Denkwürdige Begegnungen am Wasser

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Ari

Nachläufer
Registriert
9. August 2022
Beiträge
21
Punkte Reaktionen
120
Alter
36
Ort
Meerbusch
Ein Angelabend am Rhein. Das x-te Mal geschneidert. Zusammen mit dem Kumpel ziehe ich los, es ist kalt und stockdunkel. Der Rückweg führt durch eine Schaffarm, 100-200 Tiere dürften es sein. Den Weg leuchtet uns eine Stirnlampe. Mitten im nirgendwo meckert es in weiter Ferne. Der Natur und dem Tier respektierend wollen wir die Herde umlaufen. Doch das "Meckern" ist zu stark und doch auch arg schwach. Wir entschließen uns, das mal zu begutachten. Also mitten rein in die Herde. Die Böcke wurden nervös, die Herde irrte umher. Aber es lohnte sich. Ein Lamm strangulierte sich in einem Gummi-/Drahtzaun, war schwach und wäre so da nicht wieder rausgekommen. Nun war die Arbeitsteilung nötig. Mein Kumpel fummelte am Tier herum, ich stand mit Kescher und Stirnlampe "bewaffnet" als Wache, scheuchte die nervösen Tiere weg.
Interessant war, dass das Lamm wohl merkte, dass wir helfen wollten, es wurde nämlich urplötzlich still. Allein war da aber nichts zu machen, er brauchte meine Hilfe. Also wir zu zweit das Lamm gehalten und die Schnüre abgefummelt. Zwischendrin mal kurz hochleuchten und die Böcke "wegschicken"...
Nachdem das Kleine frei war, war es kurz noch orientierungslos und wacklig auf den Beinen, lief in die falsche Richtung, fing aber wieder das Blöcken an. Im Getummel sah ich dann irgendwie das Muttertier, mit anderem Lamm folgend. Auch hier wieder den Job geteilt, ich leuchtete den Weg und beschäftigte die Böcke, mein Kumpel leitete Mutter und Kids zusammen, welche dann letztlich in der Gruppe zusammen verschwanden...

Ich sag euch, so furchtbar das Leid vom Lamm für mich war, so tief war die Freude des happy ends! Egal wie groß der dickste Hecht bisher war, wie viele Schneidertage ich schon hatte... DAS war bisher das schönste Erlebnis!
 

Gerino

Gummipapst
Registriert
4. Januar 2009
Beiträge
974
Punkte Reaktionen
4.179
Ort
Monschau
Artenbestimmung:?
Weiß wer was das war ?
Für ne Ringelnatter dachte ich fehlen die gelben Wangen? Kenne mich aber null aus.
 

Anhänge

Screenshot_20240428-233232_Gallery.jpg

Kupferspinner

Nachläufer
Registriert
20. Juli 2021
Beiträge
24
Punkte Reaktionen
74
Ort
Wuppertal
@Gerino
Ich kenne mich da jetzt auch nicht fachlich genau aus. Bin aber auch schon mehrfach in Deutschland und Schweden auf diese Art Schlange gestoßen. Meines Wissens nach müsste es eine Kreuzotter sein. Das passt zur Kopf und Körperform und Farbe auch besser als zur Ringelnatter. Die schwarzen Exemplare werden auch als Höllenotter bezeichnet.
 

SiWa

Master-Caster
Registriert
12. Juli 2015
Beiträge
651
Punkte Reaktionen
1.212
Ort
Nahe der Grenze
"Höllenotter"?
Variation der Kreuzotter
Gut möglich. War auch mein erster Gedanke. Kommen meines Wissens allerdings eher in der Alpenregion und in höheren Lagen gut.
Wo würde sie denn gesehen?

Grundsätzlich sind Vipern und Nattern relativ gut zu unterscheiden.
(Schnelle Suche) Siehe zb hier:

PS. Gerade wenn sie sich aufgerollt haben und in Verteidigung sind würde ich aufpassen. Der Biss kann durchaus schmerzhaft sein, wenn ein allergischer Schock dazu kommt kann es auch richtig ernst werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cybister

BA Guru
Registriert
28. Juli 2020
Beiträge
2.682
Punkte Reaktionen
6.431
Ort
Rheinhessen
Artenbestimmung:?
Weiß wer was das war ?
Für ne Ringelnatter dachte ich fehlen die gelben Wangen? Kenne mich aber null aus.
Melanistische Variante der Kreuzotter, zumindest auf den ersten Blick. Sicherheit ob Natter oder Viper würde ein Blick auf die Pupille geben ( kann ich auf dem Bild nicht sehen). Unsere Nattern (Kreuz-, Schling-, Würfelnatter) haben runde Pupillen, die von Vipera berus (Kreuzotter) sind schlitzförmig.
 

Gerino

Gummipapst
Registriert
4. Januar 2009
Beiträge
974
Punkte Reaktionen
4.179
Ort
Monschau
Danke für die Antworten. Das mit der Höllenotter hab ich mir auch gedacht.
Das Bild habe ich gestern allerdings im hohen Venn in NRW gemacht. Da ich im Internet aber nur was von Alpenregion im Zusammenhang mit der Höllenotter gelesen hab, kam mir die Frage auf.
Hier noch ein anderes Bild.
Ich meine, aber ohne Gewähr, dass Sie runde Pupillen hatte.
Screenshot_20240429-113251_Gallery.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Saturday

BA Guru
Registriert
18. Juni 2018
Beiträge
3.735
Punkte Reaktionen
4.140
Runde Augen hatte sie bestimmt, aber achtet man angesichts der empfundenen Überraschung auf die Pupillenform?
 

backlash63

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
14. April 2019
Beiträge
497
Punkte Reaktionen
763
Ort
Telgte
Sehr interessant, auch was den Fundort angeht! Habe mal ein bisschen recherchiert und wollte euch das Ergebnis nicht vorenthalten ;)

Im Verbreitungsatlas für NRW (2013) gibt es Nachweise der Kreuzotter weder vom Hohen Venn noch überhaupt aus dem Bereich der Eifel. Vielmehr wurde es als sicher angesehen, dass die Art dort nicht vorkommt und auch nie vorkam. Was man aber wusste ist, dass es auf belgischer Seite ein völlig isoliertes, natürliches Vorkommen gibt.
Ich habe deshalb mal auf der Meldeplattform observation.org geschaut und siehe da: ab 2020 sind dort Beobachtungen der Art gemeldet worden, allerdings wohl nur aus einem kleinen Streifen recht nah an der Grenze (auch dein Fundort, @Gerino?). Vielleicht breiten sich die Tiere aus, zumal in Belgien intensive Schutzanstrengungen unternommen werden. Wäre ja schön. Dass die Kreuzotter auf deutscher Seite früher einfach nur übersehen worden ist, kann wohl ausgeschlossen werden.

Die "Höllenotter" übrigens ist im südlichen Verbreitungsgebiet tatsächlich häufiger als im Norden, kann aber grundsätzlich überall auftreten. Interessant ist, dass es wohl eine Umfärbung im Jugendalter ist, weil fast niemals schwarze Jungtiere gefunden werden. Ansonsten ist die Art sehr farbvariabel und kann auch mal kräftig rot-orange daherkommen ("Kupferotter").
 

Oben