Wie stark wählt ihr das Fluo denn so?
Ich persönlich wähle es bei Rigs (und allen Techniken mit bewusstem regelmäßigen Grundkontakt) relativ gesehen immer stärker als unter gleichartigen Bedingungen im Freiwasser. Das ist Fakt. Die genaue Stärke hängt von verschiedenen Faktoren ab und reicht von ca. 16er bis ca. 32er.
Um (Hard)Baits unter einem Gramm Gesamtgewicht zu werfen, verwende ich sehr dünnes PE in Verbindung mit sehr dünnem (16er oder 18er) Fluoro. Die Köder werden ausschließlich im Freiwasser geleiert (gern auch mit Spinnstops) oder getwitcht. Grundkontakt wird gänzlich vermieden – "gejiggt" wird ausschließlich im Freiwasser.
Ab einem Gramm Gesamtgewicht gehe ich gern knapp über 20, weil das mein Wohlfühlbereich ist. Am Fluss schätze ich die Reserven sehr, falls mal ein kampfstarker Döbel oder ein großer Rapfen einsteigt. Auch Zander sind als Beifänge wohl nicht gänzlich auszuschließen. Hier vermeide ich mehr als sporadischen Grundkontakt ebenfalls. Die einzige Ausnahme stellen hindernisfreie Stillgewässer dar.
Bei Würfen außerhalb des unmittelbaren Nahbereichs, wenn womöglich auch Abriebsfestigkeit (Bait scheuert im Drill vielleicht an Steinen entlang) gefragt ist, nutze ich ca. 25er zum Freiwasserangeln im Fluss. Im hidnernisarmen Stillgewässer (z. B. lediglich "lockerer" Pflanzenbewuchs) ist die Stärke auch wunderbar für regelmäßigen Grundkontakt geeignet.
An Kiesgruben mit viel grundnahmem Bewuchs sowie einer steilen Abbruchkante (an der man den Köder hin und wieder hochhieven muss, weil dort natürlich oft auch gern die Barsche stehen), darf es durchaus 28er bis 30er sein. Wenn sich ein starker Fisch einklinkt, muss die Schnur manchmal meterweit schabend herangepumpt werden.
Fluoro über 30 kommt bei mir nur in einer Situation des gezielten Barschangelns zum Einsatz: Hartes Jiggen/Riggen im Fluss an und "in" der Steinpackung.
Alle beschriebenen Szenarien beziehen sich auf das Uferangeln.