Der Rutenbau - Diskussionsthread

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corrttx

Finesse-Fux
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dem sonnigen Süden
Mal eine "banale" Frage an die ganzen Rutenbauer: Was nutzt ihr denn für Pinsel zum lackieren? Aktuell nutz' ich die RMP Einwegpinsel. Mit denen bin ich aber irgendwie nicht so glücklich. Hab das Gefühl das es da noch bessere Alternativen gibt, mit denen ich die Wicklungen noch besser lackiert bekomme.
 

Trawar

BA Guru
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Mal eine "banale" Frage an die ganzen Rutenbauer: Was nutzt ihr denn für Pinsel zum lackieren? Aktuell nutz' ich die RMP Einwegpinsel. Mit denen bin ich aber irgendwie nicht so glücklich. Hab das Gefühl das es da noch bessere Alternativen gibt, mit denen ich die Wicklungen noch besser lackiert bekomme.
Ich glaube die habe ich auch benutzt, habe aber die Borsten passend geschnitten waren mir zu dick und man konnte keine feine linie ziehen.
 

tölkie

Barsch Vader
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Oh gute Frage, da könnte man 10 Leute fragen und jeder setzt einen anderen ein. Ist abhängig von der eigenen Technik, von der Viskosität und Thixotropie des Lackes, verdünnt man oder nicht … habe dort unterschiedliche Erfahrungen gemacht …. Ist vermutlich recht schwer zu sagen.

Frage was findest du nicht gut, was stört Dich an der Lackierung, welchen Lack benutzt Du?

Vl helfen die Infos, dass man Dir einen Tipp geben kann.
 
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Saturday

BA Guru
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Je nach Lackiertechnik kommt es nicht sonderlich auf den verwendeten Pinsel an. Weit verbreitet im US-Rutenbau ist z. B. der bewusste Auftrag einer zu großen Menge relativ dünnflüssigen Lacks, der dann mithilfe des Spiritusflämmchens zur Tropfenbildung gebracht wird und diese Tropfen nimmt man anschließend mit dem Pinsel ohne Kontakt zum Blank oder Garn vorsichtig ab. Korrekt durchgeführt eine sehr saubere Methode, die mit nahezu allen Pinseln durchführbar ist.
 

tölkie

Barsch Vader
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Je nach Lackiertechnik kommt es nicht sonderlich auf den verwendeten Pinsel an. Weit verbreitet im US-Rutenbau ist z. B. der bewusste Auftrag einer zu großen Menge relativ dünnflüssigen Lacks, der dann mithilfe des Spiritusflämmchens zur Tropfenbildung gebracht wird und diese Tropfen nimmt man anschließend mit dem Pinsel ohne Kontakt zum Blank oder Garn vorsichtig ab. Korrekt durchgeführt eine sehr saubere Methode, die mit nahezu allen Pinseln durchführbar ist.

Folge ist eine tropfenförmige und keine flache Lackierung, die mir nicht gefällt .
 

balu684

Master-Caster
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Je nach Lackiertechnik kommt es nicht sonderlich auf den verwendeten Pinsel an. Weit verbreitet im US-Rutenbau ist z. B. der bewusste Auftrag einer zu großen Menge relativ dünnflüssigen Lacks, der dann mithilfe des Spiritusflämmchens zur Tropfenbildung gebracht wird und diese Tropfen nimmt man anschließend mit dem Pinsel ohne Kontakt zum Blank oder Garn vorsichtig ab. Korrekt durchgeführt eine sehr saubere Methode, die mit nahezu allen Pinseln durchführbar ist.
Mach ich auch so. Finde ich sehr schön und ist meiner Meinung nach sehr einfach. Ich nehme dazu gar keinen Pinsel sondern einen dünnen Holzspatel. Und einen Fön zum warm machen. Das ergibt dann eine saubere, dünne Lackierung, die auch keine Tropfenform hat.
 

Saturday

BA Guru
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@tölkie | Das ist nicht richtig. Wenn man die Technik beherrscht und der Lack entsprechend dünnflüssig ist, kann man das Volumen der Lackierung beliebig gestalten: Von riffelig, sodass geradeso das Garn benetzt ist und man die Windungen nebeneinander haptisch fühlen kann (was mir nicht gefällt), über flächig wie du es am liebsten magst (und ich übrigens auch) bis tropfenförmig.

Man kann das alles natürlich auch mit "europäischer" Lackierung erreichen. Keine Frage. Ich wollte ja lediglich mal meinen bevorzugten Ansatz vorstellen, der keinen besonderen Pinsel benötigt und qualitativ mit den Alternativen mithalten kann.
 

tölkie

Barsch Vader
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@balu684 , @Sir Saturday

Lasse mich gerne belehren :) . Was ich bisher gesehen habe von Rutenbauern sah tatsächlich tropfenförmig auf. Vl. war es so gewollt, es hat ja nichts mit schlecht oder gut zu tun. Ist ja nur persönlicher Geschmack.
@balu684, darf ich fragen welchen Lack Du benutzt? Hatte die Tage auch ein Video gesehen, dort wurde mit einem Spatel lackiert, fand das schon faszinierend wie er das drauf hatte.
@Sir Saturday, das mit dem Pinsel/ Lack/ Technik ist irgendwie verbunden. Habe jetzt einen neuen Lack probiert. Der ließ sich unter gleichen Bedingen nicht so gut auftragen wie sonst, auch wenn das Endergebnis wiederum sehr gut aussah. Ein Freund hat den gleichen Lack auch getestet, so wie du oben beschreibst. Er hat sehr stark Blasen gebildet, vl. Lack es an der Wärme, meint er? Ich hatte diese Blasenbildung überhaupt, fand er entlüftet sogar besser.

Ich glaube, ich habe heute einen guten Standard, für mich ist eine gute Lackierung aber immer eine Herausforderung. Liegt vermutlich daran, dass ich nur wenige Ruten mit großen Abständen aufbaue. Wenn man das jeden Tag oder jede Woche macht, kriegt man noch mehr Übung.

LGB
 

Saturday

BA Guru
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Ich habe auch immer mal wieder negative Überraschungen und mir gelingt längst nicht jede Lackierung. Das liegt dann allerdings nie an der Technik als solche, sondern immer an meiner Ausführung oder meinem Material. Mal gibt es Blasen, die aus unerfindlichen Gründen nicht verschwinden wollen, mal ist der Lack falsch gelagert worden, zu alt, zu zähflüssig oder zu dünn, mal habe ich offenbar schlecht gemischt, zu sehr oder zu wenig verdünnt, mit dem falschen Mittel verdünnt, Fremdstoffe hineinbekommen, ein falsches Gefäß genutzt, falsch erhitzt, falsch verteilt, falsch aufgetragen ... Fehlervarianten gibt es viele und man will sie möglichst alle mal gemacht haben :D
 
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Angeln_nicht_Gammeln

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin zusammen ,
hat jemand schon mal einen Sensum 1 Blank aufgebaut und kann mir sagen ob die Blanks was taugen.
würde mir gerne den 210cm bis 18g als Spinrute für Twichtbaits bauen.

@Sir Saturday mir ging es auch so und immer mal noch so das mir eine Wicklung einfach nicht gelingen willl.
 

fritzlebewohl

Echo-Orakel
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Mich „juggt“ es schon wieder. Hätte mal wieder Lust, mir ne neue Rute aufbauen zu lassen. Als Blank habe ich den Fishing Art Thorus Boron SBO8922 ins Auge gefasst. Aktuell finde ich so gut wie gar keine Infos über diesen Blank. Es soll eigentlich eine neue „Zanderpeitsche“ werden. Überwiegend fische ich 14-21g Jigs mit 5“ Baits im Fluss. Hat einer von euch schon Erfahrungen sammeln können und kann mir sagen, ob der Blank dafür geeignet ist? Vielen Dank schon einmal im vorraus.
 

tölkie

Barsch Vader
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Mich „juggt“ es schon wieder. Hätte mal wieder Lust, mir ne neue Rute aufbauen zu lassen. Als Blank habe ich den Fishing Art Thorus Boron SBO8922 ins Auge gefasst. Aktuell finde ich so gut wie gar keine Infos über diesen Blank. Es soll eigentlich eine neue „Zanderpeitsche“ werden. Überwiegend fische ich 14-21g Jigs mit 5“ Baits im Fluss. Hat einer von euch schon Erfahrungen sammeln können und kann mir sagen, ob der Blank dafür geeignet ist? Vielen Dank schon einmal im vorraus.
Ohhh das verstehe ich ;), geht mir auch so. Allerdings habe ich mir erst die neue Noctis in 8f gebaut und noch ne tolle Hers und bisher hat meine Vernunft gesiegt. Zudem, puhh, der Preis, da kriege ich auch echt fette Backen.

Nun, ich habe den Blank noch nicht gefischt, aber schon in den Händen gehabt, auch schon einen Leichteren. Da kann ich mein Eindruck wieder geben.
1. Taper ist wirklich X Fast und steiler als zB Hers. Die Spitze ist vorne sehr fein, durch das steilere Taper steigt der Durchmesser aber eher an. Randbemerkung, mein Noctis ist noch steiler, hatte zuerst Sorge wegen der feinen Spitze, bei diesem Blank Jigge ich ganz locker 25gr + 5Inch. Daher habe ich bei dem Thorus und Deinen Ködern keine Sorge, dass es nicht passen wird.
2. Bedingt durch den steilen Taper hat man eine extrem gute Balance, auch wenn das Gewicht etwas höher als bei Hers ist. Die Wandstärke scheint mir höher zu sein, somit ist der Blank sicher robuster. Auch, wenn der Blank recht viel Backbone hat, geht er unter Last auch hinten mit. Jürgen und ich haben die Blanks mal begrabbelt, sehr schön Biegekurve.
3. Basis ist das bewährte 58msi Material mit Nanoharz und Fasern, dazu kommt die Verlegung der Boronfasern längst zum Blank. Sieht man aber nicht. Man weißt darauf hin, dass die Spitzen krumm werden könnten. Hängt vermutlich damit zusammen, dass das Material sich nach dem Entfernen des Mandrells verziehen kann, da Carbon und Metall unterschiedliche Eigenschaften haben. Aber, alle Thorus, die ich in der Hand hatte, waren sehr grade.
4. Der Blank ist unfassbar schnell und stellt nach Schwung sofort zurück, da wackelt nix.
5. Das Boron soll eine sehr sehr gute Leitfähigkeit und Übertragung bringen. Würde ich auch gerne mal testen. Denke, ich kann die Rute von Jürgen mal im Herbst checken.

Nun, der Blank ist neu, der Preis ist absolute Oberklasse, daher dürfte der Kreis der Käufer recht klein sein. Jürgen hat eine für sich im Aufbau, ein Freund hat sich einen Einteiler bestellt. Die Erste, die Jürgen in D verkauft hat, war dein abgefragter Blank, weiß aber nicht wer sie bekommen hat.

LGB
 

fritzlebewohl

Echo-Orakel
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Klingt alles sehr interessant! Danke für die ausführliche Beschreibung. Aber wenn ich „krumme“ Spitze höre, dann stellen sich meine Nackenhaare auf.
Grundsätzlich bin ich in dem Bereich ja sehr gut aufgestellt mit meiner d Graphiteleader Super Vivo 882H. Doch irgendwie reizt mit der FA Thorus Boron Blank!
 

tölkie

Barsch Vader
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Klingt alles sehr interessant! Danke für die ausführliche Beschreibung. Aber wenn ich „krumme“ Spitze höre, dann stellen sich meine Nackenhaare auf.
Grundsätzlich bin ich in dem Bereich ja sehr gut aufgestellt mit meiner d Graphiteleader Super Vivo 882H. Doch irgendwie reizt mit der FA Thorus Boron Blank!
Geht mir auch so. Früher gab es das ja mal mit den krummen Spitzen, ist aber seit Jahren kein Thema mehr. Nur und in diesem Fall ist es wohl wirklich schwierig. Nach dem Backen des Blanks muss der Mandrell ja wieder entfernt werden. Das kann man nicht tun, wenn der Blank erkaltet ist, sondern er muss noch warm sein. Habe früher mal was von Ausdehnungskoeffizient gehört, und dieser ist definitiv nicht gleich, dadurch kann das passieren. Aber wie gesagt, die ich gesehen habe, waren topp.
Kann ja mal berichte, wenn der Freund seine fertig hat.
Liebe Grüsse Bernd
 

Trawar

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Hallo zusammen,

ich habe einen Blank hier der Farblich nach veränderung schreit (milchig grau), dazu würde ich den Klarlack runter schleifen um den Blank zu Lackieren.
Kann man einen Blank mit Pinzel Lackieren oder sollte man das lieber Brushen, könnt ihr mir da auch Farben emfehlen?

Grüße
Trawar

Edit: Die Sufu kann da schon weiterhelfen :rolleyes:

 
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Saturday

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Ich nehme inzwischen Einweghandschuhe bzw. Fingerlinge und Gorilla-Glue. Immer nur ganz wenig und in ganz dünnen Schichten. Mit den günstigen gelben Haushaltsschwämmen geht es auch sehr gut. Von der Küchenpapiermethode bin ich kein Freund, weil das Zeug manchmal fusselt, wenn man zu langsam ist, zu viel Glue nimmt oder zu stark aufdrückt. Ist aber so oder so eine Übungsfrage und wird bei ganz genauer Betrachtung immer die Handarbeit dahinter offenbaren (jedoch nicht unbedingt im negativen Sinne). Ich kann ja mal versuchen, sobald ich in dieser Woche Zuhause bin, Arbeiten von mir per Smartphone zu fotografieren. Keine Ahnung, ob ich das hinbekomme. Finde die Ergebnisse qualitativ wirklich ausreichend. Aber sie sind eben nie so perfekt wie mit ner Pistole und bisher habe ich mich noch nicht an Farbpigmente gewagt, sondern immer nur glänzend klar lackiert.

Hier findet sich eine ausführliche englischsprachige Anleitung als PDF: https://www.proofflyfishing.com/products/gorilla-glue?variant=12515938631779

Und hier zeigt ein Laie sein Anwendungsbeispiel:
 

Trawar

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Danke dir für die Info.

irgendwie habe ich bok den milchig grauen Blank in einem schönen Kawasaki Ninja LIME GREEN zu Lackieren :tearsofjoy:
Habe den Shop mal angeschrieben und gefragt ob man die Farbe dafür einsetzen kann, ich denke zwar nicht aber hoffe auf eine gegenteilige Antwort.

Bin mal gespannt.
 

Saturday

BA Guru
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Von welchem Shop und welchem Produkt in Lime Green schreibst du?

Bei der Gorilla-Glue-Methode ist ein Abschleifen des ursprünglichen Lacks übrigens unnötig, weil man nur extrem dünne Schichten aufbaut. Die Bambusrutenfraktion macht da manchmal bis zu zwanzig Schichten, die sich nicht negativ auf die Performance auswirken.
 

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