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monkeyman

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Also ich glaube nicht wirklich, dass es in Deutschland in absehbarer Zukunft offiziell erlaubt sein wird, C&R zu betreiben. Dazu haben wir eine zu starke Tierschutzlobby und schwache, uneinige Angler!
Es geht nicht um Argumente, es geht um Prinzipien. Daher ist ein Entgegenkommen von Tierschutzseite nicht zu erwarten, egal was für Studien und wissenschaftliche Belege vorliegen.
Ich finde es als Politikwissenschaftler natürlich schön, dass hier noch ein solcher (naiver?!) Optimismus herrscht.
Aber ich kann mich Obi nur anschließen, in den meisten Fällen (natürlich abhängig von der Gewässergröße) ist es doch jetzt schon relativ unproblematisch selbst zu entscheiden, ob und wieviel man entnehmen bzw. zurücksetzen möchte.
Ich bin aber eher abgeneigt, in öffentlichen Foren releaste Fische (aus Deutschland) zu präsentieren, weil das natürlich gefährlich werden könnte (muss letztlich jeder selbst entscheiden).
Manchmal habe ich darüber hinaus den Eindruck, dass die Befürworter von C&R das Pendel eher in die andere Richtung ausschlagen lassen wollen, sprich, irgendwann (so kommt es mir jedenfalls vor) sollte C&R in Ihren Augen Pflicht sein.
Diese Entwicklung fände ich auch bedenklich, da Fische durchaus essbar sind!

Insofern sehe ich persönlich kein großes Problem mit der Gesetzlage bezüglich C&R.

Sebastian
 

NorbertF

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Jetzt kommen wir der Sache schon näher.
Das Tierschutzgesetz wurde sicher nicht mit der Intention verfasst dass ganze Arten ausgerottet werden sollen. Wie zum Beispiel der Hecht in vielen Gewässern.
Ich habe eher den Eindruck, daß unsere lieben "alles für die Pfanne" Kollegen das Gesetz gerne zum Anlass nehmen um ihr Tun zu rechtfertigen. Der Widerstand gegen nachhaltige Bewirtschaftung kommt nicht von den "Tierschützern" (kann ja auch nicht. Wäre pervers), sondern aus unseren eigenen Reihen.
Ich sehe auch nicht daß C&R mal Pflicht wird in unserem Lande, eher kommt ein komplettes Angelverbot. Beziehungsweise so wie der Großteil der Angler es zu wünschen scheint:
Angeln nur noch an wenigen Tagen (sehr lange Schonzeiten, Fangtagebuch), an sehr wenigen Plätzen (Schongebiete und Natuschutzgebiete, Bootsverbote etc.) und dafür aber weiterhin: alles auf die Mütze. Die 2-3 frisch eingesetzten Schniepelfische die noch drin sind...
Wenn es das ist was wir wollen: wir sind auf einem guten Weg.

Mir ists ja egal, ich fische in Frankreich. Da gibt es eine Jahreskarte mit der kann ich frankreichweit in allen schiffbaren Gewässern angeln. Die Auswahl ist unglaublich. 60 Euro im Jahr.
Ausserdem gibts da für jeden etwas...zum Beispiel:
- Gewässerstrecken an denen alles entnommen werden darf
- Gewässerstrecken an denen alle Karpfen zurück müssen
- Gewässerstrecken an denen alle Räuber zurück müssen.
- Gewässerstrecken an denen genau eine Fischart zurück muss (Black Bass)

So gibts keinen Stress, jeder ist happy. Die Catch und Cook Fraktion hat genug und auch die C&R ler können auch auf ihre Kosten kommen. Wobei die komplett offenen Gewässer genauso leergefischt sind wie hier.
Die Unterschiede zwischen den Gewässern sind absolut extrem, an den Carp No-Kill Strecken ist der Bestand zum Beispiel hervorragend, an den anderen kannst das ganze Jahr ohnen einen Biss fischen. Wie einem da das Angeln Spaß machen kann ist mir ein Rätsel.
Aber wie gesagt: dort kann jeder wie er will.
Hierzulande undenkbar. Und zwar wegen uns selbst.
 

schwedter

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schwedt
hey norbert,lob mal die franzosen nicht so sehr,schließlich
sind es ja ihre spezifischen vorlieben für "delikatessen",sprich
glasaale,die den bestand an europäischen aale stark mitreduziert
haben :twisted: :evil: tja wie im leben außen hui,innen pfui..... :wink:
 

monkeyman

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Auch wenn ich mich unbeliebt mache: die Geschichte mit den Glasaalen ist recht komplex. Es wird ja neben dem Verzeher der Glasaale auch immer wieder der Export nach China für die Aalfarmen angegriffen.
Aber, so pervers es auch sein mag: ohne den Fang für die chinesischen Zuchtfarmen würde sich das Fangen von Glasaalen überhaupt nicht lohnen. Daher würde auch kein Besatz für deutsche Gewässer (die ja mehrheitlich quasi unzugänglich für Jungaale sind) vorhanden sein!
Sinnvoll wäre es, wenn die EU den Fischern ähnliche Preise wie die chines. Farmen zahlen würde, dann aber die Aale in europäischen Gewässern besetzen würde. Dazu müssten allerdings langfristige Verträge gekündigt werden und man würde sich einigen Zorn der Chinesen einhandeln.
Insgesamt ist die Situation nicht nur schlecht erforscht (es gibt keine genaue Erklärung für die Rückgänge der Aalbestände) sondern auch noch durch wirtschaftl. und politische Verflechtungen sehr verworren.

Sebastian
 

NorbertF

Master of Desaster
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Falls das falsch rüberkam:
die Franzosen sind nicht besser als wir, das wollte ich damit nicht sagen.
Aber die Politik bezüglich Angel-Fischerei gefällt mir besser.
 

Betze

Finesse-Fux
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wenn die EU den Fischern ähnliche Preise wie die chines. Farmen zahlen würde

Nicht die EU kauft die Aale sondern die Mitgliedsstaaten. In unserem Fall sogar noch spezieller die Bundesländer, bzw. der Gewässerbewirtschafter.
Wie sich das Beispielsweise bei der Berliner/Brandenburger Haushaltslage auswirkt, kann sich jeder denken...

Teilweise ist es mittlerweile sogar schon so das man kein Besatzmaterial bekommt, einfach weil nix da ist.

Auch spielt nicht nur die Glasaalfischerei eine Rolle, da sind sehr viel andere und auch gewichtigere Faktoren im argen...

Aber diese Problematik in einem Forum zu diskutieren wo immernoch gefragt wird wie man wo die letzten übriggebleibenen Aale rauspopeln kann, ist müßig...
 

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