Häufig unterschätzt und dennoch sehr fängig, Blinker

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FrankBuchholz

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Woher kommt diese Info? Für mich war ein Spinstop immer Spin (Rolle DREHT) Stop (stoppen).
Kann aber auch anders sein, man lernt ja nie aus. Oder die Wahrheit liegt in der Mitte.

Die früheste mir bekannte Nennung dieses Begriffes ist in "Geheimnisse der Meerforelle" Teil 1 bei der Unterwasseraufnahme in der gezeigt wird wie der Blinker ins Rotieren kommt.
Die Rollenkurbel heißt auf englisch "crank handle", kurbeln "cranken". Das hat nichts mit der Spinnrolle zu tun, zumal man es ja auch mit der ebenso beliebten Baitcaster hinbekäme. Es hieße sonst "crank stop".
Der Begriff "Spinnfischen" an sich rührt daher dass die allerersten Spinnköder (Devon, Spinner, Behm-Blinker etc. ) fast ausnahmslos um die eigene Achse rotierten, nur dies wird im Englischen als "Spin" bezeichnet.

Ich finde das wichtig da es einen ganz wesentlichen Köder-Bauart-bedingten Reiz darstellt. Ich habe mich früher immer gewundert warum die alten Hasen selbst an die langen Sandaalblinker bei denen ich eh schon Angst vor Fehlbissen hatte noch einen Wirbel zwischen Blinker und Drillng geschaltet haben. Das haben die nicht gemacht um Aussteiger zu verhindern sondern um das Drehen beim Stop zu erleichtern. Ich habe das im Schaubecken ausführlich getestet, die Entkoppelung vom Haken bringt sogar kompakte Zinnpilker zum Rotieren. Das ist der Grund warum ich sogar die Durchläufer mit Wirbel am Haken ausliefere.
 

Angelspass

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Hallo,

@FrankBuchholz wo wir die Begriffe "spin" und "crank" nun geklärt und die Definition verstanden haben, wie wäre es denn wenn Du uns hier ein bissl was zu Führungstechniken, Laufverhalten, Rute/Rolle/Schnur usw schreibst?

Gerne auch zu den Produkten welche Du vertreibst und herstellst, z.B. Truttator oder Tobis Durchlauf, darüber würden ich und viele andere hier sich sicherlich sehr freuen und es passt ja auch sehr gut ins Thema.

Danke im Voraus und viele Grüße

André
 
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Drop Shoter

Finesse-Fux
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@FrankBuchholz
Bin auch vom Rotor (oder der bei der Cast von der Spool) ausgegangen, die sich ja auch "spinnt"
However, danke für die Aufklärung.
 

FrankBuchholz

Master-Caster
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Ok, aber nur einen:

eben habe ich an meinem "Hausstrand" auf dem Werksgelände meines Vermieters (LIndenau Werft) ein Paar Wurf mit dem Truttator gemacht, immer in der Hoffnung auf eine maßige Forelle. Das ist ein Durchlaufblinker dessen Grundriß wir ursprünglich mit der Gravurmaschine analog von der Do-It-"Casting Spoon" Gußfrom abgenommen haben. Die Trimmung ist jedoch auf weite Würfe ausgelegt. Dadurch haben wir einen Küstenblinker mit sehr guten Wurfeigenschaften erhalten der trotzdem die gleitende Absinkphase des Barschzockers beibehalten hat. Bei zügiger, monotoner Führung bricht er wild flatternd aus. Standard sind 10-20 zügige Kurbelumdrehungen mit anschließendem Spin-Stop. Je nach Wassertiefe. Der Dorsch war am flachen Strand auf Krebsjagd - das hat er jedenfalls ausgespuckt- und kam erst mit der Dämmerung in Ufernähe. Gebissen hat er erst am Ende des Spinstops. Damit entspricht er der von Dropshoter genannte Beobachtung die an der offenen Küste sehr häufig, im Hafen jedoch nur eingeschränkt gilt.
31220267bx.jpg


Der Blinker ist durch seine Abstammung in der 21gr-Format aber auch effektiv zu Jiggen. "Jig, cast or troll" ist damit keine leere Prase, das können viele amerikanische Muster.Mir genügt dafür die abgebildete 2,4m Akilas 10-30gr mit 2.500er. An der Küste und bei Wind nehme ich die normale Mefo-Kombo.

Die größeren Ausführungen des Truttator sind am Computer in die Länge gezogen. Sie haben einen attraktiven Geradeauslauf und gute Spinnstop-Eigenschaften, aber gejiggt rauschen sie einfach über das Heck ab wie die ähnlichen Muster Snaps, Seeker etc.. Das kann man machen, muß man aber nicht. Hier ein Bild von letzter Woche, solche Fische haben momentan im Raum Kiel wegen der aktuellen Überfischung leider Seltenheitswert. Nils fischt m Hafen gern aggressiv mit Zinnpilker und fängt die besten Fische nach eigenen Angaben vom Morgen über den Mittag. Hier benutzt er einen Perlmutt-Trutator im tiefen Freiwasser da ich ihn um Bilder gebeten habe, geht ja in M-V bald wieder los mit Mefo. Ich möchte vermuten er hat einfach mit viel Spinstops eingeholt, ähnlich wie Faulenzen nur ohne Grundkontakt.
31220268zn.jpg
 

Ruti_Island

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Guten Morgen,
konntet ihr Unterschiede im Laufverhalten von Spoons feststellen wenn kein Sprengring an der oberen Öse angebracht ist?
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Angelspass

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Guten Morgen,
konntet ihr Unterschiede im Laufverhalten von Spoons feststellen wenn kein Sprengring an der oberen Öse angebracht ist?
Guten Morgen,

nein, nicht wirklich. Wobei ich bei kleinen undd sehr leichten Spoons, also unter 1,5 Gramm, immer ohne den oberen Ring fische. Einfach einen kleinen Snap (die kleinsten von Noike) mit großem Bogen einhängen und gut ist.
Bei größeren Spoons nutze ich gern den oberen Ring wenn er schonmal dran ist, wenn nicht ist es auch egal.

Bei Spoons und Blinker die zu rotieren neigen, z.B. beim Stitch von Crazy Fish oder den Trout Spoons von Molix, schalte ich immer gern einen kleinen kugelgelagerten Wirbel von Spro davor.

André
 

Ruti_Island

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Hi André,

danke für deine schnelle Rückmeldung. Das sind beides Modelle um die 5g, also alles andere als leicht. Ich war nur verunsichert, weil ich bisher keine Spoons ohne weiteren Sprengring gefischt habe - werde es aber erst mal so versuchen.
 

Angelspass

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Bei mir ist es meist auch eine Frage der Bequemlichkeit. Ist ein Sprengring drann lasse ich es so, ist keiner dran halt auch.

Also einfach "Feuer frei" und die Teile so nutzen wie sie aus der Packung kommen.

Bei 4/5 Gramm, z.B. Crius und Lenne von Kelo, rüste ich manchmal nach oder nehme größere Snaps.

Bei DAM Effzett sind ab 6 Gramm eh schon Ring und Wirbel dran, bei ABU Tobys ab 7 Gramm auch.

Die Frage stellt sich also i.d.R. nur bei den Forellenspoons. Da die meisten von uns diese wohl mit einem dünnen FC-Vorfach fischen werden haben wir eh genug Beweglichkeit drin. (Wirbel und) Snap finde ich persönlich wichtiger als den oberen Sprengring.
 

Ruti_Island

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Bei 4/5 Gramm, z.B. Crius und Lenne von Kelo, rüste ich manchmal nach oder nehme größere Snaps.

Warum das? Der obere ist nämlich ein Lenne von Kelo.
Als Snaps verwende ich die von Profiblinker. Müsste Größe 16 oder 20 sein. Mit Wirbel davor, weil ich zeitweise auch Spinner fische.
 

Angelspass

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Das kommt darauf an wie schnell ich den führen will bzw ob in der Strömung oder im Stillwasser.

Wenn ich einen großen Spoon wie den Lenne und einen kleinen Snap habe kann sich der Spoon evtl nicht richtig frei bewegen, daher nehme ich entweder einen Sprengring und montiere den oben oder ich knote einen neuen und größeren Snap an. Oder ich nehme eine andere Rute...

Der obere ist nämlich ein Lenne von Kelo.
Sofort erkannt;)

Nur mal ein Blick in mein Spoonmäppchen:
kelo-spoons.jpgDie Kelos sind fast alle ohne Sprengring, sie laufen und fangen trotzdem. Ich bin einfach zu faul da Sprengringe dranzumachen.

molix-spoons.jpgDie Molix Spoons sind ab Werk alle mit Sprengring, ich bin einfach zu faul die abzumachen.

Vom Gewicht her bewegen wir und hier zwischen 2,4 und 4,1 Gramm.

Im Detail sieht das dann so aus:
IMG_2159.jpeg
Das ist ein Noike Lure Snap der Größe #00 und ein Kelo Crius(?) mit 3,1 Gramm. Beweglichkeit ist da mehr als genug, also spare ich mir die Mühe Sprengringe zu montieren.
Außerdem kann man sich damit so schön die Spoons zerkratzen, dann ärgere ich mir immer die Krätze an den Balg, über mich selbst. Aber auch ein Kratzer beeinflusst die Fängigkeit in keinster Weise, meiner Ansicht nach.

Gruß

André
 

Ruti_Island

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Ahhh, verstehe. Wenn durch die kleine Größe des Snaps nicht genug Spiel gewährleistet ist macht ein zusätzlicher Sprengring Sinn. Oder eben ein größerer Snap. Aber ich würde dann eher auf den zusätzlichen Sprengring gehen.

Vor der Problematik stand ich nämlich bisher nicht, da alle meine Modelle ausnahmslos werkseitig mit einem weiteren Sprengring ausgerüstet waren.
 

SlidyJerk

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5E66320F-8F72-4B08-9664-738BEE629B26.jpeg Der erfolgreichste Blinker für mich ist und bleibt der “Hechtkiller” von HaKuMa.
Der ist gegossen und hat im unteren Teil eine deutlich grössere Materialdicke. Die Flugeigenschaften sind somit absolut genial. Egal ob mit BC oder Spinnrute geworfen, das Ding fliegt taumelfrei und somit extreeeeeem weit. Der Lauf ist ebenfalls ausgezeichnet.
Mit dem Teil habe ich hunderte von Hechten gefangen und auch mal einen 94er Zetti verhaften können.
Leider gibt es diese Qualitätsfirma aus dem Harz nicht mehr. Vielleicht existieren noch Gießformen davon.
 

SlidyJerk

Zander-King 2020
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Die hatten die Firma in Silberhütte/Harzgerode.
Die waren damals so innovativ und haben mit die ersten bleifreien Pilker SNX auf den Markt gebracht. Und alles in 1A Qualität, echte deutsche Wertarbeit.
 
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