der 40er ist gelandet - was tun?

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

NorbertF

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@Hipken:
Dann drücke ich es anders aus: ich angle gern und ich esse gerne Fisch, setze aber zurück weil unsere Bestände nicht die besten sind.
Das tu ich aber nur wenn ich mir zu 100% sicher bin dass der Fisch ohne Beeinträchtigungen überlebt. Das posting von PharmaMan über deinem sagt ja auch aus dass nicht unbedingt alle Fische die Release Prozedur überleben. Wenn sie verletzt oder schwer erschöpft sind besteht doch eine Chance dass der Fisch daran stirbt.
Da führe ich ihn lieber meiner Bratpfanne zu, wäre schade drum.
Nur so war es gemeint.

Mein Ausdruck "schwacher Beitrag" war wirklich nur eine Reaktion auf den Vergleich, der hat mich in der Tat geschockt. Falls ich dich beleidigt habe entschuldige ich mich ebenfalls.
 

Meridian

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Schön smooth bleiben allesamt bitte ;)
Ihr diskutiert nunmal ein heikles Thema ... eine endgültige Übereinstimmung wird es nicht geben.

Drum akzeptiert & respektiert die Meinung der anderen .. dieser Thread wäre mit dieser Einstellung bedeutend seichter & lockerer !

bastian

p.s.: Zu harte Vergleiche würde ich aber dennoch aussen vor lassen Hipken, auch wenn sie vielleicht rel. bildhaft so einiges erklären, wofür es sonst viele viele Worte bräuchte ;)
 

Hipken

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Siehste Norbert, da kommen wir der Sache schon näher.
Es stellt für mich auch kein Problem dar, Fische zum Verzehr mitzunehmen. Mach ich ja auch und sie schmecken ja auch gut und sind tolle Energielieferanten. Aber jeder sollte dazu stehen. Ich störe mich nur daran, dass viele Angler ihr Entnehmen mit einer Verletzung rechtfertigen, und sich selbst als Samariter darstellen indem sie die Illusion verbreiten sie hätten dem Tier etwas gutes getan, wenn sie es töten. Ich denke übrigens auch, dass die vielen C&R Diskussionen mit Schuld sind, dass Angler unter Erklärungsdruck stehen und solche Aussagen treffen.
Klar ist auch, dass nicht jeder Fisch überlebt, aber deswegen jeden verletzten Fisch von vornherein zum sterben verurteilen ist da auch keine Lösung. Und auch eine von dir behauptete 100% Überlebensgarantie gibt es nicht, bei keinem Fisch. Jedoch kann ich der Natur etwas mehr vertrauen, wenn ich sie verstehe, und zusehen wie auch angeschlagene Tiere alt werden.
Klar kann mein Versuch scheitern, aber ich habs versucht. Und glaub mir, auch wenn der Fisch zu unserem Bedauern leidet, ist er nich "umsonst" gestorben, sondern wird irgendeiner Spezies eine gute Mahlzeit liefern.

Wir sollten uns immer bewusst sein, dass wir zwar die Natur zum Leben brauchen, die Natur aber uns Menschen nicht zum leben braucht - und eben auch nicht zum sterben.

So long....


PS: Basti, eben diese vielen Worte wollte ich mir sparen... :wink: und irgendjemand gibt es immer dem man auf die Füsse tritt... :wink:

PPS: Norbert, brauchst dich nicht entschuldigen, mir ist klar dass man in Deutschland immer Probleme hat, wenn man seine Meinung sagt, gerade wenn man um etwas zu veranschaulichen auf solche Namen zurückgreift. :wink:
 

NorbertF

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Da hast du absolut Recht. Ich fühle mich auch keineswegs moralisch überlegen wenn ich Fische zurücksetze. Ich mache das aus purem Eigennutz.
Und ich habe auch kein Problem damit dass Tiere sterben müssen damit wir leben können (ne, Gemüse allein bringts nicht).
Trotzdem fände ich es schön wenn unsere Angelgewässer voller werden, Fischen zum Nahrungserwerb finde ich halt einfach unnötig. Als Angler habe ich ja gottseidank die Wahl.
 

FishinTom

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Tja, das mit dem Angeln der Moral und der Ethik, das ist wirklich ein ganz heißes Thema. Fest steht erstmal (leider) nur Folgendes:

1. Reines C&R frei nach dem Motto "Ich setze ALLES zurück, auch wenn es überlebensfähig ist." ist nach gelten dem Recht definitiv illegal.
2. Ein gehakter Fisch empfindet Schmerzen und Panik, auch wenn er sauber abgehakt und unverletzt zurück gesetzt wird.
3. Einen Fisch zu fangen, waidgerecht zu töten und zu verzehren ist definitiv "moralischer" und tierfreundlicher als Fleisch, Eier und Fisch aus Massentierhaltung zu verzehren.
4. Anglen und Fischhege ist für die Gewässer eher nützlich als schädlich (abgesehen von den Pennern, die ihren Dreck zurück lassen und Fische schlecht behandeln, die rechne ich aber nicht als Angler)

Zwischen diesen Punkten muß man sich jetzt positionieren:
1. Möglichkeit:
"Ich mach C&R, Rest egal". Nun, man würde dabei wohl gegen geltendes Recht verstoßen. Über den Sinn solcher Vorschriften will ich hier nicht reden, sondern nur über die geltende Rechtslage.

2. Möglichkeit:
"Ich nehme alles Maßige mit.". Folge: Wer gut angelt, kann nur kurz angeln oder wird fett. Die Gewässer sind bald leer gefischt. Auch nicht wirklich akzeptabel.

3. Möglichkeit:
Aufhören zu angeln und damit man sich nicht zur Qual durch Massentierhaltung in Widerspurch setzt, nur noch im Bioladen kaufen oder Vegetarier werden.

4. Möglichkeit:
Mein evtl. nicht ganz konsequenter Standpunkt.
Sich der Einsicht hingeben, dass Angeln Ausdruck des menschlichen Jagdtriebes ist und das Angeln - angesichts der Gewässerhege und Reinigungsarbeiten durch Angler - für die Gewässer und die Fische unter dem Strich immer noch positiv ist.
Nichts angeln, wenn man den Verzehr unter allen Umständen vorher ausschließt, sondern sich die Mitnahme vernünftiger Mengen und Größen offenhalten. Was man über Bedarf fängt und was dabei leider aber logischerweise realesed wird, als Kolateralschaden/Entschädigung für das Positive am Angeln sehen. Und ehrlich, wenn ein Fisch nach dem Releasen verletzt ist, fressen ihn die großen Fische. Dafür überleben dann andere kleinere. Unter dem Strich: So anständig wie möglich mit den Fischen umgehen, beachten, dass Tiere verletzen ohne Sinn nicht geht, aber sich nicht gleich vollkommen verrückt machen.

mfg Tommi
 

volgger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@hipken:
habe ich das richtig verstanden, du setzt auch stark verletzte hecht zurück?
verantwortungslos....
natürlich hatten 2,3 hecht heuer etwas größere löcher im maul, die der haken gerissen hatte. das sind keine starken verletzungen, die habe ich zurückgesetzt.
aber würdest du soetwas zurücksetzen? der hecht war beim fotografieren übrigens bereits tot

ps: der vergleich mit adolf hinkt aber gewaltig!!!!! :x
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Die Quote aus dem F&F-Artikel mit 1:5 kann man nicht verallgemeinern.
Wer meint er muss bei 35 Grad im Schatten einen Fisch am unnötig feinen Gerät bis zur Erschöpfung drillen der schafft mit Sicherheit noch weit mehr Todeskandidaten....daraus zu folgern daß C&R keinen Sinn macht ist unüberlegt.
Ein mit nassen Händen abgehakter,noch nicht völlig ermatteter Fisch hat sehr gute Chancen (Solange der Haken sauber saß). Ich fische sehr viel in Klein- und Kleinstgewässern und habe Hechte, Barsche und Bachforellen schon des Öfteren doppelt gefangen. Wenn man an einem Platz besonders gut fängt heisst das nicht zwangsläufig, daß das Gewässer voll ist mit Fisch....oftmals konzentriert sich ein Grossteil der Population in einem kleinen Areal - und ist dann Leute die alles abschlagen ausgeliefert.

Fazit: ein Zwischenschonmass und eine Fangbegrenzung entsprechend zum Gewässer wären am Sinnvollsten.

Was ich überhaupt nicht akzeptieren kann ist das "Zurücksetzen ist illegal"-Argument, ich würde gerne wissen ob diese ach so Gesetzestreuen dann auch nie über Rot gehen, noch nicht falsch geparkt haben und vor allem ob das diejenigen sind, die auch mal Müll am Gewässer aufsammeln der nicht vom ihnen ist.
 

FishinTom

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AssAssasin:
Falls Du mich meinst.. Ich glaube ja wohl klar gemacht zu haben, was ich von der geltenden Rechtslage halte. Wenn ich sage, dass die so ist, heißt das nicht, dass ich das gut finde. Ich werde aber hier nichts andereres sagen, nur weil ich und die meisten anderen hier, das wohl gerne so hätten.
Wie gesagt, so lange ein EU-Huhn Anspruch auf einen Käfig in Din-A4 Größe hat, ist eine Kriminalisierung von C&R schlicht bigott!!!
 

AssAssasin

Barsch Vader
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FishinTom schrieb:
AssAssasin:
Falls Du mich meinst.. Ich glaube ja wohl klar gemacht zu haben, was ich von der geltenden Rechtslage halte. Wenn ich sage, dass die so ist, heißt das nicht, dass ich das gut finde. Ich werde aber hier nichts andereres sagen, nur weil ich und die meisten anderen hier, das wohl gerne so hätten.
Wie gesagt, so lange ein EU-Huhn Anspruch auf einen Käfig in Din-A4 Größe hat, ist eine Kriminalisierung von C&R schlicht bigott!!!

Nein, es war niemand bestimmtes gemeint, ist halt nur ein Spruch der des Öfteren kommt und 1. nur bedingt richtig ist und 2. "Wer ohne Sünde ist...erster Stein" usw.

Mal abgesehen davon heisst C&R für mich selektive Entnahme, im Gegensatz zu "Die Truhe muss voll sein"....aber nicht jeden niedermachen der einen Fisch mitnimmt weil er ihn gerne Essen will.

ontopic: Barsche ü40 kommen wieder zurück, habe als Teenager mal nen 53er abgeschlagen, da krieg ich heute noch Kopfschmerzen wenn ich daran denke...lecker war der nicht.
 

FishnChips

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Sowas wie eine Unterschriftensammlung (evtl sogar eine Bürgerinitative, die zur Volksabstimmung führen könnte) gegen die bestehende Rechtslage wäre doch eigentlich eine gute Sache.

Das ein Zwischenschonmaß am sinnvollsten für die Bestandserhaltung in einem Gewässer ist, sollte doch selbst für den verbohrtesten Beamten (sorry an alle Beamten hier an Bord) einleutend sein.

Hab mal über Zander gelesen, dass es am sinnvollsten ist, gerade maßige Fische zu entnehmen, da diese schnell die Größe erreicht haben und bereits 1-2mal abgelaicht haben. Ebenso absolut Kapitale, da die Laichmenge und Qualität dann wieder rückläufig wird. Da diese aber oft nicht zum Verzehr geeignet sind (ich sag nur 30 jahre alter Elbschlamm, der die ganzen Rückstände der ostdeutschen Chemieindustrie in sich trägt) und vom anglerischen Aspekt her sehr begehrt sind, wandern die meist sowieso wieder zurück und das finde ich auch gut so. Ich könnte nie so ne alte Muddi ohne Grund abschlagen.
Alle Fische dazwischen (hier etwa zwischen 65 und 90cm) sollten zurückgesetzt werden, da sie das Rückgrat des Bestands stellen.

So hätten alle was davon. Die Kochtoppangler könnten laut Gesetz nicht alles abkloppen und die C&R Fraktion könnte ruhigen Gewissens zurücksetzen, zur Not haben sie sich halt vermessen :wink: .

Falls jemand Erfahrung mit So etwas wie Unterschriftensammlungen und darauf zurückzuführende Gesetzesvorlagen hat, kann er diese ja mal kundtun.
 

Hipken

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Ups, Hi volgger hab dein Beitrag erst jetzt gesehen, naja PN is schon raus.
Also grundsätzlich sprachst du ja nicht von stark verletzten Fischen sondern von allen! verletzten Fischen. Dann wäre da die Definition von stark verletzt.

Zu deinem Bild kann ich nur sagen, dass ich 1. mittlerweile nur noch mit angedrückten Widerhaken fische, 2. grössere Köder benutze, wobei gerade Kleinhechte selten den Köder so tief drin haben. Durch die angedrückten Widerhaken lassen sich aber auch solche Problemfälle oft schnell! und sauber lösen. Der Fisch selbst zeigt mir wie gut er es überstanden hat. Wenn die OP dann ganz und garnicht gelingt oder er zu stark blutet und/oder eindeutig! eine bedrohliche Lage anzeigt, schlage auch ich den Fisch selbstverständlich ab und nehme ihn auch mit zum essen.

Und ja, bei grösseren Ködern landet auch hin und wieder mal bei einem kleinen Fisch der Drilling im oder bedenklich nah am Auge, aber wenn ich mich selbst fragen würde, wär ich glaube lieber auf einem Auge blind, als das ich ne zerfetzte Lunge hätte. Deshalb setze ich auch solche Fische, wenn ich sie nicht verwerten kann und sie, ausgenommen von ihrem verletzen Auge, ansosnten wohlauf sind, wieder zurück.

Und nochmals sorry für diesen bösen Namen, es sollte kein Vergleich sein und auch nicht als solcher verstanden werden. :wink:
 

volgger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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passt schon!
schön, dass du die widerhaken andrückst, aber wenn der haken dann im auge hängt ist es wurscht ob mit oder ohne widerhaken; das auge ist nunmal "kaputt"!
 

Meridian

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@Volgger ... liest Du bitte nocheinmal meinen oben abgegebenen Post !?
Etwas mehr Druck aus Deinen Beiträgen bitte nehmen ! ;)

bastian
 

DozeydragoN

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PharmaMan schrieb:
... Danach würde, je nach Spezies, fast jeder fünfte zurückgesetzte Fisch dies nicht überleben ...

Auch wenn die Zahlen sicher pauschalisiert sind: Die restlichen 80% würden dann überleben? Besser doch, als 100% abschlagen?

dD
 

PharmaMan

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@dozeydragon: ist echt `n Dilemma!

Mir waren die Zahlen vorher nicht klar. Ich dachte ein Fisch der ohne größere Verletzungen zurückgesetzt wird überlebt auf jeden Fall. Warum soll es ok sein, Fische aus dem Wasser zu zerren nur um sie anzugucken und dann wieder zurückzusetzen wenn dabei eine nicht unerhebliche Zahl verreckt? Die einzige Möglichkeit für den Fisch sicher zu überleben ist ihn nicht zu fangen!

Die einzige Lösung wäre doch weniger oder gar nicht zu angeln, oder? Oder nur für einen geringen Eigenbedarf maßige Fische mizunehmen. Damit meine ich wirklich angeln ausschliesslich für den Eigenbedarf und nicht jeden Tag am Gewässer rumlungern und alles abschlagen was an den Haken geht!
 

Meridian

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PharmaMan schrieb:
Die einzige Lösung wäre doch weniger oder gar nicht zu angeln, oder? Oder nur für einen geringen Eigenbedarf maßige Fische mizunehmen. Damit meine ich wirklich angeln ausschliesslich für den Eigenbedarf und nicht jeden Tag am Gewässer rumlungern und alles abschlagen was an den Haken geht!
SORRY, aber dafür bin ich zu sehr Angler um das so zu handhaben !

Mich würden mal die Hintergründe dieses Versuches interessieren .. WIE, WO, WANN, WOMIT usw......

basti
 

NorbertF

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Noch besser:
sich gleich selbst ökologisch kompostieren, dann muß überhaupt gar kein Tier mehr sein Leben für einen lassen.
Oder Veganer werden (dann nehm ich lieber Variante a).
Aber du hast Recht, ich mache mir auch so meine Gedanken bin aber zu dem Schluß gekommen dass ich haltnunmal auch ein Recht zu leben habe und ein sehr wichtiger Teil meines Lebens ist angeln gehn.
Ausserdem hat es ein anderes Mitglied schon geschrieben: verantwortungsvolle Angler sind insgesamt eher positiv für die Fische. Wir sind die einzige Lobby die sie haben, wir sind die einzigen die sich dafür einsetzen dass es noch Fische gibt und vernünftige Lebensräume für diese.
Zwar aus Eigennutz, aber so ist das halt.
Von daher: weitermachen, wir sind nicht "schlechte Menschen" weil wir gerne Fische fangen.
 

Wolf

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Moinsen,

wie Basti schon sagte, sind die Randbedingungen der Datenerhebung nicht genannt, jedenfalls nicht hier im Forum :wink: Die F&F habe ich selber nicht zur Hand.

In aller Regel gehen bei solchen Untersuchungen aber ausnahmslos alle Fische zurück, um den Faktor unterschiedlicher Beurteilungen des Verletzungsgrades durch die Angler zu vermeiden. Wünschenswert aber wären gerade auch Untersuchungen zu diesem Thema, denn die Aussagen gehen eben genau in diese Richtung, nämlich dass das baldige Ableben des Einzelfisches im Grunde vorhersagbar ist.

Im Übrigen gibt es bei Verletzungen oder Stress eine ganze Reihe von Faktoren, die eine Rolle spielen. Einerseits vertragen Fische Stress bei niedrigeren Temperaturen besser, vermutlich weil der absolute Sauerstoffgehalt im Wasser temperaturbedingt i.d.R. höher ist. Andererseits habe ich gerade gestern in einem wissenschaftlichen Artikel aus der Teichwirtschaft gelesen, dass bei Fischen das Heilungsvermögen von Verletzungen bei niedrigen Temperaturen geringer ist. Eine Sache, die mir neu ist, darum aber nicht falsch sein muss.

Ich sehe das also ähnlich wie Volgger, auch wenn er das zunächst etwas drastisch ausgedrückt hatte. Ernsthaft verletzte Fische sollte man töten und verwerten - nicht ernsthaft verletzte aber auch, wenn man sie mitnehmen will :wink: Womit ich allerdings bei Volgger nicht ganz konform gehe bzw. gehen kann, ist die Handhabung, in einem solchen Fall auch untermaßige Fische mit zu nehmen. Diese zu töten halte ich für richtig, dann sollten sie aber zurück ins Wasser (es wird sich schon ein Verwerter finden). Würde man grundsätzlich bei jedem einzelnen von vernünftigem Handeln ausgehen können, wäre eine freigestellte Verwertung natürlich sinnvoller. Angesichts der verbreiteten Ausrede, dass der untermaßige Fisch zu tief geschluckt habe und nur darum mitgenommen wurde, sollte man auch selbst von dieser Handlungsweise abrücken - denke ich jedenfalls.

Zu den Barschen: ob der 40er nun zurück sollte oder nicht, hängt m.E. primär vom Gewässer ab. Gibt es viele Fische in der Größe, kann so einer eigentlich mitgenommen werden, auch weil dann meist der Fisch gar nicht so alt sein wird. In einem Gewässer mit einem Bestand aus eher kleinwüchsigen Fischen muss man sich fragen, ob es wirklich Not tut, diesen Fisch anstatt 3 kleinerer zu entnehmen. Ich selber habe noch nicht einen 40er gefangen, ich hänge an 38 fest. Alle diese 38er gingen schon zurück, da braucht sich der 40er bei mir also keinen Kopf zu machen... :wink:

Gruß,

Wolf
 

DozeydragoN

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PharmaMan schrieb:
@dozeydragon: ist echt `n Dilemma! ...

Hm, haben wir uns falsch verstanden?

Meinte doch nur, dass ich es für mich eher vertreten kann, dass 80% durchkommen, wenn ich release,
als definitiv 100% der gefangenen Fische abzuschlagen ...


dD
 

effzett

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Hi alle Disputanten!
Die C&R Diskussion ist so ungefähr an die 40 jahre alt.Aber immer wieder wert, sie ins Bewußtsein zu rufen.Aus den USA ist sie im Bereich der Fliegenfischerei zu uns herübergeschwappt.Man erkannte dort drüben sehr zeitig, das leergefischte Gewässer vor allem dem Tourismus (!) schaden.Die ökologischen Folgen wurden wohl erst deutlich später betrachtet...Seis drum.Gerade bei Forellenflüssen mit erheblichen Tageskartenpreisen machte eine rein ökonomische Betrachtung auch Sinn.Untersuchungen über Mortalitätsraten gefangener und releaster Fische gibts jede Menge.Unsere Freunde in England hatten da immer eine völlig andere, wohl traditionelle, Position.Sie wollten einfach keine "educated trout" und entnahmen was fangbar war und das Schonmaß hatte.Leere Flüsse!Weit gefehlt!Man ergänzte eben durch Besatz, fangreif.Dicke fette gemästete Browntrouts.
Es gibt keinen Königsweg!
Schon gar nicht an großen Fließgewässern mit relativ intakten natürlichen Reproduktionsfähigkeiten (bei unseren Zielfischen wie Barsch und Zander)und berufsfischereilicher Bewirtschaftung und Kormoranattacken.
Ich denke es geht vor allem über
1.Selbstbeschränkung bei der Entnahme (für den Selbstverbrauch)
2.Widerhakenlose Angelei (ok, wenn das Auge verletzt ist, ist es blind, aber wer schon mal wiederholt denselben einäugigen, gut genährten Fisch gefangen hat, weiß, dass das kein "Flossenbruch" ist)
3.Gesetzliche Maße/Zwischenschonmaß einhalten!(Wenn schon nicht gesetzlich, dann individuell).
Das Thema ist endlos.Und rein ethisch betrachtet:Wir angeln aus Spaß, mit rudimentärem Jagdtrieb ausgestattet.Damit muß jeder selbst klarkommen.Legal ist das Zurücksetzten sicher nicht, aber legitim in vielen Fällen schon...
Ach ja, und ein stärkerer Druck auf die politisch Verantwortlichen wär sicher nicht verkehrt, in vielen Richtungen.
 

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