Also, halten wir kurz fest: Sowohl die Einfuhrumsatzsteuer als auch Mehrwertsteuer sind Beträge, die nur der Endkunde bezahlen muss. Der Händler ist lediglich Erfüllungsgehilfe des Staates, dass diese Steuern auch entrichtet werden.
Bisher hat man beim Direktimport durch Privatpersonen bei einem Warenwert von weniger als 22€ auf die Einfuhrumsatzsteuer verzichtet.
Dies hat man allerdings nicht aus Nettigkeit getan, sondern weil der Verwaltungsaufwand größer als der Nutzen ist.
Jetzt hat sich allerdings irgendjemand überlegt, dass durch diesen Verzicht ja Betrag X als Steuereinnahme verloren geht und findet es eine fantastische Idee den Freibetrag abzuschaffen. Dass der damit verbundene Verwaltungsaufwand aber nach wie vor vorhanden ist, lässt man bei dieser Kalkulation einfach außer Acht und kommt plötzlich stattdessen mit dem schwachen Argument inländische Einzelhändler seien durch die aktuelle Regelung benachteiligt. Aha...
Was ist eigentlich mit der Freigrenze bei Flugreisen? Wird dadurch kein Einzelhändler benachteiligt? Worum geht es also? Geht es tatsächlich um Steuergerechtigkeit oder vermeintlich benachteiligte Einzelhändler? Wie gesagt: für mich sind die bisher bzw die durch den Artikel genannten Argumente noch nicht ganz schlüssig.
Aber: Wenn Endkunden im Ausland ohne USt einkaufen können, dann ist er mit seinen zu kalkulierenden Endpreisen einfach nicht konkurrenzfähig. Anders: Während der Unternehmer von seinem VK 19 % USt an das Finanzamt abführen muss, kann der Direktbesteller die unversteuerte Ware einkaufen und muss keinerlei USt bezahlen - wenn er unter den Freigrenzen bleibt oder wenn er Glück hat sogar darüber.
Solltest du als Unternehmer tatsächlich lediglich für 22€ importierten, dann wärst du tatsächlich sehr stark benachteiligt.
Wenn ich aber von einem fiktiven Betrag der importierten Waren von meinetwegen 1000€ ausgehe, dann minimiert sich diese Differenz der zu entrichtenden Steuern auf 2%.
Da ich aber davon ausgehe, dass der geschäftliche Importeur zu einem anderen Preis einkauft als der Privatmann, minimiert sich der Betrag pro Artikel erneut.
Und bei einem anständigen Einkaufspreis und einer ordentlichen Gewinnspanne, dürfte diese Differenz dann letztendlich im Promillebereich liegen.
Wo ist jetzt also das Problem!?