catch & release

[perchtologist]

Vorsicht mit solchen pauschalen Aussagen:
Je nach Bundesland werden die Gesetze anders ausgelegt. Ich bin mir relativ sicher, dass du in einigen Gegenden einen Beifang-Hecht oder eine gehakte Brasse in "pfannengröße" nicht so einfach zurücksetzen kannst ohne in Schwierigkeiten zu kommen wenn ein Kontrolleur daneben steht...

Das Tierschutzgesetz ist erstmal Bundesrecht. Klar gibt es landesrechtliche oder örtliche Besonderheiten, Stichwort Entnahmefenster.

Aber nenn doch mal eine konkrete landesrechtliche Norm, die mich zwingt eine quer gehakte Brasse zu entnehmen. In NRW gibt es diese jedenfalls nicht.

Gesetze werden sogar je nach Richter anders ausgelegt, sogar am gleichen Gericht. Da muss ich gar nicht das Bundesland wechseln.

Und die meisten Kontrolleure praktizieren selbst C&R. Jedenfalls die, denen ich begegnet bin. Wenn das Ordnungsamt kontrolliert, kann es vermutlich kritischer werden. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ein übliches C&R, wenn keine erschwerende Besonderheit (Hältern, extrem lange aus dem Wasser, etc.) dazu kommt, recht schnell eingestellt wird, wenn man nicht zu viel auf dem Kerbholz hat.

Anderenfalls wären ja sämtliche deutschen Angelyoutuber bereits im Gefängnis…

Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

 

[Snack]

Aber nenn doch mal eine konkrete landesrechtliche Norm, die mich zwingt eine quer gehakte Brasse zu entnehmen. In NRW gibt es diese jedenfalls nicht.

Hör mal hier an der Stelle im Video rein:

Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Bin ich bei dir und man wird schon Pech haben müssen um Ärger zu bekommen wenn man sich "vernünftig" am Wasser verhält. Es kann aber eben doch passieren, dass man an einen übereifrigen missgelaunten Kontrolleur und daraufhin an einen Richter gerät, der sich in seiner Freizeit ehrenamtlich bei der Peta engagiert...

 

[Spooner]

Mal ehrlich, ich frage mich inzwischen, warum Johannes, Victor, Dustin, Eule und ca. 1000 andere Angler, die an deutschen Gewässern unterwegs sind und Ihre Videos posten, nicht bereits die Hälfte Ihres Lebens wegen C&R im Knast gesessen haben ( oder haben Sie ... ??? ).

 

[Fuchsinger]

Ich betreibe auch C&R, nehme aber auch welche mit für den Verzehr. Generell achte ich auf schonende Behandlung.
Was mich oft stutzig macht, welch geringen Anteil die Angelfischerei eigentlich am Fischfang hat, und wie stark sie reglementiert ist in Bezug aufs Tierwohl, während täglich tonnenweise Fisch aus den Meeren getrawlert wird, von denen kein einziger betäubt und mit Kiemenschnitt getötet wird, und es fragt niemand nach dem Tierwohl.

 

[porbeagle]

Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Oh ,doch. Da sprech ich aus Erfahrung.
Wenn die wollen bist du als Releaser oder mit lebendem Köfi schlimmer
dran als ein besoffene Autofahrer der ein Kind überfährt.

 

[Snack]

die an deutschen Gewässern unterwegs sind und Ihre Videos posten

Sind die denn wirklich so viel an deutschen Gewässern unterwegs? Viele der genannten Angler sind primär/sehr oft in Holland, Spanien, Italien usw. unterwegs.
In Videos an deutschen Gewässern sieht man den Release von Fischen in "Verzehrgröße" auch nur selten und selbst wenn, müsste ein Ankläger zweifelsfrei nachweisen wo die entsprechende Stelle ist (+ ggf. auch noch die genaue Zeit) um zu beweisen, dass es in Deutschland war.
Den Aufwand für potentielle Ankläger ist also recht hoch und die Strafen verhältnismäßig klein (für den Aufwand).

 

[Spooner]

Geht ja auch nicht um Details sondern um den allgemeinen Zustand.
Aber Treptower Hafen, die Müggelspree und die Rummelsburger Bucht sind in diversen Videos schon sehr deutlich zu erkennen
Und Streetfishing-Videos aus diversen deutschen Großstädten sind auch nicht selten.

 

[porbeagle]

Den Aufwand für potentielle Ankläger ist also recht hoch und die Strafen verhältnismäßig klein (für den Aufwand).

3000 Euro plus Anwalt und Gerichtskosten empfinde ich nicht gerade als klein.

 

[Trawar]

Wenn man verknackt wird dann eher weil man nicht den Fisch released hat sondern ihn einfach zu lange an der Luft hatte um tausend Fotos zu machen.

 

[Munni]

Ich bin der Meinung das hier wirklich viel bedarf besteht und jeder an sich selbst arbeiten kann!
Aber es wurde schon Mal hier angeschnitten: wenn man es Mal mit Berufsfischerei vergleicht, Schleppnetzen wahrscheinlich als deren extremste Form, dann ist es doch absurd sich über solche Dinge zu echauffieren? Fische die über Stunden eingeqeuetscht werden um am Ende kurz vor dem ersticken noch schnell ohne Betäubung ausbluten zu dürfen.

 

[DurtyPerch]

Aber es wurde schon Mal hier angeschnitten: wenn man es Mal mit Berufsfischerei vergleicht, Schleppnetzen wahrscheinlich als deren extremste Form, dann ist es doch absurd sich über solche Dinge zu echauffieren?

In dem Vortrag ab etwa min 7:40 stellt Herr Arlinghaus die Anlandung von Fischen durch die Erwebsfischerei und durch die Angelfischerei vor. Um es vorweg zu nehmen: 45.000 t Fisch werden durch Angler angelandet, davon 40.000 t in Binnengewässern. Durch die Erwebsfischeren sind es 251.000 t, davon 3.500 t in Binnengewässern. So sieht es zumindest nach wissenschaftlichen Erhebungen aus. Somit ist die angelandete Menge an Fisch durch Angler nicht unerheblich. Nichtsdestotrotz ist die Kritik meiner Meinung nach mehr als berechtigt, dass die Berufsfischerei gefühlt einen Freifahrtschein beim Töten/sterben lassen der Fische hat, während Angler stark reglementiert werden.

 

[Munni]

45.000 t Fisch werden durch Angler angelandet, davon 40.000 t in Binnengewässern. Durch die Erwebsfischeren sind es 251.000 t, davon 3.500 t in Binnengewässern.

Danke, auf jeden Fall spannend! Hätte ich so nicht gedacht.
Geht es da um Fänge allgemein oder um mitgenommene Fische?
Und ich würde behaupten, leider ohne Daten, das der Anteil an korrekt behandelten Fische bei den Anglern relativ gesehen höher ist.

 

[Fuchsinger]

In dem Vortrag ab etwa min 7:40 stellt Herr Arlinghaus die Anlandung von Fischen durch die Erwebsfischerei und durch die Angelfischerei vor. Um es vorweg zu nehmen: 45.000 t Fisch werden durch Angler angelandet, davon 40.000 t in Binnengewässern. Durch die Erwebsfischeren sind es 251.000 t, davon 3.500 t in Binnengewässern. So sieht es zumindest nach wissenschaftlichen Erhebungen aus. Somit ist die angelandete Menge an Fisch durch Angler nicht unerheblich. Nichtsdestotrotz ist die Kritik meiner Meinung nach mehr als berechtigt, dass die Berufsfischerei gefühlt einen Freifahrtschein beim Töten/sterben lassen der Fische hat, während Angler stark reglementiert werden.

Das bezieht sich aber auch nur auf Deutschland, das natürlich nur einen verhältnismäßig kleinen Küstenabschnitt hat. Trotzdem ist die kommerzielle Fischerei auch hier für 5 mal so viel gefangenen Fisch verantwortlich.

 

[DurtyPerch]

Geht es da um Fänge allgemein oder um mitgenommene Fische?

Kann ich dir nicht sagen, da er nur von angelandeten Fischen, also gefangenen Fischen spricht.

Das bezieht sich aber auch nur auf Deutschland, das natürlich nur einen verhältnismäßig kleinen Küstenabschnitt hat. Trotzdem ist die kommerzielle Fischerei auch hier für 5 mal so viel gefangenen Fisch verantwortlich.

Das ist schon richtig und wenn man quasi die Binnenfischerei-Werte von den Gesamtzahlen abzieht, dann haben Angler an der Küste einen deutlich geringeren Einfluss. Wenn man sich aber nur die Zahlen für die Binnenfischerei anschaut (40.000 t durch Angelfischerei vs. 3.500 t durch Erwerbsfischerei), dann sind die Angler der größere Faktor an Binnengewässern. Angeln ist damit also keineswegs vernachlässigbar im Vergleich zur Erwerbsfischerei, auch wenn es in Küstengewässern/Meeren einen gravierend höheren Einfluss durch die Erwerbsfischerei gibt.

 

[Herki]

Morje,

ich bin gerade auf das hier gestossen. Wenn das Schule macht, brauchen wir uns über c&r oder c&c bald keine Gedanken mehr machen...

 

[ricardokaka]

Morje,

ich bin gerade auf das hier gestossen. Wenn das Schule macht, brauchen wir uns über c&r oder c&c bald keine Gedanken mehr machen...

So läuft das in deutschen Städten. Wenig Kontrollen, keine ordentlichen Strafen und bei dem typischen Klientel, welches in Deutschland vermehrt schwarz, oder mit illegalen Methoden angelt, trauen sich die Kontrolleure eh nicht mehr alleine hin.
Aber ist bei uns in Bonn/Köln ja genauso.

 

[Herki]

So läuft das in deutschen Städten. Wenig Kontrollen, keine ordentlichen Strafen und bei dem typischen Klientel, welches in Deutschland vermehrt schwarz, oder mit illegalen Methoden angelt, trauen sich die Kontrolleure eh nicht mehr alleine hin.
Aber ist bei uns in Bonn/Köln ja genauso.

Das stimmt. Auch am Rhein Richtung Koblenz bin ich in 5 Jahren nicht einmal kontrolliert worden.

 

[porbeagle]

Das stimmt. Auch am Rhein Richtung Koblenz bin ich in 5 Jahren nicht einmal kontrolliert worden.

Ich komm zu euch
Bei uns hast du immer die Wapo irgendwo. Die kommen mit ihrem großen Boot bis vor die Steinpackung und kontrollieren.
Was auch zufällig passiert ist das Schiff fährt am Strom an dir vorbei und ein paar Minuten später kommen die Kollegen mitm Auto zum kontrollieren.

Zivil kamen Sie auch Mal mitm kleinen Camper parken oben und unterhielten sich ne gute viertel Std total nett. Dann zack Ausweis raus weg von den Ruten wir holen die ein. Super 2x lebender Köfi

 

[Martin-HD]

Bei uns am Rhein in BW wurde ich letztes Jahr auch regelmäßig kontrolliert. Bis jetzt aber nie von der Wapo. Ab und zu kann man von den Kontrolleuren auch den ein oder anderen Tip abgreifen

 

[flori66]

Ich komm zu euch
Bei uns hast du immer die Wapo irgendwo. Die kommen mit ihrem großen Boot bis vor die Steinpackung und kontrollieren.
Was auch zufällig passiert ist das Schiff fährt am Strom an dir vorbei und ein paar Minuten später kommen die Kollegen mitm Auto zum kontrollieren.

Zivil kamen Sie auch Mal mitm kleinen Camper parken oben und unterhielten sich ne gute viertel Std total nett. Dann zack Ausweis raus weg von den Ruten wir holen die ein. Super 2x lebender Köfi

So ein Vorgehen würde ich mir an vielen Gewässern wünschen.
Ich bin jetzt fast 42 und Angel seit ich 7 oder 8 bin. Ich wurde in meinem Leben ein einziges Mal kontrolliert, und das ist mindestens 20 Jahre her.