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tölkie

Barsch Vader
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@Waterfall

Danke auch für Deine Sehensweise. Finde ich auch spannen, auch wenn ich selbst teils anderer Meinung bin.
Erst einmal das was verbindet, KR ist nicht in Stein gemeißelt, auch NGC nicht. Daher machst es Sinn eine Rute auch individuell zu betrachten und das was man damit machen will.

1. Ich finde, dass die es bei beiden Konzepten schon wichtig ist die Rutenlänge mit zu berücksichtigen.
2. Gerade, wenn man möglichst wenig Kopflastigkeit haben will, benötigt man kleine oder sogar Microringe, gerade auf dem Spitzenteil, damit meine ich Ringgrössen von 3,5 bis 4,5. Je kleiner die Ringe sind, desto weniger stehen sie vom Blank ab. Folglich müssen mehr Ringe gewählt werden um den Abstand zwischen den Ringen zu verkleinern, um zu verhindern, dass die Schnur den Blank berührt. Gerade das spricht eher für mehr Ringe bei einer spitzenbetonten Rute mit einer feineren Spitze.
3. Wichtig ist noch den Unterschied zu erklären, da das oft durcheinander geworfen oder gemischt wird. Einmal spricht man vom Taper und weiterhin von der Aktion. Ein XFast Taper muss noch lange nicht steif im Rückgrad sein, aber es gibt solche Ruten. Auch moderat Taper kann sehr steif im Rückgrad sein. Persönlich mag ich durchaus XFast Taper mit Spitzenaktion, die aber müssen unter Last mit arbeiten. Ein gutes Beispiel dafür wäre Hers, vorne feinfühlig, gutes Rückgrad für den Anhieb und progressive Aktion unter Last.
Solch eine Rute würde ich immer nach KR beringen, einfach weil dann kleinere Ringe für das Spitzenteil gewählt werden können, die allesamt nicht soviel wiegen wie der Ring auf dem Handteil. Verringe ich den Anzahl der Ringe, müsste ich anstelle 4er oder 4,5 schon 5er Ringe nehmen. Bei mir ist es also genau anders herum, eine Blaas mit einem doch eher moderat Taper und mehr durchgehenden Aktion beringe ich als „Winterrute“ mit 9+1, dabei habe ich das NGC Konzept umgesetzt, wenn auch mit kleineren Ringen. Die Hers in der gleichen Länge, die aber in der Spitze 0,4mm dünner ist, habe ich mit 10+1 beringt und dabei bei der gleichen Ringart (allerdings die H Ringe) ein Gewichtsersparnis von 1,5gr. In Gramm nicht viel, in Prozent mehr ... .
Hatte auf der Blaas vorher SiC nach NGC und 8+1 drauf. Habe jetzt mit den neuen RS Ringen 5 gr gespart und der Blank fühlt sich, obwohl er schon 5 Jahre intensiv gefischt wurde, viel zackiger wund schneller an.
3. Was ich ja spannend finde ist 13+1 Beringung. Entgegen Deiner Theorie hast Du hier eine Rute, die definitiv kein Moderate Taper hat, mit deutlich mehr Ringen bestückt als Fuji vor sieht und auch entgegen Deinen sonstigen Erfahrungen. Das hört sich widersprüchlich an. Magst Du das erklären?
Wichtig Dir zu sagen, keine Provokation, kein in Frage stellen Deiner Kompetenz, Erfahrung etc.. Bin nur voll neugieri, hatte mich schon immer im RBF gewundert ....

Danke und liebe Grüße
Bernd

@Sir Saturday
Zu Jiggen, da kann man drüber philosophieren.... unendlich. Ich habe Jiggen, die sind nach NGC oder nach KR beringut, es sind total unterschiedliche Typen, sowohl vom Taper als auch Aktion, die eine mehr spitzenbetont, die andere eher durchgehend in der Aktion mit sehr harter Spitze. Aber alles was sie gleich haben, sie sind steif (aber nicht hart), sie sind sehr schnell in der Rückstellung, da schwabbelt nichts, aber auch gar nichts nach, wenn man den Stock in Bewegung bringt, die Rute steht sofort wieder wie eine Eins. Für mich das Entscheidende, zusammen mit einer sehr guten Rückmeldung, bei einer guten Jigge. Es gibt natürlich noch mehr Attribute, die meine Rute haben sollte, aber das ist hier ja nicht das Thema.
Liebe Grüsse Bernd
 

Saturday

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@Lutscho | Doch doch, mit deiner Kaufentscheidung hast du selbstveständlich einen kleinen Einfluss darauf.

BC ist aber ein ganz anderes Pferd. Die sollten aufgrund der niedrigeren Ringe bei ansonsten gleichen Eigenschaften immer mehr Ringe haben als Spinnings, weil es ansonsten zu Line Slapping kommt (siehe linkes Bild) und das eine enorme Bremswirkung hat.
image_redirect.php

Zu Jiggen [...] alles was sie gleich haben, sie sind steif (aber nicht hart), sie sind sehr schnell in der Rückstellung, da schwabbelt nichts, aber auch gar nichts nach, wenn man den Stock in Bewegung bringt, die Rute steht sofort wieder wie eine Eins. Für mich das Entscheidende, zusammen mit einer sehr guten Rückmeldung, bei einer guten Jigge.

Genau so sehe ich das auch und ich habe sowohl Ruten mit schnellerer Rückstellung als die Streeto als auch Ruten mit schnellerer Rückmeldung als die Streeto. Demnach muss ich mich für eine der beiden Kompromisslösungen entscheiden: Nicht ganz idealer Blank zum Jiggen vs. für meinen Geschmack zu wenig Rutenringe.
 
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Lutscho

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Ja, sicherlich beeinflusse ich das durch meine Kaufentscheidung.
Ich suche und wähle meine Ruten aber nicht nach der Ringanzahl aus.
Da stehen eher andere Kriterien im Vordergrund.
Wie gesagt, mir sind Ringkonzepte eher gleichgültig. Aber gibt es überhaupt nennenswertes Line Slapping bei BCs?
Die Schnur flicht doch ganz anders ab als bei einer Spinning.
 

Saturday

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Schau dir mal das Video aus Post #4 an. Da werden glaube ich auch BC-Wurfexperimente in Zeitlupe gezeigt.

Außerdem gibt es noch einige andere Gründe, die dafür sprechen, auch das Thema Ringe bei einer Kaufentscheidung einzubeziehen. Du musst dich ja von den kleinen Biestern nicht so verrückt machen lassen wie ich :p
 
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Waterfall

Barsch Vader
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@Waterfall

Danke auch für Deine Sehensweise. Finde ich auch spannen, auch wenn ich selbst teils anderer Meinung bin.
Erst einmal das was verbindet, KR ist nicht in Stein gemeißelt, auch NGC nicht. Daher machst es Sinn eine Rute auch individuell zu betrachten und das was man damit machen will.

1. Ich finde, dass die es bei beiden Konzepten schon wichtig ist die Rutenlänge mit zu berücksichtigen.
2. Gerade, wenn man möglichst wenig Kopflastigkeit haben will, benötigt man kleine oder sogar Microringe, gerade auf dem Spitzenteil, damit meine ich Ringgrössen von 3,5 bis 4,5. Je kleiner die Ringe sind, desto weniger stehen sie vom Blank ab. Folglich müssen mehr Ringe gewählt werden um den Abstand zwischen den Ringen zu verkleinern, um zu verhindern, dass die Schnur den Blank berührt. Gerade das spricht eher für mehr Ringe bei einer spitzenbetonten Rute mit einer feineren Spitze.
3. Wichtig ist noch den Unterschied zu erklären, da das oft durcheinander geworfen oder gemischt wird. Einmal spricht man vom Taper und weiterhin von der Aktion. Ein XFast Taper muss noch lange nicht steif im Rückgrad sein, aber es gibt solche Ruten. Auch moderat Taper kann sehr steif im Rückgrad sein. Persönlich mag ich durchaus XFast Taper mit Spitzenaktion, die aber müssen unter Last mit arbeiten. Ein gutes Beispiel dafür wäre Hers, vorne feinfühlig, gutes Rückgrad für den Anhieb und progressive Aktion unter Last.
Solch eine Rute würde ich immer nach KR beringen, einfach weil dann kleinere Ringe für das Spitzenteil gewählt werden können, die allesamt nicht soviel wiegen wie der Ring auf dem Handteil. Verringe ich den Anzahl der Ringe, müsste ich anstelle 4er oder 4,5 schon 5er Ringe nehmen. Bei mir ist es also genau anders herum, eine Blaas mit einem doch eher moderat Taper und mehr durchgehenden Aktion beringe ich als „Winterrute“ mit 9+1, dabei habe ich das NGC Konzept umgesetzt, wenn auch mit kleineren Ringen. Die Hers in der gleichen Länge, die aber in der Spitze 0,4mm dünner ist, habe ich mit 10+1 beringt und dabei bei der gleichen Ringart (allerdings die H Ringe) ein Gewichtsersparnis von 1,5gr. In Gramm nicht viel, in Prozent mehr ... .
Hatte auf der Blaas vorher SiC nach NGC und 8+1 drauf. Habe jetzt mit den neuen RS Ringen 5 gr gespart und der Blank fühlt sich, obwohl er schon 5 Jahre intensiv gefischt wurde, viel zackiger wund schneller an.
3. Was ich ja spannend finde ist 13+1 Beringung. Entgegen Deiner Theorie hast Du hier eine Rute, die definitiv kein Moderate Taper hat, mit deutlich mehr Ringen bestückt als Fuji vor sieht und auch entgegen Deinen sonstigen Erfahrungen. Das hört sich widersprüchlich an. Magst Du das erklären?
Wichtig Dir zu sagen, keine Provokation, kein in Frage stellen Deiner Kompetenz, Erfahrung etc.. Bin nur voll neugieri, hatte mich schon immer im RBF gewundert ....

Danke und liebe Grüße
Bernd

@Sir Saturday
Zu Jiggen, da kann man drüber philosophieren.... unendlich. Ich habe Jiggen, die sind nach NGC oder nach KR beringut, es sind total unterschiedliche Typen, sowohl vom Taper als auch Aktion, die eine mehr spitzenbetont, die andere eher durchgehend in der Aktion mit sehr harter Spitze. Aber alles was sie gleich haben, sie sind steif (aber nicht hart), sie sind sehr schnell in der Rückstellung, da schwabbelt nichts, aber auch gar nichts nach, wenn man den Stock in Bewegung bringt, die Rute steht sofort wieder wie eine Eins. Für mich das Entscheidende, zusammen mit einer sehr guten Rückmeldung, bei einer guten Jigge. Es gibt natürlich noch mehr Attribute, die meine Rute haben sollte, aber das ist hier ja nicht das Thema.
Liebe Grüsse Bernd

Aber klar darfst du fragen Bernd, ich finde es ja super dass einige Leute da verschiedene Ansichten haben und da sachlich darüber reden können. Grundlegend gebe ich dir völlig recht, da sind unsere Meinungen gar nicht weit auseinander. Bei Ruten mit fast Taper/ wenig Aktion im Handteil beringe ich auch immer dicht im Spitzenbereich, dafür brauch ich auf dem Handteil weniger Ringe als bei vergleichbar langen Ruten die deutlich parabolischer veranlagt sind. Dadurch ergeben sich bei meinen Aufbauten weniger Ringe insgesamt, die Ringaufteilung selbst ist wieder eine andere Geschichte (da beringe ich bei den häufig feinen Spitzen der schnellen Taper in der Regel dichter im Spitzenbereich als bei moderatem Taper mit dickeren Spitzendurchmessern).

zu 1.) Bin ich voll bei dir, mir gings beispielhaft nur um die Länge von 2m, da ich da einfach die meisten Ruten aufbaue und es hier gut vergleichen kann.

zu 2.) Volle Zustimmung! Ohne kleine und leichte Ringe geht da nichts, die Kombination aus vielen und leichten/ kleinen Ringen macht das ganze erst sinnig. Ich habe da sogar im UL/ L-Bereich häufig 3er Torzites verbaut und geklebt statt gewickelt. Kleiner und leichter geht es wirklich nicht mehr. Die ganze Taper/ Aktion Geschichte ist natürlich nochmal eine Wissenschaft für sich mit einigen Sonderfällen. Ganz klassisch lassen sich bei den meisten gängigen Ruten jedoch fast Taper und Spitzenaktion, bzw. moderate Taper und Parabolik gut zuordnen, so ganz Grundlegend bei einfach aufgebauten Blanks. Kommen verschiedene Matten ins Spiel wird die Aktion des Blanks natürlich noch durch andere Variablen als nur durch das Taper bestimmt, siehe Hers.

zu 3.) Spannendes Thema und berechtigte Frage. Die Matagi war meine zweite je gebaute Rute und ein wirkliches Experiment. Heute würde ich die Rute mit einem Ring weniger beringen, dafür den Abstand der Ringe im Reductiontrain etwas erhöhen, die sonstige Aufteilung aber ziemlich ähnlich gestalten. Diese ganzen feinen UL-Blanks mit Solidtip sind eh eine Geschichte für sich und (finde ich) recht komplex zu beringen. Allein der Solidtip derTR74 erfordert 5 Ringe auf den ersten 47cm des Blanks um vernünftig zu performen, ein Ring muss auf der Verbindung des Solids mit dem Blank sitzen um ungünstige Hebel an dieser Stelle zu vermeiden. Grundlegend war meine Überlegung die Schnur schnell nah an den Blank zu führen (der erste Ring liegt bei 35cm hinter dem Rollenhalter) um so viele kleinstmögliche Kontaktpunkte über den gesamten Blank zu ermöglichen, was unabhängig vom Blank das Optimum an Kraftübertragung darstellen sollte. Der Blank bräuchte so enge Kontakte im Mittelteil durch den recht steilen Taper nicht unbedingt, man sieht auf dem Bild aber ganz gut dass auch der Teil unter Last bereits ordentlich mitarbeitet - das ist eben die Eigenart von UL-Blanks, dass ich im Drill deutlich öfter am "Aktionslimit" arbeite als mit Blanks in schwereren Wurfgewichten, mit denen ich im Drill derartige Anforderungen an den Blank (im Drill) im normalen Angelalltag kaum erreiche (z.B. Hechtangeln). Erstaunlich ist auch dass der Blank durch die vielen Kontaktpunkte wirklich extrem sensibel und schnell ist, man merkt die präzise Kraftübertragung beim Fischen wirklich gut. Übrigens wirft sich die Rute auch echt fantastisch.

Witziger weise habe ich den identischen Blank ein zweites mal aufgebaut, dieses mal in 9+1 Beringung mit einem Reductiontrain aus lediglich zwei Ringen. Das Konzept habe ich so einmal an dem Blank gefischt. Die Beringung im Spitzenbereich war identisch (5 Ringe auf dem Solid), der Rest deutlich gestreckter. Die Rute kam mir im Vergleich zur 13+1 Variante viel spitzenbetonter vor und hat nicht ganz so exakt über den ganzen Blank gearbeitet, fühlt sich aber nackig ohne Rolle etwas schneller in der Rückstellung an (weniger Gewicht am Blank). Sobald die Schnur jedoch durch die Ringe gefädelt wurde drehte sich der Eindruck und die 13+1 Variante wirkte knackiger (denke hier erklärt sich die Abbildung mit den Kontaktpunkten). Die Rute gehört übrigens mittlerweile einem Forumsmitglied.

Ich muss jedoch dazu sagen dass sich 80% meiner Aufbauten im UL-ML Bereich befinden, somit sind meine Erfahrungen wohl nur bedingt auf schwerere und längere Ruten übertragbar (dort beringe ich dann auch etwas konventioneller).

Absolut lohnenswert ist auch ein Blick nach Polen in die Rutenbauszene, die sind gerade bei solch leichtem Tackle wirklich innovativ! Erwähnenswert ist das Delta-System mit dem passenden Delphinrollenhalter. Dabei wird der Winkel der Rolle zum Blank vergrößert, die Schnur trifft schneller auf den Blank, ergo kann man mehr und kleinere Ringe verwenden und den Reductiontrain auf 2 Ringe reduzieren (grob gesagt). Wen es genauer interessiert:

http://jerkbait.pl/page/index.php/index.html/_/rodbuilding/system-delta-czyli-co-ja-narobiłem-r381

Witzigerweise ähnelt das ganze recht stark der Beringung meiner TR74, nur dass ich den Winkel der Rolle nicht künstlich steiler gemacht habe (sondern meist Daiwa Statios verwende, die von Haus aus etwas steiler zum Blank stehen als Shimanos). Damals kannte ich dieses System aber noch nicht.
 
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DurtyPerch

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Aber gibt es überhaupt nennenswertes Line Slapping bei BCs?
Die Schnur flicht doch ganz anders ab als bei einer Spinning.
Ohne dir die Frage beantworten zu können, glaube ich, dass BCs eher viele Ringe haben, damit die Schnur auch unter Last nicht mit dem Blank in Kontakt kommt. Bei Spinnings läuft die Schnur ja unter dem Blank. Da ist die Rinhanzahl also vollkommen egal, wenn man nur den Blankkontakt betrachtet. Dafür haben Spinnings halt mehr Line Slapping beim Wurf. BCs haben weniger Line Slapping, dafür kommt die Schnur bei zu wenig Ringen unter Last schnell mit dem Blank in Kontakt. Mehr Ringe können dem entgegen wirken.
Ist aber nur meine These. An sich bin ich einfach froh über diesen Thread, um selbst einen kleinen Einblick in Ringkonzepte zu erhalten :D
 

Saturday

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@Waterfall | Der "Rapid Choke"-Ansatz von anglersresource ist ja lediglich eine von vielen KRC-Interpretationen, aber er ähnelt dem Delta-System einigermaßen. Da gibt es nämlich auch, je nach Konstellation, immer mal Empfehlungen für "nur" zwei Reduction Guides.

Weißt du eigentlich zufällig, nach welchen Konzepten man Microwave Stripper verbaut? Damit könnte man doch bestimmt auch sehr wenige Schritte bis zu den Running Guides nehmen ... Leider habe ich noch keine ausführliche Dokumentation zu dem Produkt gefunden. Ist wahrscheinlich eher etwas für erfahrene Leute, die sich selbst ein Konzept aneignen können.

@DurtyPerch | Mich freut sehr, dass dir der Thread gefällt. Ich nahm beim Erstellen an, ich würde damit eher wieder einmal belächelt werden ;)
 
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tölkie

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Ohne dir die Frage beantworten zu können, glaube ich, dass BCs eher viele Ringe haben, damit die Schnur auch unter Last nicht mit dem Blank in Kontakt kommt. Bei Spinnings läuft die Schnur ja unter dem Blank. Da ist die Rinhanzahl also vollkommen egal, wenn man nur den Blankkontakt betrachtet. Dafür haben Spinnings halt mehr Line Slapping beim Wurf. BCs haben weniger Line Slapping, dafür kommt die Schnur bei zu wenig Ringen unter Last schnell mit dem Blank in Kontakt. Mehr Ringe können dem entgegen wirken.
Ist aber nur meine These. An sich bin ich einfach froh über diesen Thread, um selbst einen kleinen Einblick in Ringkonzepte zu erhalten :D

Na ja, das gilt für Standard BC, zum Jiggen oder Vertikalfischen würde ich dann auch eher den Spiral Guide nehmen ... dann kann man weniger Ringe nehmen, da sie unter dem Blank verlaufen ...
 

DurtyPerch

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Da hast du natürlich Recht, ich war jetzt vom klassischen Aufbau ausgegangen, wie bei den meisten Stangenruten. Sobald das davon abweicht bin ich wissenstechnisch sowieso komplett raus :D
 

HängerHH

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Hi
grundsätzlich richte ich mich an den Empfehlungen seitens Fuji aus, da ich damit gut klar kommen, auch, wenn ich ab und an etwas abgeändert habe bezügl. Ringhöhe, Verlauf und manchmal auch den Abstand.

https://www.guidesnblanks.com/cms/files/fuji_guide_spec_chart_2018.pdf

Ich habe tatsächlich meine 7f Blaas mit 9+1 nach KR beringt, das funzt klasse. Wobei diese Blaas 12gr nicht unbedingt zum Jiggen wäre, würde es aber auch nicht anders machen bei einer Jigge. Eine 6f Rute würde ich dann 7+1 beringen, eine 6,6er mit 8+1. Da auf eine so leichte Rute selten eine große Rolle dran kommt, würde ich einen 16er Starter nehmen und keinen 20er.

Zu den Dragon Ruten. Sofern das stimmt was die schreiben, dass sie 72 oder sogar 80msi Matten für den Bau der Ruten verwenden, damit sehr leicht bauen könnten, dann verstehe ich zB nicht warum die dann die schweren Alconite ringe bei so leichten Ruten verwenden. Für mich nicht bis zum Ende gedacht, ausser dass man den Preis nicht so hoch treiben will, wobei da es zB die leichten SeaGuide Ringe geben würde.
Genauso ist das mit der Preisgestalltung und auch um das laute "sägen" der SIC Ringeinlagen bei dünneren 4fach schnüren vorzubeugen. Meine Proguide X hat ein Rutengewicht von 112gr...ansonsten mal in Fitneesstudio gehen ;).. . Habe noch eine DelSol aus der ersten Serie 632l die ist ein echter Besen gegen der Pro und hat auch nur 6+1 Beringung und es löpt auch. Bei 4-21gr Wg bei der Pro mit einer 1+7 Beringung mit einem 16er Startring 2000er Rolle passt das für mich sehr gut. Was mir noch aufgefallen ist, beim Blank, das er selbst bei schwereren Ködern die anwsierten Stellen trifft . ab 4gr Chatterbaits, 5gr +2-2,5inch , bis 17gr +4inch durfte sie bisher mal raus werfen (bei 17gr ehr etwas zöglicher mit einem Unterhandwurf) Hartbaits bis 10cm und 16gr . Die Rückmeldung und Köderführung ist bei einer 0,10er 8x einfach nur "Porno". Gruß. Werde mir die 2,45 mit 35gr auch noch kommen lassen und die STALLION DARF GEHEN: P.S. bei bestenkunstködern.de ist die Serie Pro Guide X gerade im Angebot. Bei dem Preis macht man nix falsch. Gruß
 

tölkie

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@HängerHH
Ich liebe meine Selbstgebauten, brauche nix anderes. Zum anderen traue ich keinen der Blanks aus einer 85msi Matte baut ...

Heißt aber nicht, dass die Ruten nicht ok sind. Die Polen machen sehr gute Sachen, siehe Fishing Art, Graff, Skylla etc.
 

Saturday

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@tölkie | Führt es zu weit, wenn ich im Rahmen dieses Threads nun auch noch Fragen zu Kohlefasermatten stelle? Kannst du vielleicht stattdessen auf eine Quelle / einen Thread verweisen, wo man Infos zu den msi-Werten bekommt?
 
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tölkie

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@tölkie | Führt es zu weit, wenn ich im Rahmen dieses Threads auch noch Fragen zu Kohlefasermatten stelle? Kannst du vielleicht stattdessen auf eine Quelle / einen Thread verweisen, wo man Infos zu den msi-Werten bekommt?

Oha ... mir sind 2 Größen bekannt, einmal die Einheit in msi oder als Tonnenbezeichnung. Diese kann man gegenüber stellen, so ist ein 36T Material = 50msi, 40T Material = 58msi und 46T = 66msi. Es gibt tatsächlich noch höhermodelliert Matten, würde aber nach meinen Erkenntnissen (ich weiß nicht alles, nur ein bisken) sagen, dass diese Materialien sicher gar nicht oder eher selten als Basismaterial für einen Blank dienen. Deswegen mag ich kaum glauben, dass es einen Blank aus einer 85msi Matte gibt. Was ich mir vorstellen kann, ist ein gewisser Anteil von noch höher modellierten Matten in einem Blank. Fishing Art hat damit auch experimentiert aber sehr schnell die Finger davon gelassen.

Beispielsweise stellen sie die Hers aus einem 46T Material her, das dient als Basis, aber weniger hoch modellierte Matten werden zusätzlich in den Blank untergebracht, um gewisse Eigenschaften zu erzeugen. Durch diese HM Fasern ist es heute ja möglich auf der einen Seite leichtere Blanks zu produzieren, die die gleiche Steifigkeit besitzen wie weniger HM Blanks. Setzt man aber nur solche extrem hochmodellierten Fasern ein, kauft man auch Nachteile ein. Die Steifigkeit nimmt ja bei gleicher Materialdicke zu, folglich müsste man noch dünner produzieren und schaut man sich heute zB Hers in Ihrer Wandstärke an oder auch die neue Noctis, auch Evergreen macht solche Blanks, dann wird es technisch gesehen immer schwieriger noch einigermassen stabile Ruten zu produzieren, die nicht bei kleinster unsachgemässen Behandlung brechen. Nach wie vor stellen zig Rutenhersteller Ruten mit 24 und 30T Material her, man kann durchaus sehr gute Ruten mit einem 30 oder 36T Material machen, manchmal ist eine hohe Steifigkeit ja gar nicht so sinnvoll. Schau Dir die Blaas F an, die hat einen 50msi Blank, der ist richtig gut und kostet 1/3 weniger (so über den Daumen gerechnet).

PS es wird viel Marketing gemacht und ums Feuer getanzt. Wichtig ist, dass einem die Rute gut gefällt und man damit Spass hat. Na ja und zuletzt, klar ist bei den letzten paar Prozenten zum High End Tackle das Material wichtig, aber noch mehr das Know How wie man einen Blank konstruiert.
 

makomatic

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Die Steifigkeit nimmt ja bei gleicher Materialdicke zu, folglich müsste man noch dünner produzieren und schaut man sich heute zB Hers in Ihrer Wandstärke an oder auch die neue Noctis, auch Evergreen macht solche Blanks, dann wird es technisch gesehen immer schwieriger noch einigermassen stabile Ruten zu produzieren, die nicht bei kleinster unsachgemässen Behandlung brechen.

Sehr richtig. Ich wundere mich auch, dass die Entwicklung die letzten Jahre da tatsächlich scheinbar in die gleiche Richtung weitergegangen ist. Ab 2010 rum gab's viel zu viele "günstigere" Stecken wo nur darauf gesetzt wurde. Die sind schon beim schief angucken gebrochen. Es reicht da wirklich eine punktuelle micro Berührung und dann hat man Tage/Wochen später beim Anhieb/Auswurf "aus heiterem Himmel" Rutenbruch. Ich mag keine Namen nennen, aber es werden sich genug Leute an solche Meldungen erinnern :).

Zum Thema Ringe: Ich persönlich hasse das strickte KR Concept. War komisch als es rauskam und ist noch immer komisch. Hab ich ein paar mal aufgebaut, den Mehrwert sehe/erfische ich nicht. Allerhöchstens im L/ML Bereich bei kurzen, schnellen Stecken wo man tatsächlich von kleineren, leichteren Ringen an der Spitze profitiert - bei allem anderen einfach schlechter in allen Belangen. Mit der Anzahl der Ringe hat das nichts zu tun - ich mag viele Ringe an Spinnings - hauptsächlich wegen der besseren Lastverteilung und der Möglichkeit darüber ein wenig mit der Wunschaktion spielen zu können. Aber "Rapid Three-step choking system” ist einfach nur skurril. Da hab' ich auch genug drüber diskutiert und angebliche Beweisvideos mit "viel besser" oszillierenden Schnüren gesehen... nene :).
Und wieso man damit "präziser" Werfen können soll müsste mir auch mal jmd. erläutern.
 

Saturday

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Oha ... mir sind 2 Größen bekannt, einmal die Einheit in msi oder als Tonnenbezeichnung.

Okay, dann weiß ich selbstverständlich wovon die Rede ist. Mir war leider ausschließlich die Tonnenangabe geläufig. Es gibt doch auch noch so etwas wie IM-9, IM-12, etc. ... Kann man die ebenfalls den Tonnen gegenüberstellen (also z. B. 40t = IM-X)?
 

tölkie

Barsch Vader
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Die kenne ich nicht, aber es gab im RBF, meine ich, mal eine Info.
 

makomatic

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Mit IM-x werden/wurden Intermediate Modulus Fasern bezeichnet. Ich meine, dass bei 42MSI High Modulus (HM) anfängt. Entsprechend darunter alle IM-Fasern.
Müsste ich mal raussuchen, gab's mal eine Darstellung im Rutenbauforum zu.
 

tölkie

Barsch Vader
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Sehr richtig. Ich wundere mich auch, dass die Entwicklung die letzten Jahre da tatsächlich scheinbar in die gleiche Richtung weitergegangen ist. Ab 2010 rum gab's viel zu viele "günstigere" Stecken wo nur darauf gesetzt wurde. Die sind schon beim schief angucken gebrochen. Es reicht da wirklich eine punktuelle micro Berührung und dann hat man Tage/Wochen später beim Anhieb/Auswurf "aus heiterem Himmel" Rutenbruch. Ich mag keine Namen nennen, aber es werden sich genug Leute an solche Meldungen erinnern :).

Es gibt ja auf der anderen Seite auch Weiterentwicklungen bei den Prepeg Hersteller, Fasern, die extremst elastisch sind, diese werden dann kombiniert, die Hohlräume in den Matten werden durch Nanoharze besser gefüllt und dazu gibt es auch Nanofasern, die mit eingebaut werden ... all das macht eine Rute halt teurer, aber auch wertiger. Es gab mal eine hochgelobte Jigge, aber die Brüche waren auch legendär. Da hat der Hersteller nicht die richtige Technik gehabt, KH hat gefehlt oder ... Fakt, sie wurde irgendwann eingestellt. Will ja nicht immer FA nennen, es nur kenne ich mich damit am Besten aus, die können heute leicht und durchaus robust, wenn auch nicht so stabil gegen unsachgemässe Behandlungen wie ein dickwandiger 24T Blank. Was heute EG da zaubert, das ist auch krass, aber die legen ja auch Beipackzettel bei, Fisch nicht raus heben, nicht im Auto bei Wärme liegen assen, das hat schon Gründe.
 

makomatic

Barsch Vader
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Jo, alles richtig. Evergreen, Olympic, etc. - gibt einige die das können. Und klar: Sowas kostet dann Geld und muss sachgemäß behandelt werden.
 

Saturday

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Müsste ich mal raussuchen, gab's mal eine Darstellung im Rutenbauforum zu.

Das wäre echt klasse. Ich finde ja, dass solche Infos auf Barschalarm auch gern weiter anwachsen dürfen, weil hier auch viele Enthusiasten unterwegs sind und die Kenntnisse des Rutenbaus nicht nur in der praktischen Anwendung nützlich sind, sondern ebenso bei der Rutenauswahl helfen können.
 

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