel zumachen und die Rute sofort um etwa 45 Grad zur Seite drehen und sofort kurbeln. Die Rollenbremse sollte möglichst zu sein, viel weiter geschlossen als z.B. beim Hechtangeln.

Die Blinker sollten richtig richtig schnell an der Oberfläche geführt werden, alles was die Rolle hergibt, dazwischen aber immer ganz kurze Spinnstops einlegen, wirklich nur einen Augenblick und dann sofort wieder highspeed weiter. Meistens kommen dann die Anbisse, knallhart. Die Drills sind phänomenal, Hornis sind die schnellsten Fische in unseren Gewässern. Sie toben und springen und drehen sich, sie schwimmen rückwärts und rollen sich auch gern in die Schnur ein.

Fehlbisse hat man ohne Ende, bei klarem Wasser und über sandigem Grund kann man das auch beobachten wie sie die Blinker verfolgen, seitlich nehmen, von unten hochgeschossen kommen und ihn dann nehmen oder auch nicht.

Ein wenig zum Hornfischfang auf dem Bodden findet Ihr hier:
http://www.barsch-alarm.de/showthre...re-Gun-89-EMH-auf-dem-Bodden&highlight=bodden

Hornfische kann man später im Jahr aber auch sehr gut vom Kutter aus auf der offenen Ostsee (mehr dazu unten) oder an der Küste Sloweniens oder Kroatiens vom Ufer, der Luftmatraze oder Schlauchboot aus fangen.


Makrelen

Gerade im Hochsommer kann es sich lohnen auch vom Ufer aus mit Blinkern auf Makrelen zu angeln. Das geht z.B. am Hafen von Sheveningen von der Mole aus oder in den norwegischen Fjorden, funzt aber auch in Italien am Strand, mitten zwischen den Badegästen, in beiden Fällen natürlich nur wenn die Schwärme vor Ort sind. Doch am einfachsten ist vom Boot oder Kutter.

Als Rute nehme ich vom Boot aus eine mittlere Spinnrute, 20-40 Gramm WG sind ausreichend, salzwasserfeste Rolle (Ryobi Zauber, Spro Zalt Arc) sollte es sein sowie Schnur mit 8 Kg Tragkraft, entweder Mono oder PE mit Monovorfach.
Am Strand reicht eine leichte Spinnrute bis etwa 20 Gramm, von der Mole oder an Häfen gerne Feederuten oder lange Forellenruten, hier brauche ich auch wieder Wurfweite.

Die Blinker sollten klein, schlank und schwer und mit einem 2/4/6er Drilling bestückt sein. In der Nordsee oder auf dem Atlantik jagen die Makrelen kleine Heringe, Sandaale oder Sardinen und mögen lieber etwas größere Blinker, z.B. Toby in 12-18 Gramm oder Meerforellenblinker, im Mittelmeer sind sie ganz heiß auf die Bianchetties und kleine Sardinen, hier laufen kleine schlanke MeFoblinker oder kleine schlanke Forellenblinker besser.

Wenn Ihr im Italienurlaub früh morgens einen Strandspaziergang macht, etwa kurz nach Sonnenaufgang wenn die Einheimischen im flachen Wasser mit einem Kescher umher spazieren um die Vongole Verace zu ernten, dann seht ihr machmal wie das Wasser „kocht“, das sind Bianchetties, kleine Fische, mehliert und im Olivenöl gebacken eine super Delikatesse, Makrelen mögen die lieber frisch.
Wenn die Bianchetties aus dem Wasser hüpfen oder sich auf den Strand werfen werden sie gejagt und ich bin nicht mehr zu halten. 3-4 cm kleine Blinker werden durch knietiefes Wasser gekurbelt, auch hier gilt es den Blinker möglichst schnell und an der Oberfläche zu führen. Diese Strandmakrelen sind in der Regel recht klein

Von Häfen oder Molen in Holland oder Norwegen aus werfe ich einfach nur weit raus, lasse den Blinker bis auf etwa 1/3 der Wassertiefe absinken und beginne schnell einzukurbeln, kunstvolle Köderführung braucht es da nicht, die Rollenbremse sollte nicht zu fest eingestellt sein damit die Drillinge nicht ausschlitzen. Die Rute kann dabei zur Wasseroberfläche zeigen, Makrelen sind schnell aber nicht sonderlich kräftig, sobald es ruckt einfach hoch mit der Spitze, den Rest machen der Blank und die Bremse.

Auf dem Boot oder Makrelenkutter ist es auch recht einfach. Hier versuche ich in der Abdrift zu angeln, einfach auswerfen, ein wenig absinken lassen und schnell einleiern, die Bisse kommen in allen Fällen recht ruppig, die Drills machen richtig Spaß weil die Makrelen so schnell sind.

Und wie oben geschrieben, das alles funktioniert nur wenn Makrelen da sind, aber was heißt das?Wenn sie da sind dann sind es riesige Schwärme, also einfach das Wasser beobachten oder schauen was die Berufsfischer machen. Wenn die direkt am Strand oder kurz vor dem Ufer oder den Hafeneinfahrten so ringförmige Netze legen dann sind Makrelen da.


Köhler, Pollack, Dorsch

In Skandinavien werden Anglerträume wahr, die Küsten Norwegens oder Islands bieten eine unglaubliche Vielfalt an beangelbaren Fischen vor einer traumhaften Kulisse.

Wenn man ein Boot hat und rausfahren kann geht es meist in Wassertiefen von 100-300 Meter gezielt auf Großfische, egal ob Dorsch, Köhler, Schellfisch, Leng, Lump, Heilbutt oder Seeteufel, Blinker sind hier nicht die optimalen Köder. Dort nimmt man besser Naturköder oder Pilker, wir angeln vertikal und Blinker sind und bleiben numal „Horizontalköder“.

Was aber tun wenn es stürmt und wir können nicht raus? Was tun wenn kein Boot zur Verfügung steht?

Gerade in den Fjorden gibt es unzählige wind- und wettergeschützte Stellen, kleine Buchten mit steil abfallenden Kanten oder auch die Lee-Seiten von Hafeneinfahrten, dort kann man dann bei Wassertiefen von 5-15 Metern prima mit Blinkern angeln.

Und auch an der Ostsee, auf Rügen oder in Dänemark finden sich Stellen wo man gut vom Ufer oder von Häfen aus angeln kann wenn man kein Boot hat. Als Beispiele seien hier Kiel, Laboe, Holnis-Spitze, Maasholm, die Fährhäfen auf Fehmarn und Rügen sowie Sonderburg genannt.

Egal ob Skandinavien, Atlantik, Pazifik oder Ostsee, hier nutze ich gern mittlere bis schwere Hechtruten oder (die Älteren unter uns werden sie kennen) die gute alte Blechpeitsche. Als Rolle nutze ich die Shimano Stella 4000 F, das erste Modell der Stellareihe, als Schnur hatte ich früher Stroft GTP-R mit 13 Kg Tragkraft, heute ist die Kombination immer noch im Einsatz aber mit 0,22er Falcon Silk 8-Braid mit 13,5 Kg Tragkraft. Meine Frau nimmt gern eine Balzer Edition IM-? 70 Gramm Spinnrute -die ist recht weich- mit einer 4000er Ryobi Zauber, das alte Modell aus Alu. Die Rollenbremse mache ich nicht ganz zu, etwa so wie beim Hechtangeln. Sie sollte soweit geschlossen sein das der Fisch sich entweder selber hakt oder ich den Anschlag setzen kann, danach sollte er sofort Schnur nehmen können, ggf. kann man ja nachjustieren wenn was richtig dickes eingestiegen ist.

Auf einem Dorschkutter nehmen wir die oben genannten Kombos zum pilken, nur ein Hochseewirbel anknoten und daran einen 60-70 Gramm Pilker in den Snap hängen. Doch egal ob vor Rügen oder Langeland, manchmal geht damit nichts.

Genau für diese Fälle habe ich immer ein paar 30-45 Gramm Effzetts und große Tobys in der Köderkiste, denn gerade über Wracks, Plateaus oder Muschelbänken stehen manchmal Fische im Mittelwasser und machen Jagd auf Heringe, diese Fische kann man mit Blinkern prima beangeln.

Die werkseitig verbauten Drillinge tausche ich vorher gegen stärkere aus, aber bitte keine aus rostfreiem Stahl nehmen. Sollte ich mal einen Fisch verlieren, egal ob durch Schnurbruch, weil sich der Snap aufbiegt oder Splitring versagt, kann ich sicher sein das der Haken in recht kurzer Zeit verrostet und der Fisch ihn wieder los wird (hoffe ich), bei rostfreien Haken dauert das deutlich länger.

Die Technik ist wieder recht einfach, auswerfen, absinken lassen und einkurbeln oder den Blinker in der Abdrift einfach hinterherschlören, Faullenzertechnik mit Blech. Dennoch empfehle ich hier hin und wieder mal kurz anzujiggen und dann die Rolle zu öffnen und den Blinker abzulegen, wieder anjiggen und weiter schlören. In der Andrift einfach weit auswerfen, absinken lassen und bodennah einholen, die Andrift finde ich schwieriger da der Kutter ja auf den Blinker zutreibt, da habe ich weniger Kontrolle und weiß nicht wo er ist.

Manchmal gibt es so Dorsch, hin- und wieder auch einen dicken Hornfisch, Knurrhahn oder Köhler und ganz selten sogar Lachs oder Meerforelle, aber dieses Glück hatte ich selber bisher nie.

In den skandinavischen Häfen sieht man bei ruhigem Wetter häufig Schwärme von kleinen Köhler oder Pollacks und wenn das Wasser tief genug ist -Ihr seht ja was für Schiffe dort liegen oder anlegen- dann stehen da auch Dorsche oder größere Köhler und Pollacks.

Hier mal ein Beispiel, echt schön da, in diesem Hafen haben wir sehr gut gefangen, mit Blinkern:
http://www.sandsoy.no/

Die Technik ist recht einfach, nur auswerfen, absinken lassen und in verschiedenen Geschwindigkeiten einkurbeln, hin und wieder mal einen Spinnstop machen. Wenn es gezielt auf Dorsch gehen soll dann lege ich die Blinker gerne auf dem Grund ab und jigge sie einfach rein, genau wie beim jiggen mit Gummi, die Dorsche scheinen langsame und tiefe Köder einfach zu mögen.

Ganz ähnlich funktioniert das im Winter auch an unseren Küsten an der Ostsee, jedoch sind andere Köder wie Wattwürmer hier meist deutlich fängiger.

Wirklich Spaß machen aber die Köhler oder Pollacks an einer Spinnrute. Diese Fische sind sehr schnell, kampfstark und ausdauernd, da geht die Post ab am Hechtgeschirr. Die Köhler mögen die Blinker gern im Mittelwasser, eine mittlere Einholgeschwindigkeit brachte vom Ufer aus die meisten Fische.

In fast allen Situationen braucht man gar nicht doll anhauen, die Fische haken sich meist von selber. Auf dem Boot oder vom Kutter aus halte ich die Rute gern auf 11:00 Uhr damit der Blank den Biss sofort abfedert -dabei aber aufpassen das der Blank nicht auf die Reling knallt-, nach oben habe ich dann genug Platz um eventuell doch mal richtig anschlagen zu können. Wenn es nur Anfasser gibt schlage ich spätestens beim zweiten richtig an, sitzt der Haken dann nicht lasse ich absinken und jigge kurz an und das Spiel beginnt von vorn.

Vom Ufer aus halte ich die Rute auf 08:00 bis 09:00 Uhr, also mit der Spitze nach unten und etwa 30-45 Grad zur Seite, auch hier brauche ich die Federkraft des Blanks. Halte ich die Spitze hoch steht die Rute entweder zu sehr im Wind oder der Blinker läuft zu flach, da probiere ich meist einfach aus.


Gemeinsam ausprobieren

Wenn wir nicht wissen was die in der jeweiligen Situation beste Methode und was der beste Köder ist dann sprechen wir uns ab. Einer nimmt den Effzett und führt langsam und tief, ein anderer nimmt den Toby und führt flach und schnell, wobei wir die Einholgeschwindigkeit und den Führungsstil auch variieren.

Nach dem ersten Fisch nähern wir dann erst den Führungsstil und die Geschwindigkeit an und es wird sich schnell herausstellen welche Methode und welcher Blinker am besten funktioniert, so wird angeln zum Teamsport und am Ende des Angeltages freuen wir uns dann alle gemeinsam umso mehr. Oder auch nicht, aber so ist angeln…

Danke fürs Lesen und Euer Interesse!

Viele Grüße

André
 
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Chiemseebarsch

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Hallo André,

kannst Du bitte mal den Lurefans Siren etwas genauer beschreiben? Wie sind Deine Erfahrungen damit?

Mich würde der sehr interessieren weil Gewicht und Größe mir gut passen würden. Wie ist das mit den "Kiemen" und den Kugeln?

Kannst Du da allgemein einen Unterschied zum Effzett feststellen? Also von der Fängigkeit und Führung.

Allgemein auf Barsch: Wie hältst Du es grundsätzlich mit den Dekoren? Die Klassiker in Silber, Bronze und Gold? Oder eher naturnahe Dekore, oder Schockfarben?

Vielen Dank vorab

Mfg
Martin
 

Angelspass

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Hallo zusammen,

dann beantworte ich gerne mal die Fragen:

kannst Du bitte mal den Lurefans Siren etwas genauer beschreiben? Wie sind Deine Erfahrungen damit?

Mich würde der sehr interessieren weil Gewicht und Größe mir gut passen würden. Wie ist das mit den "Kiemen" und den Kugeln?

Die Erfahrungen damit sind recht gut, ich habe damit einige Forellen, Barsche und den ersten Hecht des Jahres gefangen. Die Kiemen sorgen für Verwirbelungen, die Kugeln für Sound.

Kannst Du da allgemein einen Unterschied zum Effzett feststellen? Also von der Fängigkeit und Führung.

Der Siren läuft ruhiger, hängt ein bissl hecklastig im Wasser und läuft auch bei langsamer tiefer Führung noch attraktiv, er "flankt" eher, weiß nicht wie ich das anders beschreiben soll. Der Effzett schlägt mehr aus, "flattert" und rotiert mehr und kommt schneller hoch, macht mehr Druck.
Fängig sind sie beide, das kommt einfach darauf an was die Fische an dem Tag wollen, mal lief der Siren besser, mal der Effzett.

Allgemein auf Barsch: Wie hältst Du es grundsätzlich mit den Dekoren? Die Klassiker in Silber, Bronze und Gold? Oder eher naturnahe Dekore, oder Schockfarben?

Die klassischen Farben sind immer dabei, kommt immer ein bissl auf den Sonnenstand und das Wasser an. Mittagssonne, klares Wasser und null Wind, da nehme ich silber oder kupfer, bei wolkigem Himmel und aufgewühltem Wasser meist zweifarbig, silber/gold oder silber/kupfer zum Beispiel.

Bei den Sirens liefen rot MBS #03, gelb/grün SRC #09 und Fire #06 am besten, zu denen kommt noch was in der Bastelecke, aber erst morgen!

Vielen Dank vorab

Mfg
Martin

Bitte!

Gruß

André
 
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Angelspass

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Hallo,

damit es keine Mißverständnisse gibt poste ich hier auch noch meine Anmerkungen aus dem Bericht über die Spökets.

Vielen Dank!

Zur Angabe von Bezugsquellen habe ich von Johannes grünes Licht, dennoch werde ich das nicht tun. Warum nicht? Ich schreibe solche Beiträge weil ich Spaß daran habe, weil ich hier sehr viel gelernt habe und versuchen möchte etwas davon zurückzugeben.

Ich bin unabhängig und will es bleiben, ich möchte keine Köderpakete haben, kein Teamangler sein, ich möchte selber bestimmen womit ich wann und wo angeln gehe, nicht "bitte" oder "danke" sagen müssen, keines Herren Diener und keines Dieners Herr sein.

Sollte sich einer der Foren oder Werbepartner berufen fühlen hier einen Link zu den entsprechenden Produkten in seinem Shop zu posten, gerne, macht das einfach, da habe ich sicher nichts dagegen.
Wenn Eure Umsätze dann explodieren und Ihr Euch erkenntlich zeigen wollt dann schnürt ein paar Köderpakete, verkauft diese und spendet das Geld an eine wohltätige Organisation, Lichtblicke e.V., die Lebenshilfe e.V., die Kinderkrebshilfe, irgendwie sowas. Ich will da keinen geldwerten Vorteil von haben.

Gruß

André
 

Barza

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Hi Andre,

danke für die sehr interessanten Beiträge zum Thema Blinker und Kompliment für deine Sichtweise in deinem heutigen(14:21 Uhr) Post!
 

dietel

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Senstaionell. Das ist natürlich auch wieder Stoff für die Startseite. Unbedingt brauchen wir da noch ein paar Angelbilder und dann geht's über die Startseite ins Artikelarchiv.

Vielen Dank im Namen der Community. Blinker sind wirklich unterschätzt. Dabei fliegen sie so gut, flashen ordentlich, laufen super und ein bisschen eine Kunst ist es auch noch, sie richtig zu führen. Oldschool - aber genau deshalb muss man mehr damit angeln. Super Impuls von die Andre!

Evtl. können wir ja zusammen Bilder für den Bericht sammeln? Also: BLINKERBILDER HOCHLADEN, Männers!
 

Angelspass

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Senstaionell. Das ist natürlich auch wieder Stoff für die Startseite. Unbedingt brauchen wir da noch ein paar Angelbilder und dann geht's über die Startseite ins Artikelarchiv.

Vielen Dank im Namen der Community. Blinker sind wirklich unterschätzt. Dabei fliegen sie so gut, flashen ordentlich, laufen super und ein bisschen eine Kunst ist es auch noch, sie richtig zu führen. Oldschool - aber genau deshalb muss man mehr damit angeln. Super Impuls von die Andre!

Evtl. können wir ja zusammen Bilder für den Bericht sammeln? Also: BLINKERBILDER HOCHLADEN, Männers!


Hallo Johannes, hallo BAler,

vielen vielen Dank für Eure Rückmeldungen und Kommentare, ich habe sicherlich nicht mit so viel positiver Resonanz seitens der Forenmitglieder und der Forenleitung gerechnet als ich die Texte über Blinker und Spökets geschrieben habe.

Und natürlich freue ich mich riesig wenn diese Texte dann auch mal auf der Startseite erscheinen und Teil des Artikelarchives werden.

Nun habe ich diese Beiträge nicht geschrieben um daraus eine one-man-show zu machen, schreibt bitte auch einfach mal was dazu wie es bei Euch mit Blinkern klappt, wie Ihr sie führt und auf welche Zielfische Ihr damit angelt.

Und da viele von Euch häufig super Bilder einstellen wäre das auch eine schöne Ergänzung, also einfach mal was hier posten bitte.

Was bleibt zu sagen, was bleibt zu schreiben? Ich machs kurz...

Velen Dank an alle Leser, es freut mich das es Euch gefallen hat!

André
 

Olli25

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Nun Angelspass,
Ich habe einen sehr schwer zu befischenden See, total verkrautet. Der Angeldruck ist sehr hoch und kaum jemand fängt hier auch nur einen Fisch. Die Weißfischangler mit Glück vielleicht mal eine Rotfeder oder Besatzforelle, aber für gewöhnlich fängt hier kaum jemand etwas da 2/3 der Fläche über die gesamte Wassersäule voll mit Wasserpflanzen sind.
Nun ich habe mir Gedanken gemacht wie ich den See befischen kann, leider fällt alles an Gummi flach da es bei mir auch mit weedguard nie gefruchtet hat. Dann ist mir die Idee mit dem Blinker gekommen. Hier Fische ich Toby und ganz kleine Spoons 3-5g alles auf einzelhaken umgebaut. Und siehe da, plötzlich kitzle ich fast an jedem Angeltag Barsche, Forellen oder einen Hecht aus dem See. Der Blinker bahnt sich seinen Weg, Hängerfrei durchs kraut.


grüße Olli
 

Angelspass

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Hallo zusammen,

es ist warm, die Sonne knallt vom Himmel, am Vereinstümpel beißt nichts wirklich gut und mir ist aufgefallen das in diesem Beitrag doch noch etwas fehlt.

Gerade im Frühjahr zur Forellensaison, aber auch jetzt im sonnigen Spätherbst kann ich häufig Forellen und Barsche an der Oberfläche sehen. Die Fische stehen nicht am Rand sondern recht weit draußen in der Mitte des Sees.

Mit Topwaterbaits komme ich da nicht hin, Spökets laufen zu tief oder zu schnell, dicke Blinker ebenso. Unsere Zielfische Barsch und Forelle jagen an der Oberfläche Fischbrut, kleine Uckels und Rotaugen aber auch die Barschbrut des Jahres.

Wenn wir hier etwas fangen wollen müssen wir unsere Köder entsprechend wählen, sie sollen sich gut werfen lassen und sehr weit fliegen und bei langsamer oder mittlerer Einholgeschwindigkeit möglichst nah an der Oberfläche laufen.

Den passenden Blinker für diese Situation habe ich Euch noch nicht vorgestellt oder beschrieben, das möchte ich heute nachholen.


Die Blätter


Über das Lauf- und Sinkverhalten der verschiedenen Modelle habe ich im ersten Teil des Beitrages ja schon viel geschrieben. Aber es gibt da eine Blinkerform die ich nicht so richtig einordnen kann, es ist irgendetwas zwischen „wobble action“ und Topwaterblinker.

Einige von Euch werden ihn vielleicht kennen, es ist der „Leaf“ von Spro. Der Leaf hat wie der Name schon sagt die Form eines Blattes. Das hintere Ende ist etwas dicker, er ist um die Längs- und Querachse gebogen.

IMG_1081.jpg
Die farbige Seite...

IMG_1082.jpg
Die Rückseite...

Wie auf den Bildern zu erkennen ist haben die metallisch glänzenden Leafs eine einheitliche Färbung, die farbigen haben auf der Rückseite eine andere Farbe als vorn. Der weiße ist hinten schwarz, der grüne hinten leuchtend gelb und der Firetiger hinten matt goldig glänzend.

Durch die Form und das recht hohe Eigengewicht fliegen die Leafs wirklich sehr gut und weit, egal ob an der BC oder an der Spinning geworfen.


Der Lauf der Blätter


Durch die Formgebung laufen die Leafs sehr flach, sogar bei langsamer Einholgeschwindigkeit kommen sie sehr schnell hoch. So wie auf diesem Bild zu sehen liegen die Leafs im Wasser.

IMG_1083.jpg
So liegt der Leaf im Wasser, von der Seite gesehen...

Beim einholen „wobbelt“ oder wackelt der Leaf um seine Längsachse, dreht sich aber normalerweise nicht. Sollte er sich doch drehen dann macht er das bei zu hoher Einholgeschwindigkeit.

Beim wackeln oder wobbeln erzeugt der Leaf verführerische Lichtreflexe, die kann man schon aus einigen Metern Entfernung sehr gut wahrnehmen. Die metallischen blitzen und funkeln, die farbigen bieten einfach schöne Kontraste.

Die Lauftiefe kann man beim Leaf prima über die Einholgeschwindigkeit steuern, natürlich kann man ihn nach dem auswerfen auch auf die gewünschte Tiefe absinken lassen und langsam etwas tiefer führen oder schnell eingekurbelt etwas flacher.


Rute und Rolle


Als Rute empfehle ich eine leichte Spinnrute bis etwa 7 Gramm Wurfgewicht oder eine BC in der passenden Gewichtsklasse, als Rolle eine 1000er oder 2500er Spinnrolle oder eine Baitcaster mit der Ihr 5 Gramm gut und weit rausfeuern könnt.

Ich habe die Leafs sehr gerne an meiner Molla 67L2F mit einer 2500er Stella und Stroft GTP-S2 gefischt, 2 Meter FC1 Fluo mit 5,4 Kg Tragkraft davor, einen Snap angeknotet und da einfach den Leaf eingehängt. Aber auch eine klassische Forellenrute funzt prima, die puffert die Fluchten auch besser ab weil die Troutflitschen ja grundsätzlich deutlich weicher sind als die Barschruten die wir hier sonst so fischen

Als BC habe ich gern meine Noike Seiten 68L mit einer Shimano Aldebaran BFS XG Limited genutzt, Daiwas Evo 8Braid drauf und FC-Vorfach wie oben.

Highend Tackle braucht es hier nicht, eine ordentliche Spinn- oder Baitcastrute und eine angehm zu kurbelnde Rolle mit einer fein justierbaren Bremse reichen aus, die Wurfweite ist hier meist entscheidend, gute Schnur (mono oder PE mit FC Vorfach) sollte aber in jedem Fall auf der Rolle sein.


Die Führung der Blätter


Für mich persönlich ist der Leaf ein recht einfach zu führender Blinker, einfach auswerfen und langsam bis mittelschnell einholen. Wenn man zu schnell kurbelt hüpft er über das Wasser und überschlägt bzw dreht sich. Ideal finde ich wenn er etwa 10 bis 70 cm unter der Oberfläche läuft und dabei schön vor sich hinwackelt.

Klar, zwischendurch mal kurz stehen und etwas absinken lassen kann den besonderen Reiz bringen, auch wenn man die Geschwindigkeit variiert kann man den Lauf etwas lebhafter gestalten, aber nach meiner Erfahrung reicht einfaches einkurbeln vollkommen aus.

So können wir große Wasserflächen schnell und effektiv abfischen, doch ich selber angel mit dem Leaf gerne auf Sicht. Dort wo Fische hochkommen oder gejagt werden, dort wo ich Forellen oder Barsche an der Oberfläche sehe werfe ich hin. Dabei überwerfe ich diese Spots um ein paar Meter und führe den Leaf dann langsam über bzw durch den Schwarm.

Die Bremse der Rolle habe ich dabei relativ weit auf damit die Fische nach dem Anbiss sofort in die Bremse gehen können, so vermeide ich Ausschlitzer. Die Rutenspitze zeigt bei tiefer Führung zur Wasseroberfläche und bei flacher Führung leicht nach oben, je nachdem wie ich die Leafs präsentieren will. Wie immer zeigt die Rute leicht zur Seite, etwa 30 bis 45 Grad, damit nach dem Biss der Blank die ersten meist heftigen Fluchten schonmal gut abfedert.


Der Biss

Forellen schießen einfach hinterher und packen den Leaf gerne direkt von hinten, Barsche nehmen ihn gerne von unten.
Mal erfolgt der Biss zaghaft, mal brachial, in beiden Fällen schlage ich aber nicht an sondern kurbel einfach weiter. Hängt ein Fisch schon beim ersten Kontakt zieht er mir die Rute krumm und der zurückschnellende Blank setzt den Anhieb, geht er sofort in die Bremse hängt er sowieso.

Hängt der Fisch beim ersten Kontakt nicht kurbel ich trotzdem weiter. Forellen setzen gerne nach und packen sich den Leaf bei einer zweiten oder dritten Attacke. Bei Barschen greift häufig der Futterneid und man kann manchmal beobachten wie sich ein ganzer Pulk um den Leaf streitet.

Probiert die Leafs einfach mal aus und berichtet mal von euren Erfahrungen mit ihm.

Nun, ich hoffe auch dieser Beitrag hat Euch gut gefallen und freue mich auf Eure Anregungen, Anmerkungen und über Euer feedback.

Vielen Dank für Euer Interesse und danke fürs lesen, ich wünsche Euch ein fischreiches Wochenende und eine schöne Zeit am Wasser!


Gruß

André
 
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Angelspass

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Hallo zusammen,

es wird Zeit hier mal wieder einen Beitrag anzuhängen, quasi als Gebrauchsanweisung, Tackle-Guide, Spoon-FAQ oder wie auch immer.

Einigen von Euch werden diese Texte vielleicht bekannt vorkommen und Ihr mögt denken: „Nanu, das habe ich doch schonmal irgendwo gelesen?“. Ja, diese Texte sind von mir.

Ich möchte Euch hier die einzelnen Spoon-Modelle von KelOfishing vorstellen und beschreiben wie man sie erfolgreich einsetzt.

Die KelO-Spoons haben die besten Vorraussetzungen echte Klassiker zu werden, in jedem einzelnen Modell und in jedem Design steckt sehr viel Liebe zum Detail, da hat sich Olek echt Mühe gegeben und ich wünsche ihm von Herzen viel Erfolg und bedanke mich nochmals für seine Unterstützung hier.
https://www.barsch-alarm.de/community/threads/dickes-dankeschön-an-andre-olek-und-carsten-lurenatic.34820/


Beginnen möchte ich mit dem Setup und den Modellen AMATOR, CRIUS, LESYNKA und LENNE. Im zweiten Teil stelle ich dann die Modelle TALAZ, SALGIR, NEYL und VOLME vor und schreibe etwas übers Spoon-Tuning und Spoon-Rigs.


Rute, Rolle, Schnur

Für alle KelO-Spoons empfehle ich eine leichte Spinnrute, UL oder L, eine leichte und smooth laufende Spinnrolle der 1000/2000er Größe und dünne geflochtene Schnur wie zum Beispiel die 007er Kairiki von Shimano und ein passendes Vorfach aus Fluocarbon, ich nehme dazu gern Stroft FC1 mit etwa 2,5 bis 3,5 Kg Tragraft, am Ende ein kleiner Snap.

Ihr kennt meinen Bericht über die Evergreen Kaleido Serpenti oder die Quon Super Trickster. Beide sind echte Zauberstäbe, gepaart mit einer 2000er Shimano Vanquish für mich persönlich echte Traumkombis für richtigen Spoonzauber.


Der AMATOR

Mit seiner Länge von rund 3,25 mm und einem Gewicht von 3,2 Gramm ist der AMATOR bestens für den Einsatz an stehenden und langsam fließenden Gewässer geeignet.
Aufgrund seiner asymmetrischen, länglichen und ovalen Form lässt er sich hervorragend werfen und besticht schon bei einfachem Einholen dank seiner S-förmigen Biegung mit einem äußerst verführerischem Köderspiel.
Kurze Spinnstops, bei denen der AMATOR leicht flatternd absinkt, verführen selbst vorsichtigste Verfolger noch zum Anbiss.

Der AMATOR ist für uns die erste Wahl wenn es an kommerziellen Forellenseen, Bächen oder kleinen Flüssen und Seen gezielt auf große Salmoniden geht und wenn es auf große Wurfweiten ankommt, hier kann dieser Spoon sein volles Potential frei entfalten.
Doch auch beim gezielten Angeln auf Barsche, Döbel oder Rapfen in Flüssen, Seen und Kanälen hat sich der AMATOR als sehr fängig erwiesen, vor allem wenn diese Fische in den warmen Monaten und zur Brutfischzeit nahe der Oberfläche oder im Mittelwasser jagen.

Den mit einem stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten AMATOR erhaltet Ihr zur Zeit in drei attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.



Die Führung

Grundsätzlich könnt Ihr den AMATOR ganz einfach einkurbeln, die Rute zeigt dazu in Richtung Spoon und ist höchsten um 15-30 Grad zur Seite gedreht, die Rutenspitze zeigt zum Wasser, nicht auf die Vögel.
Die Bisse der Forellen kommen beim einkurbeln recht ruppig und wenn Ihr die Rute nicht allzu fest in der Hand haltet kann sie sich Richtung Fisch drehen und Ihr habt genug Zeit zu reagieren und den Anhieb zu setzen.

Wollt Ihr den AMATOR höher oder tiefer führen geht das entweder über die Einholgeschwindigtkeit oder Ihr neigt die Rutenspitze bis auf die Wasseroberfläche um tiefer zu kommen oder Ihr haltet sie in der 10:00 bis 11:00 Uhr Position um an der Oberfläche Euer Glück zu versuchen. In beiden Fällen sollte die Rute dann aber direkt Richtung Spoon zeigen, das heißt der Winkel von oben betrachtet ist 180 Grad, von der Seite betrachtet habt ihr dann den Winkel zwischen Rute und Schnur. Sehr wichtig ist es hier konzentriert zu fischen denn Ihr habt in der Regel wenig Zeit zu reagieren und kaum Platz für den Anschlag.

Durch sein Köderspiel in der Absinkphase ist der AMATOR ein prima Spoon um ihn kunstvoll zu führen, Spoonzauber.
Ich werfe ihn gern weit aus, hole sofort jeglichen Schnurbogen mit der Rolle raus und lasse Rute und Schnur eine gerade Linie bilden, egal ob von oben oder von der Seite betrachtet. Dabei lasse ich den AMATOR bis auf die gewünschte Tiefe sinken und hebe ihn dann mit der Rutenspitze langsam und zitternd an, bis etwa auf die 11:00 Uhr Position, nehme dann den Schnurbogen wieder über die Rolle auf und lasse den AMATOR wieder über die Rutenspitze langsam und zitternd absinken. Der Einschlag kann in jeder Phase kommen, also vollste Konzentration. Der Anhieb sollte kurz und knackig erfolgen, hängt der Fisch nicht beim ersten Mal einfach weiter so führen wie oben beschrieben, Forellen setzen gerne nach.


Der CRIUS

Den CRIUS erhaltet Ihr derzeit in zwei Gewichtsklassen mit 3,1 und 4,1 Gramm. Seine Form ist eher „eifömig“ und er ist im Verhältnis zu seiner Größe relativ schwer. Durch diese ausgefeilte Formgebung haben wir die „Allroundfähigkeiten“ des CRIUS bis zum Maximum ausgereizt.

Dank seiner hervorragenden Flug- und Laufeigenschaften nutzen wir den CRIUS besonders gern wenn es darum geht, unbekannte Gewässer nach der fängigsten Zone und in unterschiedlichen Tiefen bei langsamer und mittlerer Einholgeschwindigkeit gezielt nach aktiven Räubern zu durchkämmen.

Den mit einem stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten CRIUS erhaltet Ihr zur Zeit in sechs attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.



Die Führung

Für mich persönlich ist der CRIUS der universellste KelO-Spoon. Er fliegt gut und läuft schon beim einfachen einleiern richtig gut. Beim einleiern halte ich die Rute genau wie beim AMATOR, siehe oben, beim joggen halt genauso wie Ihr es auch mit einem Gummi am Jigkopf macht.
Den CRIUS jigge ich auch sehr gern, da er recht schwer ist sinkt er schnell ab und entfaltet beim schnellen anjiggen das Köderspiel, wie beim einleiern auch.
Forellen beißen gern beim anjiggen, Barsche gern in der Absinkphase oder in dem Moment wo der CRIUS auf dem Gewässergrund ankommt.


Der LESYNKA

Mit einer Länge von rund 28,5 mm und einem Gewicht von 2,4 oder 3,2 Gramm zeichnet sich der LESYNKA durch ein sehr breites Einsatzspektrum aus. Schon einfaches „Einleiern“ bringt häufig Erfolg was den LESYNKA besonders bei Einsteigern in die leichte Spinnfischerei mit Spoons sehr beliebt macht.

Die rautenförmig strukturierte Oberfläche, die attraktive und kontrastreiche Farbgebung und die Möglichkeit der einfach Präsentation, sehr gute Flug- und Laufeigenschaften, all das macht den LESYNKA zum beliebten Allrounder unter den Spoons von KelOfishing.

In vielen Situationen am Wasser konnte sich dieses Universalgenie schon beweisen. Bei Testfischen mit dem KelO-Team und Freunden wurden neben Salmoniden auch Barsche, Döbel, Rapfen und sogar Hechte gefangen.

Den mit einem stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten LESYNKA erhaltet Ihr zur Zeit in zwei Gewichtsklassen und acht attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.



Die Führung

Den LESYNKA führe ich genau wie den CRIUS, er ist jedoch leichter und lässt sich daher in flachen Gewässern oder beim fischen an der Oberfläche ideal einsetzen.
Auf Forellen funktioniert das „Oberflächenjiggen“ sehr gut, das heißt ich lasse ihn höchstens bis auf 1,5 Meter Tiefe absinken und animiere ihn dann mit zitternder Rutenspitze an die Oberfläche.
Auch hier ist es wie beim klassischen jiggen mit Bleikopf wichtig nie den Kontakt zum Köder zu verlieren, also Schnurbögen nach Möglichkeit vermeiden.


Der LENNE

Der Name dieser Spoons deutet es schon an, dieses Modell hat sich vor allem an schnell fließenden Gewässern bestens bewährt.

Mit einer Länge von rund 40 mm und einem relativ hohen Gewicht von 5,2 Gramm kann der schlanke und länglich-ovale LENNE gerade in starker Strömung sein volles Potential ausschöpfen. Der LENNE behält selbst bei hohen Geschwindigkeiten seinen attraktiven Lauf, ganz ohne hektisches flattern und ohne zu überschlagen.

Mit mittlerer bis hoher Einholgeschwindigkeit im Stillwasser und bei langsamer Strömung, oder auch gegen die Strömung in schnell fließenden Flüssen, einfaches einkurbeln ohne zusätzliche Aktion mit der Rute führt nach unseren Erfahrungen zu den besten Erfolgen.

Selbstverständlich sollte die Einholgeschwindigkeit je nach Gewässer und Strömungsgeschwindigkeit variiert und der jeweiligen Angelsituation angepasst werden.

Beim „Aera-Fishing“ auf Salmoniden können Sie den LENNE auch in größeren Tiefen sehr gut einsetzen. Unsere Testangler haben mit dem LENNE in dänischen Forellenseen, an kommerziellen Forellenteichen und in unseren Talsperren sehr erfolgreich auf große Lachsforellen, Seeforellen und Saiblinge gefischt.

Den mit einem großem, stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten LENNE erhaltet Ihr zur Zeit in fünf attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.



Die Führung

Der LENNE ist relativ groß und schwer, ich führe ihn im Grunde genauso wie einen DAM Effzett, das könnt Ihr oben nachlesen.
Da er eine große Oberfläche hat läuft er auch beim langsamen Einleiern sehr agil und macht schön Druck.
Die dicken und fetten Lachsforellen am Forellenteich lieben den LENNE, im Freiwasser solltet Ihr immer mit dicken Barschen, Hechten oder auch einem kleinen Waller rechnen.



Weiter geht es im folgenden Beitrag!

Danke fürs Lesen und viele Grüße

André
 
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Angelspass

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Hallo zusammen,

hier nun die Fortsetzung, in diesem zweiten Teil stelle ich die Modelle TALAZ, SALGIR, NEYL und VOLME vor und schreibe etwas übers Spoon-Tuning und Spoon-Rigs.


Der TALAZ

Stehen die Fische -meist Forellen- nah an der Oberfläche und sind dort zu sehen setzen wir gern den TALAZ ein. Seine Form gleicht einer symmetrischen Raute und erlaubt eine besonders langsame Köderführung gepaart mit einem besonders attraktivem Köderspiel während der Absinkphase.

Mit diesem kleinen und mit 2 Gramm relativ leichtem Spoon überwerfen wir die Fische um einige Meter um den TALAZ anschließend langsam durch das Sichtfeld der Fische zu führen. Häufig erregt allein das schon das Interesse und die Aufmerksamkeit der Fische und führt zum Anbiss.

Sind die Forellen eher scheu und wollen nicht sofort zupacken empfehlen wir kurze Spinnstops über den Spots und Schwärmen, der TALAZ erledigt den Rest.
Schon bei der Entwicklung und Formgebung des TALAZ wurde eine sehr hohe Priorität auf genau dieses attraktive und verführerische Köderspiel in der Absinkphase gelegt um selbst scheue Räuber doch noch zum Biss zu verleiten.

Den mit einem kleinem, stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten TALAZ erhaltet Ihr zur Zeit in zwei attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.



Die Führung

Der TALAZ ist der Oberflächen-Spoon und läuft super an heißen Tagen wenn die Forellen faul sind und auf Insekten warten die ins Wasser fallen.
Den TALAZ werfe ich einfach weit aus und lasse ihn an straffer Leine langsam absinken, die Rutenspitze zeigt dabei Richtung Wasser und ist um etwa 30 Grad zur Seite gedreht, wie oben beim AMATOR.
Die Bisse kommen meist eher zaghaft und zurückhaltend, sobald ich „etwas“ spüre gibt es einen kurzen, harten und schnellen Anhieb. Sitz der Fisch wisst Ihr eh was zu tun ist, sitzt er nicht führe ich ihn weiter wie zuvor, auch hier setzten die Forellen gerne nach.


Der SALGIR

Schlank, rund 38 mm lang und mit 3 Gramm relativ schwer ist unser SALGIR die erste Wahl falls die Zielfische mal eine Etage tiefer stehen oder wenn wir sie in größeren Distanzen erst einmal suchen müssen.

In Fließgewässern können Sie den SALGIR gezielt in tieferen Gumpen, den beliebten Standplätzen größerer Bachforellen, anbieten ohne das der Spoon den vermeintlichen Unterstand zu schnell verlässt.

Im Freiwasser lässt der SALGIR sich dank seiner schlanken Form recht tief und mit mittlerer bis schneller Einholgeschwindigkeit prima führen, sein leicht S-förmiges Profil garantiert ein verführerisches Köderspiel, ein idealer Salmoniden-Spoon für tiefere Gewässer.

Unsere Testangler haben den SALGIR auch auf der Ostsee und in den Boddengewässern rund um Rügen erfolgreich getestet. Er ist ein phantastischer Blinker wenn es im Mai vom Ufer oder Boot aus gezielt auf Hornfische geht und es darauf ankommt den Köder weit zu werfen und schnell zu führen.

Den mit einem stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten SALGIR erhaltet Ihr zur Zeit in vier attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.



Die Führung

Der SALGIR ist für mich der optimale Distanz-Spoon von KelO. Relativ klein und dabei schwer und schön sphärisch geformt lässt er sich weit werfen und tief führen.
Aber auch als Speedköder an der Oberfläche macht der SALGIR einen richtig guten Job. Wenn die Forellen wirklich jagen und auf schnelle Köder stehen ist der SALGIR meine erste Wahl und auf Rügen habe ich mit ihm einige Hornfische aus knietiefem Wasser ziehen können.
Es reicht im Grunde ihn einfach weit auszuwerfen, Rutenhaltung wie oben beim AMATOR, und dann einfach mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten einleiern.
Auf Tiefe gebracht lässt er sich dank seiner Form prima langsam führen und hat mir auf Rügen einiges an Barschen gebracht. Gerade wenn die Barsche tief stehen und kleine Köder wollen könnt Ihr den SALGIR wie eine Jig führen und sogar mal liegen lassen, natürlich nur wenn keine Hängergefahr besteht.


Der NEYL

Er ist wahrscheinlich der aktuell beliebteste Forellen-Blinker aus unserem Programm. Den NEYL erhalten Sie mit 1,8 und 2,4 Gramm Gewicht. Seine spezielle Form sorgt für ein unwiderstehliches Laufverhalten und Köderspiel, besonders in der Absinkphase.

Selbst träge und scheue Fische werden beim NEYL schwach, er ist quasi ein „must-have“ für jeden ambitionierten Forellenangler am Stillwasser.

Das Stichwort hier ist „Area-Fishing“, bei diesem Modell sind der Präsentation kaum Grenzen gesetzt und unterschiedliche Techniken funktionieren hervorragend. Ganz gleich ob eingekurbelt, mit kurzen Spinnstops oder ohne, leicht gejiggt oder getwitscht oder auch beim Eisangeln, der NEYL ist ein multifunktionales Allroundtalent für das gezielte Angeln auf Salmoniden.

Den mit einem stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten NEYL erhaltet Ihr zur Zeit in fünf attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.


Die Führung

Der NEYL ist für mich wie oben beschrieben ein Universalgenie am Forellenteich oder an stillen Gewässern bzw wenn es nicht ganz so doll auf weite Würfe ankommt.
Alle oben beschriebenen Führungsstile funktionieren mit dem NEYL, besonders wichtig ist aber der permanente Köderkontakt und ein ausreichender Winkel zwischen Rutenspitze und Schnur.


Der VOLME

Mit seinen rund 29 mm und einem Gewicht von 1,5 Gramm relativ leicht hat sich unser UL-Volme besonders beim „Area-Fishing“, also dem Forellenfischen an stehenden Gewässern, bestens bewährt.
Die mit 2,5 Gramm etwas schwerere Variante lässt sich ganz hervorragend in stehenden und fließenden Gewässern einsetzen.

Der VOLME besitzt eine extrem langsame und attraktive Absinkphase, welche bei kurzen Spinnstops und beim „jiggen“ besonders zur Geltung kommt.

Diese Eigenschaften machen ihn nicht nur für Salmoniden äußerst interessant, auch Barsche lieben das Köderspiel und das langsame Absinken des VOLME.

Den mit einem stabilem und superscharfem Einzelhaken ausgestatteten VOLME erhaltet Ihr zur Zeit in fünf attraktiven Dekoren, weitere folgen in Kürze.



Die Führung

Der VOLME ist für mich der kleine Bruder vom AMATOR, ich führe ihn genauso wie ihn.
Zur Brutfischzeit im Frühjahr nutze ich ihn gern vertikal um ihn nahe der Spundwand am Kanal auf Barschjagd zu schicken, das funktioniert erstaunlich gut. Und selbst am Forellenteich konnte ich schon Barsche mit dem VOLME fangen obwohl lauf Pächter gar keine im Teich sein sollten.


SPOON-Tuning

Wenn mit großen und dicken Fischen zu rechnen ist tausche ich gern die Originalhaken an den KelO-Spoons durch etwas größere und dickdrahtige Haken aus. Das können welche von Owner, Noike, OMTD und VMC sein oder ich nehme die Kelo K-2 in den Größen 2, 4 und 6.


Spoon-Rigs

Wenn ich mit den leichten und kleinen Modellen auf Weite und Tiefe kommen muss fische ich die Spoons am C-Rig. Dazu ziehe ich erst einen Gummistopper aufs FC, schiebe dann ein Tungsten Bullet in schwarz drauf, noch einen Gummistopper als Knotenschutz hinterher und dann einen Wirbel. Der (oder das?) Bullet sollte nicht mehr als 15 cm Spiel zwischen Wirbel und Gummistopper haben.
An das untere Ende vom Wirbel knote ich ein etwa 80-100 cm langes FC Vorfach und an dessen Ende einen Snap, hier hänge ich dann NEYL, TALAZ oder VOLME ein.

Alternativ geht natürlich auch ein Splitshot- oder Bottom-Bouncer-Rig oder eine Seitenarmmontage, kommt halt darauf an wie der Gewässergrund aussieht, ob es Pflanzenteppiche bzw Kraut gibt oder ob ich über Steinpackungen fischen will.


So, nun vielen Dank fürs lesen und viel Spaß am Wasser beim Spoonzauber!

Gruß

André
 
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SavageGearAngler

Twitch-Titan
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Sehr informativer und gut zu lesener Bericht.
Habe mir auch mal ein Blinker (55mm effzett) in meine Köderbox gepackt und am Anfang des Jahres einen 81cm Hecht gefangen. Klappt also tatsächlich noch mit blech.
Einziger Nachteil: der Drilling am Ende des Köders wird von den Hechten gerne mal bis in die Kiemen inhaliert, sodass sie meiner Meinung nach nicht mehr lebensfähig sind. Also lasse ich seit dem die Finger von davon!

LG
 

Bubertoblanco

Belly Burner
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Das ist ein sehr schöner Bericht der durchaus Laune macht dem Blinker mal wieder ein Chance zu geben da werde ich wohl in Opas Kiste kramen müssen und mir den einen oder andern Blinker Mopsen
 

Angelspass

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Schön das es Euch gefällt und es freut mich das hier offenkundig auch gelesen wird.

Vielen Dank fürs lesen und für Euer Interesse!

André
 

FrankBuchholz

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Hallo zusammen,

Die Technik ist recht einfach, nur auswerfen, absinken lassen und in verschiedenen Geschwindigkeiten einkurbeln, hin und wieder mal einen Spinnstop machen. Wenn es gezielt auf Dorsch gehen soll dann lege ich die Blinker gerne auf dem Grund ab und jigge sie einfach rein, genau wie beim jiggen mit Gummi, die Dorsche scheinen langsame und tiefe Köder einfach zu mögen.

Ganz ähnlich funktioniert das im Winter auch an unseren Küsten an der Ostsee, jedoch sind andere Köder wie Wattwürmer hier meist deutlich fängiger.
é

Ich finde es toll wie breit deine Erfahrungen in dem Thema sind. Was das Dorschangeln in Ostseehäfen angeht sehe ich jedoch ein wenig Ergänzungsbedarf damit es besser klappt als mit Wattwürmern.
In einschlägigen Trolling-Videos ist deutlich zu erkennen daß Dorsche keine Hemmungen haben weit nach einem Blinker zu steigen und ihn ausdauernd zu verfolgen. S.h. es besteht keine Notwendigkeit mit dem Köder am Grund des Hafenbeckens auf Einkaufswagen-Suche zu gehen. Es ist vielmehr der Stimmungslage des Dorsches geschuldet ob er im Freiwasser aktiv jagd - meist tagsüber bei guter Sicht - oder sich kleinen langsamen Bodenlebewesen widmet, was vowiegend, aber nicht ausschließlich, in der Dämmerung/Nacht der Fall ist. Er klebt jedoch auch bei der Grundeljagd nicht am Boden wie der Zander es tagsüber tut.

Beim Führen des Blinkers sind vertikale Elemente dennoch sehr wichtig, er sollte schon in der unteren Hälfte der Wassersäule bleiben. Der Begriff "Spinstop" kommt aus der Meerforellenangelei und bezeichnet einen Stop der dem Köder einen "Spin", also Drehung um die eigene Achse, verleiht. Das können Küstenblinker wie Seeker, Snaps etc. (und natürlich meine eigene Entwicklung) aber eher nicht die stark gewölbten Modelle aus der Süßwasserangelei, auch wenn diese wie alle anderen Köder von abwechslungsreicher Führung profitieren. Bei denen klappt am Besten einfach Heben&Senken, Stichwort "Jigging Spoon".

Die Fische sind selten größer als 50-60cm und von der Kampfkraft her mit Zandern zu vergleichen. Kräftigeres Gerät als beim Barschangeln ist also nur dem Wind und der Weite des Reviers geschuldet. Mit einem Stahlvorfach sollte man sich außerhalb der Reichweite eines Boddenhechtes besser nicht an der Küste blicken lassen sonst bekommt man Probleme ernst genommen zu werden.

Top- Zeiten sind April und Mai und dann wieder Oktober bis Januar. Meerforellen sind als Beifang keineswegs ungewöhnlich. Vor allem im Winter sprechen sie gut auf eine tiefe abwechslungreiche Führung an, eine Unterscheidung zwischen Dorsch- und Meerforellenangelei ist dann kaum möglich bzw. sinnvoll. Und wenn dann ein guter Fisch 3m unter der Rutenspitze an der Oberfläche tobt während man mit klammen Fingern den Teleskopkescher aus dem Rucksack klabüstert lernt man die Vorzüge eines Durchlaufblinker erst wirklich zu würdigen.
 

MoganZH

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Ergänzungsbedarf
In einschlägigen Trolling-Videos ist deutlich zu erkennen daß Dorsche keine Hemmungen haben weit nach einem Blinker zu steigen und ihn ausdauernd zu verfolgen. S.h. es besteht keine Notwendigkeit mit dem Köder am Grund des Hafenbeckens auf Einkaufswagen-Suche zu gehen. Es ist vielmehr der Stimmungslage des Dorsches geschuldet ob er im Freiwasser aktiv jagd - meist tagsüber bei guter Sicht - oder sich kleinen langsamen Bodenlebewesen widmet, was vowiegend, aber nicht ausschließlich, in der Dämmerung/Nacht der Fall ist. Er klebt jedoch auch bei der Grundeljagd nicht am Boden wie der Zander es tagsüber tut.
Meine Erfahrung ist über Jahre hinweg gegenteilig. Während die Dorsche tagsüber am Grund kleben, jagen sie in der Morgen und Abenddämmerung vor allem in oberen und mittleren Schichten. Dafür spricht auch, dass gerade für die Strandangler die Dämmerungszeit als sehr ergiebig gilt. Ausnahmen bestätigen die Regel und ich rede jetzt ausdrücklich von der Küstenangelei.

Der Begriff "Spinstop" kommt aus der Meerforellenangelei und bezeichnet einen Stop der dem Köder einen "Spin", also Drehung um die eigene Achse, verleiht.

Woher kommt diese Info? Für mich war ein Spinstop immer Spin (Rolle DREHT) Stop (stoppen).
Kann aber auch anders sein, man lernt ja nie aus. Oder die Wahrheit liegt in der Mitte.
 

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