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Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Danke für die Aufklärung. Der Käpt'n nannte die roten Red Snapper und die Dicke "A kind of Amberjack". Daher hab ich das übernommen. Aber du hast wohl Recht. Gut zu wissen. Also eine Gabelmakrele auf deutsch.
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich würde gern ein Fazit und eine kleine Hilfe für kommende Urlauber auf Mallorca abgeben. Sicherlich ist diese wunderschöne Insel nicht das Paradies für den Urlaubs- und Uferangler, aber mit etwas Mühe und Anpassung an die Bedingungen sind gute Fänge drin. Allerdings eher Masse als Größe!

Für den schnellen Erfolg sind mit Sicherheit feine Montagen und Naturköder erfolgversprechender, insbesondere wenn man wenig Zeit hat und ggf. nicht nur zu den Topzeiten morgens und abends angeln kann. Eine feine Grund- oder Paternostermontage mit kleinen Haken bringt wohl am meisten. Eine Art Zwei-Haken-Dropshot mit Fischstückchen als Bonus ging am besten. Achtung, die felsige Küste ist extrem hängerreich!! Herkömmliche Grundmontagen führen im Prinzip zum sofortigen Abriss, unser Lütter hat es probiert. Ich kam mit schmalen Dropshotbleiben und dauerhaftem Kontakt zum Köder besser weg. Sicherlich funktioniert auch eine leichte Posenmontage. Was mir allerdings bis zu unseren Touren so nicht klar war: Das Mittelmeer ist kein Teich, man muss mit wesentlich mehr Strömung, Wellen und deutlich größeren Tiefen als an der Ostsee rechnen! Wir hatten vor den Felsen in Wurfweite schon 4-7m und eine kräftige Strömung. Trotz Badewetter. Fürs nächste Mal werde ich mir passende Vorfächer bauen, ich denke da so an 30er Fluo für Hauptarm und Seitenarm, kombiniert mit kräftigen 10-12er Haken...und nach unten eine dünne 20er "Abrissschnur", als Gewicht kommt da weicher Lötdraht ran, der sich ggf. bei Hängern aufbiegt. Schlimmstenfalls verliere ich die Abrissschnur. Hänger gab es wirklich ausreichend.

Wahrscheinlich würde dicht an den Steinen auch eine einfache, herkömmliche Stippe mit kleinen Fischstücken funktionieren. Insbesondere für Kinder. Damit sollten sich allerlei bunte Fischies angeln lassen. Unser Lütter hatte das so ähnlich probiert und fing auch was, wenn auch weniger und noch kleiner als weiter draußen und tiefer.

Wichtig ist meines Erachtens auch trittsicheres Schuhwerk. Die Felsen sind scharfkantig, schlecht zu begehen und teilweise glitschig. Eine Kopflampe ist für den Weg im Dunklen m.M. nach zwingend...mit einer Handyfunzel ist da nicht viel zu bekennen.

Die Köderversorgung ist nach freundlicher Nachfrage beim Koch meistens unproblematisch, wir haben Fischfilets, Tintenfisch, Krabben und Muscheln auch roh bekommen, wenn wir sie brauchten. Die Fänge waren auf alles gleich, wählerisch sind die Biester dort anscheinend nicht. Allerdings sehr geschickt darin, die Köder vom Haken zu holen. Ich grüble noch, wie man den Köder so auf dem Haken sichern kann, dass man den Übeltäter auch haken kann.

Bei Kunstköder scheinen Wobbler, die irgendwie nach Sardine aussehen, am besten zu gehen. Wurde uns von Einheimischen und dem Käptn auch so bestätigt. Grundnahes Spinnfischen wie in der Ostsee auf Dorsch ist im Prinzip nicht wirklich machbar, da man zu viele Hänger kassiert, die aufgrund der Felsen häufig im Abriss enden. Außerdem wurde uns gesagt, dass die Räuber ohnehin alle nach oben orientiert sind, ob das stimmt, weiß ich nicht. Logisch ist es nicht, da am Boden deutlich mehr Beutefisch zu sein scheint. Meerforellenköder brachten bei uns überhaupt nix, auch nicht im passenden Design...

Petermännchen sind kein seltener Fang, weder vom Ufer noch vom Boot! Aber sie sind gut zu erkennen und daher mit einem Fischgreifer und einer Zange gut zu handeln. Selbst die Crew unseres Boots hatte größten Respekt vor den Biestern und fasste sie nur mit einer Zange an. Nach einigen Mehrfachfängen wurde der Spot gewechselt.

Ein Landegerät mit möglichst langem Stiel ist hilfreich...ich war leider nicht in der Lage meinen Barracuda mit dem Kescher zu erreichen, was zum Verlust des Fisches führte. In dem Sinne sollte man sich den Angelplatz auch genauer ansehen, ob man im Zweifel mit Greifer oder Kescher an den Fisch kommt!

Einheimische angeln auf Räuber vor allem mit lebendigen kleinen Fischen, das Spinnfischen scheint weniger verbreitet zu sein. Ob man sich dem anschließt, sei jedem selbst überlassen, funktionieren tut es und erlaubt ist es anscheinend auch (??) .

Die angebotenen Bootstouren kann man machen, muss man aber nicht. Das gute ist, dass man die einheimischen Fische alle mal sieht, erste Tipps kriegt und ggf. Chancen auf große Bonusfische hat. Allerdings sind die Kosten erheblich, eine vierstündige Tour zum "Tiefseeangeln" kostet inkl. Gerät, Ködern und Versorgung 95€, achtstündige Touren auf Thun usw. deutlich mehr. Irgendwie 180€. Achtung: Fürs Mittelmeer sollte man wirklich seefest sein ;-) . Unser Lütter war nach ner Stunde grün und fütterte intensiv die einheimische Fauna. Und der kann Ostsee etc. eigentlich ab. Das Leihgerät war von robuster, aber schwerer Art und sicherlich brauchbar, ich habe lieber mit meiner eigenen Rute geangelt und aufgrund mehr Gefühl usw. auch deutlich besser gefangen. Eine Hechtrute um die 80 Gramm tut es, da man ohnehin nur ablässt. Wenn möglich positioniert euch auf der Abdriftseite...sonst treibt der Kram fix unters Boot, was sich nicht schön angelt. Und unterschätzt die Tiefen nicht. Wir hatten um die 50m...wenn man dann noch ein wenig Driften lässt, sind schnell 100m von der Rolle runter.

Das Schöne ist, dass sich angeln auf Mallorca ziemlich gut mit der Familie vereinbaren lässt. Zumindest meine Frau hatte nix dagegen, sich mit einem Cocktail auf der Decke die bunten Fischies anzusehen, die wir da rauszuppelten.

Bei nächsten Mal würde ich das mitgenommene Gerät und Zubehör etwas anpassen. Mit etwas Optimierung gehe ich davon aus, dass man selten bis nie als Schneider von den Felsen geht.
 

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Finesse-Fux
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Moin zusammen,
eine Woche Malle-Familienurlaub ist nun vorbei und die häusliche Isolation bis zur Auswertung der Corona-Testergebnisse lässt mir Zeit für ein Resümee.
Da mir dieser Thread hier gute Anhaltspunkte für die Vorbereitung geliefert hat, möchte ich meine Erfahrungen nun auch gerne mit euch teilen.

Den diesjährigen Familienurlaub mit Fokus auf Kinderbespaßung und Plantschen in Meer und Pool haben wir in der Region um Santanyi verbracht.
Die Morgenstunden allerdings gehörten mir und gaben mir Zeit dem erklärten Ziel, meinen ersten Barracuda zu fangen, näher zu kommen.

Am Abend des Anreisetags habe ich mit Google Maps und dem Mietwagen verschiedene potentielle Spots ausgekundschaftet.
Eine abgelegene und ebene Stelle zwischen den umgebenden Klippen fernab von Badestränden und etwa zwei Meter über den Wellen gelegen erschien mir der beste Kompromiss aus sicherer Zugänglichkeit auch bei Dunkelheit und Abgeschiedenheit zu sein.

Insgesamt habe ich es in der Woche zumindest drei Mal geschafft mich um 05:30 aufzuraffen und in den Wagen zu steigen um in der Dunkelheit an meine auserkorene Stelle zu fahren.

Am ersten Morgen hatte ich den Spot ganz für mich alleine und schmiss drei Stunden lang meine Hardbaits der aufgehenden Sonne entgegen.
Nichts. Gar nichts.

Der nächste Morgen begann direkt viel Besser. Nach nicht einmal 15 Minuten hackte mir ein 50er Barracuda auf den langsam eingeleierten Rapala SXR-12.
Geil! Das Urlaubsziel war erreicht, nun ging es an die Kür.
Keine fünf Würfe an der steil abfallenden Felswand entlang später, Zack!
Die Rute krumm bis in das Handteil und die Bremse kreischt.
Herrlich. Auf dem Küchenbrett gemessene 70cm glatt.
Dabei ist es dann an diesem Tag auch geblieben.

Morgens am letzten Urlaubstag habe ich es dann noch einmal ans Wasser geschafft und wollte es mal mit Naturködern in Form von Fischfetzen an einer Dropshot-Montage versuchen. Der Versuch blieb erfolglos.
Da kann ich die Erfahrung meiner Vorredner absolut Teilen; es ist unglaublich, wie schnell der Haken blank genuckelt wird...

Sonnenaufgang.jpg

Also wieder die Hardbaits in den Snap gehangen und weiter gefeuert.
Ein Barracuda ist dann an meinem letzten Angelmorgen doch noch ans Band gegangen.
Auch wieder auf den Erfolgsköder des vorigen Angeltags: den X-Rap Slashbait im Dekor 'Blue Sardine'.

Mein Fazit:
Es hat super viel Spaß gemacht mit den einfachen Mitteln in Shorts und T-Shirt von den Klippen aus in den Sonnenaufgang zu fischen.
Über die gefangenen Fische habe ich mich gefreut wie ein kleines Kind und die Lütten haben mit Genuss die Nuggets an Rosmarinkartoffen verspeist.

Cudanuggets.jpg

Zum verwendeten Tackle:
Combo 1:
SPRO Mobile Stick 240 WG 10-30g + Shimano Sustain 3000 FI XG bespult mit Daiwa J-Braid Grand X8 0,10mm
Combo 2:
SPRO Mobile Stick 240 WG 20-60g + Okuma Epixor EPXT 40 bespult mit Daiwa J-Braid X8 0,16mm
Als Vorfach habe ich ab dem zweiten Angeltag ca. 1,5 - 2m Fluorocarbon verwendet.
Am ersten Morgen war es lediglich ca. 0,7m lang. Kann einer der Gründe für den ausgebliebenen Fangerfolg sein, muss aber nicht.

Eine Auswahl der von mir verwendeten Köder seht ihr hier:
Malle Köder.jpg
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin in die Runde, wir waren auch in diesem Jahr wieder auf der wunderschönen Insel. Das Angeln stand erneut nicht im Fokus, brachte aber trotzdem ein paar Fische ein. Vom Ufer hatten wir erneut zahlreiche bunte Fischies auf Buffetköder, diesmal gesichert mit Bait-Elastic. Es verlängert die Zeit bis zum Abknabbern doch recht erheblich...verhindert es aber nicht ;-) .

Außerdem haben wir uns erneut eine Tour zum "Tiefseefischen" und eine kurze Schlepptour auf Thun und Co. gegönnt. Bei der ersten Tour hatten wir erneut zahlreiche Fische, ich selbst konnte einen Rochen überlisten. Es ist hilfreich, wenn man Angelerfahrung hat, meine Fehlbissquote war deutlich geringer als die der reinen Urlaubsangler. Wenn unten was zuppelt, einfach kurz (1-2 Sekunden) die Rute runternehmen und erst dann anschlagen...damit kann man mehr fangen als das gesamte restliche Boot zusammen ;-) ;-) zumal wenn man seine Köder sichert und damit weniger blanke Haken badet.

Bei der Schlepptour hatten wir irgendwie das Pech gepachtet. Wir hatten in vier Stunden auf "unseren" Ruten (jeder Teilnehmer erhielt zwei Ruten zugeteilt) insgesamt 5 Bisse von "Marlinen", konnten aber keinen einzigen landen, da sich alle kurz nach dem Biss oder nach kurzem Drill, teils mit Sprungeinlage, verabschiedeten. Schön wars trotzdem.
Dem dritten Teilnehmer ging es leider auch nicht besser, daher blieben wir am Ende Schneider...
 

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Mallorca 4.jpg Mallorca 3.jpg Mallorca 2.jpg Mallorca 1.jpg

b2Z

Echo-Orakel
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Hi Leute, am 11.08 geht's für mich das 2 mal nach Mallorca. Das erste mal hab ich mich wirklich geärgert mein Tackle daheim gelassen zu haben... Diesmal kommt es mit. Selbstverständlich liegt der Fokus auf Erholung, dennoch werde ich versuchen ab und an mal ein Fisch ans Band zu bekommen. Sollte ich erfolgreich sein werde ich noch ein kleinen Bericht dazu verfassen. Meine Köder die ich mitnehme sind Erfolgsmodelle welche mir schon dein ein oder anderen Fisch in der Karibik gebracht haben. Der Takumi ist dabei mein effektivster gewesen. Mal schauen was Mallorca so zu bieten hat. Viele Grüße! IMG_20210803_225834.jpg
 

Snakesfreak

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Sieht durchweg fängig aus! Über einen Bericht würden wir uns freuen ;)
 

Snakesfreak

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Kann man den Takumi auch noch High Speed fischen?
Von Gewicht in Bezug auf die Größe sollte das ja ein Weitenjäger sein
 

b2Z

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Kann man den Takumi auch noch High Speed fischen?
Von Gewicht in Bezug auf die Größe sollte das ja ein Weitenjäger sein

Der Takumi ist für das high-speed schleppen ausgerichtet. Am besten funktioniert dafür der 60g und 80g. Ist ein absoluter Thuna und Mahi Mahi Killer.
 

BarschDO

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Der Takumi ist für das high-speed schleppen ausgerichtet. Am besten funktioniert dafür der 60g und 80g. Ist ein absoluter Thuna und Mahi Mahi Killer.
Was bedeutet denn High Speed Schleppen - mit welchen Geschwindigkeiten wird dabei geschleppt?
 

b2Z

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Was bedeutet denn High Speed Schleppen - mit welchen Geschwindigkeiten wird dabei geschleppt?

Also bei Mahi Mahi und Wahoo schleppen wir so mit ca. 16 Knoten ( um die 30 km/h) dabei läuft der Wobbler ca. 50 cm unter der Oberfläche. Sehr attraktives Laufverhalten. Kenne kein besseren Köder. Für shore fishing nutze ich eigentlich nur den 30g und 40g. Die Frage ist halt ob die auf Mallorca auch so gut funktionieren. Wir werden sehen
 

Moe12

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Ein kleiner Reisebericht von letzter Woche, wir wollten mit einem Llaut (mallorquinisches Angelboot) eine mehrtägige Tour im Norden Mallorcas machen.


Unser Ziel war es, mit dem o.g. Capeador 36 von Port d´Andratx bis Port de Sollér zu fahren und zurück, dafür waren 5 Tage veranschlagt. Nebenher Schleppfischen und Grundfischen.
An Tag 1 nahmen wir das Boot in Empfang und brachten die Geberstange an, kauften Proviant und fuhren los Richtung Norden. Die Kiste war alt, aber irgendwie sympathisch. Da im Westen ein Gewitter vorbeizog und die See an der Nordküste ziemlich unruhig war, verbrachten wir den Nachmittag in einer geschützten Bucht. Der Wind frischte etwas auf, und einer der beiden hinteren kleinen Masten für das Sonnensegel machte plötzlich knacks... war wohl schon vorher angeknackst gewesen, aber egal, wir konnten den Schaden provisorisch reparieren und weiter gings... leider konnten wir nichts veritables fangen, aber wir waren ja auch noch nicht da wo wir hinwollten.
Abends fuhren wir dann in die Bucht von St. Elm ein, um dort zu übernachten und von dort am nächsten Morgen weiterzufahren. In der Bucht lagen jede Menge Boote, und als ich den Rückwärtsgang reinhaute um abzubremsen, beschleunigte der Eimer plötzlich! What the fuck? Mit Müh und Not konnte ich ein paar ankernden Booten ausweichen, dann kamen wir zum stehen und ankerten. Ein kurzes Telefonat mit dem Vermieter später: Wir sollten am nächsten Morgen zurück nach Port d´Andratx, sie würden das reparieren.

Tag2:
Morgens nach Port d´Andratx, irgendwann kam ein alter Knacker an Bord und fing an im Motorraum und am Gashebel rumzuschrauben. Wir wurden langsam nervös, denn das ging ja alles von unserer Urlaubszeit ab. Mittags verschwand der Gute um Ersatzteile zu holen, kam aber statt der versprochenen 45 Minuten zwei Stunden später wieder. Wo die Sonne scheint funktioniert halt nix. Der Vermieter reagierte ziemlich gleichgültig, gab uns aber um 16 Uhr eine kleinere Capeador um noch mal für 2,5 Stunden rauszufahren.
Zurück im Hafen war klar: Das wird nix mehr. Wir vereinbarten, dass wir noch mal auf dem Boot schlafen können und am nächsten Morgen eine Lösung gefunden würde. Abends haben wir uns dann ziemlich weggehackt und illegalerweise ein paar kleine Brassen aus dem Hafenbecken geholt.

Tag3:
Eine Stunde später als vereinbart wurden wir mit dem Schlauchboot an Land gebracht. Der Vermieter konnte oder wollte uns kein Ersatzboot besorgen, also cancelten wir den Vertrag und mussten nur einen Tag plus Benzin und Endreinigung zahlen. Zwar irgendwie fair, aber trotzdem war der Urlaub im Arsch.
Mit unserem ganzen Geraffel an der Hafenmole sitzend bemerkte Mitstreiter Nummer eins, dass er beim Übersetzen sein Handy verloren hatte. Also schnorchelten wir noch zwei Stunden danach, natürlich erfolglos. Der Trip begann langsam zur Farce zu werden. Nach einem Frühstück im Hafencafé buchten wir ein Apartement in Peguera, ziemlich deutsch, aber das war uns jetzt gerade recht. Dort angekommen wurde verzweifelt versucht noch was aus dem Urlaub rauszuholen. Boote waren alle vermietet. Unter Einsatz dutzender Telefonate konnten wir ein Mietauto organisieren, plus einen Big GAme Trip von s´Arenal aus, auf der Foramando. Der Kapitän hatte 4,9 Sterne bei Google, die Zeit war genau die richtige für dicke Thuns, der Urlaub schien gerettet.
Abends gingen wir auf die Felsen, angelten erfolglos und stürzten Weisswein runter. Ich verlor einen der Apartmentschlüssel, 50 Euro, scheiß drauf, war jetzt auch egal.

Tag 4:
Morgens den Mietwagen geholt, und ab nach Arenal. Kurz das Elend besichtigt, vorbei an den Ballermännern und Bierkönigen. Um 13 Uhr war Meeting mit der Foramando.
Das Boot war super, die Ausrüstung top, der Kapitän und sein Sailor machten den Job schon seit 30 Jahren und kannten sich bestens aus. Zudem gab es leckeres Essen an Bord und eine riesen Kühltruhe mit Bier und 1,5 Flaschen Rum. Der Käptn hatte Geburtstag, also langten wir alle kräftig zu... die Fahrt zu den Fishing Grounds bei Cabrera verging wie im Fluge, was auch an den 700 PS gelegen haben könnte.
Dann wurde geschleppt, getrunken, geschleppt, getrunken. Nichts biss an. Die letzten Tage wären die Tunas "crazy" gewesen begräftigte Miguel, aber heute war der Wurm drin. Keine Vogelschwärme, kein Biss. Er hing sogar noch eine Stunde extra dran, nichts. Passte zum Rest vom Urlaub. Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem befreundeten Tauchboot, um noch ein paar Bier zu holen (wir hatten alles geleert), dann waren wir wieder an Land und gaben dem guten Mann seine 1000 Flocken.... soviel Pech muss man erstmal haben.
Abends gaben wir uns natürlich wieder ordentlich die Kante.

Tag 5:
Mitstreiter 2 war am Vorabend gestürzt und nachdem der Kater sich gelegt hatte, war er sich zu 90 % sicher den Unterarm gebrochen zu haben (ist selber Unfallchirurg). Wir packten unseren Mist, setzten uns ins Auto und fuhren nach Port de Sollér, damit wir wenigstens einmal den Zielort gesehen hatten, und um etwas zu essen. Danach ging es an den Flughafen, Mitstreiter 1 ohne Handy, Mitstreiter 2 mit wahrscheinlich gebrochener Elle, was sich am nächsten Tag radiologisch bestätigte. Im Gepäck geplatzte Träume und keinen einzigen veritablen Fisch nach 6 Monaten Vorbereitung.

Mit Fug und Recht kann man sagen, es war ein Katastrophenurlaub. Aber es kommt noch besser: Zwei Tage nach Ankunft bin ich Corona-positiv. Das bei vollständiger Impfung (seit Februar). Vermutlich der Hinflug. Jetzt müssen ich und meine Familie 2 Wochen in Quarantäne... schöne Scheisse.
 

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BA Guru
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@Moe12 > Ach du Schande. Da kann man wirklich von einem Horror-Urlaub sprechen. Da lief ja wirklich alles schief. Tut mir super Leid, dass zu hören. Sind ja auch einige Euro, die dafür draufgehen. Drücke die Daumen, dass der nächste Urlaub dafür um so besser und vor allem fischreicher wird.
 

captn-ahab

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Wow!!
Trotz aller Widrigkeiten, danke fürs teilen. Den Urlaub hatte ich auch runter gespült.
 

Snakesfreak

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Fu**! Da wäre ich auch mega angepisst!
Aber ein Urlaub der definitiv in Erinnerung bleiben wird…:sweatsmile:
Kann man nur hoffen, dass der nächste besser wird und ihr bei ein paar Bier darüber lachen könnt!
Wünsche euch gute Besserung!
 

observer

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Fu**! Da wäre ich auch mega angepisst!
Aber ein Urlaub der definitiv in Erinnerung bleiben wird…:sweatsmile:
Kann man nur hoffen, dass der nächste besser wird und ihr bei ein paar Bier darüber lachen könnt!
Wünsche euch gute Besserung!
richtig, mit nem büschen abstand kann man über so'n schiet auch lachen...
kenn' ich gut :tonguewink:
 

b2Z

Echo-Orakel
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Das macht wirklich betroffen :D aber wie Snakesfreak schon sagt, am Ende lacht man drüber. Ich hoffe ich hab etwas mehr Glück, wobei ich wirklich ohne Erwartungen anreise. Solange ein kühles Helles zuhause wartet, bin ich zufrieden xD
 

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