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ricardokaka

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Habe in Bonn vor einem Jahr Reusen aus dem Wasser gezogen mit Ködern drin.
Kollege meinte ich solle es beim Ordnungsamt und Polizei melden, hätte von mir selbst aus nichts gemacht und die Dinger nur aufm Gehweg abgelegt, weil mir klar war, die juckt sowas nicht.
Dann habe ich also da angerufen zuerst bei der Polizei. Eine Frau ging ran und ich erzählte ihr das. Diese sagte, es würde nicht wirklich in das Interesse fallen und ich könnte es vielleicht mal beim Ordnungsamt versuchen.
Lachend rief ich beim Ordnungsamt an und diese meinten dann: ja der Rhein gehört nicht zu unserem Aufgabenbereich.
Seit dem habe ich mir vorgenommen nie wieder irgendwas zu melden, juckt eh keinen in diesem Land. Mehr als am Blitzer Donuts zu essen und Knöllchen schreiben, ist wohl heute nicht mehr drin.
 

J777

Echo-Orakel
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Zivil kamen Sie auch Mal mitm kleinen Camper parken oben und unterhielten sich ne gute viertel Std total nett. Dann zack Ausweis raus weg von den Ruten wir holen die ein. Super 2x lebender Köfi :D
Also das Angeln mit lebende Köderfischen ist für mich neben dem Reißangeln mitunter die verwerflichste Angelmethode, falls man das überhaupt als solche bezeichnen kann. :(

Es gibt so viele Möglichkeiten Fische zu fangen ohne ein lebendes Tier über Stunden qualvoll am Haken zu halten, da bin ich über Kontrollen diesbezüglich wirklich froh.

Zumal das Angeln mit lebenden Ködern jeglicher Art ja die einfachste und stupideste Angelei überhaupt ist...
 

Munni

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Mehr als am Blitzer Donuts zu essen und Knöllchen schreiben, ist wohl heute nicht mehr drin.
Etwas pauschal finde ich.
Kommt immer auf die Menschen die stellen und den Bereich drauf an. Ansich glaube ich haben die genug zu tun.

Ich wurde schon von der Polizei beim Angeln kontrolliert. Ich habe ihnen zwar dann gesagt was ich vorweisen muss damit ich das darf aber der Wille war da :)
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Also das Angeln mit lebende Köderfischen ist für mich neben dem Reißangeln mitunter die verwerflichste Angelmethode, falls man das überhaupt als solche bezeichnen kann. :(

Es gibt so viele Möglichkeiten Fische zu fangen ohne ein lebendes Tier über Stunden qualvoll am Haken zu halten, da bin ich über Kontrollen diesbezüglich wirklich froh.

Zumal das Angeln mit lebenden Ködern jeglicher Art ja die einfachste und stupideste Angelei überhaupt ist...
Sagen wir mal so, ich bin froh dass es verboten ist.
Ich kann dir aber sagen dass zum erfolgreichen Angeln mit Livebait, egal ob Fisch, Kalmar oder Wurm teilweise schon viel Know-How gehört.
Jedenfalls mehr als zum Faulenzen auf Zander....

Würde der lebende Köderfisch grundsätzlich verwendet um den damit gefangenen Fisch zu verwerten, so wie am Mittelmeer gängig, hätte ich da eher wenig moralische Bedenken.
Aus frühen anglerischen Erfahrungen kann ich nur sagen:
Lebender Köfi + kein Biss = 1 Fisch unnötig verangelt.
Toter Köderfisch + kein Biss = 10 Fische unnötig getötet und entsorgt.
Gummifisch am Rhein + kein Biss = 5-10 Weichplastikköder + Bleikopf + Schnur unnötig in der Natur versenkt.

Moralisch einwandfreies Angel im 21. Jahrhundert in D ist eigentlich nicht drin.
Und Reissen ist eh kein Angeln.

Um den Blutdruck einiger zu senken, nochmal:
Ich begrüße das Verbot des lebenden Köderfischs.
 

J777

Echo-Orakel
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Dein Punkt hat natürlich seine Berechtigung. Ich lasse Naturköder generell beiseite da ich darin keine Notwendigkeit für meine Angelei sehe. Daher kann ich es per se vermutlich auch nicht.

Dennoch weiß ich durchaus wie das ganze praktiziert wird und kenne auch die diversen Möglichkeiten (U-Posen, Kork-Sticks etc.), die eine erfolgreiche Präsentation toter Köderfische auf Wels äußerst erfolgreich ermöglichen würden.

Wenn ich mir aber das Angeln an sich ansehe, egal ob am Grund oder an der Pose, gehört meiner Meinung nach doch recht wenig dazu.

Die Stellenwahl und Präsentation ist ja bei jeder Methode, auch bei dem Spinnangeln, immer entscheidend.

Der Köder und die Präsentation entscheiden dann, ob der Fisch den Köder nimmt, was bei lebenden Ködern wahrscheindlicher ist. Nicht umsonst fischen ja viele Welsangler mit lebenden Fischen, da es wahrscheindlicher ist, einen Kapitalen zum Anbiss zu verlocken.

Und es geht mir ja nicht darum wie viele Fische verangelt werden im Vergleich von toten zu lebendigen Fischen, sonder um die Qualen, die der lebendig angeköderte Fisch erleidet.

Videos, in denen angeköderte lebende Köderfische panisch versuchen vor den auflauernden Fischen zu fliehen oder in die Tiefe zum Schutz zu ziehen kennt ihr ja sicherlich. :(

Dass das Angel generell ein moralisches Dilemma ist weiß ich natürlich auch. Dennoch sollte uns das Fischwohl am Herzen liegen und daher pflegen wir doch auch einen guten Umgang mit den gefangenen Fischen.
Warum dann nicht auch mit den Köderfischen ;)

Beste Grüße
Jakob
 

Spooner

Barsch Vader
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Aus frühen anglerischen Erfahrungen kann ich nur sagen:
Lebender Köfi + kein Biss = 1 Fisch unnötig verangelt.
Toter Köderfisch + kein Biss = 10 Fische unnötig getötet und entsorgt.
Gummifisch am Rhein + kein Biss = 5-10 Weichplastikköder + Bleikopf + Schnur unnötig in der Natur versenkt.
Habe ich noch nie so gesehen und du hast damit leider recht
 

Marander

Echo-Orakel
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Dein Punkt hat natürlich seine Berechtigung. Ich lasse Naturköder generell beiseite da ich darin keine Notwendigkeit für meine Angelei sehe. Daher kann ich es per se vermutlich auch nicht.

Dennoch weiß ich durchaus wie das ganze praktiziert wird und kenne auch die diversen Möglichkeiten (U-Posen, Kork-Sticks etc.), die eine erfolgreiche Präsentation toter Köderfische auf Wels äußerst erfolgreich ermöglichen würden.

Wenn ich mir aber das Angeln an sich ansehe, egal ob am Grund oder an der Pose, gehört meiner Meinung nach doch recht wenig dazu.

Die Stellenwahl und Präsentation ist ja bei jeder Methode, auch bei dem Spinnangeln, immer entscheidend.

Der Köder und die Präsentation entscheiden dann, ob der Fisch den Köder nimmt, was bei lebenden Ködern wahrscheindlicher ist. Nicht umsonst fischen ja viele Welsangler mit lebenden Fischen, da es wahrscheindlicher ist, einen Kapitalen zum Anbiss zu verlocken.

Und es geht mir ja nicht darum wie viele Fische verangelt werden im Vergleich von toten zu lebendigen Fischen, sonder um die Qualen, die der lebendig angeköderte Fisch erleidet.

Videos, in denen angeköderte lebende Köderfische panisch versuchen vor den auflauernden Fischen zu fliehen oder in die Tiefe zum Schutz zu ziehen kennt ihr ja sicherlich. :(

Dass das Angel generell ein moralisches Dilemma ist weiß ich natürlich auch. Dennoch sollte uns das Fischwohl am Herzen liegen und daher pflegen wir doch auch einen guten Umgang mit den gefangenen Fischen.
Warum dann nicht auch mit den Köderfischen ;)

Beste Grüße
Jakob
Da sind wir ja wieder bei der alten Grundsatzdiskussion: Kann ein Fisch Schmerzen und Gefühle empfinden oder sind das alles nur "Reflexe"?
Und dann sind wir eben auch bei der Grundfrage unseres Hobbys, ist das richtig oder falsch?
Und dann können wir noch weiter gehen ob Insekten oder andere Köder Schmerzen fühlen, ob das alles für die Natur grundsätzlich gut ist, ob die ganze Bürokratie... und und und.
Am Ende kommt es für mich gesehen darauf an mit sich im Reinen zu sein. Man muss mit Gewissen handeln. Wenn jemand für irgendetwas eine Ausrede suchen möchte, dann wird er auch eben diese finden.
Es ist eine persönliche moralische Frage in meinen Augen, die man nicht einheitlich beantworten kann. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja so etwas wie Karma.
 
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Cybister

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Am Ende kommt es für mich gesehen darauf an mit sich im Reinen zu sein. Man muss mit Gewissen handeln. Wenn jemand für irgendetwas eine Ausrede suchen möchte, dann wird er auch eben diese finden.
Es ist eine persönliche moralische Frage in meinen Augen, die man nicht einheitlich beantworten kann. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja so etwas wir Karma.
genau so. Wissen in Kombination mit einem gesunden moralischen Kompass sollte die Grundlage sein.
Das mit Karma wäre für Verfechter des lebenden Köderfischs oder Wurmangler natürlich der Supergau…bei mir läuft gerade Kopfkino ;-)
 

flori66

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Das Video finde ich ganz witzig und regt auch ein kleines bisschen zum nachdenken an wie andere Menschen c&r sehen (könnten).
Ich hoffe der Link funktioniert bei euch.

 

ocir

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Da sind wir ja wieder bei der alten Grundsatzdiskussion: Kann ein Fisch Schmerzen und Gefühle empfinden oder sind das alles nur "Reflexe"?
Und dann sind wir eben auch bei der Grundfrage unseres Hobbys, ist das richtig oder falsch?
Und dann können wir noch weiter gehen ob Insekten oder andere Köder Schmerzen fühlen, ob das alles für die Natur grundsätzlich gut ist, ob die ganze Bürokratie... und und und.
Am Ende kommt es für mich gesehen darauf an mit sich im Reinen zu sein. Man muss mit Gewissen handeln. Wenn jemand für irgendetwas eine Ausrede suchen möchte, dann wird er auch eben diese finden.
Es ist eine persönliche moralische Frage in meinen Augen, die man nicht einheitlich beantworten kann. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja so etwas wie Karma.
Triggerwarnung: Dieses Kommentar beinhaltet Rechtschreibfehler :D und beschäftigt sich mit dem Thema C&R. Es handelt sich aber vor allem um keinen belehrenden Beitrag, der jemanden überzeugen/überreden will etwas zu tun/nicht zu tun. Jeder kann in dieser Sache frei entscheiden. Angeln ist und bleibt das schönste Hobby!

Auch wenn es sicherlich viele nicht gern hören wollen, aber bei wissenschaftlich belegten Fakten, wie der Beantwortung der Frage ob ein Fisch Schmerzen empfinden kann oder nicht (ja kann er), kann es keine Grundsatzdiskussion geben. Zum Vergleich: Es ist belegt dass die Erde keine Scheibe ist, ergo kann auch hierüber nicht diskutiert werden, da es nur eine richtige Antwort gibt.
Stattdessen kann es sehr wohl eine Grundsatzdiskussion darüber geben, ob man C&R unterstützt oder nicht. Oder auch gesagt, ob man es vertreten kann, einem Tier zum eigenen Spaß und Vergnügen Schmerzen zuzufügen oder nicht. Ich denke, die meisten hätten wohl doch ein Problem damit diese Frage mit 'ja' zu beantworten. Dennoch, die Entscheidung liegt bei jedem selbst und das Thema C&R, Entnahmefenster und Mindestmaß sollten immer im Kontext betrachtet werden.
Ich selbst war immer ein Befürworter für das C&R, hatte Spaß beim angeln und konnte es nicht über das Herz bringen einen so wunderschönen Fisch, wie bspw. den Barsch zu töten. Ich dachte ernsthaft ich tue den Fischen beim angeln nicht weh und ihnen mit dem C&R einen Gefallen.
"Fische fühlen dabei maximal einen Mückenstich. Es gibt Fische die wurden innerhalb weniger Stunden mehrfach gefangen, die hatten also Hunger, den ging es gut also können Fische keine Schmerzen fühlen. Fische haben ein weniger komplexes Nervensystem als Säugetiere also sind das keine Schmerzen sondern nur Reflexe. In Ländern in denen C&R legal ist, sehen die Fischbestände super aus, d. h. die Fische vermehren sich und ihnen geht es gut.“
Das waren bisher immer meine Argumente bei Diskussionen über C&R und das Schmerzempfinden von Fischen. Aber wirklich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatte ich mich auch nicht. Warum auch, zu groß war die Angst dass man falsch liegen könnte und man sich sein geliebtes Hobby versaut.
In den letzten Monaten habe ich es dann aber doch getan und muss leider sagen, dass ich in der Vergangenheit falsch lag. Also so richtig falsch. Dabei hätte ich mir nur selbst mal die Frage stellen müssen: „Wenn ich mal Schmerzen habe, stelle ich dann so einfach das Essen ein?“
Aber was jetzt? Das Hobby aufgeben? Einfach so? Dabei habe ich so viele Stunden am Wasser verbracht und Freundschaften geschlossen und viel Geld in das Angelequipment gesteckt.
Nun ja, um das für mich beantworten zu können, musste ich erst einmal schauen, was denn nun eigentlich richtig wäre.
'Einem Tier zum Spaß Schmerzen zufügen?' -Nein, dass will ich nicht.
'Jeden (maßigen) Fisch entnehmen, weil es so per Gesetz richtig wäre?' -Nein, auch das kommt nicht in Frage, denn so viel Fisch kann ich selbst nicht verwerten. Nach manch einem guten Angeltag hätte ich dann locker 3 Hechte und 20 Barsche entnehmen müssen. Würde das außerdem jeder machen, würde der Fischbestand wahrschheinlich (noch weiter) leiden. 'Also einfach den Angelausflug nach dem ersten maßigen Hecht beenden, selbst wenn ich über eine Stunde an den See gefahren bin und doch so gern weiter angeln würde, weil es mir Spaß macht? Soll ich wirklich einen Hecht von 46cm entnehmen, an dem wenig dran ist nur weil es das Gesetz so will? Was ist wenn ich eigentlich Barsche angeln wollte und ein maßiger Hecht beißt?' -Klar, dann ist das nicht meine Zielfischart und ich kann den Hecht legal releasen. 'Aber kann ich mich so nicht irgendwie immer rausreden und bin ich dann nicht an der gleichen Stelle wie ganz am Anfang? Und was ist mit Barschen über 40cm?' -Sie sind doch so wichtig für den Bestand.
In meinem Kopf schwirrten so viele Gedanken und offene Fragen. Das aller größte Problem an der ganzen Sache war eigentlich das folgende Dilemma:
Ich wusste nun, dass ich Fischen beim C&R Schmerzen zufüge und wollte das nicht mehr tun. Aber Angeln bleibt trotzdem weiterhin eins meiner Lieblings-Hobbies, weil ich an der frischen Luft bin, abschalten kann und es mir unheimlich Spaß macht.
Eine Entscheidung musste her. Objektiv betrachtet wäre für mich die einzige (richtige) Möglichkeit die gewesen, nur angeln zu gehen, wenn ich mir sicher bin den gefangenen Fisch verwerten zu können und am besten bereits nach dem ersten oder zweiten (maßigen) Fisch aufzuhören. So verhindere ich zum einen, mehr Fische zu töten als ich muss und zum anderen, Tieren Schmerzen zuzufügen nur damit ich Spaß haben kann. Das bedeutet eigentlich auch keine „Schlupflöcher“ auszunutzen, um Fische legal releasen zu können.
'Aber Moment mal. Wäre dann nicht die logische Schlussfolgerung dass ich eigentlich kaum noch „zum Spaß“ angeln gehen kann und irgendwie kaum noch so oft und lang wie ich möchte?' -Leider schon. 'Brauche ich dann dafür eigentlich noch das ganze Equipment?' -Doch brauchst du sagt der Tackle-Affe :D, die Sache war klar.
Im Endeffekt habe ich mich dafür entschieden, mir eigene Entnahmefenster für Barsch, Hecht und Zander festzulegen und so C&R und gesunde Entnahmegrößen- und mengen miteinander zu verbinden. Habe ich bspw. bereits zwei entnahmefähige Barsche gefangen, werde ich künftig meinen Angeltag beenden und nicht weiter zum Spaß angeln. Ich werde außerdem das gezielte beangeln auf Fischarten, die ich nie essen würde, einstellen. Hierzu zählen Rapfen und Döbel.
Außerdem werde ich aktiver und konsequenter durch die Wahl meiner Köder die Größe der Fische selektieren um die Anzahl der „sinnlos“ gefangenen Fische zu minimieren. Auch wenn all dass eventuell dazu führt, häufiger zu schneidern, insgesamt weniger Fische zu fangen oder insgesamt etwas weniger Zeit am Wasser zu verbringen.
Wohl wissend, dass man Fischen durch C&R Schmerzen zufügt, kann ich mich von diesem Hobby allerdings emotional nicht trennen und auch das Angeln zum „Spaß“ nicht gänzlich einstellen. Zumindest noch nicht.
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Das beschreibt eigentlich meinen anglerischen Werdegang fast genau.
C&R kam mir damals ehrlich gesagt gerade Recht, da Zeit und Lust zum Angeln reichlich vorhanden war und einfach viele Fische in heimischen Gewässern nicht kulinarisch zu gebrauchen waren oder schlicht zu viel gefangen wurde. Das ganze dann noch unter dem Deckmantel der Fürsorge für die Bestände.
Nach einigen Jahren kam dann die Erkenntnis nicht mehr alle Fische ständig fangen zu müssen, ob ich jetzt 10 Zander im Jahr fange oder 100 ist mir eigentlich völlig Wurst geworden.
Ich versuche kapitale Ausnahmefische und Untermaßige zu schonen, der Rest kommt mit und deckt zum aller größten Teil den Fischbedarf der dreiköpfige Familie übers Jahr. Dadurch wird übrigens auch deutlich weniger Fleisch gekauft. Fische die ich nicht verwerten will oder kann befische ich einfach nicht mehr, Hechte oder Rapfen zum Beispiel, seltene Beifänge die nicht in überlebensfähigem Zustand sind kommen dann mit und werden auch verwertet.
Damit bin ich für mich zumindest im Reinen.
Würde jemand in seiner Freizeit mit einem Betäubungsgewehr Enten schießen, sich mit Ihnen fotografieren und sie dann wieder fliegen lassen wäre die Akzeptanz vermutlich gleich null, warum soll das für Fische anders sein ?
 

ricardokaka

Master-Caster
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Habt ihr irgendwelche Belege dass ein Fisch einen Haken im Maul spürt?
Hätten Fische im knorpeligen Maul ein richtiges Schmerzempfinden, würde wohl kaum ein Hecht einen Barsch weghauen und Karpfen scharfe Muscheln knacken (Maul zerfetzt). Die Stacheln tun gut weh, kennt man vielleicht als Menschen auch.
Es gibt halt einfach keine Studie, welche zeigt dass ein Fisch ein ausgeprägtes Schmerzempfinden im Maul hat. Es gibt Studien, da werden den Fischen Stromschläge gegeben und dann sagt man, ja die spüren Schmerzen. So kann ich aber auch eine Studie machen, welche besagt dass es den Menschen weh tut, wenn sie die Fingernägel geschnitten bekommen. Jedesmal wenn er den Fingernagel schneidet, bekommt er einen Stromschlag. Und schon hat man das Phänomen, dass der Mensch sich nicht mehr die Fingernägel schneidet. Genauso werden diese ganzen Studien aufgebaut, von irgendwelchen Menschen die sich schnell etwas Lobby Geld holen wollen. Man muss sich einfach mal Studien durchlesen, da fällt man vom Glauben ab, egal um was es geht.
 

Snack

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Wohl wissend, dass man Fischen durch C&R Schmerzen zufügt, kann ich mich von diesem Hobby allerdings emotional nicht trennen und auch das Angeln zum „Spaß“ nicht gänzlich einstellen.
So geht es mir auch.
Ich entnehme auch regelmäßig Fische die in ein mir vorgegebenes Fangfenster passen und selbstverständlich auch solche, die eigentlich nicht geplant waren, aber stark verletzt wurden. Ganz so konsequent wie du bin ich dabei aber nicht und werde beispielsweise nicht auf einen Urlaub in Top-Angelrevieren verzichten, in denen C&R vorgeschrieben ist und werde an einem schönen Angeltag mit Kumpels nicht gleich nach dem ankommen das Angeln einstellen nur weil mir beim ersten Wurf ein 60er Hecht einsteigt.

Im Gegenzug versuche ich aber an der Ausrüstung zu optimieren:
Drei Drillinge an Wobblern fische ich generell nicht, oft wird auch bei zwei Drillingen der hintere durch einen Einzelhaken ersetzt. Widerhaken drücke ich (insbesondere bei kleinen Ködern, die gelegentlich tiefer geschluckt werden) oftmals ganz oder zumindest ein Stück weit an, das reduziert die Verletzungen (und damit sicherlich auch wieder die Schmerzen) deutlich.
Mmn. sollte man das ganze Thema nicht nur schwarz-weiß sehen und das muss jeder für sich und seine Situation selbst entscheiden. Wer lokal nur ein sehr kleines Angelgewässer mit überschaubaren Beständen hat, wird sich sicherlich auch aus Nachhaltigkeitsgründen deutlich eher zu C&R hingezogen fühlen, als jemand der in der Nähe von fischreichen Großgewässern wohnt.
Fische die ich nicht verwerten will oder kann befische ich einfach nicht mehr, Hechte oder Rapfen zum Beispiel
Fisch ist immer Geschmackssache aber extrem viel macht dabei auch die richtige Zubereitung aus:
Hecht ist beispielsweise vergleichsweise aufwändig zu filetieren wenn man möglichst grätenfreie Stücke haben möchte (Tutorials dazu findet man aber auf Youtube), schmeckt dann aber vom Grill oder geräuchert wirklich ausgezeichnet. (Ich hatte neulich Freunde da, denen hat der geräucherte Hecht im Blindtest einstimmig besser geschmeckt als die klassische geräucherte Forelle.)
Die übrigen, leider nicht ganz vermeidbaren grätenreichen Stücke, lassen sich ausgezeichnet mittels eines Fleischwolfes (da tut es im Zweifel auch einer für 20€) zu leckeren Frikadellen weiterverarbeiten. Auf letztere Weise lassen sich dann auch Rapfen prima verwerten. (Nur als Anreiz gedacht, falls ihr einen sinnvollen, und "moralisch vertretbarem" Grund sucht, um wieder auf diese Arten zu angeln. ;) )
Generell habe ich den Eindruck bei vielen Anglern reichen die Kochkünste nicht viel weiter als:
Ausnehmen, Schuppen, mit etwas fertig Fischgewürz und Öl in die Pfanne/Ofen -fertig. Das geht einfach bei manchen Arten nicht gut und ich kann jedem nur raten sich dahingehend mal ein wenig mit Kochen und ggf. selbst experimentieren zu beschäftigen. Tipp: So manches klassische Fischrezept für Meeresfische klappt auch prima mit Süßwasserfischen nur muss man teilweise den Salz und Fettgehalt "künstlich" anheben. (Etwas Butter am Ende dazu, ggf. etwas mehr salzen.)
Es gibt halt einfach keine Studie, welche zeigt dass ein Fisch ein ausgeprägtes Schmerzempfinden im Maul hat.
Doch gibt es zuhauf, da hat sich in den letzten 10 Jahren sehr viel getan. (Siehe z.B. irgendwo weiter oben das Video von STRGF mit der Wissenschaftlerin die Fischen Bienengift in die Lippen injeziert haben.) Natürliche Verletzungen im Maulbereich sind auch echt kein Indiz für ein mangelndes Schmerzempfinden, das geschieht im Zweifel auch einfach aus Fehlern/Dummheit, oder Zwang, weil wenig andere nicht-stachelige/scharfkantige Nahrung vorhanden ist. (Als Mensch verbrennt man sich ja auch schon mal die Zunge an heißer Pizza und alle anderen Raubtiere müssen in der Natur ja auch im Abwehrreaktionen ihrer Beutetiere klarkommen.) Hechte schlucken ihre Beute ja auch immer Kopf vorraus, so werden z.B. die stacheligen Kämme der Barsche heruntergedrückt, von hinten wäre das nicht möglich.
 

ocir

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Habt ihr irgendwelche Belege dass ein Fisch einen Haken im Maul spürt?
Hätten Fische im knorpeligen Maul ein richtiges Schmerzempfinden, würde wohl kaum ein Hecht einen Barsch weghauen und Karpfen scharfe Muscheln knacken (Maul zerfetzt). Die Stacheln tun gut weh, kennt man vielleicht als Menschen auch.
Es gibt halt einfach keine Studie, welche zeigt dass ein Fisch ein ausgeprägtes Schmerzempfinden im Maul hat. Es gibt Studien, da werden den Fischen Stromschläge gegeben und dann sagt man, ja die spüren Schmerzen. So kann ich aber auch eine Studie machen, welche besagt dass es den Menschen weh tut, wenn sie die Fingernägel geschnitten bekommen. Jedesmal wenn er den Fingernagel schneidet, bekommt er einen Stromschlag. Und schon hat man das Phänomen, dass der Mensch sich nicht mehr die Fingernägel schneidet. Genauso werden diese ganzen Studien aufgebaut, von irgendwelchen Menschen die sich schnell etwas Lobby Geld holen wollen. Man muss sich einfach mal Studien durchlesen, da fällt man vom Glauben ab, egal um was es geht.
Es gibt Studien - nicht nur die mit den Stromschlägen - die zeigen, dass Fische generell Schmerzen empfinden können, ihr Verhalten daraufhin ändern und auch, dass Schmerzmittel wirken. Bei in die Lippe injeziertem Gift reiben Sie ihr Maul beispielsweise an Gegenstände um den Schmerz zu lindern.
Und noch viel wichtiger: Es gibt keine Studie die beweist, dass Fische keine Schmerzen im Maul empfinden.
Für mich scheint es daher plausibel, dass Fische auch an der Mundpartie Schmerzen fühlen können. Zu dem wird nicht jeder Fisch sauber im Maul gehakt, sonder auch im Bereich des Kiemendeckels oder sogar tief im Schlund.
Dein Vergleich mit der Nahrungsaufnahme von Hechten und Karpfen habe ich oft gehört und fand ihn selbst auch immer super logisch. Leider vergisst man dabei oft, dass die Fische auf die Nahrungsaufnahme angewiesen sind, d. h. nicht im Umkehrschluss dass sie nicht trotzdem Schmerz dabei empfinden können. Manches mag auch an zu viel Nahrungsdruck oder mangelnden Nahrungsalternativen liegen.
Ein Vergleich sei noch erlaubt: Bei knusprigen Cornflakes oder Chips reibt man sich manchmal auch den Gaumen wund was weh tut. Aber trotzdem esse ich es immer wieder.
 

Dale Cooper

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Es beschreibt auch meinen Weg sehr gut. Ich möchte meinen Freizeitspaß und mein Freiheitsgefühl auch nicht mehr auf Kosten von Lebewesen ausleben. Daher habe ich, wie oben schon beschrieben, auch einiges verändert und mir Entnahmefenster gesetzt.
Bei mir gibt es nur ein kleines und ein großes Dilemma. Ich bin nicht mobil und auf Bike und öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Ich nehme, um angeln zu gehen, also immer eine mehr oder weniger stressige Anfahrt in Kauf. Dann mit dem ersten maßigen Hecht oder den ersten maßigen Barschen wieder nach Hause zu hudeln ist schon traurig. Daher release ich nach wie vor in gewissen Situationen, auch wenn der Fisch in mein Fenster passt. Da ich die allermeiste Zeit auf Barsch fische und auch meistens nur Barsche verwerten möchte, kommen die großen Hechte seeehr selten und wenn ich Barsch als Ziel habe, dann finde ich das zurücksetzen auch legitim. Gezielt auf Hecht gehe ich nur ein paar Mal im Jahr.
Das große Dilemma vor dem ich stehe ist ein Klinik Aufenthalt noch dieses Jahr. Die Klinik ist direkt an meinem Hausgewässer und ich bin dort schon mal gewesen. Es war damals natürlich reines C&R, denn wohin auch mit den fischen? Nicht zu angeln würde mir für eine lange, zu lange Zeit das Hobby nehmen. Zudem würde es mir Zeit und auch Geld rauben, was meine Jahreskarte betrifft. Doch angeln ohne Aussicht auf eine sinnvolle Entnahme und nur zum Zeitvertreib und Spaß, ist eben genau das was ich nicht mehr fortführen wollte. Ein Typ aus der Umgebung würde mir schon fische abnehmen aber das ist ja auch nicht die Lösung. Insgesamt gesehen, stehe ich einfach vor einer Moral- und Sinnfrage. Ein Catch and Cook direkt am Wasser ist aber zumindest eine elegante und auch schöne Lösung, wie ich finde. Ob ich wirklich vielleicht täglich Fisch essen möchte, steht auf einem anderen Blatt^^
Außerdem ist dieser See ein Tourismus und Bader - Magnet. Ein paar Mal wäre es sicher zu machen und ruhige Ecken werden sich schon finden aber eine Komplettlösung ist auch das nicht. Ich werde mich wohl irgendwie arrangieren und vielleicht das ganze auf ein Minimum reduzieren müssen. Ich werde sehen.

VG
 

ocir

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Mmn. sollte man das ganze Thema nicht nur schwarz-weiß sehen und das muss jeder für sich und seine Situation selbst entscheiden. Wer lokal nur ein sehr kleines Angelgewässer mit überschaubaren Beständen hat, wird sich sicherlich auch aus Nachhaltigkeitsgründen deutlich eher zu C&R hingezogen fühlen, als jemand der in der Nähe von fischreichen Großgewässern wohnt.
Genau das Thema C&R ist nicht Schwarz-weiß und jeder soll die Sache für sich bewerten wie er es mag. Sicherlich spielt da auch der Fischbestand des Gewässers oder die kulinarische Vorliebe eine Rolle. Man kann zu vielen Dingen eine unterschiedliche Meinung haben und trotzdem fein miteinander sein bzw. sich gut über das gemeinsame Hobby unterhalten :)

Einzig und allein bei der Frage ob Fische Schmerzen spüren können, sollte es keine zwei Meinungen mehr geben, da die Wissenschaft hier Antworten geliefert hat.
 

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