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Fischhenrik

Gummipapst
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Die linke Einstellschraube ist ja für die Spulenachsenhemmung zuständig. Drehst du sie im Uhrzeigersinn, wird Spannung auf die Achse gegeben und die Spule dreht deutlich schwerer. Drehst du die Einstellschraube nach links, wird der Druck vermindert und die Achse kann freier drehen. Dies merkt man, wenn man den Freilauf runterdrückt und dann die Spule dreht. In diesem Freilauf-aktivierten Zustand kannst du dann auch überprüfen, ob deine Spule sich mit dem Daumen 1-2mm nach links und rechts bewegen lässt. Also parallel zur Spulenachse. Grundsätzlich ist diese Bremse Drehzahlunabhängig. Das bedeutet für den Wurf, dass diese Bremse am Anfang wie auch am Ende die Spulenrotation mit der gleichen Kraft eingebremst wird. Daher empfinde ich die Grundeinstellung "gerade so kein Spiel mehr" nicht immer als optimal. Gleich mehr dazu.
Die rechte Bremse geht von 20 (maximale Bremskraft) bis runter auf 1 (minimale Bremskraft) vermute ich.
Diese Magnetbremse (oder auch Fliehkraftbremsen in anderen Rollen) arbeitet Drehzahlabhängig. Das bedeutet, dass je schneller sich die Spule dreht, die Bremse der rechten (non handle) Seite auch umso stärker die Rotation einbremst.

Somit sollte man, wenn man am Anfang des Wurfes Vogelnester bekommt, die drehzahlabhängige Bremskraft erhöhen, wenn es am Ende zu Vogelnestern kommt, sollte man die linke Bremskraft (im Uhrzeigersinn drehen) etwas erhöhen. Hier reichen auch ganz kleine Veränderungen, also bspw. von 12 auf 1 Uhr ist schon eine mittelgroße Justierung. Bevor du auf die Idee kommst, dort ganze Umdrehungen zu tätigen.

Nun zum Wurf an sich. Mir persönlich fällt der seitlich rechte Wurf am leichtesten, danach der Überkopf und danach der seitlich links neben dem Körper ausgeführte Wurf. Ich finde es für den Anfang wichtig zu üben, dass der Wurf bereits beim Rückschwung anfängt, zumindest bei den Gewichten. Bei BigBaits ist das nicht mehr so wichtig. Du kurbelst den Köder ca. 20-5cm bis zum Spitzenring.Hälst die Rute gerade von dir wegzeigend nach vorne. Die Rolle zeigt bei mir immer entgegen der Wurfrichtung. Wenn du also einen Überkopfwurf tätigen willst, zeigt die Rolle in Ausgangsposition nach oben. Der seitlich rechts vom Körper ausgeführte Wurf startet bei mir mit der Rolle etwas nach rechts rotiert. Und links eben nach links.
So, also der Wurf beginnt beim Rückschwung. Insgesamt denke dich rein, dass du die Rute beim Rückschwung schon aufladen willst, wie eine Feder, die du aufziehst. Der Rückschwung muss an dem Punkt, wo du den Vorschwung beginnen willst kontrolliert und mit Gefühl gestoppt werden, im besten Fall merkst du die Aufladung der Rute richtig. Dann den Vorschwung mit Gefühl einleiten und gleichmäßig beschleunigen und etwas früher loslassen, als bei der Spinning, da die Spule erst in Rotation kommen muss, fliegt der Köder etwas später los, als bei der Spinning. Daher ist für mein Empfinden auch der gute Rückschwung so wichtig, da du ohne diesen nur einen sehr kurzen Beschleunigungsweg für den Köder hast. Und dieser Rückschwung hat mich aber schon 1 gebrochene und 2 auf Tauchstation gehende Ruten gekostet. Also immer drauf achten, was hinter einem ist. Das geht beim Spinning-Katapult-Wurf kontrollierter, da man den Köder langsam zurückführen und dabei sogar beobachten kann.

Und ja, du kannst kurz vorm Auftreffen des Köders auf dem Wasser den Daumen auf die Spule packen. Dafür bekommt man aber auch von ganz alleine ein Gefühl.
Meine Bremseinstellung für den Anfang wär übrigens rechte Seite auf die Mitte und die Spulenbremse auf "gerade so kein Spiel" dann aber wieder 1-2 Stunden fester ziehen. Aber das ist echt typenabhängig, weil jeder den Bewegungsablauf etwas anders ausführt.
 

Machete

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Woran erkenne ich, dass die Spule Spiel hat? Bewegt sie sich dann leicht nach rechts und links?

Korrekt.

Und das Rad für die Magnetbremse hat ja insgesamt eine 20er-Skalierung. Und ich beginne mit 2 und steiger mich dann bis zu 20, hab ich das richtig verstanden? Wahrscheinlich nicht, weil du oben schreibst, dass ich am Ende bei 2 lande?

Du startest am besten mit Stufe 15 und arbeitest dich je nach Ködergewicht und Lernkurve, langsam weiter nach unten.

Und dann noch eine Frage zum "durchlatzen". Man soll ja mit den BC eher gleichmäßig Schwung holen, oder kann ich es doch wie bei einer Stationärrolle machen? Und muss ich die Schnur bei Aufprall des Blinkers im Wasser abbremsen?

Die Würfe sollten eher geschmeidig und rund ausfallen. Heißt konkret: Die Würfe nicht peitschen, wie mit einer Stationärkombo! Trotzdem muss die Rute möglichst gut aufgeladen werden. Am besten gelingt dies mit einem kurzen Schwung nach hinten, bevor Du diesen in die Vorwärtsbewegung einfließen lässt und damit den Köder für den Wurf beschleunigst. Erfahrende Werfer können auch mit der BC "Gewaltwürfe" machen und den Wurf etwas peitschen. Einem Anfänger würde ich davon dringend abraten! Es sei denn, Du möchtest riesige "Vogelnester" entflechten? ;)

Ja, den Köder solltest Du gefühlvoll und langsam kurz vor dem Aufprall abbremsen. Das hat mehrere Vorteile. Erstens bestimmst Du so genau den Punkt wo der Köder ins Wasser kommt und außerdem, streckt man so gut die Schnur bzw. das Vorfach.
 
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Castovich

Finesse-Fux
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wow @ChN
Woran erkenne ich, dass die Spule Spiel hat? Bewegt sie sich dann leicht nach rechts und links?
Genau, idealerweise (mit etwas Erfahrung) drehst du die Spulenhemmung so weit zu dass sie sich so grade nicht mehr seitlich bewegen lässt.

wow @ChN
Und das Rad für die Magnetbremse hat ja insgesamt eine 20er-Skalierung. Und ich beginne mit 2 und steiger mich dann bis zu 20, hab ich das richtig verstanden? Wahrscheinlich nicht, weil du oben schreibst, dass ich am Ende bei 2 lande?
Anders herum. Fange mit Maximaleinstellung an und gehe immer weiter runter bis du merkst das Perücken entstehen.
Dann wieder etwas rauf und fertig. Mit etwas mehr Übung kannst du den Punkt immer weiter runtersetzen.
Kommt natürlich auch immer auf die Köder an die geworfen werden. Leichte, miese in der Luft hängende Sachen wie Wobbler brauchen eigentlich immer höhere Bremseinstellungen wie kleine, gut fliegende Sachen a la Blinker oder kleine Jigs.

wow @ChN
Und dann noch eine Frage zum "durchlatzen". Man soll ja mit den BC eher gleichmäßig Schwung holen, oder kann ich es doch wie bei einer Stationärrolle machen? Und muss ich die Schnur bei Aufprall des Blinkers im Wasser abbremsen?
Ein gleichmässiger, runder Wurf ist das A und O beim baitcasten. Richtig peitschen bringt einem gerade als Anfänger garantierte Perücken der heftigeren Art die dann fast immer mit Schnur- oder Köderverlust enden. Fang langsam und gleichmässig an.
Was immer hilft (auch bei nicht 100% korrekter Bremse und später sowieso) ist sich von Anfang an daran zu gewöhnen, mit dem Daumen die Spule zu stoppen sobald der Köder auf dem Wasser landet. Je nach Köder sogar schon etwas früher, dann strafft sich der Schnurbogen und du hast gleich Spannung auf der Schnur wenn du einkurbelst. Und du lernst gleich zu Anfang, den Wurf über die Bremse hinaus mit dem Daumen zu kontrollieren. Irgendwann geht dir das einfach unbewusst "vom Daumen" dann ist das alles weit lockerer zu werfen.
 

Stachelkalle

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Für mein Empfinden machen sich gerade Stickbaits/Topwaterköder für den Anfang am besten, da das Gewicht hinten lagert und das Ding fliegt wie eine Gewehrkugel, auch gegen den Wind.
 

Pflaume09

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@ChN @Fischhenrik @Machete @Stachelkalle
Ihr macht mich sprachlos. Vielen Dank für eure geduldige Hilfestellung. Und ich bin noch nicht am Ende mit dem Fragen.

  1. "Daumen auf die Spule" zum Abbremsen des Köders. Ist das wörtlich zu verstehen? Also ich lege meinen Daumen auf die Schnur auf der Spule, oder wie oder was? Kann das nicht zu Verletzungen führen durch die Reibung? Oder verstehe ich das völlig falsch?
  2. @Fischhenrik
    und etwas früher loslassen
    Was meinst du mit loslassen? Was lasse ich denn los? Wann drücke ich die Autocast-Kupplung? Und wenn ich sie gedrückt habe, drücke ich mit dem Daumen auf die Schnur. Und dann lass ich zum von dir beschriebenen Zeitpunkt los (also Daumen von der Schnur). War das gemeint?
Noch mal vielen Dank für die rege Beteiligung!
 

Marc@BA

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wow @ChN
Vielen Dank für Deine Mühe mir das noch mal näher zu erläutern. Das hilft mir unheimlich weiter.
Und jetzt traue ich mich auch, meine reichlich dummen Fragen zu stellen.
Woran erkenne ich, dass die Spule Spiel hat? Bewegt sie sich dann leicht nach rechts und links?
Und das Rad für die Magnetbremse hat ja insgesamt eine 20er-Skalierung. Und ich beginne mit 2 und steiger mich dann bis zu 20, hab ich das richtig verstanden? Wahrscheinlich nicht, weil du oben schreibst, dass ich am Ende bei 2 lande?
Und dann noch eine Frage zum "durchlatzen". Man soll ja mit den BC eher gleichmäßig Schwung holen, oder kann ich es doch wie bei einer Stationärrolle machen? Und muss ich die Schnur bei Aufprall des Blinkers im Wasser abbremsen?
Es wäre echt toll, wenn Du dir noch mal die Mühe machst, meine Fragen zu beantworten!

 

Castovich

Finesse-Fux
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1. Genau. einfach mit dem Daumen die drehende Spule stoppen bzw runterbremsen. Da passiert nix, keine Sorge :)
2. Mit dem Knopf entriegelst du die Spule vor dem Wurf. Analog zum Bügel einer Statio. Daumen auf die Spule, ausholen und raus damit. Irgendwo knapp hinter oder über Kopf nimmst den Daumen weg und gibst die Spule frei.
Bei seitlichen Würfen ähnlich: etwas hinter dir. gibts aber massig videos zu :)
 

ChN

Barsch Vader
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Jep, und nicht soviel fragen - einfach ausprobieren. Das Gefühl dafür bekommst ratzfatz :)
 

Pflaume09

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Vielen Dank an alle!
Meine Fragen sind beantwortet. Jetzt geht es von der Theorie in die Praxis!
DANKESCHÖN!
 

Old-Tom

Barsch Vader
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Aus welcher Gegend kommst Du
denn, vielleicht kann Dich ja ein
erfahrener Baitcaster an die Hand
nehmen. Dann siehst Du gleich in
natura die Bewegungsabläufe
 

Pflaume09

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Ich komme aus Berlin-Heiligensee.
 

Pflaume09

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Noch mal danke an alle Tipps und Hinweise.
Ich war jetzt schon ein paar mal unterwegs und konnte auch schon den einen oder anderen Hecht fangen.
Das alles aber mit meiner eher leichten Ausrüstung.

Und wer hätte das gedacht, ich brauche mehr Ausrüstung für schwerere Köder.
Eine Rute habe ich schon: Shimano Beastmaster ex (40g-100g)
Ich hatte mir für 50 Euro eine Shimano Cardiff gekauft, damit komme ich gar nicht klar.
Deshalb suche ich jetzt eine neue Baitcaster-Rolle für Köder von 30-100g.
Da ich mit meiner Daiwa Tabula sv tw sehr zufrieden bin, würde ich jetzt gerne bei Daiwa bleiben.
Hat jemand einen Tipp für mich? Gerne LP. Preislich so um die 250 Euro.
Vielen Dank!
 

ChristianO

Finesse-Fux
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Dann kauf dir doch die Tatula in der 200er Größe, die deckt dein Köderspektrum ab.
 

Pflaume09

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@ChristianO
Danke für den Tipp.
Ich habe folgende Rollen gefunden:
  • Daiwa Tatula CT 200HSL
  • Daiwa Tatula 200HSL
  • Daiwa Tatula HD 200HSL
Sind das alles die selben mit unterschiedlichen Namen? Weißt du das?
 

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