Der "Wie seid ihr zum Angeln gekommen" Thread

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Pablo Basscobar

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich angel schon, seitdem ich denken kann, da mein Vater mich schon zum angeln mitgenommen hat, als ich die gesamte Strecke noch nicht alleine zu Fuß zurück legen konnte. Klar hat man früher lieber mit den Maden gematscht, aber aus mir ist dann doch ein seriöser Angler geworden. Es gab sogar mal ein Jahr, wo ich es beruflich nicht ans Wasser geschafft habe, aber das Hobby ist Teil meines Lebens und wird es immer bleiben. Von den Lebensjahren 10-22 auch 1000e Aale in Holland gefangen, schlafend im Campingstuhl umgefallen und weiter gepennt. Das Highlight wird dieses Jahr aber eine Woche Norwegen mit dem alten Herrn!
 

Bushi

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Viel Spaß dabei! @Pablo Basscobar

Bei mir ist es ganz ähnlich. Der Großvater im Vereinsvorstand, der Vater Jugendwart und beide Fischereiaufseher. Da muss der Enkel/Sohn einfach infiziert werden.

Ich bin auch sehr dankbar dafür! Allein die Worte meines Großvaters, der beim Angeln hinter mir stand und im groben Ton "Du solls doch nicht peitschen...lang durchziehen!" sagte, wenn ich beim Auswerfen mal wieder zu schnell war, klingen noch heute in meinen Ohren.

Ich hoffe nur, dass ich irgendwann mal diese Sicht auf die Natur weitergeben darf.
 

benwob

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Meine Mutter sagt immer, dass es mich schon als Kleinkind immer ans Wasser gezogen hat. Mit etwa 6 Jahren hat mich dann der Nachbar, mit dessen Sohn ich befreundet war, zum ersten Mal zum Angeln mitgenommen. Von da an hat es mich nicht mehr losgelassen......
 

MarkusM

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Ich habe als Kind und früher Jugendlicher mit einem Opa und Vater geangelt. Das war dann im Garten und bei den Großeltern. Genutzt wurden damals hauptsächlich Stippen mit Wurm oder Teig, eventuell mal einen Spinner :)
Jetzt mit Anfang 30 kam erst wieder die Lust zum Angeln auf bei einem Urlaub in Schweden. Und ja das Tackle wurde deutlich mehr ;)
 

FängtNix

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Hallo Zusammen,
ja wie man zum angeln kam. Das ist meist eine nette Geschichte aus der Kindheit. Bei mir ist es nicht anders.
Ob im Italienurlaub mit dem Kescher oder am See mit der Senke, den kleinen Fischen habe ich schon immer nachgestellt. Durch Zufall bin ich dann während der Kindheit mit meinem Onkel zum fischen gegangen. Da hat es mich gepackt. Leider wie es manchmal so ist hat sich das alles in den Jahren verlaufen.
Dann zu Beginn meines Studiums dachte ich mir: Wieso machst nicht den Angelschein :) … Kurzum gesagt Zuviel zu tun im Studium + Pflichtstunden = ^^. Dabei einen alten Freund wieder getroffen und heute würde ich den Schein nicht wieder Hergeben!

Nun bin ich seit 3 Jahren fleißig am angeln, jede Menge Tackle sammelt sich im Keller. Und UL Fischen habe ich auch noch begonnen. Zum Glück gibt's am Ende des Tages meist was leckeres zum Essen und sonst ist man ja immerhin die ganze Zeit an der Frischen Luft.

Sg, FängtNix
 

iGude

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Hallo Ihrs,

als Kind war ich oft draußen. Elternhaus hatte ich keines groß. DIe Familien die mit mir "beauftragt" waren meinten es gut, doch ich fand das alles nicht so toll. Folglich verbrauchte ich fast meine ganze Freizeit in der Natur. Dabei fand ich es immer sehr spannend Angler zu beobachten. Groß Geld hatte ich keines. Nur das "gesetzliche Taschengeld, Groschen".

Bei einer Hausräumung sah ich eine Bambusrute. Sehr alt, total verrostet an den Metallhülsen, aber leistbar. Der Gauner wollte damals 3 Mark für die Rute. Mehr hatte ich auch nicht. Also erwarb ich meinen ganzen Stolz. Als ich die Rute versuchte zu putzen, beobachtete mich ein Rentner. Er fragte mich ob er mir helfen dürfe, ich freute mich und nahm die Hilfe gerne an. Die Metallhülsen wurden von ihm geschliffen und die Rute in schilfgrün mit signalroten Zierringen lackiert. Boah war ich stolz. Der Stecken sah richtig schick aus.

Einige Meter Schnur und Haken schenkten mir Angler am Main. Eine Dose Mais bekam ich vom nahegelegenen Supermarkt. Dort fragte ich nach "verdellerten" Dosen. Die durfte ich mit nach Hause nehmen.

Viele erfolglose Stunden verbrachte ich am Main. Ab und zu mal ein Rotauge. Die Stunden haben mir aber sehr gefallen. Der Friede, die Spannung, die Natur. Eines Tages zog mein Korkschwimmer davon. Ich schlug an und meine Bambusrute bog sich, was das Zeugs hielt. Ich schrie vor Aufregung und ein Angler aus der Nähe eilte zur Hilfe. Mit vereinten Kräften, seinem Kescher, lag dann ein fetter Karpfen vor uns. Ich war so aufgeregt und dankbar über seine Hilfe, dass ich ihm den Fisch schenkte. Das ist nun viele Jahre/Jahrzehnte her.

Ich ging dann, zum Glück, meinen Weg und habe heute einen Sohn.

Dieser kam nun im letzten Jahr auf die Idee doch zu angeln. Wir lasen uns dann durch die Prüfungsordnung und er hatte keine Lust mehr. Ich erinnerte mich aber an die alte Zeit, an den Spass. An mein Leben damals und mein schönes Leben heute. Gedacht, getan. Hab mich zur Prüfung angemeldet. November letzten Jahres habe ich dann meine Prüfung gemacht. Seit dem versuche ich Fische zu fangen. :)

Wenn ich heute Tackle kaufe, achte ich immer darauf, dass irgendetwas "mit Rot" dabei ist. Das erinnert mich an den netten älteren Herr aus meiner Kindheit, der mir damals zu meinem ganzen Stolz verhalf, ja zu den wenigen schönen Erinnerungen aus dieser Zeit.

Petri Männers ...
 

DurtyPerch

Finesse-Fux
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Das ist schon spannend zu lesen, wie verschieden und doch gleich die Geschichten sind :)

Meine Eltern sind früher immer mit mir und meinen Geschwistern im Sommer für zwei Wochen nach Schweden in den Urlaub gefahren. Irgendwann hatte mein Papa die Idee, er könne mir und meinem Bruder ja eine Angel kaufen und gucken, ob wir uns damit beschäftigen können. Also zwei günstige Teleskopruten mit 1,80 m inklusive Rolle und Schnur gekauft. Dazu gabs für uns jeweils eine Pose, Wirbel und Haken. Würmer wurden natürlich im Wald gebuddelt. Von speziellen Techniken, Loten oder dergleichen hatte von uns damals noch niemand was gehört. Mein Bruder und ich waren ja beide noch in der Grundschule und mein Papa war eigentlich auch gar kein Angler. Also was macht der kleine Ole? Wirbel mit einem einfachen Knoten an die Hauptschnur binden, Feststellpost und Vorfach in den Wirbel einhängen, Wurm auf den Haken und raus damit. Hauptsache die Pose schwimmt. Und dann begann das große Warten auf den ersten Fisch. Meinem Bruder wurde es ziemlich schnell zu langweilig und er hat sich wieder andere Beschäftigungen gesucht. Aber ich habe durchgehalten und konnte dann nach einer gefühlten Ewigkeit auch endlich mein erstes kleines Rotauge verhaften. Ich war natürlich stolz wie Oscar, habe Wasser in unseren Strandeimer gefüllt und hab den Fisch reingepackt. Mama musste ja auch sehen, was ich gefangen hab. Danach war ich total angefixt. Auch wenn ich ewig warten musste. Irgenwann hat sich immer ein Rotauge erbarmt. Und wenn die Pose einen Abgang gemacht hat, war das immer wieder total aufregend. Das Jahr danach hab ich dann sogar einen Wobbler bekommen, damit ich auch aktiv angeln konnte und nicht nur warten musste, bis die Pose untergeht. In dem Jahr habe ich auch meinen ersten Hecht gefangen. Spätestens ab dem Moment war ich so hin und weg, dass ich am liebsten nur noch angeln wollte. Aber in Deutschland war das nicht so einfach, weil keiner mit mir an den See fahren wollte. Als ich dann mit 10 meinen Fischereischein machen wollte, wurde mir dann leider erzählt, dass ich das noch nicht darf, weil die jüngeren in der Regel nach der Hälfte des Kurses aufgeben. Aber ich wollte unbedingt mit meinem Papa zusammen den Kurs machen und hab mich trotzdem jedes Mal mit reingesetzt. Ich hab sogar am Ende die Prüfung mitgeschrieben und hätte bestanden. Aber sie wollten mir noch keinen Schein geben. Also ging es nur los, wenn Papa mitgekommen ist. Mit 12 wurde natürlich direkt der erstmögliche Kurs belegt und bestanden. Also durfte ich alleine los. Zu dem Zeitpunkt wurden aber Computerspiele immer interessanter und angeln war in der Schule sehr uncool. Also lieber an den Computer setzen (war definitiv der falsche Weg). Ich bin zwar in einen Verein eingetreten, aber außer den Jugendvereinsangeln war ich kaum am Wasser. Erst seit ich studiere bin ich über eine gute Freundin wieder auf den Geschmack gekommen und seitdem bin ich wieder voll infiziert. Leider ist jetzt die Zeit etwas knapper, um ans Wasser zu gehen und das Geld zu rar, um mir alle meine Tackleträume erfüllen zu können. Aber egal. Angeln macht auch ohne High-End-Equipment mega Laune und es ist und bleibt einfach das Beste, was man machen kann, wenn man mal seine Ruhe braucht. Selbst hier mitten in Rostock.
 

U-seefischer

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Da bei uns im Ort vor ca. 50 Jahren kein befischbares Gewässer, außer eingezäuntes Vereinsgewässer, existierte, hatte ich bis zu meinem 10. Lebensjahr keinerlei Kontakte zum Angeln.
Zum 10. Geburtstag habe ich aber von meinem Patenonkel die Mitgliedschaft im örtlichen Angelverein geschenkt bekommen. Gefischt habe ich damals mit einer ca. 3 Meter langen beringten Bambusrute und einer 1,90 Meter langen DAM Vollglasrute. Beim ersten Vereinsangeln habe ich dann auch mit viel Glück und Unterstützung durch Vereinsmitglieder gleich den 2. Platz belegt und war stolz wie Bolle.

Im darauf folgendem Jahr ist mein Vater dann leider verstorben. Da meine Mutter als junge Witwe mit Kinder und gerade gebautem Haus nicht in der Lage war, mir (besseres) Angelequipment zu kaufen, habe ich jahrelang vieles von Vereinsmitglieder geschenkt bekommen. Da ich aus wirtschaftlichen Gründen mein nicht genutztes Tackle nicht verkaufen muss, versuche ich damit anderen mittellosen Kindern das Angeln näher zu bringen. Aus diesem Grund wird man auch nie von mir etwas in der "Biete" Rubrik zu sehen bekommen.
 

aux1907

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In meiner Familie gab es zwei Onkel, die regelmäßig angeln gegangen sind. Als Kind war das super spannend und ich habe viele nette Stunden am "Fischweiher" verbracht. Auch ein Schulfreund und dessen Vater waren im Verein aktiv, also musste ein Jugendfischereischein her.
Das hat zwar Spaß gemacht, aber all zu oft war ich nicht wirklich angeln. Durch Schulwechsel, Pubertät, neue Interessen etc. ist das Angeln irgendwann eingeschlafen und war für mich gestorben.

Zeitsprung, knapp 20 Jahre später:

Erster richtiger Urlaub mit Freundin und Hund geplant, ab in die Niederlande an die Nordseeküste.
Geplant war in erster Linie ein bisschen Kultur, die Verköstigung der einheimischen Kräuterspezialitäten und Ausspannen.
Am ersten Tag gemerkt, dass das Hundefutter dass das Hundefutter noch im heimischen Keller steht und der arme Hund nun verhungern muss. Also ab ins Tierbedarfsgeschäft: Alles voller Angelzubehör!
Am nächsten Tag ein paar Einheimische beim Angeln beobachtet. Irgendwie hats gekribbelt...
Zwei Tage später wieder in den Tierladen, schlau gemacht was ich tun muss um legal zu Angeln. Nicht viel (Wochenkarte 12 Euro), also eine hervorragende high-end-Rute gekauft (Teleskopstecken mit Rolle und Mono für 25 Euro), zwei Wobbler eingepackt, am nächsten Tag ab ans Wasser.

Freundin: "Ich geh mit dem Hund spazieren, derweil kannst du ja angeln"
Zwei Stunden stand ich am nahegelegenen Polder und hab meine Wobbler geschmissen. Ins Wasser, ins Gebüsch, ans andere Ufer: Kein Fisch weit und breit.
Nach zwei Stunden kommen Frau und Hund.
"Und?"
"Nix!"
"Hm. Vielleicht sind diese Plastikfische einfach scheisse?"
"Hm, ne, glaub ich nicht. Schau mal, wenn die im Wasser laufen sehen die aus wie ein echter Fisch"
Einen halben Meter ausgeworfen, um der Freundin zu zeigen, wie hervorragend die Wobbler laufen.
ZACK, knallt unter dem Steg, auf dem ich 2 Stunden stand, ein Hecht raus und schnappt sich den Wobbler. Einen Drill gab es nicht, der Hecht war ähnlich überrascht und geschockt wie Freundin und ich und ließ sich ohne Gegenwehr landen, abhaken und zurück setzen.
Da war es um mich geschehen... Ein paar Barsche und Hechte später stand fest: Ich brauch einen Angelschein!

Daheim schlau gemacht, geschockt ob der Vielzahl der bayrischen Vorschriften auf dem Weg zum Schein.
Eine Woche Urlaub genommen, einen Kompaktkurs in den Ferien beim örtlichen Verein gebucht, gebüffelt, Prüfung bestanden, dem Verein beigetreten und fürs nächste Jahr zwei Jahreskarten vorbestellt.
Anschließend meine Seele verkauft, all mein Geld in neues tackle investiert, viel Zeit am Wasser verbracht, neue Leute kennengelernt, viel gefachsimpelt, wieder neues tackle gekauft...

Inzwischen bin ich seit 3 Jahren wieder aktiv am Wasser, so oft es die Freizeit neben Familie und Arbeit eben zulässt...
 

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