Vermeidung von tödlichen Verletzungen

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BastianR.

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Hallo zusammen,
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat jeder von euch Hechtverrückten in seinem Angelleben bereits den ein oder anderen Hecht „verangelt“.
Natürlich lässt sich dieses Risiko beim Angeln nie ganz ausschließen, allerdings glaube ich persönlich, dass man gerade beim Hechtangeln noch viel fischgerechter angeln kann ohne das einem die Hechte reihenweise aussteigen.
Natürlich habe auch ich das Problem, den einen oder anderen Hecht zu verangeln, den ich unter anderen Umständen gerne wieder zurückgesetzt hätte.
Daher möchte ich diesen Thread aufmachen um für mich selbst, aber auch für andere Interessierte, Ideen zu sammeln, die helfen das Risiko für schwere Verletzungen am Fisch zu minimieren und es gleichzeitig bewerkstelligen die Aussteigerquote gering zu halten.
Vorab: Das hier soll keine Plattform werden, bei der irgendwer verteufelt wird, weil er noch nicht auf Schondrillinge umgestiegen ist oder weil er noch Wobbler mit drei Drillingen verwendet. Angeln ist etwas sehr individuelles und am Ende des Tages sollte jeder selber wissen was er da tut!!! Also bitte nur konstruktives. :yum:

Ich habe auch gleich ein paar Ansätze die ich hier zur Diskussion stellen möchte :blush:

Der Drilling ist meiner Meinung nach das größte Problem für den Fisch. Besonders dickdrahtige, große Drillinge können wirklich schlimme Verletzungen verursachen.
Ich selbst verwende daher generell nur noch einen Drilling, welchen ich am hinteren Teil des Gummifischs montiere. Dies hat den Vorteil, dass ein Fisch, der an einem Haken hängt sich keinen zweiten im Drill einfängt. Außerdem habe ich den Eindruck, dass wenn ich nur einen Drilling am hinteren Ende verwende, dieser beim Anhieb tendenziell eher weiter im vorne im Maul greift. Verwende ich zwei Drillinge, greift oft der vordere Drilling im Maulbereich und der hintere verfängt sich dann weiter hinten im Schlund oder Kiemenbereich (Das entspricht zumindest meiner Beobachtung, würde mich mal interessieren wie es bei euch so ist??).
An dieser Stelle kann ich jeden beruhigen, der denkt er kriegt dadurch mehr Fehlbisse. Ich persönlich hake nicht weniger Fische seitdem ich auf einen Drilling umgestiegen bin. Entscheidend dabei ist es aber sehr hochwertige und extrem scharfe Drillinge zu verwenden. Jemand der hier bei der Qualität der Haken Abstriche macht wird weniger Fische haken!!

Zur Platzierung des Drillings am Gummifisch: Mit wenigen Ausnahmen platziere ich den Drilling immer am Rücken des Gummifischs und nicht auf der Bauchseite!!!! Der Grund ist folgender: Meiner Beobachtung nach können Hechte wirklich eine Menge einstecken…. Vom Drilling im Magen, bis hin zu Erblindung durch ein angestochenes Auge oder ein rausgerissener Kiemenbogen… Ein Hecht hat bei solchen Verletzungen immer noch eine Chance weiterzuleben und weiter abzuwachsen.
Eine tiefe Verletzung im Bereich an dem die Kiemen im Maul jedoch zusammen laufen ist aber extrem kritisch!!! Über die dort laufende Blutbahn wird der Sauerstoff transportiert, welcher in den Kiemen gelöst wird. Greift hier ein Drilling ist der Fisch in der Regel nicht mehr zu retten. Fast alle meine verangelten Fische haben hier einen Haken sitzen gehabt und es ist dem Fisch i.d.R. auch sofort anzusehen, dass er ein zurücksetzen nicht überleben wird.
Da Hechte ja bekanntlich eher von unten nach oben jagen, ist es auch sehr wahrscheinlich, dass am Bauch platzierte Drillinge im unteren Bereich des Hechtmauls greifen. Also tendenziell in der Nähe des Kiemenbereichs.
Platziere ich den Drilling aber nun auf dem Rücken und setze den Anhieb auch senkrecht nach oben greifen die Drillinge fast immer im oberen Bereich des Hechtmauls.

Passt man seine Anhiebstechnik also der neuen Montage an, wird man auch hier nicht mehr Fehlbisse verzeichnen kann aber den Hecht etwas sicherer haken.

Zu den Haken: Ich verwende ausschließlich sehr dünndrahtige Drillinge. Das Entfernen mit der Zange wird dadurch erheblich erleichtert und die Wunden sind kleiner (Positiver Effekt ist, dass Sie auch sehr gut eindringen und somit sogar evtl. mehr Fisch fangen). An dieser Stelle kann ich nur nochmals betonen wie wichtig es ist qualitativ hochwertige Haken zu verwenden, dann biegt auch nichts auf.

(Ps. Ich habe meinen Favorit noch nicht gefunden, daher will ich auch keine Namen nennen. Wenn Ihr aber Vorschläge habt, her damit :innocent:)

In gewisser Weise sind Wobbler oder Swimbaits nun ja irgendwie problematisch… Schließlich wiedersprechen sie mit Ihren zwei oder mehr, oftmals sehr dickdrahtigen Drillingen am Bauch, allem was ich hier gerade geschrieben habe.
Eine wirkliche Lösung zur Vermeidung von Verletzungen im Kiemenbereich habe ich bei Wobblern also leider nicht, Da ich aber auch sehr gerne mit Wobblern und Swimbaits fische, habe ich auch hier ein Paar Dinge umgestellt, bzw. will Sie umstellen.

Zum einen habe ich alle Wobbler mit mehr als zwei Drillingen aus meiner Box entnommen oder den mittleren Drilling abmontiert. (mal ehrlich, drei Drillinge sind schon heftig oder? :fearscream::flushed:)
Außerdem habe ich überlegt, bei größeren Wobblern die Standarddrillinge durch Schondrillinge oder Einzelhaken zu ersetzen. Hier fehlen mir aber bisher die Erfahrungswerte bzgl. Laufverhalten oder Ausstiegsquote. Hoffentlich kann mir jemand von euch hierzu etwas sagen und auch Tipps geben?

Verliert man beim Einsatz von Schondrillingen mehr Fische? Ich habe einige Berichte gehört, bei denen das verneint wurde. Solange man halt die Schnur auf Spannung hält :yum:
Wäre cool, wenn Ihr mal eure Ideen dazu teilt. Mich würden Sie jedenfalls sehr interessieren :wink:

Viele Grüße

Basti
 

Ruti_Island

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Mich würden noch mal brennend die Köder interessieren welche du hauptsächlich fischst. Und bitte sag doch trotzdem mal was zu den getesteten Drillingsgrößen mit Namen. Dann gebe ich gerne auch ein Statement ab :grin:
 

MaxLE

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Zum Thema Drillingsplatzierung: ich hätte sicher nicht einmal die Hälfte meiner kapitalen Hechte ohne Kopfdrilling gefangen .. wie du das mit dem Drilling im hinteren Teil anstellst ist mir ein Rätsel. Sofern wir hier von Hechthappen >20cm reden. Kleiner fische ich nur mit Jig.

Ansonsten habe ich beim Fliegenfischen die Erfahrung gemacht, dass ein im Kopfteil sitzender relativ kleiner Einzelhaken gut fasst und kaum Schäden anrichtet. Gerne binde ich meine (20cm) Streamer daher auf Gamakatsu F314 1/0-2/0.

Oft drücke ich die Widerhaken an. Dabei konnten sich aber doch schon mehr Hechte freischütteln als mit Widerhaken. Das Risiko gehe ich aber meist gerne ein.
 

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Bei dem Thema muß ich wieder mal mit den Hechtstreamern glänzen. Die haben einen mittelgroßen Einzelhaken, der so gut wie immer sitzt, aber dann auch fast immer im vorderen Teil des Maules. Da hab ich noch nie nen Fisch verangelt.
Ansonsten kann ich nur jedem raten sämtliche Dickdrahtigen Drillinge von allen Ködern zu entfernen und durch dünndrahtige kleine Drillinge zu ersetzen. Die dünndrahtigen kleinen Drillinge machen viel weniger Verletzungen und nochdazu haken sie wesentlich besser im Fischmaul als die großen. Hier sollte man aber auf Qualität von Owner oder Gamakatsu setzen.

Cheers
 

Ruti_Island

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Ansonsten kann ich nur jedem raten sämtliche Dickdrahtigen Drillinge von allen Ködern zu entfernen und durch dünndrahtige kleine Drillinge zu ersetzen. Die dünndrahtigen kleinen Drillinge machen viel weniger Verletzungen und nochdazu haken sie wesentlich besser im Fischmaul als die großen.

So einfach ist das leider nicht. Große Köder brauchen große Drillinge. Die Hakenbögen müssen über den Köder hinaus ragen, sonst hagelt es Fehlbisse. Und außerdem möchte ich bei einem kräftigen Setup auch nicht mit super dünndrähtigen Drillingen arbeiten, weil sie sonst aufbiegen können.
 

ranseier

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Der Drilling ist meiner Meinung nach das größte Problem für den Fisch.

Sehe ich genauso. Ich verwende Drillinge eigentlich nur noch an Baits >15cm und da auch nur max. 2. Obwohl sich die Wissenschaft selbst nicht einig ist, ob der Drilling tatsächlich schuld am Verangeln des Fisches ist:

https://s3.amazonaws.com/academia.edu.documents/42440298/Size_Selectivity_Injury_Handling_Time_an20160208-26582-1suiqbt.pdf?AWSAccessKeyId=AKIAIWOWYYGZ2Y53UL3A&Expires=1508364453&Signature=He4KBJMdxyXfzgXzs2jeAruvidw=&response-content-disposition=inline; filename=Size_Selectivity_Injury_Handling_Time_an.pdf
https://www.researchgate.net/profil..._mortality/links/546e1fdf0cf29806ec2e8193.pdf
http://www.adfg.alaska.gov/FedAidpdfs/Fds92-03.pdf

Meiner Meinung nach ist die für den Fisch ungünstigste Kombination toter Köderfisch gespickt mit Drillingen, aber auch eine der Fängigsten. Wichtig ist meiner Meinung nach gerade beim Köderfisch, dass der Anhieb möglichst früh erfolgt, so dass kein Schlucken stattfindet, auch wenn man dadurch ein paar Fische nicht hakt.

Verliert man beim Einsatz von Schondrillingen mehr Fische?

Mit Drillingen habe ich es noch nicht probiert, aber einfache Schonhaken haben keinen höhere Ausstiegsquote solange man immer etwas Spannung auf der Schnur hat. Das Lösen des Haken ist ein Traum, möchte ich beim Forellenangeln nicht mehr missen.

ranseier
 

MaxLE

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Mit Drillingen habe ich es noch nicht probiert, aber einfache Schonhaken haben keinen höhere Ausstiegsquote solange man immer etwas Spannung auf der Schnur hat. Das Lösen des Haken ist ein Traum, möchte ich beim Forellenangeln nicht mehr missen.

Das sollte man aber etwas differenzierter betrachten. Während ich das bei Forellen/Döbeln etc unterschreiben würde (relativ kleine Köder!) ist das beim Hecht etwas anders. Die Köder entwickeln schon durch die Größe andere Hebelkräfte, das Maul ist härter und die Abschüttelversuche sind ganz anders. Ich bin aber auch ein Freund von Schonhaken bei Hecht(-streamern).
 

BastianR.

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Guten Morgen zusammen,

Mich würden noch mal brennend die Köder interessieren welche du hauptsächlich fischst. Und bitte sag doch trotzdem mal was zu den getesteten Drillingsgrößen mit Namen. Dann gebe ich gerne auch ein Statement ab :grin:

Hallo Ruti,
Mein Köderpalette ist breit gefächert. Von Jerks, über Wobbler und Spinner bis zum Gummifisch ist alles dabei.
Die Ködergröße variert i.d.R. zwischen 14 - 23 cm. viel größer angele ich eigentlich nie.
Momentan Fische ich Owner Drilling ST-36BC Treble Black Chrome. Die Größen passe ich den Gummifischen an. liegen meistens aber zwischen 2/0 und 4/0. Halt so, dass die über das Profil des Köders hinausraugen.

Zum Thema Drillingsplatzierung: ich hätte sicher nicht einmal die Hälfte meiner kapitalen Hechte ohne Kopfdrilling gefangen .. wie du das mit dem Drilling im hinteren Teil anstellst ist mir ein Rätsel. Sofern wir hier von Hechthappen >20cm reden. Kleiner fische ich nur mit Jig.

Ansonsten habe ich beim Fliegenfischen die Erfahrung gemacht, dass ein im Kopfteil sitzender relativ kleiner Einzelhaken gut fasst und kaum Schäden anrichtet. Gerne binde ich meine (20cm) Streamer daher auf Gamakatsu F314 1/0-2/0.

Oft drücke ich die Widerhaken an. Dabei konnten sich aber doch schon mehr Hechte freischütteln als mit Widerhaken. Das Risiko gehe ich aber meist gerne ein.

Hallo Max,

ich habe mich hier glaube ich falsch ausgedrückt. Ich Fische den Gummifisch ab einer größe von 16 cm ohne Jigkopf, dafür aber mit einem einzelnen Stingerdrilling . diesen platziere ich nicht direkt am Schwanz, da habe ich mich falsch ausgedrückt, sondern auf 2/3 der Köderlänge. Da meine Shads selten über 23 cm lang sind und nicht durch einen Jig versteift sind, werden sie vom Hecht sehr gut gefaltet. gerade bei den größerne Hechten sollte der Haken also beim Biss definitiv irgendwie im Hecht im Maul liegen, wenn ich den Anhieb setze. Ich fische dieses System seit Anfang diesen Jahres und bisher bin ich damit zurfrieden. Sowohl, was die platzierung der Drillinge im Maul angeht, als auch bei der Fehlbissquote. Bei den kleinen Fischen geht sicherlich der ein oder andere mal daneben. aber auf die fische ich ehrlich gesagt auch garnicht mehr.

Ich bin momentan beruflich von meinem Angelgerät getrennt :) wenn ich wieder zuhause bin, stelle ich mal ein Bild des Systems rein.

Die Angelei mit dem Stramer stelle ich mir aufgrund des Einzelhakens auch sehr schonend vor. Für nächstes Jahr wollte ich mir eventuell eine Kombo zulegen. Nicht nur weil es fiscschonend ist sonder auch eine ziemlich coole Angelei ist ;)
Das mit den wiederhaken werde ich machen. Danke für den Tipp!!


Sehe ich genauso. Ich verwende Drillinge eigentlich nur noch an Baits >15cm und da auch nur max. 2. Obwohl sich die Wissenschaft selbst nicht einig ist, ob der Drilling tatsächlich schuld am Verangeln des Fisches ist:

Hallo ranseier,

Ich finde wissenschaftlichen Abhandlungen zu diesem Thema immer sehr interesasant. Findet man auf deutsch leider viel zu wenig. Ich werde sie mir abends in Ruhe durchlesen, versprochen!
Natürlich kann man auch mit einem Einzelhaken den Fisch verangeln. Ich glaube aber, dass ein Drilling einfach ein höheres Verletzungsrisiko birgt.
 

BastianR.

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@ All: verwendet Ihr rostfrei oder rostende Haken? Ich selbst verwende rostende Haken, kann mir allerdings irgendwie nur schwer vorstellen, dass so ein Haken unter Wasser im Hechtmaul sehr schnell "rausrostet" :smirk:
 

MaxLE

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Momentan Fische ich Owner Drilling ST-36BC Treble Black Chrome. Die Größen passe ich den Gummifischen an. liegen meistens aber zwischen 2/0 und 4/0. Halt so, dass die über das Profil des Köders hinausraugen.

Okay, macht Sinn - ich fische aber auch 25er Gummis mit dem 2/0er ST36 - reicht mMn völlig aus.

@ All: verwendet Ihr rostfrei oder rostende Haken? Ich selbst verwende rostende Haken, kann mir allerdings irgendwie nur schwer vorstellen, dass so ein Haken unter Wasser im Hechtmaul sehr schnell "rausrostet" :smirk:

Ich habe vor etwas längerer Zeit mal verschiedenste Haken (auch beschichtete, edit: angeblich salzwasserbeständige, wie der F314 von Gamakatsu) in 5%ige Essigsäure gelegt (und für ein paar Monate vergessen). Mir ist zwar nich ganz klar, wie stark die Magensäure von Fischen ist oder wie das im Verhältnis zur Korrosion im Wasser steht - aber alle Haken sind nach den wenigen Monaten komplett auseinandergefallen.

Wenn du den Owner ST36BC nutzt, ist der meines Wissens übrigens sehr Korrosionsbeständig - also kein "rostender" Haken.
 
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Ruti_Island

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Der Drilling ist meiner Meinung nach das größte Problem für den Fisch. Besonders dickdrahtige, große Drillinge können wirklich schlimme Verletzungen verursachen.

Ich selbst verwende daher generell nur noch einen Drilling, welchen ich am hinteren Teil des Gummifischs montiere. Dies hat den Vorteil, dass ein Fisch, der an einem Haken hängt sich keinen zweiten im Drill einfängt.

Zu den Haken: Ich verwende ausschließlich sehr dünndrahtige Drillinge. Das Entfernen mit der Zange wird dadurch erheblich erleichtert und die Wunden sind kleiner (Positiver Effekt ist, dass Sie auch sehr gut eindringen und somit sogar evtl. mehr Fisch fangen). An dieser Stelle kann ich nur nochmals betonen wie wichtig es ist qualitativ hochwertige Haken zu verwenden, dann biegt auch nichts auf.

Aber wie passt das mit dem zusammen? Die ST-36 sind in den Größen alles andere als dünndrähtig.

Momentan Fische ich Owner Drilling ST-36BC Treble Black Chrome. Die Größen passe ich den Gummifischen an. liegen meistens aber zwischen 2/0 und 4/0. Halt so, dass die über das Profil des Köders hinausraugen.

Finde ich für deine Köder deutlich zu groß. Es sei denn es ist ein McRubber oder PigShad der eine sehr breite Brust hat. Passt für mich irgendwie nicht zu deinen bisherigen Ausführungen. An schlanken Shads kann man auch Drillinge der Größe 1 fischen. So nutze ich selbst beim 28er Fox Pro und dem 27cm Westin Shad Teez je 2 freihängende Owner ST-31. Der ist tatsächlich verhältnismäßig dünndrähtig.

@ All: verwendet Ihr rostfrei oder rostende Haken? Ich selbst verwende rostende Haken, kann mir allerdings irgendwie nur schwer vorstellen, dass so ein Haken unter Wasser im Hechtmaul sehr schnell "rausrostet" upload_2017-10-19_12-40-6.png

Mir ist nicht bekannt, dass die ST-36 besonders rostend sind.
 

Streifenspinner

Gummipapst
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@ All: verwendet Ihr rostfrei oder rostende Haken? Ich selbst verwende rostende Haken, kann mir allerdings irgendwie nur schwer vorstellen, dass so ein Haken unter Wasser im Hechtmaul sehr schnell "rausrostet" :smirk:

Es gibt mMn weder rostende noch rostfreie Haken auf dem Markt. Es handelt sich immer über um rostträge Modelle. Egal ob die brüniert, mit nickel/gold oder schwarzer Farbe überzogen sind, all das ist immer auch eine Rostprävention. Dass es inzwischen sogar richtige Rostschutzlacke auf Haken für die Salzwasseranglei gibt, sei nur am Rande erwähnt, aber da finden sich auch echte stainless steel Modelle für Big-Game. Dass die Haken mit beschädigtem Überzug schnell rosten, will ich nicht abstreiten, gleiches gilt für das Lagern in feuchter Umgebung.


Zu den Hechten:
Wenn ein Drilling in den Kiemen landet, ist das für einen Hecht nur selten tödlich, Zander sind da viel empfindlicher. Richtig verangelt heißt bei mir: Hakenspitze hat die Blutbahn getroffen. Das merkt man nicht nur daran, dass das jede Menge Blut strömt, sondern der Fisch auch unmittelbar zu zittern anfängt. Dann führt kein Weg am schlachten vorbei.
Das kann man mit keinem Haken und weggelassenem Drilling verhindern, das ist Pech, das kommt vor.
Für alles andere gibt's Zangen, mit denen man die Hakenspitzen abkneift.
Mit Monsterdrillingen/Ködern angel ich ohnehin nicht, bei Größe 2 ist bei mir Schluß. 4 ist Standard für Hecht.
 

Camaro

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Also englische dead bait Profis benutzen spezielle Drillinge die bei Abriss innerhalb 1-2 Tage sich auflösen vom Rost.
 

Ruti_Island

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Also englische dead bait Profis benutzen spezielle Drillinge die bei Abriss innerhalb 1-2 Tage sich auflösen vom Rost.

Ist für mich irgendwie der falsche Ansatz. Gehen die von Anfang an davon aus dass sie einen Fisch abreißen werden?
Bei mir ist alles so kräftig gewählt, dass ich mir sicher sein kann keinen Fisch mit Haken zu verlieren.
 

Holländer

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Ist für mich irgendwie der falsche Ansatz. Gehen die von Anfang an davon aus dass sie einen Fisch abreißen werden?
Bei mir ist alles so kräftig gewählt, dass ich mir sicher sein kann keinen Fisch mit Haken zu verlieren.
Da mit bist du mit Sicherheit wohl der einzigste der son starken Glaube hat...was ist bei nichtsichtigen Materialfehler.
gruss Holländer
 

Ruti_Island

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Da mit bist du mit Sicherheit wohl der einzigste der son starken Glaube hat...was ist bei nichtsichtigen Materialfehler.
gruss Holländer

Wenn dann bin ich der Einzige ;-)

Bei qualitativ guten Komponenten kommt so etwas sehr selten vor. Dazu eine saubere Verarbeitung durch mich und ein Zugtest.
Außerdem muss alles entsprechend dimensioniert sein. Mit 10kg Stahl für den Stinger fange ich bei Hechtködern erst gar nicht an.
 

Drop Shoter

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Ich nutze für Hechte nahezu ausschließlich Drillinge von gamakatsu in den Größen 1 und 1/0, ganz selten 2/0. Abrisse hatte ich in den letzten zwei Jahren einen einzigen, auf ca. über 600 Hechte. Vor einem Monat ist mir ein Hecht um die 90 direkt vor dem Boot eingestiegen, wollte Richtung Außenborder fliehen und hat meine 60lbs Schnur ganz schnell platt gemacht, da ich ihn keine Schnur geben konnte und wollte.
Wenige Tage später hat mir ein Kollege berichtet, dass er einen Westin Gummi in Green lemon Grass im klaren Wasser gefunden hat, der lag ein paar hundert Meter weiter von der Bisstelle weg.
Insofern hoffe ich, dass es für die meisten von Abriss geplagten Fische genauso glimpflich abläuft.
 

Ruti_Island

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Vor einem Monat ist mir ein Hecht um die 90 direkt vor dem Boot eingestiegen, wollte Richtung Außenborder fliehen und hat meine 60lbs Schnur ganz schnell platt gemacht, da ich ihn keine Schnur geben konnte und wollte.

Dann muss die Schnur aber schon eine Schwachstelle gehabt haben, denn 60lb reißt man nicht einfach so über die Rute ab.

Wenige Tage später hat mir ein Kollege berichtet, dass er einen Westin Gummi in Green lemon Grass im klaren Wasser gefunden hat, der lag ein paar hundert Meter weiter von der Bisstelle weg.
Insofern hoffe ich, dass es für die meisten von Abriss geplagten Fische genauso glimpflich abläuft.

1. Super Farbe ;-)
2. Dazu gibt es auch eine Studie von Arlinghaus. Zumindest wenn der Köder im vorderen Bereich sitzt werden die meisten Hechte in recht schnell wieder los. http://www.fecpl.ca/wp-content/uploads/2008/09/FME-Arlinghaus-et-al-2008.pdf
 

Drop Shoter

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Zum Thema Schnur, ist wahrscheinlich auch eine Frage der Schockresistenz. Schwachstellen sind nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.
Der Abriss war aber nicht sonderlich über die Rute, sondern eher linear (in solchen Fällen geht die Rute bei mir immer ganz schnell ins Wasser).
 

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